Zehn Prozent
wuerg, 14.10.2018 22:05
Zehn Prozent kann man sich kurz für die Bayernwahl merken: Bei CSU und SPD sind sie weg. Unterm Strich zur AfD und den Grünen. Eine große Koalition aus CSU und SPD gibt es nicht mehr. Die Partei, der ich 50 Jahre angehörte, hat es versaut. Zum einen durch die große Koalition im Bund, zum anderen durch ihr Totalversagen in der Migrationspolitik. Das Ergebnis der AfD wäre höher ausgefallen, hätte sie sich wie vorgeworfen "monothematisch" den Flüchtlingen gewidmet, denn zumindest Leute wie ich möchten sich mit einer realistischen Haltung zur Zuwanderung nicht ein Bündel rückschrittlicher Ansichten und eine Nähe zu Rechtsradikalen einhandeln.
Vor mehr als zwei Legislaturperioden habe ich eine Grafik angefertigt, die den Vormarsch linker Parteien bei den Bundestagswahlen aufzeigt. [1] Aus mehreren Gründen habe ich sie nicht fortgeführt: Zum einen ist mein Interesse eingeschlafen, zum anderen bedeutet es Arbeit, zum dritten ist es danach nur noch bergab gegangen und schließlich ist mit der AfD eine Partei hinzugekommen, die ich ins rechte Lager einordnen muß, obwohl sie als einzige eine angemessene Position zur Migration propagiert.
Hatte ich für 2005 noch eine Progressivität des Wahlergebnisses von +8 errechnet und mich gefreut, daß es 50 Jahre lang im wesentlichen bergauf ging, so waren es einen Tag nach meiner Grafik, also nach der Wahl des Jahres 2009 nur noch -8. Zur Zeit sind es -38. Auch wenn ich die AfD außen vor lasse, bleiben -12 unterm Strich. Seit über 50 Jahren war das Gesamtergebnis nicht mehr so schlecht. In Bayern hat sich das fortgesetzt. Verschuldet haben das CDU/CSU und SPD, die mit ihrer Ignoranz im Rahmen einer großen Koalition eine AfD erst groß und sich selbst kleiner gemacht haben.
Schuld an der Gesamtmisere sind eigentlich auch die Grünen. Trotzdem haben sie in Bayern abgesahnt, denn sie bieten den LOHAS aus bürgerlichen Gutmenschen mit edlem grünen Gedankengut und der Überzeugung, der Welt ginge es besser, wenn alle so lebten wie sie und ihr zuviel verdientes Geld nachhaltig ausgäben. Ich hoffe nicht, daß sie mit einer Regierungsbeteiligung belohnt werden und Katharina Schulze Ministerin wird, obgleich sie in den letzten Tagen nur durch nichtssagende bis aggressive Hohlnussigkeit aufgefallen ist. [2]
[1] Bundestagswahlen. Zahlwort, 26.09.2009.
[2] Katharina Schulze: Statement zur aktuellen Lage: Lager, Menschenleben, Europa. Youtube, 03.07.2018. Sie fordert einen "Auffstand der Annständigen" und handelt sich 96 Prozent Abwärtsdaumen ein.
Vor mehr als zwei Legislaturperioden habe ich eine Grafik angefertigt, die den Vormarsch linker Parteien bei den Bundestagswahlen aufzeigt. [1] Aus mehreren Gründen habe ich sie nicht fortgeführt: Zum einen ist mein Interesse eingeschlafen, zum anderen bedeutet es Arbeit, zum dritten ist es danach nur noch bergab gegangen und schließlich ist mit der AfD eine Partei hinzugekommen, die ich ins rechte Lager einordnen muß, obwohl sie als einzige eine angemessene Position zur Migration propagiert.
Hatte ich für 2005 noch eine Progressivität des Wahlergebnisses von +8 errechnet und mich gefreut, daß es 50 Jahre lang im wesentlichen bergauf ging, so waren es einen Tag nach meiner Grafik, also nach der Wahl des Jahres 2009 nur noch -8. Zur Zeit sind es -38. Auch wenn ich die AfD außen vor lasse, bleiben -12 unterm Strich. Seit über 50 Jahren war das Gesamtergebnis nicht mehr so schlecht. In Bayern hat sich das fortgesetzt. Verschuldet haben das CDU/CSU und SPD, die mit ihrer Ignoranz im Rahmen einer großen Koalition eine AfD erst groß und sich selbst kleiner gemacht haben.
Schuld an der Gesamtmisere sind eigentlich auch die Grünen. Trotzdem haben sie in Bayern abgesahnt, denn sie bieten den LOHAS aus bürgerlichen Gutmenschen mit edlem grünen Gedankengut und der Überzeugung, der Welt ginge es besser, wenn alle so lebten wie sie und ihr zuviel verdientes Geld nachhaltig ausgäben. Ich hoffe nicht, daß sie mit einer Regierungsbeteiligung belohnt werden und Katharina Schulze Ministerin wird, obgleich sie in den letzten Tagen nur durch nichtssagende bis aggressive Hohlnussigkeit aufgefallen ist. [2]
[1] Bundestagswahlen. Zahlwort, 26.09.2009.
[2] Katharina Schulze: Statement zur aktuellen Lage: Lager, Menschenleben, Europa. Youtube, 03.07.2018. Sie fordert einen "Auffstand der Annständigen" und handelt sich 96 Prozent Abwärtsdaumen ein.
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mark793,
14.10.2018 23:07
(...) Leute wie ich möchten sich mit einer realistischen Haltung zur Zuwanderung nicht ein Bündel rückschrittlicher Ansichten und eine Nähe zu Rechtsradikalen einhandeln
Es ist in der Tat ein Jammer, dass man als gemäßigter Kritiker der Zuwanderungspolitik der letzten Jahre politisch weitgehend heimatlos ist. Die AfD ist unwählbar, die Sammlungsbewegung von Sarah Wagenknecht bleibt einstweilen ein Phantom, und CSU hätte ich auch mit einem Hauptwohnsitz in Bayern nicht gewählt, dafür hat Horst Seehofer zu sehr rumlaviert und taktiert. Und von Söder, der sich noch nie für irgendwas anderes interessiert hat als das eigene Fortkommen, ist eh keine vernünftige Politik zu erwarten.
Es ist in der Tat ein Jammer, dass man als gemäßigter Kritiker der Zuwanderungspolitik der letzten Jahre politisch weitgehend heimatlos ist. Die AfD ist unwählbar, die Sammlungsbewegung von Sarah Wagenknecht bleibt einstweilen ein Phantom, und CSU hätte ich auch mit einem Hauptwohnsitz in Bayern nicht gewählt, dafür hat Horst Seehofer zu sehr rumlaviert und taktiert. Und von Söder, der sich noch nie für irgendwas anderes interessiert hat als das eigene Fortkommen, ist eh keine vernünftige Politik zu erwarten.
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wuerg,
15.10.2018 00:26
AfD hin oder her, als Bayer hätte ich die CSU niemals gewählt. Auch die CDU kommt für mich in zwei Wochen nicht infrage. Die SPD hat bei mir verschissen, die Grünen bringe ich nicht übers Herz. Es bleiben die Linken, die wenigstens ständig vom einfachen Mann reden.
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wuerg,
28.10.2018 18:59
Früher meinten viele, das Wahlgeheimnis bestünde darin, nicht zu sagen, was man gewählt habe. Noch heute gibt es eine gewisse Scheu, wie man sich auch nicht in die Gehaltsabrechnung schauen läßt. Aber ich habe es wahr gemacht und die Linken gewählt. Jedenfalls mit der Zweitstimme, denn bei der ersten lohnt es sich nicht. Zu den zahlreichen Volksabstimmungen später. Jetzt muß ich die Prognose sehen.
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wuerg,
15.10.2018 02:36
Von Anne Will habe ich mir heute nur einen Teil angetan. Trotzdem reichten mir Gesichtsentgleisungen und nervige Sprrache von Dorothee Bär, Annalena Bärbock und Melanie Amann. Müssen wir in nächster Zeit mit noch mehr Abklatsch von Katharina Schulze rechnen?
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wuerg,
29.10.2018 01:03
In Hessen das gleiche Bild wie in Bayern. CDU und SPD verlieren je zehn Prozent, Grüne und AfD gewinnen in gleichem Maße. Dauernd hört man, CDU und SPD seien wegen ihrer Handlungsarmut, vor allem ihrer Streitigkeiten abgestraft worden. Sind die Deutschen so konsenssüchtig? Nein! Ein umfassenderer Grund liegt in dem, was neuerdings systematisch und auch am Wahlabend totgeschwiegen wird: Die Flüchtlingspolitik.
Die einen sehen in der großen Koalition keine über Kosmetik gehende Korrektur ihrer Willkommenskultur und wandern zur AfD ab, die sich drei Prozent mehr erhoffte, aber durch ungeschickte Reaktion auf immer unverblümter vorgetragene Nazivorwürfe einbüßte. Die anderen begrüßen die Zuwanderung im derzeitigen Ausmaße und befürchten nicht zu Unrecht, CDU und SPD würden bei sich bietender Gelegenheit von diesem Kurs abweichen, hätten ihn im Herzen nie getragen. Sie wählen das Migrations-Original, die Grünen.
Bei aller Kritik an der SPD hätte ich Thorsten Schäfer-Gümbel dennoch gewünscht, Ministerpräsident in einem rot-rot-grünen Bündnis zu werden, das vor zehn Jahren als rot-tolerierte rot-grüne Mnderheitsregierung noch Emotionen kochen und Genossen zu Verrätern werden ließ, Andrea Ypsilanti die Karriere kostete und uns Hessen zehn Jahre CDU bescherte. [1] Die eine Bedingung, nämlich vor den Grünen zu landen, hat TSG knapp erreicht, doch die andere deutlich verfehlt: Die Mehrheit.
[1] Viererbande. Zahlwort, 04.11.2008. Damals schrieb ich: "... falls Andrea Nahles Vorsitzende wird, trete ich nach vierzig Jahren aus." Es sind fünfzig geworden.
Die einen sehen in der großen Koalition keine über Kosmetik gehende Korrektur ihrer Willkommenskultur und wandern zur AfD ab, die sich drei Prozent mehr erhoffte, aber durch ungeschickte Reaktion auf immer unverblümter vorgetragene Nazivorwürfe einbüßte. Die anderen begrüßen die Zuwanderung im derzeitigen Ausmaße und befürchten nicht zu Unrecht, CDU und SPD würden bei sich bietender Gelegenheit von diesem Kurs abweichen, hätten ihn im Herzen nie getragen. Sie wählen das Migrations-Original, die Grünen.
Bei aller Kritik an der SPD hätte ich Thorsten Schäfer-Gümbel dennoch gewünscht, Ministerpräsident in einem rot-rot-grünen Bündnis zu werden, das vor zehn Jahren als rot-tolerierte rot-grüne Mnderheitsregierung noch Emotionen kochen und Genossen zu Verrätern werden ließ, Andrea Ypsilanti die Karriere kostete und uns Hessen zehn Jahre CDU bescherte. [1] Die eine Bedingung, nämlich vor den Grünen zu landen, hat TSG knapp erreicht, doch die andere deutlich verfehlt: Die Mehrheit.
[1] Viererbande. Zahlwort, 04.11.2008. Damals schrieb ich: "... falls Andrea Nahles Vorsitzende wird, trete ich nach vierzig Jahren aus." Es sind fünfzig geworden.
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wuerg,
29.10.2018 13:33
Gegen Rot-Rot-Grün spricht neben dem Wahlergebnis, daß die SPD samt Thorsten Schäfer-Gümbel vor den Linken Angst, vor der FDP aber keine Hemmungen hat. Und leider erweist sich die berüchtigte Ampelkoalition doch als möglich. Sie bleibt uns dank einer knappen schwarz-grünen Mehrheit hoffentlich erspart. Damit auch das Gerangel um den Ministerpräsidenten, denn in einem weiteren Detail ist man am Tag nach der Wahl schlauer: Während die Hochrechnungen dauerhaft die SPD auf Platz zwei sahen, fehlen nun 94 Stimmen. Vielleicht ändern sich diese "hessischen Verhältnisse" erneut.
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wuerg,
29.10.2018 15:28
Und wieder Anne Will am Wahlabend: Es fehlen die Linke und die AfD, die absolut und erst recht relativ führende Wahlgewinnerin. Olaf Scholz und Annegret Kramp-Karrenbauer sind kleinlaut, obwohl die Last des Wahlkampfes abgefallen sein sollte, die Erwartungen nicht enttäuscht wurden und "eingepreist" waren, ja Positionen über ihnen geräumt werden könnten. Zumindest AKK wird gewußt haben, daß Angela Merkel heute einen kleinen Sandsack abwerfen wird. Gelohnt hat sich die Sendung allein wegen Robert von den Grünen und Christian von der FDP, deren Duzfreundschaft zu lustigen Wortgefechten führte, nachdem der kleine Gewinner dem großen cremigen, interessengeleitete Erinnerung und Klimanationalismus vorwarf.
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