Halal hat Vorfahrt
Das bedeutet zum Beispiel, Muslime vor Christen zur Tafel einzu­lassen, um sich die glaubens­konformen Lebens­mittel zu sichern. [1] Das hatte ich wieder vergessen, weil es keinen Sinn hat, sich über jede Ungleich­behand­lung aufzu­regen, zumal sie auch vernünf­tige Gründe haben kann. Schließ­lich leben wir in einer Gesell­schaft, in der Kinder, Schüler, Studenten, Beamte, Luft­hansa-Mitar­beiter, Mitglieder der National Rifle Asso­ciation allent­halben weniger zahlen. Behin­derten und Frauen werden Plätze reser­viert. Umfang­reiche Baumaß­nahmen für Roll­stuhl­fahrer, Markie­rungen für Blinde sind selbst­verständ­lich geworden. Auch geistig Behin­derte können umsonst mit dem Bus fahren. Warum sollten wir dann Menschen, die eine strenge Diät halten müssen oder unter einer krank­haften Ernäh­rungs­angst leiden, nicht die verträg­lichen Nahrungs­mittel bevor­zugt anbieten?

Früher nahmen wir Rücksicht auf Raucher und haben uns im Restau­rant einnebeln lassen. Irgend­wann hatten sie ihre Rück­sichts­losig­keit über­trieben und müssen nun draußen paffen. Dafür gehen wir vorzugs­weise in Restau­rants, die nicht nur vege­tarische, sondern auch vegane Gerichte führen. Ich habe nichts dagegen, einem Veganer mein Gemüse zu geben, wenn ich dafür sein Fleisch erhalte. Doch damit geben sie sich nicht zufrieden. Es darf nicht der Hauch eines tieri­schen Produk­tes verar­beitet sein oder dem Gericht anhaften. Und wenn halal nur meinte, kein Schweine­fleisch zu essen, dann wäre alles kein Problem. Aber unsere islami­schen Gäste verlangen mehr. Sie wollen sicher sein, daß ihre guten Speisen nicht neben bösen lagen, daß mög­lichst kein Ungläu­biger sie ange­tatscht hat. Das alles gibt es in teuren Hotels mit geson­derter Küche. In der Tafel nehmen sie auch Rinder, die haram ums Leben kamen. Und sicher­lich auch alles andere, was gut, frisch und teuer ist.

Nun ist das Umgekehrte passiert. Die Essener Tafel nimmt für eine Weile nur noch Deutsche Neukunden auf. [2] Das schlug weit höhere Wellen, obgleich es auch dafür gute Gründe gibt, denn nur noch jeder vierte Kunde war ein Deut­scher. Darunter viele allein­erzie­hende Frauen und alte Menschen, die im Vertei­lungs­kampf uner­fahren von den Horden zumeist junger Männer abge­schreckt wurden. [3] Da nicht jeder aufge­nommen werden kann und es sich um eine soziale Einrich­tung handelt, ist es geboten, die Bedürf­tigkeit von Neukunden zu berück­sichtigen und dafür Sorge zu tragen, daß sie nicht durch Stärkere verdrängt werden. Da eine Einzel­fall­prüfung über Mindest­bedin­gungen hinaus nicht gewünscht, möglich oder erlaubt ist, hat man sich in Essen für eine Quotie­rung entschie­den. Bis die Quote erreicht ist, werden nur noch Deutsche aufge­nommen. Das wird nicht lange dauern, denn gerade Migranten kommen schnell nicht mehr und werden deshalb gestri­chen.

Ich hätte beide Fälle hier in meinem Blog nicht erwähnt, wären da nicht die Reak­tionen der übli­chen Verdäch­tigen meiner Partei. Voran Sawsan Chebli, die bei Twitter offen­sicht­lich keine Probleme mit der Wahrheit und ableh­nenden Kommen­taren hat: "Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Essen nur für Deutsche. Migranten ausge­schlos­sen." [4] Wesent­lich geschick­ter ist Sahra Wagen­knecht. [5] Sie aner­kennt den Verdrän­gungswett­bewerb unter den Armen, denen nicht ausrei­chend gehol­fen wird, obgleich sie die Lasten der Zuwan­derung tragen müssen. Das wird sich auszah­len, hat die Linke viel­leicht gerade zur stärk­sten Partei in Berlin gemacht. Und es ist nicht nur takti­sches Gerede, sondern konse­quente Vertre­tung der Arbeiter­klasse, die nicht in Vertei­lungs­kämpfe geführt werden darf, während die Verant­wortli­chen nur ihren Teddy­bären gegeben haben.

[1] Halal hat Vorfahrt! Zukunftskinder, 2017.
[2] Essener Tafel beschließt Aufnahmestopp für Nichtdeutsche. Welt, 22.02.2018.
[3] Gerd Buurmann: Die Esserner Tafel ist ein Ort des Bürgerkriegs. Achgut, 26.02.2018.
[4] Sawsan Chebli: Mir läuft es eiskalt ... Twitter, "@SawsanChebli", 22.02.2018.
[5] "Über alle Maßen scheinheilig": Sahra Wagenknecht äußert sich zu Essener Tafel-Streit". Focus, 25.02.2018.

Islam | Chebli

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Alle fordern Gleichbehandlung. Für die einen ist es eine formale, die nicht nach der Herkunft der Menschen fragt, für die andere eine ausge­wogene Unter­stützung aller Kunden­gruppen. Leider ist der Über­fluß nicht so groß, daß mit seinen Abfällen beiden Ansprüchen in vollem Umfange Rechnung getragen werden kann. Bequem­lichkeit und Angst sprechen gegen jede Änderung. Dann bleibt man von der Kritik der üblichen Verdäch­tigen verschont: Sawsan Chebli, Kata­rina Barley, Dunja Hayali, Angela Merkel und leider auch Karl Lauter­bach auf der mehr ratio­nalen Seite der Männer. Unter­stüt­zung der Essener Tafel kommt abge­sehen von der AfD leider nur von sog. Extremen, Sahra Wagen­knecht und Alexander Dobrindt.

Im Laufe der Zeit werden sich noch andere zu Wort melden. Und ich gehe davon aus, daß die Stimme der Vernünf­tigen mächtiger wird. Besten­falls liegt in der Entschei­dung der Essener Tafel das Poten­tial eines Umschwunges. Ein paar gewalt­tätige und sexuelle Über­griffe werden als Einzel­fälle eher wegge­steckt als alten Omas die Reste wegzu­fressen. Serge Menga hat es deutlich ausge­sprochen: Die rück­sichts­losen jungen Migran­ten schicken ihr Geld in die Heimat und fressen sich an der Tafel durch. [1] Daß man ihn nicht mundtot machen kann, fiel mir schon zum Jahres­wechsel auf. Er bezeich­nete Gewalt­täter als Raub­tiere und wurde zensiert. [2] Doch das nahm er als Kampf­ansage. [3]

[1] Serge Menga: Klartext zum angeblichen Tafel-Skandal. Youtube, "Bananen Republik", 24.02.2018.
[2] Serge Menga: Es wurden Raubtiere unter Schafe gemischt und die Folgen werden allmählich spürbar!! Youtube, "Serge Menga Alles Banane [NEIN Klatext !!!]", 28.12.2017.
[3] Serge Menga: ++DAS IST EINE KAMPFANSAGE!!++ Youtube, "Serge Menga Alles Banane [NEIN Klatext !!!]", 31.12.2017.

Chebli | Hayali

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