Du schwules Schaf!
wuerg, 30.01.2007 20:20
Im Biologie-Unterricht wurde gerne verbreitet, Tiere fielen in Gegensatz zum bösen Menschen nicht über Artgenossen her. Im Bedarfsfalle reduzierte sich diese Behauptung auf Mord, zu dessen Heimtücke es den Tieren an Geisteskraft fehlt, was neben schlechter Kindheit und Migrationshintergrund auch gerne Menschen strafmildernd bescheinigt wird. [1] Über Homosexualität im Tierreich wurden solche Lügen nicht verbreitet, weil kein Vokabular zur Verfügung stand, das ohne Entsetzen der Eltern von den Lehrern hätte verwendet werden können.
Heute lese ich in der Frankfurter Rundschau, was Wissenschaftler sicher schon lange wissen: Auch Tiere können schwul sein. [2] Das interessiert die Öffentlichkeit natürlich nur wegen der unvermeidlichen Reaktionen gleichermaßen veranlagter Menschen, die in diesem Zusammenhang gerne tief in die Diskriminierungs- und Normalitätskiste greifen. [3] Voran Martina Navratilova, gleichwohl ich mir vorstellen kann, daß es im Tierreich im Gegensatz zum Menschen vorwiegend um die männliche Variante geht.
Wer kennt nicht Hunde, die einem ans Bein gehen, und Kaninchen, die sich über Meerschweinchen hermachen? Warum sollte dann ein Schafsbock sich nicht von hinten an einen Geschlechtsgenossen anschleichen? Verwunderlicher ist, daß der Vordermann stehen bleibt, was ich aber Schafen eher als anderen Tieren zutraue. Nicht umsonst spricht man vom Schäferstündchen und stellt sich Gemeindeglieder nicht als Schweine oder Rinder, sondern als friedliche Schafe vor, die alles über sich ergehen lassen.
Aber Forscher werden nicht so blöd sein, mangelndes Unterscheidungsvermögen bei der Partnerwahl schon für homosexuelle Veranlagung zu halten. Deshalb gehe ich davon aus, daß es reichlich Schafsböcke gibt, die sich vorwiegend oder ausschließlich ans eigene Geschlecht ranmachen, und auch eine nicht minder große Anzahl, die ruhig stehen bleibt, wenn einer von hinten aufspringt. Und dafür würde ich der Natur einen vernünftigen Grund zutrauen, den an Erkenntnis und nicht nur an reflexhafter Abwehr interessierte Homosexuelle sicher gerne kennen würden.
Für ausgeschlossen halte ich einen genetischen Rest aus einer Zeit, da unsere Vorfahren nur ein Geschlecht kannten oder sich auch durch Knospung vermehrten. Es würde mir aber einleuchten, wenn die Natur die Ausbildung der Prägung auf die eine oder andere Gruppe von Partnern nicht sehr restriktiv vorschreibt, um im evolutionären Prozeß flexibel zu bleiben, also eine die Vermehrung dämpfende Fehlerrate in Kauf nimmt. Möglicherweise spielen die solchermaßen von Nachkommen verschonten Exemplare eine wertvolle Rolle in der Gesellschaft. Das könnte auch bei den Menschen der Fall sein, wenn die gleichgeschlechtlichen Doppelverdiener Geld und Arbeitskraft vornehmlich auf Bereiche verwendeten, denen sich die um die Vermehrung bemühten Heterosexuellen nicht widmen können oder wollen.
[1] 20.09.2024: Dieser Satz hat mich bei der Überarbeitung hoch erfreut, denn die Haltungsmenschen haben mich insoweit duselig geredet, daß ich stets denke, die Probleme mit der Überfremdung hätten erst vor neun Jahren im September 2015 begonnen als Angela Merkel alle zu uns einlud, um sich mit Teddybären bewerfen zu lassen. Zurück gab es Messer. Offensichtlich wurde schon über 20 Jahre lang nichts unternommen. Doch wie Abnehmen kein Problem ist, wenn man sich dafür die Zeit der Zunahme nimmt, so könnten wir mit mäßigem Druck bis 2050 zur Normalität zurück sein.
[2] FR. Link veraltet. Leider keine Anhaltspunkte notiert, um ihn anderswo zu finden.
[3] Showdown mit schwulen Schafböcken. Spiegel-Online, 27.01.2007.
Heute lese ich in der Frankfurter Rundschau, was Wissenschaftler sicher schon lange wissen: Auch Tiere können schwul sein. [2] Das interessiert die Öffentlichkeit natürlich nur wegen der unvermeidlichen Reaktionen gleichermaßen veranlagter Menschen, die in diesem Zusammenhang gerne tief in die Diskriminierungs- und Normalitätskiste greifen. [3] Voran Martina Navratilova, gleichwohl ich mir vorstellen kann, daß es im Tierreich im Gegensatz zum Menschen vorwiegend um die männliche Variante geht.
Wer kennt nicht Hunde, die einem ans Bein gehen, und Kaninchen, die sich über Meerschweinchen hermachen? Warum sollte dann ein Schafsbock sich nicht von hinten an einen Geschlechtsgenossen anschleichen? Verwunderlicher ist, daß der Vordermann stehen bleibt, was ich aber Schafen eher als anderen Tieren zutraue. Nicht umsonst spricht man vom Schäferstündchen und stellt sich Gemeindeglieder nicht als Schweine oder Rinder, sondern als friedliche Schafe vor, die alles über sich ergehen lassen.
Aber Forscher werden nicht so blöd sein, mangelndes Unterscheidungsvermögen bei der Partnerwahl schon für homosexuelle Veranlagung zu halten. Deshalb gehe ich davon aus, daß es reichlich Schafsböcke gibt, die sich vorwiegend oder ausschließlich ans eigene Geschlecht ranmachen, und auch eine nicht minder große Anzahl, die ruhig stehen bleibt, wenn einer von hinten aufspringt. Und dafür würde ich der Natur einen vernünftigen Grund zutrauen, den an Erkenntnis und nicht nur an reflexhafter Abwehr interessierte Homosexuelle sicher gerne kennen würden.
Für ausgeschlossen halte ich einen genetischen Rest aus einer Zeit, da unsere Vorfahren nur ein Geschlecht kannten oder sich auch durch Knospung vermehrten. Es würde mir aber einleuchten, wenn die Natur die Ausbildung der Prägung auf die eine oder andere Gruppe von Partnern nicht sehr restriktiv vorschreibt, um im evolutionären Prozeß flexibel zu bleiben, also eine die Vermehrung dämpfende Fehlerrate in Kauf nimmt. Möglicherweise spielen die solchermaßen von Nachkommen verschonten Exemplare eine wertvolle Rolle in der Gesellschaft. Das könnte auch bei den Menschen der Fall sein, wenn die gleichgeschlechtlichen Doppelverdiener Geld und Arbeitskraft vornehmlich auf Bereiche verwendeten, denen sich die um die Vermehrung bemühten Heterosexuellen nicht widmen können oder wollen.
[1] 20.09.2024: Dieser Satz hat mich bei der Überarbeitung hoch erfreut, denn die Haltungsmenschen haben mich insoweit duselig geredet, daß ich stets denke, die Probleme mit der Überfremdung hätten erst vor neun Jahren im September 2015 begonnen als Angela Merkel alle zu uns einlud, um sich mit Teddybären bewerfen zu lassen. Zurück gab es Messer. Offensichtlich wurde schon über 20 Jahre lang nichts unternommen. Doch wie Abnehmen kein Problem ist, wenn man sich dafür die Zeit der Zunahme nimmt, so könnten wir mit mäßigem Druck bis 2050 zur Normalität zurück sein.
[2] FR. Link veraltet. Leider keine Anhaltspunkte notiert, um ihn anderswo zu finden.
[3] Showdown mit schwulen Schafböcken. Spiegel-Online, 27.01.2007.
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wuerg,
27.09.2024 22:39
Auf der Suche nach dem verschollenen FR‑Artikel stieß ich mit „schwules Schaf“ natürlich auf viele Treffer, zunehmend aus neuerer Zeit, da Schwulität echt cool ist. Und natürlich auch Bill Kaulitz, dem Botschafter der schwulen Schafe, die mehr profitable Wolle abwerfen als seine Schwägerin. [1]. Gerne hätte ich erfahren, auf welche Weise denn die Schwulwollkleidung herstellende Firma garantieren kann, daß nicht auch das eine oder andere Fell eines heterosexuellen cis‑Schafes verarbeitet wurde. Werden dazu Scharfinnen untergemischt und jeder notgeschlachtet, der sich an eine Aue ranmacht. Oder nutzt man das wachsende Angebot menschlicher Schaftester, die alle Böcke aussondern, die sich abweisend verhalten?
Etwas enttäuscht war ich zu lesen, daß nur jeder zwölfte Schafsbock homosexuell veranlagt sei. [2] Wenn ich den derzeitigen Hype bedenke, dann sollten Menschen bald in diese Region kommen, zumindest wenn man alle in Transfrauen umgewandelten mitzählt. Schon vor einem halben Jahrhundert war jeder 25. homosexuell, allerdings dreimal soviele Frauen wie Männer, also schwul im engeren Sinne einer von 50.
Noch mehr enttäuschte mich im fachmännischen Bereich zu lesen, daß ähnlich den Gottesdienstbesuchern in Afrika Böcke und Auen zumeist in getrennten Gruppen gehalten werden, wenn nicht gerade Paarungszeit ist. [3] Dies entspäche durchaus dem natürlichen Verhalten und erlaubt eine störungsfreie Aufzucht der Lämmer. Deshalb ist fairerweise das Verhalten von Schafsböcken mit dem reiner Männergesellschaften zu vergleichen, im Knast, zu hoher See, im Priesterseminar und unter Gruppen, die zu nennen nicht überall gut ankommt.
[1] "Oh, er ist jetzt horny!": Bill Kaulitz ist jetzt Botschafter für schwule Schafe. Stern, 19.09.2024.
[2] Ich hoffe, diese Quote wurde gewissenhaft ermittelt und ist nicht nur der Tatsache geschuldet, daß es Schafen nicht so drauf ankommt, wer da vor ihnen steht und was der Hintermann macht.
[3] Der Bock. Schafe-halten.
Etwas enttäuscht war ich zu lesen, daß nur jeder zwölfte Schafsbock homosexuell veranlagt sei. [2] Wenn ich den derzeitigen Hype bedenke, dann sollten Menschen bald in diese Region kommen, zumindest wenn man alle in Transfrauen umgewandelten mitzählt. Schon vor einem halben Jahrhundert war jeder 25. homosexuell, allerdings dreimal soviele Frauen wie Männer, also schwul im engeren Sinne einer von 50.
Noch mehr enttäuschte mich im fachmännischen Bereich zu lesen, daß ähnlich den Gottesdienstbesuchern in Afrika Böcke und Auen zumeist in getrennten Gruppen gehalten werden, wenn nicht gerade Paarungszeit ist. [3] Dies entspäche durchaus dem natürlichen Verhalten und erlaubt eine störungsfreie Aufzucht der Lämmer. Deshalb ist fairerweise das Verhalten von Schafsböcken mit dem reiner Männergesellschaften zu vergleichen, im Knast, zu hoher See, im Priesterseminar und unter Gruppen, die zu nennen nicht überall gut ankommt.
[1] "Oh, er ist jetzt horny!": Bill Kaulitz ist jetzt Botschafter für schwule Schafe. Stern, 19.09.2024.
[2] Ich hoffe, diese Quote wurde gewissenhaft ermittelt und ist nicht nur der Tatsache geschuldet, daß es Schafen nicht so drauf ankommt, wer da vor ihnen steht und was der Hintermann macht.
[3] Der Bock. Schafe-halten.
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