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kreuzweise
wuerg, 08.05.2021 23:59
Ich habe mich in den letzten Tagen zusammengerissen und keine Kreuzwitze gerissen. Auch bei ELI-Spot habe ich mich mit Spott und dem mittleren der sieben Worte Jesu am Kreuz zurückgehalten. Nicht immer ist klar, worin in manchen Wortbildungen die Kreuzung besteht, manchmal ist es nur ein einfacher Wechsel. Ich kenne jetzt den Unterschied zwischen einer Kreuz- und einer Parallelcousinenheirat. Der Kreuzkümmel [1] und die Kreuzimmunität kommen mir schon zu den Ohren raus. Und jetzt sehe ich eine zweite Gruppe von Menschen, die den Geimpften, Genesenen und Getesteten gleichzustellen ist, die Kreuzgeimpften. Man mag sich fragen, wo denn bei ihnen sich das Kreuz verbirgt. Es ist die Impfung mit zwei verschiedenen Präparaten. Hätten sie nicht besser trans-Geimpfte heißen sollen? Dann wäre ich demnächst ein erster Klasse cis-geimpfter alter weißer heterosexueller cis-Mann. [2]
Zunächst hatte ich vor, hier vorzurechnen, daß Umfang und Kenntnis der Kreuzimmunen für die Bewältigung einer Epidemie weitgehend bedeutungslos sind. Aber es reicht auch eine einfache Überlegung: Zumindest zu Beginn (und dazu gehört die gesamte erste Welle) ist es nicht nur schwer, die von Natur aus immunen Menschen auszumachen, sie spielen auch gar keine Rolle. Wäre die Hälfte aller Deutschen von Anbeginn immun oder nur wenig empfänglich für Corona, so änderte das nichts am Verlauf, am berühmten R-Faktor. Nur R0 wäre dann doppelt so hoch. [3]
Natürlich dürfen einzelne wissen wollen, ob sie (inzwischen) immun sind, sie zum Beipiel eine Infektion überstanden haben oder ihre Impfung erfolgreich war. Und sie dürfen sich glücklich schätzen, daß dies überprüft werden kann. Nur müssen die so positiv Getesteten einsehen, daß sie dadurch keine Privilegien erlangen, zumindest jetzt noch nicht. Auch können sie nicht fordern, daß flächendeckend auf Immunität getestet wird, so groß ihre Gruppe auch (von Anfang an) sein mag. [4]
Zwischenzeitlich wütet Corona mehr als ein Jahr, viele haben eine Immunität erworben, die Geimpften, die Genesenen und die mal geleugneten, mal ins Feld geführten unerkannt Erkrankten. Die Grundrechte werden schrittweise wieder zurückgegeben, und man darf durchaus fordern, sie bei nachgewiesener Immunität gleich anderen auch zu erhalten. Nur eines sollte meines Erachtens klar sein: Ein solcher Test wird nicht von der Allgemeinheit bezahlt, solange er teuer ist und die Gesamtlage nicht zu bessern vermag.
Wäre ein Immunitätstest billig und flächendeckend durchführbar, hätte ich eine andere Meinung, weil man dann Impfstoff sparen könnte, indem nur Menschen geimpft werden, die nachweislich nicht immun sind. Doch solange eine sinnlose Verimpfung an Immune weitaus billiger ist und für die berühmten ELI-Testungen keine Kapazitäten bestehen, sollte die Entscheidung klar sein: Wer geimpft ist, darf hoffentlich bald frei herumlaufen, wer nur nachweislich immun ist, zunächst nicht.
Auch wenn es nach meinen vorstehenden Ausführungen völlig egal ist, ob ein hoher Anteil bereits von Anfang an immun war, möchte ich doch noch zu einem saublöden Argument des Chronisten Stellung nehmen: Auf den Hinweis des Ziwo, in Großbritannien gingen die Inzidenzen seit dem 10. Januar wegen der Verimpfungen zurück, schämte er sich nicht zu antworten: „Gammelige Propaganda - Leere Propagandabehauptung. Schauen Sie einfach noch mal nach. Wenn die Impfrate z.B. 20% ist und die Welle kommt nicht hoch, warum auch immer, dann haben die "Impfungen" daran einen maximalen Anteil von 20%. So einfach.“ [5] Punkt. Basta.
Mit anderen Worten: Es gibt eine geheime Kraft, die zu jedem Geimpften (20%) die vierfache Menge (80%) auf unbekannte Weise schützt, zum Beispiel durch eine unerkannte bereits vorhandene Immunität. Schön, nur hätte dieser Löwenanteil an dunkler Energie auch letztes Jahr schon wirken müssen. Und meine vorstehenden Überlegungen machen deutlich, daß der Einfluß natürlicher Immunität nicht dem Epidemieverlauf entnommen werden kann, auch wenn er sehr hoch wäre.
Was mich aber am meisten aufregt, ist die abgrundtief schwachsinnige Übertragung von irgendwelchen Prozentzahlen aus dem einen Bereich in einen anderen. Einigermaßen richtig wäre: Der R-Wert müßte wegen 20-prozentiger Impfung um 20 Prozent gefallen sein. Das zieht aber nur eine Besserung nach sich, wenn er vorher unter 1,25 gelegen hat, also durch 20% Abschlag unter Eins fallen konnte. Eine weitere Voraussetzung ist die zeitliche Konstanz von R0.
Mein Vorschlag zur Güte: Der Chronist sucht sich 99 weitere Ungeimpfte, die nach bestem Wissen noch nicht an Corona erkrankt waren und macht mit Ihnen den ELI-Spot-Test. Geht der bei mehr als 10 Personen positiv aus, sage ich: Jawohl, es gibt eine natürliche Immunität, denn auch bei hoher Dunkelziffer sollten keine 10 Prozent sich unbemerkt infiziert haben. Bei mehr als 50 würde ich sagen: Es könnte angezeigt sein, auf Immunität zu testen, um den einen ihre Grundrechte zurückgeben und allein den übrigen die medizinischen Anstrengungen angedeihen zu lassen.
Ich fürchte, die 100 Leute wird es nicht geben. Nicht wegen der hohen Kosten, sondern weil sie im Grunde ihres Herzens schon wissen, was dabei herauskommen wird, nämlich eine Widerlegung ihrer Behauptungen, eine Zerstörung ihrer Hoffnungen und ein Davonschwimmen ihres letzten Strohhalmes. Außerdem glaube ich, daß solche Erhebungen bereits vorliegen. Ich suche nicht nach ihnen, weil sie für den Verlauf der Epidemie belanglos sind. Die Flacherdler werden welche kennen, und die werden negativ ausgefallen sein, sonst würden sie kräftiger in ihre Hörner stoßen.
[1] Nachtrag: Es tut mir leid, wieder einmal nicht echten Kümmel, aber Kreuzkümmel mit Schwarzkümmel verwechselt zu haben. Wertvolles Thymochinon ist nur im Schwarzkümmel zu finden. Das ändert aber wenig an der Kreuzimmunität. Leider hat kein Leser mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht. Nun ist er korrigiert.
[2] Berthold Kohler: Der implantierte Impfneid. FAZ, 08.05.2021. Er weist nicht nur auf den Unterschied zwischen Biontech-Porsche und Opel-Astra hin, sondern stellt sich auch meine Frage: Wie teilen Bill und Melinda den Zugriff auf die implantierten Chips auf?
[3] Ist p der Anteil Immuner und R₀ die vielgepriesene Anzahl von Menschen, die ein Infizierter anstecken würde, wenn sie allesamt nicht immun wären, dann kennen wir bestenfalls das Produkt R=(1-p)R₀, weder p noch R₀. Es wäre von Erkenntnisinteresse, beide Größen besser einzugrenzen, für die Bewältigung der Epidemie ist es aber weitgehend egal. Nicht so extrem, doch im Prinzip ist es auch so mit der Gravitationskonstanten und der Sonnenmasse. Beide sind für Biologen, doch nicht Physiker hinreichend genau bekannt. Besser steht es dagegen um ihr Produkt.
[4] Ein Fachmann mag mir widersprechen, doch nahm ich schon immer an, daß viele Menschen selbst gegen so brutale Krankheiten wie die Pest immun sind. Sollte das auch für Corona in erheblichem Maße zutreffen, müßte es inzwischen aufgefallen und sogar erwiesen sein.
[5] Chronistenpflicht: checkerchecken. Kommentar des Blog-Betreibers selbst zu seinem Beitrag „Szientismus“, 07.05.2021.
Primzahlkreuz | Kreuzprodukt | Kreuzworträtsel | Ethnomathematik | COMIRNATY | Tote lügen nicht | ex falso
Zunächst hatte ich vor, hier vorzurechnen, daß Umfang und Kenntnis der Kreuzimmunen für die Bewältigung einer Epidemie weitgehend bedeutungslos sind. Aber es reicht auch eine einfache Überlegung: Zumindest zu Beginn (und dazu gehört die gesamte erste Welle) ist es nicht nur schwer, die von Natur aus immunen Menschen auszumachen, sie spielen auch gar keine Rolle. Wäre die Hälfte aller Deutschen von Anbeginn immun oder nur wenig empfänglich für Corona, so änderte das nichts am Verlauf, am berühmten R-Faktor. Nur R0 wäre dann doppelt so hoch. [3]
Natürlich dürfen einzelne wissen wollen, ob sie (inzwischen) immun sind, sie zum Beipiel eine Infektion überstanden haben oder ihre Impfung erfolgreich war. Und sie dürfen sich glücklich schätzen, daß dies überprüft werden kann. Nur müssen die so positiv Getesteten einsehen, daß sie dadurch keine Privilegien erlangen, zumindest jetzt noch nicht. Auch können sie nicht fordern, daß flächendeckend auf Immunität getestet wird, so groß ihre Gruppe auch (von Anfang an) sein mag. [4]
Zwischenzeitlich wütet Corona mehr als ein Jahr, viele haben eine Immunität erworben, die Geimpften, die Genesenen und die mal geleugneten, mal ins Feld geführten unerkannt Erkrankten. Die Grundrechte werden schrittweise wieder zurückgegeben, und man darf durchaus fordern, sie bei nachgewiesener Immunität gleich anderen auch zu erhalten. Nur eines sollte meines Erachtens klar sein: Ein solcher Test wird nicht von der Allgemeinheit bezahlt, solange er teuer ist und die Gesamtlage nicht zu bessern vermag.
Wäre ein Immunitätstest billig und flächendeckend durchführbar, hätte ich eine andere Meinung, weil man dann Impfstoff sparen könnte, indem nur Menschen geimpft werden, die nachweislich nicht immun sind. Doch solange eine sinnlose Verimpfung an Immune weitaus billiger ist und für die berühmten ELI-Testungen keine Kapazitäten bestehen, sollte die Entscheidung klar sein: Wer geimpft ist, darf hoffentlich bald frei herumlaufen, wer nur nachweislich immun ist, zunächst nicht.
Auch wenn es nach meinen vorstehenden Ausführungen völlig egal ist, ob ein hoher Anteil bereits von Anfang an immun war, möchte ich doch noch zu einem saublöden Argument des Chronisten Stellung nehmen: Auf den Hinweis des Ziwo, in Großbritannien gingen die Inzidenzen seit dem 10. Januar wegen der Verimpfungen zurück, schämte er sich nicht zu antworten: „Gammelige Propaganda - Leere Propagandabehauptung. Schauen Sie einfach noch mal nach. Wenn die Impfrate z.B. 20% ist und die Welle kommt nicht hoch, warum auch immer, dann haben die "Impfungen" daran einen maximalen Anteil von 20%. So einfach.“ [5] Punkt. Basta.
Mit anderen Worten: Es gibt eine geheime Kraft, die zu jedem Geimpften (20%) die vierfache Menge (80%) auf unbekannte Weise schützt, zum Beispiel durch eine unerkannte bereits vorhandene Immunität. Schön, nur hätte dieser Löwenanteil an dunkler Energie auch letztes Jahr schon wirken müssen. Und meine vorstehenden Überlegungen machen deutlich, daß der Einfluß natürlicher Immunität nicht dem Epidemieverlauf entnommen werden kann, auch wenn er sehr hoch wäre.
Was mich aber am meisten aufregt, ist die abgrundtief schwachsinnige Übertragung von irgendwelchen Prozentzahlen aus dem einen Bereich in einen anderen. Einigermaßen richtig wäre: Der R-Wert müßte wegen 20-prozentiger Impfung um 20 Prozent gefallen sein. Das zieht aber nur eine Besserung nach sich, wenn er vorher unter 1,25 gelegen hat, also durch 20% Abschlag unter Eins fallen konnte. Eine weitere Voraussetzung ist die zeitliche Konstanz von R0.
Mein Vorschlag zur Güte: Der Chronist sucht sich 99 weitere Ungeimpfte, die nach bestem Wissen noch nicht an Corona erkrankt waren und macht mit Ihnen den ELI-Spot-Test. Geht der bei mehr als 10 Personen positiv aus, sage ich: Jawohl, es gibt eine natürliche Immunität, denn auch bei hoher Dunkelziffer sollten keine 10 Prozent sich unbemerkt infiziert haben. Bei mehr als 50 würde ich sagen: Es könnte angezeigt sein, auf Immunität zu testen, um den einen ihre Grundrechte zurückgeben und allein den übrigen die medizinischen Anstrengungen angedeihen zu lassen.
Ich fürchte, die 100 Leute wird es nicht geben. Nicht wegen der hohen Kosten, sondern weil sie im Grunde ihres Herzens schon wissen, was dabei herauskommen wird, nämlich eine Widerlegung ihrer Behauptungen, eine Zerstörung ihrer Hoffnungen und ein Davonschwimmen ihres letzten Strohhalmes. Außerdem glaube ich, daß solche Erhebungen bereits vorliegen. Ich suche nicht nach ihnen, weil sie für den Verlauf der Epidemie belanglos sind. Die Flacherdler werden welche kennen, und die werden negativ ausgefallen sein, sonst würden sie kräftiger in ihre Hörner stoßen.
[1] Nachtrag: Es tut mir leid, wieder einmal nicht echten Kümmel, aber Kreuzkümmel mit Schwarzkümmel verwechselt zu haben. Wertvolles Thymochinon ist nur im Schwarzkümmel zu finden. Das ändert aber wenig an der Kreuzimmunität. Leider hat kein Leser mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht. Nun ist er korrigiert.
[2] Berthold Kohler: Der implantierte Impfneid. FAZ, 08.05.2021. Er weist nicht nur auf den Unterschied zwischen Biontech-Porsche und Opel-Astra hin, sondern stellt sich auch meine Frage: Wie teilen Bill und Melinda den Zugriff auf die implantierten Chips auf?
[3] Ist p der Anteil Immuner und R₀ die vielgepriesene Anzahl von Menschen, die ein Infizierter anstecken würde, wenn sie allesamt nicht immun wären, dann kennen wir bestenfalls das Produkt R=(1-p)R₀, weder p noch R₀. Es wäre von Erkenntnisinteresse, beide Größen besser einzugrenzen, für die Bewältigung der Epidemie ist es aber weitgehend egal. Nicht so extrem, doch im Prinzip ist es auch so mit der Gravitationskonstanten und der Sonnenmasse. Beide sind für Biologen, doch nicht Physiker hinreichend genau bekannt. Besser steht es dagegen um ihr Produkt.
[4] Ein Fachmann mag mir widersprechen, doch nahm ich schon immer an, daß viele Menschen selbst gegen so brutale Krankheiten wie die Pest immun sind. Sollte das auch für Corona in erheblichem Maße zutreffen, müßte es inzwischen aufgefallen und sogar erwiesen sein.
[5] Chronistenpflicht: checkerchecken. Kommentar des Blog-Betreibers selbst zu seinem Beitrag „Szientismus“, 07.05.2021.
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