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Katharina Zweig
wuerg, 19.12.2023 23:29
Meine Stadtrandbibliothek bietet vor allem Spiele, Kinderbücher, DVD und Bahnhofsliteratur, aber auch Spiegel-Bestseller. So griff ich zu einem Buch von Katharina Zweig. [1]
Es ist ja ganz lustig von den vielen Fällen zu lesen, in denen die KI versagt hat: Falsche Kreditwürdigkeit, dunkle Gesichter nicht erkannt, Weg falsch, trotz Alibi verhaftet, massenweise falsch-positiv, Uber-Unfall, Stoppschild nicht erkannt, um nur einige zu nennen. Lasse ich aber sowohl die recht schlichten, die falsch trainierten, die arglos eingesetzten und überforderten Systeme als auch menschliches Versagen außen vor, bleibt nur wenig:
Eigentlich nur ChatGPT und Konsorten, die zwar auch nicht mit Faktenkenntnis und Konsistenz glänzen, aber dem geneigten Anwender viel Arbeit abnehmen können. Ein Kollege sagte angesichts eines ersten Schach spielenden Taschenrechners, es interessiere in wenig, wie gut er spiele, sei aber beeindruckt, daß er nur korrekte Züge mache. Das kann ChatGPT nicht, aber überwältigend ist die einwandfreie Sprache und die formale Erfüllung der gestellten Aufgabe.
Dagegen würde ich Systeme, die allenthalben zur Einstufung, Selektion oder Bilderkennung eingesetzt werden, zumeist nicht als KI-Systeme bezeichnen, insbesondere nicht solche, die aus wenigen am PC eingehackten Daten mit einem Informationsgehalt von ein paar Dutzend Bit Einstufungen ableiten. Soweit waren wir schon vor dreißig Jahren, da ich nach einer schönen Fortbildung zu damaligen KI-Systemen ganz normal mit PL/I weitergemacht habe. Geblieben ist mir nur ein Buch. [2]
[1] Katharina Zweig: Die KI war's! Heine, 2023. Der Titel erinnert mich daran, wie sehr für den Endbenutzer immer der Computer und für den Auftraggeber der Programmierer schuld war. Nie die falsche Erwartung und Bedienung, nie ungenaue Vorgaben und mangelhafte Hilfsmittel.
[2] Michael Eisenberg: programming in Scheme. The Scientific Press, 1988. Die Effekthascherei beginnt schon mit dem kleinen P im Titel. Und Scheme ist auch nur eine Programmiersprache, um das zu basteln, was man damals schon KI nannte und auf eine 5‑1/4-Zoll-Diskette paßte.
[3] Helmar Frank (Hrg.): Kybernetik - Brücke zwischen den Wissenschaften. Umschau Verlag, Frankfurt, 3. Auflage, 1962. Aus dem Umschlagtext: „Für die Kybernetik ist kennzeichnend, daß mathematische Methoden in wissenschaftliche Bereiche eindringen, in denen sie bisher als nicht praktikabel erschienen, z. B. in Physiologie, Psychologie und Soziologie.“ Dagegen ist der heutige Anspruch der KI doch recht bescheiden.
Es ist ja ganz lustig von den vielen Fällen zu lesen, in denen die KI versagt hat: Falsche Kreditwürdigkeit, dunkle Gesichter nicht erkannt, Weg falsch, trotz Alibi verhaftet, massenweise falsch-positiv, Uber-Unfall, Stoppschild nicht erkannt, um nur einige zu nennen. Lasse ich aber sowohl die recht schlichten, die falsch trainierten, die arglos eingesetzten und überforderten Systeme als auch menschliches Versagen außen vor, bleibt nur wenig:
Eigentlich nur ChatGPT und Konsorten, die zwar auch nicht mit Faktenkenntnis und Konsistenz glänzen, aber dem geneigten Anwender viel Arbeit abnehmen können. Ein Kollege sagte angesichts eines ersten Schach spielenden Taschenrechners, es interessiere in wenig, wie gut er spiele, sei aber beeindruckt, daß er nur korrekte Züge mache. Das kann ChatGPT nicht, aber überwältigend ist die einwandfreie Sprache und die formale Erfüllung der gestellten Aufgabe.
Dagegen würde ich Systeme, die allenthalben zur Einstufung, Selektion oder Bilderkennung eingesetzt werden, zumeist nicht als KI-Systeme bezeichnen, insbesondere nicht solche, die aus wenigen am PC eingehackten Daten mit einem Informationsgehalt von ein paar Dutzend Bit Einstufungen ableiten. Soweit waren wir schon vor dreißig Jahren, da ich nach einer schönen Fortbildung zu damaligen KI-Systemen ganz normal mit PL/I weitergemacht habe. Geblieben ist mir nur ein Buch. [2]
[1] Katharina Zweig: Die KI war's! Heine, 2023. Der Titel erinnert mich daran, wie sehr für den Endbenutzer immer der Computer und für den Auftraggeber der Programmierer schuld war. Nie die falsche Erwartung und Bedienung, nie ungenaue Vorgaben und mangelhafte Hilfsmittel.
[2] Michael Eisenberg: programming in Scheme. The Scientific Press, 1988. Die Effekthascherei beginnt schon mit dem kleinen P im Titel. Und Scheme ist auch nur eine Programmiersprache, um das zu basteln, was man damals schon KI nannte und auf eine 5‑1/4-Zoll-Diskette paßte.
[3] Helmar Frank (Hrg.): Kybernetik - Brücke zwischen den Wissenschaften. Umschau Verlag, Frankfurt, 3. Auflage, 1962. Aus dem Umschlagtext: „Für die Kybernetik ist kennzeichnend, daß mathematische Methoden in wissenschaftliche Bereiche eindringen, in denen sie bisher als nicht praktikabel erschienen, z. B. in Physiologie, Psychologie und Soziologie.“ Dagegen ist der heutige Anspruch der KI doch recht bescheiden.
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get woke, go broke
wuerg, 26.11.2023 20:19
Ich habe auch schon „go woke, get broke“ gelesen. Ursprünglich war es wohl „go woke, go broke“. Ich überlasse es den Anglisten, von denen wir dank endloser amerikanischer Serien ja soviele haben, formale und sprachliche Richtigkeit zu bewerten. Inhaltlich meinen alle Varianten: Wer sich erweckt gebärdet, muß mit seinem Scheitern rechnen. Eine Erfahrung, die viele Firmen bereits gemacht haben sollen.
Früher gab es in der Werbung Schwule am Spülbecken und Frauen, die Mauern einrissen. Das war normale Effekthascherei. Heute werden allenthalben Farbige untergebracht, sei es zur Dekoration wie am veganen Tisch der Rügenwalder Mühle oder gleichberechtigt mit weißem Ehegatten beim Autokauf. Schwule werden nicht nur angedeutet, sondern schwuchteln gestylt auf der Toilette herum, während sie bei Ebay Uhren verkaufen.
Obwohl Werbung nie Lebensrealität abbildete, fallen die modernen woken Deviationen auf. Sie sollen es auch, sie schaffen Aufmerksamkeit und senden eine Botschaft: Wir sind modern, wir sind achtsam, kauft bei uns! Ob sich das auszahlt, sei dahingestellt. Insbesondere, wenn man einen farbigen Mann hinter einer weißen Frau gehend Kleidung von Aldi präsentieren läßt und somit spontane Assoziationen der Kunden weckt.
Farbige Fotomodelle haben Konjunktur, doch die evangelische Kirche kommt ohne sie aus. Ihnen reicht ein queerer Gott, der keine Zeit mehr hat und sich ans Klima klebt. [1] Das ist keine Werbestrategie, sondern Überzeugung. Nur wird diese Anbiederung an den Zeitgeist den Schrumpfungsprozeß nicht aufhalten. Ich würde lieber auf einen kleinen harten Kern setzen als mich an eine undankbare Letzte Generation kleben.
[1] Susanne Gaschke: Evangelischer Kirchentag in Deutschland: Klima ist wichtiger als Gott. NZZ, 12.06.2023.
Früher gab es in der Werbung Schwule am Spülbecken und Frauen, die Mauern einrissen. Das war normale Effekthascherei. Heute werden allenthalben Farbige untergebracht, sei es zur Dekoration wie am veganen Tisch der Rügenwalder Mühle oder gleichberechtigt mit weißem Ehegatten beim Autokauf. Schwule werden nicht nur angedeutet, sondern schwuchteln gestylt auf der Toilette herum, während sie bei Ebay Uhren verkaufen.
Obwohl Werbung nie Lebensrealität abbildete, fallen die modernen woken Deviationen auf. Sie sollen es auch, sie schaffen Aufmerksamkeit und senden eine Botschaft: Wir sind modern, wir sind achtsam, kauft bei uns! Ob sich das auszahlt, sei dahingestellt. Insbesondere, wenn man einen farbigen Mann hinter einer weißen Frau gehend Kleidung von Aldi präsentieren läßt und somit spontane Assoziationen der Kunden weckt.
Farbige Fotomodelle haben Konjunktur, doch die evangelische Kirche kommt ohne sie aus. Ihnen reicht ein queerer Gott, der keine Zeit mehr hat und sich ans Klima klebt. [1] Das ist keine Werbestrategie, sondern Überzeugung. Nur wird diese Anbiederung an den Zeitgeist den Schrumpfungsprozeß nicht aufhalten. Ich würde lieber auf einen kleinen harten Kern setzen als mich an eine undankbare Letzte Generation kleben.
[1] Susanne Gaschke: Evangelischer Kirchentag in Deutschland: Klima ist wichtiger als Gott. NZZ, 12.06.2023.
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Gott ist queer
wuerg, 24.11.2023 00:31
Ich habe es nun Monate aufgeschoben, doch bald wird die evangelische Kirche mich als Mitglied verlieren. Nicht wegen der Kirchensteuer, die ich als Bezieher leistungslosen Einkommens zahle, sondern anläßlich einer Kirchenzeitung, auf deren Titelseite ein als Engel verkleidetes CSD-Männchen mit den Worten prankt: Kirche ist bunt.
Auf dem Bauch des Abgebildeten eine tätowierte oder aufgeklebte Internetadresse, über die ich erfuhr, daß es sich um einen Lokführer handelt, der darunter leidet, einen Menschen überfahren zu haben. Ich gönne ihm die bescheidene Publizität. Und er hat für das Bild hoffentlich etwas Geld bekommen. Er hat es sich verdient, denn nur wegen seines Bildes schlug ich das Blättchen auf.
Im Editoral heißt es über den örtlichen CSD: „Es waren auch Pastor*in und Engel da.“ Und auf dem Schlußgottesdienst des Kirchentages soll „Gott ist queer“ viel Begeisterung, aber auch Entrüstung und Hetze hervorgerufen haben. Auch Lobhudeleien? Nach „wir finden die Predigt so eindrucksvoll, dass wir sie komplett abgedruckt haben“ nahm das Unheil seinen Lauf. Ich habe sie gelesen:
Zunächst machte Pastor Quinton Ceasar meinen zweiten Trauspruch nieder, der sich in vielen, letztlich auch negativen Aspekten bewahrheitete: „Dieses melodische »Alles hat seine Zeit« - das ruft bei mir Unbehagen hervor.“ Weil es Aktivist*innen und Marginalisierte vertröste. Sie wollen jetzt die ganze Hand, nachdem sie den Finger zu fassen bekamen. Und weiter: „Wir können nicht mehr warten. Nicht bis morgen oder nächste Woche. [...] Jesus sagt nicht »Alles hat seine Zeit«, Jesus sagt: »Jetzt ist die Zeit!«“
Wer nicht Opfer ist, gehört zumeist zu den Happyländer*innnen, die „sagen «Gott liebt uns doch alle gleich du« [...] »ich sehe keine Hautfarbe, keine Behinderung, kein Geschlecht.«“ [1] Man will also unterschiedlich und vor allem als Opfer gesehen werden, ohne als weißer Happyländer Unterschiede diskutieren, ja nur bezeichnen zu dürfen. „Wir vertrauen eurer Liebe nicht! Wir haben keine sicheren Orte, in euren Kirchen!“ Auch ich bin dort nicht mehr vor ihnen sicher.
„Jetzt ist die Zeit zu sagen: wir sind alle die Letzte Generation. Jetzt ist die Zeit zu sagen: Black lives always matters. Jetzt ist die Zeit zu sagen: Gott ist queer.“ Ja, Gott ist intersektional, Frau und schwul. Er schuf den Menschen nach seinem Bilde. Seinem Bilde von was? Oder war es ihr oder ems Bild?
[1] Für die queeren Anführungszeichen «...« kann der Redner natürlich nichts. Auch Ausrufezeichen hat er nicht unbedingt gesprochen.
Auf dem Bauch des Abgebildeten eine tätowierte oder aufgeklebte Internetadresse, über die ich erfuhr, daß es sich um einen Lokführer handelt, der darunter leidet, einen Menschen überfahren zu haben. Ich gönne ihm die bescheidene Publizität. Und er hat für das Bild hoffentlich etwas Geld bekommen. Er hat es sich verdient, denn nur wegen seines Bildes schlug ich das Blättchen auf.
Im Editoral heißt es über den örtlichen CSD: „Es waren auch Pastor*in und Engel da.“ Und auf dem Schlußgottesdienst des Kirchentages soll „Gott ist queer“ viel Begeisterung, aber auch Entrüstung und Hetze hervorgerufen haben. Auch Lobhudeleien? Nach „wir finden die Predigt so eindrucksvoll, dass wir sie komplett abgedruckt haben“ nahm das Unheil seinen Lauf. Ich habe sie gelesen:
Zunächst machte Pastor Quinton Ceasar meinen zweiten Trauspruch nieder, der sich in vielen, letztlich auch negativen Aspekten bewahrheitete: „Dieses melodische »Alles hat seine Zeit« - das ruft bei mir Unbehagen hervor.“ Weil es Aktivist*innen und Marginalisierte vertröste. Sie wollen jetzt die ganze Hand, nachdem sie den Finger zu fassen bekamen. Und weiter: „Wir können nicht mehr warten. Nicht bis morgen oder nächste Woche. [...] Jesus sagt nicht »Alles hat seine Zeit«, Jesus sagt: »Jetzt ist die Zeit!«“
Wer nicht Opfer ist, gehört zumeist zu den Happyländer*innnen, die „sagen «Gott liebt uns doch alle gleich du« [...] »ich sehe keine Hautfarbe, keine Behinderung, kein Geschlecht.«“ [1] Man will also unterschiedlich und vor allem als Opfer gesehen werden, ohne als weißer Happyländer Unterschiede diskutieren, ja nur bezeichnen zu dürfen. „Wir vertrauen eurer Liebe nicht! Wir haben keine sicheren Orte, in euren Kirchen!“ Auch ich bin dort nicht mehr vor ihnen sicher.
„Jetzt ist die Zeit zu sagen: wir sind alle die Letzte Generation. Jetzt ist die Zeit zu sagen: Black lives always matters. Jetzt ist die Zeit zu sagen: Gott ist queer.“ Ja, Gott ist intersektional, Frau und schwul. Er schuf den Menschen nach seinem Bilde. Seinem Bilde von was? Oder war es ihr oder ems Bild?
[1] Für die queeren Anführungszeichen «...« kann der Redner natürlich nichts. Auch Ausrufezeichen hat er nicht unbedingt gesprochen.
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Transe
wuerg, 17.11.2023 18:25
Im zarten jugendlichen Alter, also bis zum Ende meines 20. Lebensjahres [1] dachte ich, Transen seien als Frauen verkleidete Männer. Später erkannte ich, daß es umgekehrt nicht nur Mannweiber gibt, sondern auch Frauen, die gerne ein Mann wären. Es blieb die Frage, ob Transfrauen Männer oder Frauen und umgekehrt Transmänner Frauen oder Männer waren oder wurden. Nun hat es sich geklärt: Wer von A nach B≠A wechselt ist Trans-B, nicht Trans-A. Modern gesprochen: Alle Trans-Cs sind Cs. Und wirklich korrekt: Es gibt keine Trans-Ds, nur Ds. Auch als Cis-E darf keiner diffamiert werden, nur weil er noch keine Neuetikettierung hinter sich hat. Durch ein Verbot der Vorsätze cis und trans [2] wären viele Probleme umschifft: Wer von A nach B≠A und zurück nach A wechselt, wäre dann weder Cis-A-ler, noch Trans-A-ler oder gar Retro-A-ler, sondern einfach ein* A-ler*in.
Nach einer Abstimmung des Repräsentantenhauses von Indiana wurde die Entscheidung für π=3,2 oder ähnliches auf Eis gelegt. [3] Sonst wären die Amerikaner möglicherweise nicht nur wegen Pfund pro Quadratzoll auf dem Mars zerschellt. Wenn nunmehr bestimmt wird wird, daß nur der als Frau oder Mann angesprochen werden darf, der sich das weibliche bzw. männliche Geschlecht zuspricht, dann bleibt wohl nichts anderes, als sich für das wahre Geschlecht neue Bezeichnungen auszudenken, auch wenn sie nur noch im Untergrund ausgesprochen werden können.
Ganz unerwartet tut sich mir aber eine neue Einnahmequelle auf: Ich beschwere mich massenweise bei Gewerbetreibenden über schlechte Behandlung oder Produkte und hoffe darauf, daß aufgrund meines Namens weiterhin ein erheblicher Anteil mich als Frau anredet. Dann ist ein hoffentlich an mich zu zahlendes Bußgeld fällig. [4] Aber das wird wohl nicht klappen, weil dann auch der letzte anständige Mensch zu Hy oder Hallo übergeht, ohne mit mir im Sandkasten gespielt zu haben. Auch den Vornamen wird man sich verkneifen, denn er könnte sich geändert haben. [5]
[1] Eine Frage: Die Volljährigkeit wurde irgendwann auf 18 herabgesetzt. Bin ich nun proleptisch drei Jahre weniger jugendlich gewesen? Müssen Wahlen für ungültig erklärt werden, weil ich nicht abstimmen durfte? Wahrscheinlich nicht. Es ist demnächst wohl lediglich verboten, mich als Person (m/w/d) zu outen, die mit 20 noch minderjährig war. Vorsichtshalber könnte man mich Twen, davor Teen nennen. Noch besser wäre, ich könnte den am 1. Januar geborenen Horden gleich mein Alter und mein Geburtsdatum frei wählen.
[2] Ich habe mir angewöhnt nicht nur wie in der Mathematik üblich Variable, sondern auch wie in der Chemie cis und trans kursiv zu schreiben. Hier habe ich aus Gründen der Klarheit beim Zusammentreffen beider davon abgesehen.
[3] Wikipedia. Indiana Pi Bill.
[4] Oder das Finanzamt schickt mir einen Steuerbescheid, der meines Wissens bei fehlerhafter Anrede ungültig ist. Hinzu käme ein saftiges Bußgeld.
[5] Wenn man sich mit dem Geschlecht auch den Namen ändern kann, warum dann nicht auch unter Beibehaltung des Geschlechtes, zum Beispiel von Adolf zu Olaf. Dann hätte sich mein Onkel nicht Addi nennen müssen.
Zahlgeschlecht | Planetengeschlecht | Trigender
Nach einer Abstimmung des Repräsentantenhauses von Indiana wurde die Entscheidung für π=3,2 oder ähnliches auf Eis gelegt. [3] Sonst wären die Amerikaner möglicherweise nicht nur wegen Pfund pro Quadratzoll auf dem Mars zerschellt. Wenn nunmehr bestimmt wird wird, daß nur der als Frau oder Mann angesprochen werden darf, der sich das weibliche bzw. männliche Geschlecht zuspricht, dann bleibt wohl nichts anderes, als sich für das wahre Geschlecht neue Bezeichnungen auszudenken, auch wenn sie nur noch im Untergrund ausgesprochen werden können.
Ganz unerwartet tut sich mir aber eine neue Einnahmequelle auf: Ich beschwere mich massenweise bei Gewerbetreibenden über schlechte Behandlung oder Produkte und hoffe darauf, daß aufgrund meines Namens weiterhin ein erheblicher Anteil mich als Frau anredet. Dann ist ein hoffentlich an mich zu zahlendes Bußgeld fällig. [4] Aber das wird wohl nicht klappen, weil dann auch der letzte anständige Mensch zu Hy oder Hallo übergeht, ohne mit mir im Sandkasten gespielt zu haben. Auch den Vornamen wird man sich verkneifen, denn er könnte sich geändert haben. [5]
[1] Eine Frage: Die Volljährigkeit wurde irgendwann auf 18 herabgesetzt. Bin ich nun proleptisch drei Jahre weniger jugendlich gewesen? Müssen Wahlen für ungültig erklärt werden, weil ich nicht abstimmen durfte? Wahrscheinlich nicht. Es ist demnächst wohl lediglich verboten, mich als Person (m/w/d) zu outen, die mit 20 noch minderjährig war. Vorsichtshalber könnte man mich Twen, davor Teen nennen. Noch besser wäre, ich könnte den am 1. Januar geborenen Horden gleich mein Alter und mein Geburtsdatum frei wählen.
[2] Ich habe mir angewöhnt nicht nur wie in der Mathematik üblich Variable, sondern auch wie in der Chemie cis und trans kursiv zu schreiben. Hier habe ich aus Gründen der Klarheit beim Zusammentreffen beider davon abgesehen.
[3] Wikipedia. Indiana Pi Bill.
[4] Oder das Finanzamt schickt mir einen Steuerbescheid, der meines Wissens bei fehlerhafter Anrede ungültig ist. Hinzu käme ein saftiges Bußgeld.
[5] Wenn man sich mit dem Geschlecht auch den Namen ändern kann, warum dann nicht auch unter Beibehaltung des Geschlechtes, zum Beispiel von Adolf zu Olaf. Dann hätte sich mein Onkel nicht Addi nennen müssen.
Zahlgeschlecht | Planetengeschlecht | Trigender
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Weggehende
wuerg, 16.11.2023 17:30
Schutzsuchende, Asylbewerber, Einwanderer, Migranten, Goldstücke, Fachkräfte, kulturelle Bereicherer. Es gibt viele Begriffe für oder im Zusammenhang mit Flüchtigen. Nicht alle sind Euphemismus-Versuche wie das besonders ekelige substantivierte Partizip Ankommende. Nun aber stelle ich erfreut fest, daß Janine Wissler bei Frau Maischberger nicht sagen konnte, die teuersten Ankommenden seien die Steuerankommenden. Sie mußte auf das Wort Steuerflüchtling zurückgreifen und wollte damit sagen, daß die abgängige Richtung uns viel mehr Geld kostet. Ein auf dem Rückzug untauglicher Versuch, fortbestehende Fehleinschätzungen zu beschönigen, denn eines ist klar: Sowohl Steuer- als auch Wirtschaftsflüchtlinge sind beide Ergebnis einer verfehlten Politik.
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Robert Habeck
wuerg, 11.11.2023 21:11
Robert Habeck hat mich mit seiner Rede gegen Antisemitismus überrascht und auch beeindruckt. Und ich unterstelle ihm nicht, damit seinen Kanzler oder seine Parteikollegin ausstechen zu wollen. Offen hat er den Antisemitismus der Islamisten angesprochen. Er greift aber etwas kurz und könnte sich angesichts des sich wandelnden Klimas auch sagen: Die Mehrheit der Moslems in Deutschland mag zivilisiert sein, dennoch ist nicht nur der radikale Islam das Problem, sondern der Antisemitismus als (((Klammer))) und Credo der muslimen Welt.
Angesichts der palästinesischen Auswüchse ist es nicht gerade die Zeit, aber für einen Robeck Habeck unerläßlich, auf rechten Antisemitismus hinzuweisen und der AfD zu unterstellen, sie würde sich nur aus taktischen Gründen judenfreundlich geben. Zwar liegt es auf der Hand, daß mit dem Aufstieg der AfD und der Renaissance nationalen, meinetwegen auch völkischen Gedankengutes sich Antisemitismus breitmacht, doch wird er nach meinem Dafürhalten in der zivilisierten Welt niemals mehr derart aus anderen Vorurteilen hervorstechen wie er es in der Geschichte tat und in weiten Teilen der Welt und unserer Angekommenen noch tut. Vom Dritten Reich ganz zu schweigen.
Und da ich mit diesen Einlassungen schon in die Nähe eines Naziverdachtes geraten kann, gleich hinterher: Wir von der Gnade der späten Geburt stehen zu den Verfehlungen unserer Großeltern. Wir nehmen es hin, in weiten Teilen der Welt ein schlechtes Image zu haben, in amerikanischen Filmen wie Hitler zu reden oder SS-Uniformen zu tragen, in Holland ein Hakenkreuz auf die Kühlerhaube gemalt zu bekommen, nicht Sieg Heil rufen und keine Hakenkreuze zeigen zu dürfen. Nur noch wenige schimpfen auf die Bombardierungen der Alliierten, denen unschuldige Frauen und Kinder zum Opfer fielen. Das war keine Sippenhaft. Und es ist auch keine, wenn allen Palästinensern die Gemeinheiten der Hamas zugerechnet werden, so sehr sie auch ihren Enkeln dereinst erzählen mögen: Wir haben von nichts gewußt, wir demonstrierten in gutem Glauben auch auf deutschen Straßen. Wer von ihnen wirklich für Frieden und Zivilisation ist, wird es verstehen und eigenes Leid hinnehmen.
Das schrieb ich schon vor einer Woche. Und beinahe hätte es ich den Freunden des Robert Habeck gleichgetan und nichts veröffentlicht. Denen scheint es nicht in den Kram zu passen, oder sie befürchten zurecht, daß jede Stellungnahme sie zu Antisemiten oder Moslemfeinden stempeln könnte. Auf der anderen Seite wurde man ebenfalls nicht vom Hocker gehauen, hält seine Rede für ein vom Teleprompter abgelesenes ‚staatsmännisches‘ Lippenbekenntnis, aus dem nichts folgen wird. Der palästinesische Mob darf weiterhin hetzen. Moslems nehmen die Gelegenheit wahr, zum offenen Kampfder Kulturen zu blasen. Helau!
Moslemversteher | Maybritt Illner | Berlin, Jerusalem
Angesichts der palästinesischen Auswüchse ist es nicht gerade die Zeit, aber für einen Robeck Habeck unerläßlich, auf rechten Antisemitismus hinzuweisen und der AfD zu unterstellen, sie würde sich nur aus taktischen Gründen judenfreundlich geben. Zwar liegt es auf der Hand, daß mit dem Aufstieg der AfD und der Renaissance nationalen, meinetwegen auch völkischen Gedankengutes sich Antisemitismus breitmacht, doch wird er nach meinem Dafürhalten in der zivilisierten Welt niemals mehr derart aus anderen Vorurteilen hervorstechen wie er es in der Geschichte tat und in weiten Teilen der Welt und unserer Angekommenen noch tut. Vom Dritten Reich ganz zu schweigen.
Und da ich mit diesen Einlassungen schon in die Nähe eines Naziverdachtes geraten kann, gleich hinterher: Wir von der Gnade der späten Geburt stehen zu den Verfehlungen unserer Großeltern. Wir nehmen es hin, in weiten Teilen der Welt ein schlechtes Image zu haben, in amerikanischen Filmen wie Hitler zu reden oder SS-Uniformen zu tragen, in Holland ein Hakenkreuz auf die Kühlerhaube gemalt zu bekommen, nicht Sieg Heil rufen und keine Hakenkreuze zeigen zu dürfen. Nur noch wenige schimpfen auf die Bombardierungen der Alliierten, denen unschuldige Frauen und Kinder zum Opfer fielen. Das war keine Sippenhaft. Und es ist auch keine, wenn allen Palästinensern die Gemeinheiten der Hamas zugerechnet werden, so sehr sie auch ihren Enkeln dereinst erzählen mögen: Wir haben von nichts gewußt, wir demonstrierten in gutem Glauben auch auf deutschen Straßen. Wer von ihnen wirklich für Frieden und Zivilisation ist, wird es verstehen und eigenes Leid hinnehmen.
Das schrieb ich schon vor einer Woche. Und beinahe hätte es ich den Freunden des Robert Habeck gleichgetan und nichts veröffentlicht. Denen scheint es nicht in den Kram zu passen, oder sie befürchten zurecht, daß jede Stellungnahme sie zu Antisemiten oder Moslemfeinden stempeln könnte. Auf der anderen Seite wurde man ebenfalls nicht vom Hocker gehauen, hält seine Rede für ein vom Teleprompter abgelesenes ‚staatsmännisches‘ Lippenbekenntnis, aus dem nichts folgen wird. Der palästinesische Mob darf weiterhin hetzen. Moslems nehmen die Gelegenheit wahr, zum offenen Kampf
Moslemversteher | Maybritt Illner | Berlin, Jerusalem
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Waschmaschinen
wuerg, 10.11.2023 13:44
In letzter Zeit höre ich immer öfter, daß nicht nur alles teurer würde, sondern es mit der deutschen Wirtschaft ganz allgemein bergab ginge. Das Markenzeichen „Made in Germany“ soll einem „german free“ gewichen sein. Es soll helfen, kein noch so kleines Bauteil aus Deutschland zu verarbeiten, das schon in naher Zukunft nicht mehr lieferbar ist oder zu teuer wurde, weil neue Auflagen zu beachten sind. Das gilt nicht nur für die klassischen regulierten Produkte wie Waffen. Von neuen Sanktionen einmal ganz abgesehen.
Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Deshalb bin ich Annalena Baerbock für ein schönes Beispiel dankbar, sei es von ihr selbst oder ihrer Parodie: Sie nennt Waschmaschinen als ein deutsches Spitzenprodukt, in dem Prozessoren verbaut sind, die nicht nur den Waschvorgang steuern, sondern auch mit dem Benutzer kommunizieren. Die könnten ausgebaut und umprogrammiert Drohnen, Panzer und Raketen steuern. Ja, dachte ich mir, und dann dürfen Wasch- und Spülmaschinen nicht mehr nach Israel geliefert werden.
Ich nehme einmal an, daß Haushaltsgeräte wie meine Personenwaage heute aus Kostengründen mit Universalprozessoren ausgestattet sind, die auch andere Tätigkeiten steuern können. Nur frage ich mich: Sind diese schlauen Chips nicht kistenweise zu kaufen und damit viel billiger als eine ganze Waschmaschine? Und reicht deren Leistungsfähigkeit tatsächlich für eine bewegliche Objekte erkennende oder auch nur fernsteuerbare Drohne? Wenn ja, so sollte doch jedes Land in der Lage sein, solche Prozessoren selbst herzustellen oder von befreundeten Schurken zu kaufen, auch programmieren zu lassen.
Weshalb schreibe ich das? Es erinnert mich an eine Zeit, da ich den Begriff Waschmaschinenprozessor erfand oder unbewußt von anderen übernahm. Es war die 8080-Z80-Zeit, und man konnte nicht überall diese teuren Bauteile einsetzen. Zudem waren sie nicht arbeitsfähig, wenn sie ihr Programm verloren. Ein Waschmaschinenprozessor war dagegen klein, aber von eingeschränkter Funktionalität. Dafür hatte er ein festes Programm auf dem gleichen Chip und lief nach dem Einschalten sofort los. Sie steckten damals noch in keiner Waschmaschine, deren elektromechanische Steuerung noch viel, viel billiger war. Aber zum Beispiel in Handfunkgeräten der Polizei, um dem naiven Leser eine Brücke zu bauen: Dann müssen heutige Prozessoren doch von noch höherer Sicherheitsrelevanz sein.
Leider habe ich keine technischen Unterlagen oder gar Programme zu meinem Waschmaschinenprozessor mehr. Er bestand aber aus einer kleinen CPU, die nur wenige Befehle verarbeiten konnte. Das fest zu brennende Programm durfte zwei Kilobyte nicht überschreiten und war in Blöcken zu 256 Byte zu gliedern. Ein paar wenige Daten konnten gespeichert werden, waren aber mit dem Abschalten weg. Es war eine schöne Aufgabe, heute würde man Challenge sagen. Das Ziel war nicht eine Drohne in Gaza, sondern eine möglichst einfache, billige und robuste Gerätesteuerung. Mein erster privater Computer war kaum größer: 4 Kilobyte ROM, 1 Kilobyte RAM. Ich habe ihn samt Nachfolger an einen Liebhaber verkauft, der hoffentlich keinen Krieg damit führt.
Im Nachgang wollte ich mich informieren, ob dies alles ein Spaß sei, da lese ich von unserem Waffenspezialisten Hofreiter, in russischen Panzern hätte man Bauteile gefunden, die auch in unseren Waschmaschinen stecken. Haben die Russen unter einem Prozessormangel leidend mit übermenschlicher Fähigkeit sie aus Waschmaschinen gebrochen und neu programmiert? Oder haben sie einen Sack voll davon in China gekauft, woher auch unsere für Waschmaschinen stammen? Hauptsache german free!
Fettwaage
Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Deshalb bin ich Annalena Baerbock für ein schönes Beispiel dankbar, sei es von ihr selbst oder ihrer Parodie: Sie nennt Waschmaschinen als ein deutsches Spitzenprodukt, in dem Prozessoren verbaut sind, die nicht nur den Waschvorgang steuern, sondern auch mit dem Benutzer kommunizieren. Die könnten ausgebaut und umprogrammiert Drohnen, Panzer und Raketen steuern. Ja, dachte ich mir, und dann dürfen Wasch- und Spülmaschinen nicht mehr nach Israel geliefert werden.
Ich nehme einmal an, daß Haushaltsgeräte wie meine Personenwaage heute aus Kostengründen mit Universalprozessoren ausgestattet sind, die auch andere Tätigkeiten steuern können. Nur frage ich mich: Sind diese schlauen Chips nicht kistenweise zu kaufen und damit viel billiger als eine ganze Waschmaschine? Und reicht deren Leistungsfähigkeit tatsächlich für eine bewegliche Objekte erkennende oder auch nur fernsteuerbare Drohne? Wenn ja, so sollte doch jedes Land in der Lage sein, solche Prozessoren selbst herzustellen oder von befreundeten Schurken zu kaufen, auch programmieren zu lassen.
Weshalb schreibe ich das? Es erinnert mich an eine Zeit, da ich den Begriff Waschmaschinenprozessor erfand oder unbewußt von anderen übernahm. Es war die 8080-Z80-Zeit, und man konnte nicht überall diese teuren Bauteile einsetzen. Zudem waren sie nicht arbeitsfähig, wenn sie ihr Programm verloren. Ein Waschmaschinenprozessor war dagegen klein, aber von eingeschränkter Funktionalität. Dafür hatte er ein festes Programm auf dem gleichen Chip und lief nach dem Einschalten sofort los. Sie steckten damals noch in keiner Waschmaschine, deren elektromechanische Steuerung noch viel, viel billiger war. Aber zum Beispiel in Handfunkgeräten der Polizei, um dem naiven Leser eine Brücke zu bauen: Dann müssen heutige Prozessoren doch von noch höherer Sicherheitsrelevanz sein.
Leider habe ich keine technischen Unterlagen oder gar Programme zu meinem Waschmaschinenprozessor mehr. Er bestand aber aus einer kleinen CPU, die nur wenige Befehle verarbeiten konnte. Das fest zu brennende Programm durfte zwei Kilobyte nicht überschreiten und war in Blöcken zu 256 Byte zu gliedern. Ein paar wenige Daten konnten gespeichert werden, waren aber mit dem Abschalten weg. Es war eine schöne Aufgabe, heute würde man Challenge sagen. Das Ziel war nicht eine Drohne in Gaza, sondern eine möglichst einfache, billige und robuste Gerätesteuerung. Mein erster privater Computer war kaum größer: 4 Kilobyte ROM, 1 Kilobyte RAM. Ich habe ihn samt Nachfolger an einen Liebhaber verkauft, der hoffentlich keinen Krieg damit führt.
Im Nachgang wollte ich mich informieren, ob dies alles ein Spaß sei, da lese ich von unserem Waffenspezialisten Hofreiter, in russischen Panzern hätte man Bauteile gefunden, die auch in unseren Waschmaschinen stecken. Haben die Russen unter einem Prozessormangel leidend mit übermenschlicher Fähigkeit sie aus Waschmaschinen gebrochen und neu programmiert? Oder haben sie einen Sack voll davon in China gekauft, woher auch unsere für Waschmaschinen stammen? Hauptsache german free!
Fettwaage
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