Tatort Münster
Als am Abend verkündet werden konnte, daß der Fahrer des Wagens, der heute in eine Menschen­menge fuhr, ein Deut­scher ohne Migra­tions­hinter­grund sei, war die Erleich­terung mit Händen zu greifen, denn wir wissen alle, wen Amok­fahrer oder Messer­stecher nach­ahmen. Ein Deut­scher aus dem linken Umfeld oder dem Dunst­kreis der großen Koali­tion würde auch noch gehen. Ins Schwitzen käme so mancher bei Migra­tions­hinter­grund oder fehlender deut­scher Staats­angehö­rigkeit. Das zweit­schlimmste wäre ein Isla­mist, an der Spitze steht ein muslimer Einzel­täter. So kommen die Politiker noch einmal mit Wort­hülsen davon.

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Auf der einen Seite gab es Erleichterung, auf der anderen Seite gab es Enttäuschung, dass man sein politisches Süppchen nicht auf diesem Fall kochen kann. Auch die politische Rechte braucht diese Anschläge für ihr Geschäftsmodell, das auf permanenter Angst und Empörung aufbaut. Das muss regelmäßig befeuert werden.

Ich finde, beides wird den Opfern nicht gerecht.

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Gäbe es kein eigenes Süppchen zu kochen oder wenig­stens andere dafür zu kriti­sieren, etwas aufzu­rechnen oder zu bestä­tigen, dann müßten uns zwei Tote doch gar nicht inter­essieren, denn so manches Unglück erbringt weit mehr, auch völlig Unschuldige, die sich nicht selber einem erhöhten Risko wie einer Flug­reise ausge­setzt haben. Daß Unter­schiede gemacht werden, ist ganz natür­lich. So berich­ten die Medien über tote Rad­fahrer auf Mallorca lieber als über einen Arbeiter, der vom Gerüst gefallen ist. Eine auslän­dische Kata­strophe ist nur halb so schlimm, wenn kein Deut­scher unter den Opfern ist. Berichte über Bombar­dierungen kommen nicht ohne Kinder aus.

Es ist also ganz mensch­lich, wenn in der heuti­gen Zeit Amok­fahrten und Messer­steche­reien eine erhöhte Aufmerk­samkeit erregen und sich jeder sofort fragt: War es ein Moslem? Und nicht nur ein Islamist, dem wir ein ordent­liches Motiv unter­stellen und über den alle mehr oder minder glaubhaft sagen, er sei kein wirk­licher Moslem. Es ist auch ganz mensch­lich, wenn sofort am Unfallort Beileid versprü­hende Poli­tiker aufatmen, sobald ein Migra­tions­hinter­grund ausge­schlossen ist. Ihnen reicht die Angst, daß der Täter polizei­bekannt sein könnte. Gerne verspre­chen Poli­tiker auch Hilfe. Unser Gesund­heits­system leistet die. Was es sonst noch über freien Eintritt zur Gedenk­feier hinaus gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

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Der Amok­fahrer von Münster war wohl ein Nach­ahmer muslimer Täter, die mit der Durch­führung eines ordent­lichen Anschla­ges über­fordert waren. Man muß sich nicht schämen oder scheuen, diesen nahe­liegenden Zusammen­hang zu erwähnen. Verant­wortlich bleibt aber der Täter selbst. Eine Mitschuld liegt kaum bei den Vorbil­dern, eher bei denen, die präven­tive Maßnah­men scheuen. Und ich meine keine Poller vor Straßen­cafes. Es ist ungerecht, dafür den Glauben der Vorbilder verant­wortlich zu machen. Beatrix von Storch läßt sich davon aber nicht abhalten. Sie ist eben die Frau fürs Grobe.

Ausgeglichen wird ihre Schlicht­heit durch Aiman Mazyek vom Zentral­rat der Muslime. Er nennt es einen unsäg­lichen Doppel­standard­diskurs, wenn deut­sche Täter psy­chisch gestört, muslime aber Terro­risten seien. Teilweise muß ich ihm recht geben. Nicht jede von Moslems begangene Tat sollte dem Isla­mismus zugeor­denet werden, denn das vernied­licht die allge­meine Gewalt­bereit­schaft von Moslems. Und ich bin bereit, ihm voll­ständig zu folgen, wenn er die muslimen Täter auch als psychisch krank einstuft. Dann ist nämlich klar, wo die Masse der Verpeil­ten zu suchen ist.

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