Frank Schätzing
Ich habe mich tatsächlich hinreißen lassen und noch vor Weih­nachten geschafft, den Schwarm von Frank Schät­zing¹ insofern voll­ständig zu lesen, als ich nur kurze Abschnitte gäh­nender Lange­weile ausließ. Ich hatte keine Verfil­mung gesehen, keine Zusammen­fassung oder Rezen­sion gelesen, konnte mir aber anhand des Titels und vom Hören­sagen vorstellen, um was es geht. Nach wenigen Seiten war mir auch genauer klar, auf was es nach 1000 hinaus­laufen wird, was die schlichte Botschaft sein soll.

Besonders enttäuschend fand ich, daß mehrfach Geschichten und Filme mit der Kritik erwähnt werden, sie malten schwarz-​weiß, gute Wissen­schaftler gegen böses Militär. Und dann ist es genau das! Dazu noch wie in einem Action-​Film dauernd wech­selnde Schau­plätze, bekannte Orte, überheb­liche Ameri­kaner, viele Tote, über­lebende Einzel­kämpfer, Erfolg durch eine Wunder­waffe, eine singu­läre und trotz aller Hinder­nisse geglückte Hand­lung eines ein­zelnen.

Da wundert es nicht, daß die von mir im Nachgang zur Kenntnis genom­menen Beur­tei­lungen kein Mittel­maß kennen. Dennoch gemittelt und auf Schul­noten umge­rechnet nur eine Vier plus für das Buch, nicht die ZDF-​Ver­filmung, mit der Frank Schätzing unzu­frieden war. Das scheint mir modernes Gehabe. Wäre Goethe auch unzu­frieden? Oder kennte er den Unter­schied zwischen einem lang­atmigen Roman und einer kurz­weiligen Verfil­mung?

Eines hat er aber dadurch bewirkt. Wer nach Schätzing, Schwarm und Kritik googelt, wird mit diesem Streit zuge­müllt. Zag­hafte negative Einlassungen zum Roman selbst habe ich allen­falls in sehr frühen Rezen­sionen gefunden. Es wurde auch der moderne Vorwurf laut, plagi­iert zu haben. Doch was denken die Menschen? Daß man in einem Roman mit derart vielen Details glänzen kann, ohne sich Infor­mati­onen beschafft zu haben, die im Ergebnis wie abge­schrieben wirken und viel­leicht auch sind?

Ich hätte zur Einordnung gleich nur den mit „Dank“ über­schrie­benen Abgesang lesen sollen, in dem einer end­losen Reihe wich­tiger Menschen (nicht Yrr) für ihre Unter­stüt­zung gedankt wird. Er wird einge­leitet mit den beschei­denen Worten: „Auf über 1.000 Sei­ten ‒ prall­voll mit Wissen und Wissen­schaft ‒ sollte man die Einflüsse vieler kluger Leute erwarten, und so ist es auch.“

 1 Frank Schätzing: Der Schwarm. Kiepenheuer & Witsch, 2004.

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Gerate auch gerade ins Schwärmen. Es gibt ein Königreich, in dem nicht das Wort Kulturraum sondern Brummeisen verboten ist.

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Ich weiß nicht, wo es verboten wäre, von einem Kultur­raum zu sprechen, zumal man sich nicht so recht zur Trans­kultura­lität ent­schlie­ßen kann, die eine Zumuntung für die vielen cis­kultu­rellen Fach­arbeiter dar­stellen könnte. Viel­leicht dereinst, wenn auch der letzte Demo­krat erkannt hat, daß die kultu­relle Berei­cherung von der Euphe­mismus-​Tret­mühle bereits ausge­spuckt wurde.

Ihr Kinderbuch habe ich in der allwis­senden Müll­halde gefunden. Gerne darf man maul­trommeln und Weih­nachts­gebäck essen, doch sollte der Gebrauch der Wörter Brumm­eisen und Pfef­fer­nuß tat­säch­lich einge­schränkt werden, seitdem ich auf einer Weih­nachts­feier für alte Menschen sechs inhalts­leere Geschich­ten vorge­lesen bekam. Alle­samt mit Weih­nachts­gans, Karpfen, Christ­baum­spitze und eben auch Pfeffer­nüssen. Wahr­schein­lich computer­gene­riert, daß ich Lichter­kette schon für die fünfte vorher­sagen konnte. Auch wenn ChatGPT noch nicht so alt ist: Das Stich­wort Kerzen hätte ens auch unter­gebracht.

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Im Kulturraum von Prinz Eisenholz und seinen Brummbären.

Was oder wer treibt Sie zu solch weihnachtlichem Unterhaltungsprogramm?

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Ich folgte natürlich ihrem Link, hatte darunter aller­dings nicht mehr zur Kennt­nis genom­men, als daß Ihr gelieb­ter Che das K-Wort in seinem Blog nicht mehr lesen möchte. Nun sehe ich, daß er genau das Gegen­teil bewirkte und sich sich ein Graben zu seinem Kampfes­bruder auftut, den sogar ich schon lange Zeit sah: Der von mir spaßeshalber als Beauf­trag­ter für die Ein­hal­tung der kor­rekten Linie einge­ordnete Bersa­rin hat sich mög­licher­weise auf­grund elemen­tarer Erfah­rungen in Berlin zu einer kriti­schen Haltung gegen­über der Massen­einwan­derung durch­gerun­gen. Er hat nun ein Problem, unter dem ich zwar nicht in derart histori­scher, sozio­logi­scher, ökono­mischer und viel­spra­chiger Tiefe, aber grund­sätz­lich eben­falls leide: Die Aner­ken­nung dieser ein­fachen Erkenntnis wird von der alten Blase derer, die den Elefan­ten im Raum nicht sehen wollen, aus schlich­ten psycho­logi­schen Gründen ver­wei­gert. Auf der ande­rern Seite ist keine neue Heimat bei denen zu finden, die man ein Leben lang als bürger­lich, konser­vativ und mehr verach­tet hat. Ganz zu schwei­gen von der AfD, die mit Blick auf die Pro­zente nicht in der Lage ist, sich von Klima­leug­nern, C-Schwurb­lern und offen Rechts­radi­kalen zu trennen.

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In einer anderen vielsprachigen Tiefe habe ich desnächst erstmals von "ordinary IQs" gelesen. Denen man vonseiten der sich wohl als extraordinary Identifizierenden demnächst einen Sachverhalt in einfacher Sprache verklickern werde müssen. che steigt wenigstens manchmal ohne Häme von seinem hohen Ross ehemals Roß. Die inter-/areligiöse Brahmanentruppe hier auf blogger.de bleibt sonst meist fest im Sattel.

Desnächst habe ich nur mehr in prinzlicher Umgebung gefunden.

Was aber die Liebe anbelangt, habe ich da schon in einen anderen vergifteten Apfel gebissen. Mein ursprünglicher Plan, mich unter Zuhilfenahme betäubender Christbaumfläschchen in einer der kommenden Frostnächte auf freiem Felde der endgültigen Tseozwei-Neutralität zu überantworten, könnte aber daran scheitern, dass selbige Gebinde auch nicht mehr das halten, was sie einst versprochen haben. (Oder ich hätte ob ihrer Flüchtigkeit nicht warten sollen, bis sie das 50%Pickerl ziert.) Tschüss.

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Desnächst möchte ich bemerken, daß mein extra­ordi­närer Intel­ligenz­quotient, ja meine Intel­ligenz selbst sich leider außer­stande sieht, die viel­fälti­gen Ergüsse vergan­gener und moder­ner Schwurb­ler korrekt einzu­ordnen. Und mit Rück­sicht auf meinen Tseo­zwei-​Fuß­abdruck fliege ich auch nicht zum Studium von Laut­verschie­bungen in fremde Länder.

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Nachdem in Seti-Manier Informa­tionen über Schall­wellen ins Wasser abge­strahlt waren, erhiel­ten die Prota­goni­sten korrekte Ant­worten auf mathe­matische Aufgaben. Späte­stens da hätte man sagen müssen: Egal wie die das machen, sie sind intel­ligent, kommuni­kations­fähig und -bereit. Der Dialog hätte weiter­geführt werden können. Doch dann fiele die Aktion aus: Auf der einen Seite das Militär, das in ameri­kani­scher Manier den Gegner einfach weg­sprengen möchte, auf der anderen die höchst­begabten Wissen­schaftler, die mit ein­fachen Chemi­kalien fremde Zivi­lisati­onen beein­drucken, gar betäuben können.

Und das allerschlimmste: Auf Seite 763 sogar ein aus dem Meer empfan­genes Schwarz­weiß­bild, das auf den ersten Blick als ein Schiff von unten zu erkennen ist. „Sieht aus wie ein Wolken­kratzer ... Es sieht wie eine Rakete aus. ... Was ist dieses Drum­herum da? ... Wolken? ... Viel­leicht Wasser? ... Mög­licher­weise ist es ein Symbol ... Etwas Reli­giöses.“ Und dann: „Können Sie es um 90 Grad kippen? ... Ich seh immer noch nicht, was es sein soll. ... Ein Fisch? Ein Tier?“ Und nach mehr als einer Seite: „Ganz einfach. Das sind wir. Es ist unser Schiff.“

Ja gut, wenn der Roman voll von Bildern wäre. Doch warum gerade hier in einem so schlich­ten Zusam­men­hang, der mit wenigen Worten zu beschrei­ben ist? Um Sei­ten und Ein­druck zu schinden. Aber nicht ganz so schlimm wie die end­losen Ver­suche, alles in einem großen Bild unter­zubrin­gen, in dem natür­lich weder Ameri­kaner noch Indianer und ihre Weis­heiten fehlen dürfen, vom Klima­wandel, den meeres­verseu­chenden Menschen und dem still­stehenden Golf­strom ganz zu schwei­gen.

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Schwarmintelligenz
Was sagen Sie zu dieser Erklärung für "Ordinary IQs"?
https://twitter.com/aya_velazquez/status/1750447351200686161

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Frau Manhartsberg, Sie können mir gerne kurz zusammen­fassen, was unter Ihrem Link geschrieben steht. Ich schaffte nicht mehr als einen Absatz.

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A.V.und ihre amerikanischen Freunde glauben folgendes: Verrückte US-Wissenschaftler überschätzen sich, basteln an Viren herum und wollen damit Fledermäuse "impfen", um sie für den Menschen ungefährlich zu machen. Dabei entschlüpft ihnen ihre Bastelei, die für Menschen zwar nicht besonders gefährlich, aber außerordentlich ansteckend ist. Um den Fauxpas zu verschleiern werden weltweit Regierungen in Panik versetzt und nebenbei ordentlich Kohle mit verantwortungslosem Draufimpfen gemacht.

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So, ist das der Entwurf für ein Buch oder einen Film? Und wer soll sich das rein­ziehen? Viel­leicht Leute, die so blöd sind wie ich, der ich mir „Planet der Affen: Pre­volu­tion“ ange­sehen habe, da ein guter Wissen­schaft­ler letzt­lich die Mensch­heit aus­rottete.

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