AfD-Mann
wuerg, 25.09.2023 21:59
In Überschriften wird gejubelt, daß die Zivilgesellschaft den AfD-Mann nicht gewählt hat. Oftmals erst im Text hat er wie hier bei mir auch einen Namen, Jörg Prophet. Eigentlich ist das alles wirklich unwichtig, zumindest ich kannte Nordhausen nicht, auch keine Gedenkstätte. Auch hätte ich ihn nicht gewählt. Zu sehr verfängt selbst bei mir die Warnung unserer Gemeinsamkeit der Demokraten samt den Haltung zeigenden abgehalfterten Politikern und Künstlern, ich könne an einem vierten Reich schuldig werden. Und statt mich zu enthalten, hätte ich nicht als gesichert rechtsextremer AfD-, aber weißer heterosexueller cis-Mann zusammen mit intersektionalen Feministinnen über die Vorwürfe gegen den parteilosen Gewinner Kai Buchmann hinwegsehen können.
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fritz_,
25.09.2023 23:31
Moment mal, worum geht's? - Habe mich in der Zwischenzeit eingelesen und nach Pointen gesucht: "'Gerade in Nordhausen …' – Wie muss man diese Worte verstehen? Hätten die KZ-Baumeister auf einen größeren Abstand zwischen der Stadt und dem KZ geachtet, könnten die Nordhausener heute wählen, was und wen sie wollen?" Aus Artikel von Henryk Broder, offensichtlich auch ein ganz böser Mann.
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wuerg,
26.09.2023 18:08
Spontan dachte ich, Sie hätten bei mir nach einer Pointe gesucht, dann aber nur bei Henryk M. Broder gefunden. Ich will nun nicht die Quelle suchen, nur die Instrumentalisierung etwas auf die Spitze treiben: Nach fast 100 Jahren erweist sich, daß die Menschen im Lager Dora nicht ganz umsonst gestorben sind. Sie haben einen Oberbürgermeister der AfD verhindern helfen.
Und bei der gewählten Schießbudenfigur, neudeutsch auch NPC genannt, fällt mir nur eine alte, vielleicht erfundene Geschichte ein. Durch einen Objektorientierungsfehler erbrachte eine Simulation menschlichen Gruppenverhaltens eine Erklärung für Religion: Die Simulanten ordneten sich hierarchisch einem Baum unter, zu dem sie sprachen aber nie eine Antwort bekamen. Der wäre als Oberbürgermeister auch nicht schlecht.
Und bei der gewählten Schießbudenfigur, neudeutsch auch NPC genannt, fällt mir nur eine alte, vielleicht erfundene Geschichte ein. Durch einen Objektorientierungsfehler erbrachte eine Simulation menschlichen Gruppenverhaltens eine Erklärung für Religion: Die Simulanten ordneten sich hierarchisch einem Baum unter, zu dem sie sprachen aber nie eine Antwort bekamen. Der wäre als Oberbürgermeister auch nicht schlecht.
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fritz_,
26.09.2023 21:42
Non-Player-Character? -
Ich merke, dass ich da dieses Jahr sogar mal war in Mittelbau-Dora, mit dem Fahrrad. Von Südwesten, Hinfahrt frei Schnauze quer über Höhenrücken (schlechte Idee, sehr steil, tiefes Laub, nicht fahrradtauglich), 31 km, 3 h 10 min. Rückfahrt 27 km, 1 h 18 min. Kali-Gebiet, man merkt es u. a. noch an den kilometerlangen oberirdischen Salzlauge-Leitungen entlang von Feldwegen, zur Bergbaunachsorge.
Ich hebe mir solche Daten eine Weile auf, weil es langfristig dem Auffrischen der Erinnerung hilft.
Ich glaub, am Abend hatte ich zu meinen Freunden gesagt, die bis auf einen alle nicht aus der Gegend sind, näh, morgen machen wir was ohne Tod und Teufel.
Ich merke, dass ich da dieses Jahr sogar mal war in Mittelbau-Dora, mit dem Fahrrad. Von Südwesten, Hinfahrt frei Schnauze quer über Höhenrücken (schlechte Idee, sehr steil, tiefes Laub, nicht fahrradtauglich), 31 km, 3 h 10 min. Rückfahrt 27 km, 1 h 18 min. Kali-Gebiet, man merkt es u. a. noch an den kilometerlangen oberirdischen Salzlauge-Leitungen entlang von Feldwegen, zur Bergbaunachsorge.
Ich hebe mir solche Daten eine Weile auf, weil es langfristig dem Auffrischen der Erinnerung hilft.
Ich glaub, am Abend hatte ich zu meinen Freunden gesagt, die bis auf einen alle nicht aus der Gegend sind, näh, morgen machen wir was ohne Tod und Teufel.
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wuerg,
29.09.2023 21:26
Ich will es nicht in einem neuen Hauptbeitrag an die große Glocke hängen, aber 20 Jahre haben gegenüber 10 den Vorteil, daß sie in der gegenwärtigen 200-jährigen julianischen Periode genau 5 und nicht mal 2, mal 3 Schaltjahre aufweisen. So sind 20 bürgerliche Jahre auch genau 20 SI-Jahre und fünf Olympiaden, die sich zu 7305 Tagen summieren.
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fritz_,
29.09.2023 22:15
Leute, die das so lange durchgehend machen, hängen an ihrem Blögchen, da gibt es kein Vertun. Da darf man ohne falsche Scheu einen Hauptbeitrag riskieren. Fünf Olympiaden!
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wuerg,
05.10.2023 23:06
Der AfD-Mann wurde nicht gewählt. Die Gemeinsamkeit der Demokraten hielt. Glücklicherweise geht es am Wochenende in Bayern und Hessen nicht um den Gesamtsieg, die Landesregierungen werden nur neu geordnet. Und ebenso zu meiner Freude bin ich nicht mehr wahlberechtigt, denn ich wüßte nicht, ob ich noch einmal die Linken als Alternative oder die SPD aus Mitleid oder Tradition wählen könnte.
So kann auch der Umgang mit einem anderen AfD-Mann, Tino Chrupalla nicht den Ausschlag geben: Selbst wenn er nur von einer Biene gestochen wurde, so hätte es doch bei jedem anderen einen ARD-Brennpunkt und Genesungswünsche aus allen Richtungen gegeben. Das Mitgefühl war wohl schon durch warme Gedanken an unbekannte Businsassen aus Venedig aufgebraucht.
SPD-Austritt | 10% weg | noch 9,8%
So kann auch der Umgang mit einem anderen AfD-Mann, Tino Chrupalla nicht den Ausschlag geben: Selbst wenn er nur von einer Biene gestochen wurde, so hätte es doch bei jedem anderen einen ARD-Brennpunkt und Genesungswünsche aus allen Richtungen gegeben. Das Mitgefühl war wohl schon durch warme Gedanken an unbekannte Businsassen aus Venedig aufgebraucht.
SPD-Austritt | 10% weg | noch 9,8%
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fritz_,
05.10.2023 23:57
Marge und Homer haben mal zu einem Politiker gesagt, der aus irgendeinem Grund in ihrem Wohnzimmer herumstand, "Ich hab den anderen gewählt" (Marge), und, in traurigem Ton, "Und ich bin nicht registriert" (Homer).
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wuerg,
06.10.2023 13:43
Homer hätte die Nadel in radioaktives Material aus seinem Atomkraftwerk getaucht, um zu vermeiden, was nun passiert ist: Das Opfer reagiert unmittelbar.
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fritz_,
06.10.2023 15:06
Jetzt weiß ich wieder, woran mich "nicht mehr wahlberechtigt" erinnert hat.
2014 war es, als der Chefredakteur von "Die Zeit" bei einer Europawahl zweimal gewählt hat. Das fand er super und er fand sich selbst dabei super. Di Lorenzo sein Name.
Er ist ein derartiges Brain, dass ihm daran nichts (nichts!) auffiel, und er ist so ein Superbrain, dass er es am selben Sonntagabend live im Fernsehen erzählt hat. Er saß da locker flockig in der Talkshow von Jauch und erzählt, wie er am Sonntag in einem Wahllokal in Hamburg gewählt hat und wie er am Tag zuvor im italienischen Konsulat, ebenfalls Hamburg(?), schon mal gewählt hat.
The Intellectual Yet Idiot, wie Nassim Taleb so treffend zusammenfasst. Im Fall Hamburger Chefredakteur stimmt es mal auffallend. IYI ist ein sich nie erschöpfender Quell der Comedy. Auf Blogger.de gibt es so etwas natürlich nicht.
2014 war es, als der Chefredakteur von "Die Zeit" bei einer Europawahl zweimal gewählt hat. Das fand er super und er fand sich selbst dabei super. Di Lorenzo sein Name.
Er ist ein derartiges Brain, dass ihm daran nichts (nichts!) auffiel, und er ist so ein Superbrain, dass er es am selben Sonntagabend live im Fernsehen erzählt hat. Er saß da locker flockig in der Talkshow von Jauch und erzählt, wie er am Sonntag in einem Wahllokal in Hamburg gewählt hat und wie er am Tag zuvor im italienischen Konsulat, ebenfalls Hamburg(?), schon mal gewählt hat.
The Intellectual Yet Idiot, wie Nassim Taleb so treffend zusammenfasst. Im Fall Hamburger Chefredakteur stimmt es mal auffallend. IYI ist ein sich nie erschöpfender Quell der Comedy. Auf Blogger.de gibt es so etwas natürlich nicht.
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wuerg,
06.10.2023 16:11
Jetzt weiß ich wieder, woran mich Nassim Taleb erinnert. An sein Buch über den schwarzen Schwan, das ich beim Umzug zurückließ und von dem ich nur die ersten Seiten las. Die reichten mir wohl. Zunächst die breite Schilderung seiner privilegierten libanesischen Herkunft, dann ein vermeintlich unerwarteter Bürgerkrieg. Daran muß man keinem schwarzen Schwan die Schuld geben, wie er bei extremen Verteilungen ohne Mittelwert gerne auftritt. Ich konnte mich nicht aufraffen, über hunderte von Seiten der Ausschmückung dieser Banalität zu folgen.
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fritz_,
06.10.2023 17:22
Schlimmer noch. Zu Angela Dorothea Merkels 60. Geburtstag hatte "Die Zeit" herausgearbeitet, dass Taleb "ein populär-wissenschaftliches Fundament für Merkels Politikstil legte." Dann: "Angela Merkel selbst ist ein schwarzer Schwan." Wer hätte das gedacht? Schließlich: "Wie es sich für eine Karriere im Nichtlinearen gehört, hat die Bundeskanzlerin bisher auch Glück gehabt" (festgestellt 2014). Zum Schluss gruselig schön: "In einem wirklichen Ausnahmezustand, in dem sich Kanzler wie Kohl, Schmidt oder Brandt bewährten, müsste Angela Merkel sich neu erfinden. Der schwarze Schwan müsste zu singen beginnen. So etwas wurde bisher noch nie beobachtet." Sela.
Ein Hoch auf alle Bücher und Laudatios, die niemand liest!
Ein Hoch auf alle Bücher und Laudatios, die niemand liest!
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wuerg,
06.10.2023 20:19
Physikerinnen sind ehrlicher und sagen: Wir sehen einen linearen Zusammenhang oder einen harmonischen Oszillator, weil beide geschlossen durchzurechnen sind. Die Wirklichkeit treffen sie zumeist nur näherungsweise. Doch spricht das noch nicht für schwarze Schwäne. Auch wenn ich jetzt vom Stuhl falle, weil alle meine Atome spontan und gemeinsam nach rechts rücken, so ist das keiner, nur extrem unwahrscheinlich. Mehr kann ich in Angela Merkel nicht sehen. Die Atomkraftwerke abzuschalten und Goldstücke ins Land zu lassen, mögen einsame Entscheidungen gewesen sein, doch keine schwarzen Schwäne, mit deren börslichen Folgen Herr Taleb nicht hat rechnen können, weshalb es ihm möglicherweise nicht gelang, sein wahrscheinlich nicht selbst erarbeitetes Startkapital weiter zu mehren.
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fritz_,
06.10.2023 21:16
Taleb hat es clever gemacht, weil er ein Buch geschrieben hat und sich vorbehielt zu definieren, was ein schwarzer Schwan ist. Wenn Taleb sagt, guck mal, ein schwarzer Schwan, dann ist es ein Talebscher schwarzer Schwan. Wenn "Die Zeit" es sagt, eher nicht, sondern intellectual yet idiot.
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wuerg,
12.10.2023 15:48
Da hier die Sprache auf Nassim Taleb kam und justament Israel erneut angegriffen wurde, muß mich einmal selbst zitieren. Nachdem Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israel anerkannte, schrieb ich:
„Es ist hart, eine friedliche Zukunft nur auf Kosten der Palästinenser für möglich zu halten. Angesichts ihres Verhaltens sehe ich aber keine andere Lösung. Wenn muslime Gruppen die Oberhand gewinnen, ist es mit dem friedlichen Zusammenleben von Christen, Juden und Moslems vorbei. Es war nicht ein singuläres Ereignis, ein seltener schwarzer Schwan, der im Libanon einen Bürgerkrieg lostrat. [1] Unbestimmt war allenfalls der Zeitpunkt, nachdem die Christen durch Auswanderung und geringe Fertilität ihre Mehrheit abgaben. Israel und die Welt sind gut beraten, der Vernunft, der Zivilisation, den Friedfertigen eine beständige Übermacht zu sichern. Irgendwann werden es auch die anderen würdigen und nicht mehr wehmütig an eine Zeit denken, da sie die führenden Terroristen und RAF-Ausbilder waren. [2]
Die Terroristen-Bewunderung stirbt mit meiner Generation aus, die Erben der Revolution bröckeln. Mittlerweile können sie sich mit Atomkraftwerken anfreunden und die Hamas als Krebsgeschwür sehen. Doch das nie gerechtfertigte Mitleid sitzt tief. Jo Biden ermahnt Israel die Regeln des Krieges zu beachten, eine Stärke der Amerikaner. Sanktionen gegen Rußland sind gut, im Gaza-Streifen treffen sie die Zivilbevölkerung. Und die demonstriert mitten in Deutschland ihre Bewunderung. Wenn es uns gelänge, wenigstens mit einer Militärmaschine Deutsche aus Israel zu holen, dann könnten auf dem Hinflug die Demonstranten doch gleich mitgenommen werden, zumindest die ohne deutschen Paß.
[1] Nassim Nicholas Taleb: Der Schwarze Schwan - Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt. Taleb ist Sohn eines einflußreichen libanesischen Politikers, der die Zukunft des Landes nicht besser habe einschätzen können als ein Taxifahrer. Das mag zutreffen für die Vorhersage singulärer Ereignisse, an denen ein Bürgerkrieg losbricht. Die Spannungen und Mentalitäten der scheinbar friedlich zusammenlebenden Gruppen sind aber erkennbar angelegt. Sie sind nicht die schwarzen Schwäne, keine zufälligen extremen Ziehungen aus einer zu breiten Verteilung, die einen fälschlich angenommenen Erwartungswert verhageln.
[2] Berlin, Jerusalem. Zahlwort, 07.12.2017.
„Es ist hart, eine friedliche Zukunft nur auf Kosten der Palästinenser für möglich zu halten. Angesichts ihres Verhaltens sehe ich aber keine andere Lösung. Wenn muslime Gruppen die Oberhand gewinnen, ist es mit dem friedlichen Zusammenleben von Christen, Juden und Moslems vorbei. Es war nicht ein singuläres Ereignis, ein seltener schwarzer Schwan, der im Libanon einen Bürgerkrieg lostrat. [1] Unbestimmt war allenfalls der Zeitpunkt, nachdem die Christen durch Auswanderung und geringe Fertilität ihre Mehrheit abgaben. Israel und die Welt sind gut beraten, der Vernunft, der Zivilisation, den Friedfertigen eine beständige Übermacht zu sichern. Irgendwann werden es auch die anderen würdigen und nicht mehr wehmütig an eine Zeit denken, da sie die führenden Terroristen und RAF-Ausbilder waren. [2]
Die Terroristen-Bewunderung stirbt mit meiner Generation aus, die Erben der Revolution bröckeln. Mittlerweile können sie sich mit Atomkraftwerken anfreunden und die Hamas als Krebsgeschwür sehen. Doch das nie gerechtfertigte Mitleid sitzt tief. Jo Biden ermahnt Israel die Regeln des Krieges zu beachten, eine Stärke der Amerikaner. Sanktionen gegen Rußland sind gut, im Gaza-Streifen treffen sie die Zivilbevölkerung. Und die demonstriert mitten in Deutschland ihre Bewunderung. Wenn es uns gelänge, wenigstens mit einer Militärmaschine Deutsche aus Israel zu holen, dann könnten auf dem Hinflug die Demonstranten doch gleich mitgenommen werden, zumindest die ohne deutschen Paß.
[1] Nassim Nicholas Taleb: Der Schwarze Schwan - Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt. Taleb ist Sohn eines einflußreichen libanesischen Politikers, der die Zukunft des Landes nicht besser habe einschätzen können als ein Taxifahrer. Das mag zutreffen für die Vorhersage singulärer Ereignisse, an denen ein Bürgerkrieg losbricht. Die Spannungen und Mentalitäten der scheinbar friedlich zusammenlebenden Gruppen sind aber erkennbar angelegt. Sie sind nicht die schwarzen Schwäne, keine zufälligen extremen Ziehungen aus einer zu breiten Verteilung, die einen fälschlich angenommenen Erwartungswert verhageln.
[2] Berlin, Jerusalem. Zahlwort, 07.12.2017.
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wuerg,
06.10.2023 13:44
Die Freude am eigenen Untergang reißt nicht ab. Man muß kein Mitgefühl kundtun, wenn ein AfD-Mann von einer Biene gestochen auf der Intensivstation landet. Es ist aber jedem Wahlkämpfer anzuraten. Nun haben sie den Salat, eine Vergiftung, keine Inszenierung, kein Mitgefühl, keine mediale Dauerberieselung. Aber erfolgreich den negativen Eindruck um zwei Tage an die Wahlen herangerückt. Herzlichen Glückwunsch allen Demokraten!
Jetzt scheint es zu spät für eine Umkehr, also nach vorne durch: Bodo Ramelow illustrierte das Entsetzen der AfD mit dem Bild einer blau-weißen Opferrolle vom Bäcker. Herr Kachelmann fühlt sich zurecht nicht verpflichtet, Beileid zu bekunden, muß dies aber kundtun und schreiben, Herr Chrupalla wäre besser nicht geboren worden. Innenminister Herrmann nennt die Reaktion der AfD infam und hinterfotzig. Und Markus Söder hält ihn für seriös und unaufgeregt, weshalb an dieser Einschätzung etwas wahr sein müsse. Dreimal klammheimliche Freude und einmal völliger Schwachsinn.
Jetzt scheint es zu spät für eine Umkehr, also nach vorne durch: Bodo Ramelow illustrierte das Entsetzen der AfD mit dem Bild einer blau-weißen Opferrolle vom Bäcker. Herr Kachelmann fühlt sich zurecht nicht verpflichtet, Beileid zu bekunden, muß dies aber kundtun und schreiben, Herr Chrupalla wäre besser nicht geboren worden. Innenminister Herrmann nennt die Reaktion der AfD infam und hinterfotzig. Und Markus Söder hält ihn für seriös und unaufgeregt, weshalb an dieser Einschätzung etwas wahr sein müsse. Dreimal klammheimliche Freude und einmal völliger Schwachsinn.
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wuerg,
08.10.2023 14:09
Cem Özdemir hat noch die Kurve gekratzt und zur Freude AfD-naher Influencer Gewalt gegen politische Gegner verurteilt sowie Tino Chrupalla gute Besserung gewünscht. Zudem teilte er in die eigene Blase aus und nannte Häme unangebracht. Das hat mir nochmals deutlich gemacht, daß ein Sprachverbot im engeren Wortsinne natürlich nicht besteht, weder für die Ungläubigen, noch für mich, Boris Palmer oder Cem Özdemir. Wer aber sein Leben in einer grünen Haltungsblase eingerichtet hat, der muß schon Angst vor einer unzulässigen Äußerung haben.
Das erinnert mich an die RAF-Zeiten. Wer als Juso die Brandmauer zur CDU überschritt und mit ihr in einer Bürgerinitiative tätig wurde, durfte mit reichlich Kritik derer rechnen, die sich als Wortführer im Besitze der Wahrheit wähnten. Als Verteidiger der objektiven Interessen der Arbeiterklasse setzten sie zwar keine Kaufhäuser in Brand, meinten sie aber mit Diebstählen zu schädigen und hatten einen Bekannten, in dessen Studentenwohnheim schon einmal ein Terrorist übernachtete. Wer dem nicht wenigstens durch Schweigen zustimmte, hatte die korrekte Linie verlassen.
Heute ist es schlimmer. Denn damals rief eine Diskussion gemeinsam mit der NPD im Podium nur Kritik hervor, keine Demonstrationen oder Parteiausschlüsse. Die Brandmauer bestand zur DKP. Gegenwärtig würde man mit ihr koalieren, wenn es dem Machterhalt diente. Glücklicherweise konnte ich noch vor dem Unvereinbarkeitsbeschluß dank Vermittlung der DKP und Einladung der FDJ eine Gruppenreise in die DDR machen und mich mit dem betreuenden Kandiaten zum ZK dahingehend einigen, daß West-Berlin nicht in der DDR, sondern inmitten der DDR liegt.
Das erinnert mich an die RAF-Zeiten. Wer als Juso die Brandmauer zur CDU überschritt und mit ihr in einer Bürgerinitiative tätig wurde, durfte mit reichlich Kritik derer rechnen, die sich als Wortführer im Besitze der Wahrheit wähnten. Als Verteidiger der objektiven Interessen der Arbeiterklasse setzten sie zwar keine Kaufhäuser in Brand, meinten sie aber mit Diebstählen zu schädigen und hatten einen Bekannten, in dessen Studentenwohnheim schon einmal ein Terrorist übernachtete. Wer dem nicht wenigstens durch Schweigen zustimmte, hatte die korrekte Linie verlassen.
Heute ist es schlimmer. Denn damals rief eine Diskussion gemeinsam mit der NPD im Podium nur Kritik hervor, keine Demonstrationen oder Parteiausschlüsse. Die Brandmauer bestand zur DKP. Gegenwärtig würde man mit ihr koalieren, wenn es dem Machterhalt diente. Glücklicherweise konnte ich noch vor dem Unvereinbarkeitsbeschluß dank Vermittlung der DKP und Einladung der FDJ eine Gruppenreise in die DDR machen und mich mit dem betreuenden Kandiaten zum ZK dahingehend einigen, daß West-Berlin nicht in der DDR, sondern inmitten der DDR liegt.
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fritz_,
08.10.2023 22:36
Kennst du/Sie das Foto mit dem wilden Lockenkopf Olaf Scholz im Saal des ZK der SED, Egon Krenz empfängt Jungsozialisten aus der BRD? Großartig. Bist du/Sie auf demselben Foto?
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wuerg,
08.10.2023 23:44
Ich kenne das Bild nicht, habe mich aber sachkundig gemacht: Ist es die Vorlage zu einer Fälschung mit RAF-Logo? Mein Besuch war anderthalb Jahrzehnte früher, Olaf Scholz also allenfalls ein Falke. Leider erinnere ich mich nicht an den Namem des Kandidaten zum ZK. Tatsächlich hätte es Egon Krenz sein können, der damals wohl FDJ-Funktionär war und wenige Jahre später ins Zentralkomitee gewählt wurde.
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wuerg,
09.10.2023 00:03
Frau Manhartsberg, um nicht nach langer Abstinenz beim Chronisten nachzufragen: Ist der Chronist gestorben, schreibt er nur nicht mehr oder sind Sie seine sprachlich zurückgenommene Sockenpuppe?
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wuerg,
31.10.2023 22:24
Es gibt einen weiteren AfD-Mann, Daniel Halemba. Bestenfalls hat er selbst dazu beigetragen, genau zur konstituierenden Sitzung des bayrischen Landtages für ein paar Stunden in Haft zu sein, gleichwohl er als jüngster Abgeordneter zusammen mit dem ältesten die Eröffnung hätte leiten sollen. Die Idioten verfielen in schadenfrohes Gelächter als seine Abwesenheit verkündet wurde. Der Preis werden ein, zwei Prozent sein. Aber es ist ja nicht sofort neu zu wählen, und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dankenswerterweise konnte ich dadurch meine Vorurteile in zweierlei Hinsicht schärfen: Wenn es angenehm ist, greift der sog. Staatsschutz ein, sei es anläßlich eines kritischen Transparentes im Rahmen einer Perversen-Parade oder wegen einer verschwundenen Weinflasche aus dem Weingut Adolf Hitlers. Aber auch umgekehrt hält sich die Polizei an Vorgaben und macht nichts. Zum zweiten erreicht mich die hämische Lache der demokratischen Abgeordneten kurz nach einer schäbigen Bemerkung von Oliver Welke in der Heute-Show: Von einer Biene gestochen gleich die Polizei rufen!
Ich nehme für mich in Anspruch, nicht nur über witzige Bemerkungen Andersdenkenderinnen lachen zu könnnen, sondern auch spontan erkennen zu können, welche gut, welche platt, welche verbissen, welche peinlich und welche einfach nur gehässig sind. Bosetti und Böhmermann sind durchgehend nervig, während Oliver Welke zumeist nur platt und breittretend ist. Und bis vor Monaten dachte ich nicht, eines Tages dem Langweiler Dieter Nuhr noch etwas abgewinnen zu können.
Ein Nachtrag, bevor es zu billigen Entgegnungen kommt: Die alternative Berichterstattung scheint auch bei belastendem Material schneller zu sein. Es soll welches gefunden worden sein. Bestätigt sich das, entspricht es gar der Wahrheit, sollte Herr Halemba tun, was mein rechter Lieblings-Youtuber schon vor Tagen forderte, nämlich alles zugeben, zurück- und austreten. Doch auch dann bleibt die Frage, warum die vor Monaten gefundenen Indizien gerade in den letzten Tagen derart relevant wurden, daß sogar eine Verhaftung verhältnismäßig schien.
Dankenswerterweise konnte ich dadurch meine Vorurteile in zweierlei Hinsicht schärfen: Wenn es angenehm ist, greift der sog. Staatsschutz ein, sei es anläßlich eines kritischen Transparentes im Rahmen einer Perversen-Parade oder wegen einer verschwundenen Weinflasche aus dem Weingut Adolf Hitlers. Aber auch umgekehrt hält sich die Polizei an Vorgaben und macht nichts. Zum zweiten erreicht mich die hämische Lache der demokratischen Abgeordneten kurz nach einer schäbigen Bemerkung von Oliver Welke in der Heute-Show: Von einer Biene gestochen gleich die Polizei rufen!
Ich nehme für mich in Anspruch, nicht nur über witzige Bemerkungen Andersdenkenderinnen lachen zu könnnen, sondern auch spontan erkennen zu können, welche gut, welche platt, welche verbissen, welche peinlich und welche einfach nur gehässig sind. Bosetti und Böhmermann sind durchgehend nervig, während Oliver Welke zumeist nur platt und breittretend ist. Und bis vor Monaten dachte ich nicht, eines Tages dem Langweiler Dieter Nuhr noch etwas abgewinnen zu können.
Ein Nachtrag, bevor es zu billigen Entgegnungen kommt: Die alternative Berichterstattung scheint auch bei belastendem Material schneller zu sein. Es soll welches gefunden worden sein. Bestätigt sich das, entspricht es gar der Wahrheit, sollte Herr Halemba tun, was mein rechter Lieblings-Youtuber schon vor Tagen forderte, nämlich alles zugeben, zurück- und austreten. Doch auch dann bleibt die Frage, warum die vor Monaten gefundenen Indizien gerade in den letzten Tagen derart relevant wurden, daß sogar eine Verhaftung verhältnismäßig schien.
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wuerg,
14.11.2023 23:39
In letzter Zeit ist im Zusamenhang mit Straftaten zunehmend von Männern die Rede. Woher will man das wissen, bevor der Erkennungsdienst zu einer eindeutigen Festlegung des Geschlechtes gekommen ist? Müßte es solange nicht Mensch heißen, sofern man einen entlaufenen Löwen ausschließen kann, bestenfalls eine als vom Berichterstatter männlich gelesene Person? Und selbst, wenn man genau wüßte, daß es sich bei dem Täter um einen echten Mann handelt, sollte man dann nicht lieber sein Geschlecht verschweigen, um nicht alle Männer unter Generalverdacht zu stellen? Schließlich lebt ihre überwältigende Mehrheit rechtschaffend auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
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