... newer stories
Gute Zahlen ‒ Schlechte Zahlen
wuerg, 24.02.2024 22:14
Es gibt kleine und große Zahlen, interessante und belanglose, heilige und profane, ganze und gebrochene, gute und schlechte. Zumeist bleibt letztlich unklar, welche in welche Kategrorie gehört. Ist 0,2% klein, ein 100‐Milliardenloch groß, 42 interessant, 43 aber belanglos, 3 heilig, 666 aber vom Bösen, 2 ganz, 4/2 gebrochen? Was ist mit π, ist 1312 gut, 420 dagegen schlecht?
Nun, es ist Folklore zu wissen, daß Zahlen an sich nicht böse sind, nur manchmal für unangenehme Dinge stehen, mit denen sie mehr oder minder willkürlich verbunden wurden. Wenn sie aber als Kennziffer oder ähnliches eine vermeintliche Einschätzung einer Situation beschreiben, so weiß man im allgemeinen schon, in welche Richtung es angenehmer aussieht, ob die bezifferte Lage als gut, schlecht oder normal anzusehen ist.
Und wenn der Bundeswirtschaftsminister sagt, die Lage sei gut, nur die Zahlen schlecht, dann meint er nicht, daß 0,2% eine schlechte Zahl sei, die man nicht mehr in den Mund nehmen solle, sondern nur, daß diese Zahl die gute Realität in einem negativen Licht erscheinen läßt. Konsequenterweise müßte er hinzufügen, es handele sich um eine überholte Kennziffer, die in der Vergangenheit die Wirtschaft einigermaßen beschrieb, für die neue Politik aber durch eine bessere zu ersetzen sei.
Herr Habeck hätte auch sagen können, daß es sich bei dem nun auf 0,2% reduzierten 1,8% Wirtschaftswachstum um zwei verschiedenen Dinge handele. Zum einen seine optimistische Erwartung vor einem Jahr, da die Wirtschaft um 0,2% binnen eines halben Jahres schrumpfte. Da war die Lage so gut und die Realität noch so fern, daß durchaus 1,8% für 2024 möglich erschienen. Und zum anderen die sich heranpirschende Realität, ein paar Monate und einen Krieg später. Da sind 0,2% doch ganz anders zu bewerten, ist die Lage besser als die Zahlen auf den ersten Blick Glauben machen.
Alternativ könnte man an 0,2% Wirtschaftswachstum auch morbiden Gefallen finden, den Menschen versprechen, daß sich demnächst auch das Vorzeichen umkehren wird, und es nur einer tabulosen Einwanderung bedürfe, dieses Ziel auch zügig zu erreichen.
3 | 42 | 420 | 666 | 1312
Nun, es ist Folklore zu wissen, daß Zahlen an sich nicht böse sind, nur manchmal für unangenehme Dinge stehen, mit denen sie mehr oder minder willkürlich verbunden wurden. Wenn sie aber als Kennziffer oder ähnliches eine vermeintliche Einschätzung einer Situation beschreiben, so weiß man im allgemeinen schon, in welche Richtung es angenehmer aussieht, ob die bezifferte Lage als gut, schlecht oder normal anzusehen ist.
Und wenn der Bundeswirtschaftsminister sagt, die Lage sei gut, nur die Zahlen schlecht, dann meint er nicht, daß 0,2% eine schlechte Zahl sei, die man nicht mehr in den Mund nehmen solle, sondern nur, daß diese Zahl die gute Realität in einem negativen Licht erscheinen läßt. Konsequenterweise müßte er hinzufügen, es handele sich um eine überholte Kennziffer, die in der Vergangenheit die Wirtschaft einigermaßen beschrieb, für die neue Politik aber durch eine bessere zu ersetzen sei.
Herr Habeck hätte auch sagen können, daß es sich bei dem nun auf 0,2% reduzierten 1,8% Wirtschaftswachstum um zwei verschiedenen Dinge handele. Zum einen seine optimistische Erwartung vor einem Jahr, da die Wirtschaft um 0,2% binnen eines halben Jahres schrumpfte. Da war die Lage so gut und die Realität noch so fern, daß durchaus 1,8% für 2024 möglich erschienen. Und zum anderen die sich heranpirschende Realität, ein paar Monate und einen Krieg später. Da sind 0,2% doch ganz anders zu bewerten, ist die Lage besser als die Zahlen auf den ersten Blick Glauben machen.
Alternativ könnte man an 0,2% Wirtschaftswachstum auch morbiden Gefallen finden, den Menschen versprechen, daß sich demnächst auch das Vorzeichen umkehren wird, und es nur einer tabulosen Einwanderung bedürfe, dieses Ziel auch zügig zu erreichen.
3 | 42 | 420 | 666 | 1312
... link (7 Kommentare) ... comment
... older stories