Isotope
Wenn Protonen und Neutronen sich auch ähnlich wie Elektronen staffeln, so hocken sie doch nah beieinander und beeinflussen sich gegenseitig. Ohne genügend Neutronen halten die Protonen nicht zusammen, bei größeren Kernen wird der Platz eng, und noch größere zerbrechen. Für die normale Welt aber ist vor allem von Bedeutung, daß Protonen und Neutronen ineinander übergehen können, durch Betazerfall oder Einfang eines Elektrons. Deshalb haben Wissenschaftler es mit Atomkernen schwerer als mit Elektronenhüllen. Nicht so die Esoteriker, denn es kommen viele Details ins Spiel, die als Dispositionsmasse die Anpassung der Realität an beliebte Zahlenspiele ermöglichen.

Man spricht normalerweise von 92 natürlichen Elementen, von denen allerdings nur 83 in nennenswerter Menge mit 287 Isotopen in unserer Natur vorkommen.
Isotope   0  1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 | >0 >2 Iso
------------------------------------------+----------
ungerade  6 19 20  1  0  0  0  0  0  0  0 | 40  1  62
gerade    3  2  2  6  6  6  7 10  2  1  1 | 43 39 225
------------------------------------------+----------
Summe     9 21 22  7  6  6  7 10  2  1  1 | 83 40 287
Zur Freude der Esoteriker sind diese Zahlen aber diskussionsfähig. So gibt mein Atomphysikbuch von 1967 noch Protaktinium als 84. natürliches Element an. Zählt man kleinste Spuren mit, so sind es wieder 92 natürliche Elemente oder mehr. Am bekanntesten ist das sehr unbeständige Radium, das jedoch aus den Uranvorkommen fortwährend nachgebildet wird. Auch Transurane hat es schon vor der Atombombe gegeben. Und wenn man nur Atome als natürlich ansieht, die das gesamte Erdalter überlebt haben, so scheidet Uran-235 aus dem Kreis der 287 natürlichen Isptope aus. Kurz gesagt: Es ist mehr oder minder Übereinkunft, welche Elemente und Isotope als natürlich angesehen werden.

Nicht so diskussionsfähig, doch durch die Forschung sinkend ist die Zahl der stabilen Isotope. Zur Zeit sind es höchstens 228. Doch zu ihnen gehören nur 79 stabile Elemente. Wenn man die heilige Zahl 81 anstrebt, muß man weitere Isotope als stabil ansehen. Die Wikipedia nennt 250 Isotope stabil, mein 40 Jahre altes Atomphysikbuch spricht noch von 276. Aber für esoterische Zwecke ist es egal. In einer sehr weiten Spanne erhält man in jedem Falle die gewünschten 81 stabilen Elemente.

Zu diesen 81 stabilen Elementen gehören 283 natürliche Isotope. Gegenüber den (üblichen?) 287 fehlen die drei des Urans und das eine des Thoriums. Auf dieser Basis ergibt sich die folgende Verteilung der Isotopenzahlen:
Isotopzahl   1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 | >0 >2 Iso
------------------------------------------+----------
ungerade    19 20  1  0  0  0  0  0  0  0 | 40  1  62
gerade       1  2  5  6  6  7 10  2  1  1 | 41 38 221
------------------------------------------+----------
Summe Elem  20 22  6  6  6  7 10  2  1  1 | 81 39 283
Neben der 81 hat es auch mit den 19+1 Reinelementen geklappt. Das sind solche stabilen Elemente, die nur ein einziges Isotop aufweisen. Nun müssen nur noch fünf Elemente gestrichen werden
Isotopzahl   1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 | >0 >2 Iso
------------------------------------------+----------
ungerade    19 19  0  0  0  0  0  0  0  0 | 38  0  57
gerade       0  0  5  6  6  7 10  2  1  1 | 38 38 216
------------------------------------------+----------
Summe Elem  19 19  5  6  6  7 10  2  1  1 | 76 38 273
um der Vierteilung Genüge zu tun, denn viermal 19 ist nur 76 und nicht 81. Die fünf Störenfriede sind
  • 4. Element Beryllium mit Massenzahl 9
  • 2. Element Helium mit Massenzahlen 3 und 4
  • 6. Element Kohlenstoff mit Massenzahlen 12 und 13
  • 1. Element Wasserstoff mit Massenzahlen 1 und 2
  • 19. Element Kalium mit Massenzahlen 39,40,41
Die drei ersten Ausnahmen sind die ersten drei geraden Elemente. Wegen der Kleinheit ihrer Kerne können sie schlecht drei oder mehr Isotope ausbilden, wie es ihre größeren geradzahligen Brüder tun. Statt der dritten Ausnahme Wasserstoff hätte es auch das 3. Element Lithium sein können. Die Reihenfolge von 1+19 Doppelisotopen ungerader Ordnungszahl legt Wasserstoff als Ausnahme nahe. Es gibt aber auch gute Gründe für Lithium. Als letzte Ausnahme bleibt 19, die vom Kalium-40 herrührt, einem der seltenen uu-Kerne mit ungerader Anzahl von Protonen und Neutronen. Man könnte diesen Störenfried von Anfang an eliminieren, indem man K-40 wegen seiner vergleichsweise kurzen Halbwertszeit von einer Milliarde Jahren einfach als unnatürlich ansähe. Doch ein Zahlenmystiker kann nicht der Ordnungszahl 19 des Kaliums widerstehen und sieht in dieser Ausnahme einen Beleg für die Richtigkeit der Aufteilung in Gruppen zu 19 Elementen.

Plichta

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