Sudoku: Raster
Die Suche nach nackten und versteckten Einern, Paaren, Tripeln oder gar Quadru­peln und nach Zweiern mit Konse­quenzen für betrof­fene Blöcke, Zeilen und Spalten ist recht mühsam und führt in schweren Sudoku allein nicht zum Ziel. In den ein­fachen Sudoku für Busse und Bahnen aber kann man sich nicht nur auf elemen­tare Metho­den beschrän­ken, sondern auch zwischen ihnen wählen. Als Mensch sollte man aus­nutzen, was ein Leben lang trai­niert wurde und nicht viel Mühe macht. Also wird man nicht wie ein Computer alle Felder abgrasen, sondern die bewährte Muster­erken­nung ein­setzen, die nach viel Übung so reflex­haft arbeitet wie man Fahrrad fährt.
+-------+-------+-------+
| 2 . . | . 7 8 | . . . |
| 6 . 1 | . 9 . | . 4 5 |
| . 9 . | . 4 . | 1 8 . |
+-------+-------+-------+
| . . 7 | . 2 6 | 3 5 . |
| . . 9 | 7 . . | . 1 6 | [1]
| 8 . 5 | . . 9 | . . . |
+-------+-------+-------+
| . 7 . | 4 3 . | 2 . . |
| . 1 2 | 5 8 . | 6 . 4 |
| . 3 8 | 9 . . | . . 1 |
+-------+-------+-------+
In diesem Sudoku würden Computer oder Buch­halter viel­leicht zu jedem freien Feld notieren, welche Ziffern noch möglich sind, um sofort 12 Felder aus­füllen zu können:
+-------+-------+-------+
| 2 . . | . 7 8 | 9 . . |
| 6 8 1 | . 9 . | 7 4 5 |
| . 9 3 | . 4 . | 1 8 . |
+-------+-------+-------+
| . 4 7 | . 2 6 | 3 5 . |
| . . 9 | 7 . . | . 1 6 |
| 8 . 5 | . . 9 | . . . |
+-------+-------+-------+
| . 7 6 | 4 3 1 | 2 9 . |
| 9 1 2 | 5 8 7 | 6 . 4 |
| . 3 8 | 9 6 . | . 7 1 |
+-------+-------+-------+
In den verbleibenden 31 Feldern ent­fallen dadurch zahl­reiche Kandi­daten. Schnell können weitere Felder ausge­füllt werden, und bald ist man am Ziel.

Dieses Vorgehen ist nicht die Domäne des Menschen und macht den Rätsel­spaß nicht aus. Zum einen gehen für die Anfangs­über­prüfung schon fünf Minuten drauf. Zum anderen sollte die Lösung auch ohne Notizen gefunden werden. Und wer sieht mit dieser Methode ohne Mühe zum Beispiel die rote vier, weil in ihrem Block samt ihrer Zeile und Spalte alle anderen acht Ziffern vor­kommen? Erst nach dem Schei­tern einfa­cherer Über­legun­gen hätte ich die vierte Zeile unter­sucht, in deren vier freien Fel­dern nur die Ziffern 1, 4, 8 und 9 vor­kommen können, um dann mög­licher­weise zu sehen, daß für die zweite Posi­tion alle außer 4 aus­scheiden, wahr­schein­licher nach­dem mir aufge­fallen wäre, daß in der letzten Position eine 9 stehen muß, woraus sich der Rest der vierten Zeile ergibt.

Woran liegt das? Der Mensch kann auch mit viel Training kaum erkennen, an welchen Stellen acht oder auch nur sieben verschie­dene Ziffern aus­scheiden. Er muß alle Felder abgrasen oder sich auf solche beschrän­ken, in denen sich nicht nur viele, sondern auch verschie­dene Ziffern kreuzen, vor allem die seltenen. Doch glück­licher­weise kann ein Mensch sehr schnell einen holo­grafi­schen Blick ent­wickeln, um die Posti­onen gleicher Ziffern zu erkennen. In Gedanken kann er dann ihre Zeilen und Spalten kreuzen und sehen, in welchen Blöcken nur noch ein Feld übrig bleibt. Auf diese Weise erledigt man zumin­dest einfache Sudoku immer schneller.

Ich will wenigstens einmal im Detail auf­schreiben, wie diese Methode grund­legend funk­tio­niert: Streicht man im Ausgangs­su­doku [1] alle Zeilen und Spalten mit Ziffer 1, so schrumpft es auf
  | 1 | 4 5 6 |
--+---+-------+
A | X | . X X |
--+---+-------+
D | . | . X X |
F | X | . . X |
--+---+-------+
G | X | X X . |
--+---+-------+
worin Spalten mit Nummern 1 bis 9 und Zeilen mit Buchstaben A bis I bezeich­net sind. Ein X bedeu­tet, daß in diesem Feld bereits eine Ziffer steht oder im zuge­höri­gen Block eine 1 vorkommt. Der Augen­schein sagt sofort, daß an den Posi­tionen A4, D1 und G6 Einsen stehen müssen, womit für die letzte 1 nur noch F5 bleibt. Die Einsen sind damit alle­samt auf einen Schlag erle­digt:
+-------+-------+-------+
| 2 . . | 1 7 8 | . . . |
| 6 . 1 | . 9 . | . 4 5 |
| . 9 . | . 4 . | 1 8 . |
+-------+-------+-------+
| 1 . 7 | . 2 6 | 3 5 . |
| . . 9 | 7 . . | . 1 6 |
| 8 . 5 | . 1 9 | . . . |
+-------+-------+-------+
| . 7 . | 4 3 1 | 2 . . |
| . 1 2 | 5 8 . | 6 . 4 |
| . 3 8 | 9 . . | . . 1 |
+-------+-------+-------+
Praktisch macht man es natür­lich ein­facher und schneller: Zunächst ergeben sich die Einsen im mitt­leren senk­rechten 3×9‑Strei­fen bei A4 und G6. Die anderen beiden folgen dann ohne weiteres. Diesen Stiefel kann man weiter durch­ziehen. Für die 2 ergibt sich folgendes Teil­diagramm:
  | 2 | 4 6 | 8 9 |
--+---+-----+-----+
B | X | . . | X X |
C | X | . . | X . |
--+---+-----+-----+
E | . | X X | X X |
F | . | X X | . . |
--+---+-----+-----+ 
I | X | X . | X X |
--+---+-----+-----+
Es fallen alle fünf fehlenen Zweien, denn C9 ist die einzige Möglich­keit im oberen rechten Block, ebenso I6 im mitt­leren unteren, womit F8, E2 und B4 sofort folgen.
+-------+-------+-------+
| 2 . . | 1 7 8 | . . . |
| 6 . 1 | 2 9 . | . 4 5 |
| . 9 . | . 4 . | 1 8 2 |
+-------+-------+-------+
| 1 . 7 | . 2 6 | 3 5 . |
| . 2 9 | 7 . . | . 1 6 |
| 8 . 5 | . 1 9 | . 2 . |
+-------+-------+-------+
| . 7 . | 4 3 1 | 2 . . |
| . 1 2 | 5 8 . | 6 . 4 |
| . 3 8 | 9 . 2 | . . 1 |
+-------+-------+-------+
Weiter geht es mit der 3, die nur dreimal vorkommt. Trotzdem sind die übrigen sechs Dreien sofort fällig:
+-------+-------+-------+
| 2 . . | 1 7 8 | . . 3 |
| 6 . 1 | 2 9 3 | . 4 5 |
| . 9 3 | . 4 . | 1 8 2 |
+-------+-------+-------+
| 1 . 7 | . 2 6 | 3 5 . |
| 3 2 9 | 7 . . | . 1 6 |
| 8 . 5 | 3 1 9 | . 2 . |
+-------+-------+-------+
| . 7 . | 4 3 1 | 2 . . |
| . 1 2 | 5 8 . | 6 3 4 |
| . 3 8 | 9 . 2 | . . 1 |
+-------+-------+-------+
Der Rest ist ein Kinder­spiel, gleich ob man nun mit der 4 fortfährt oder einen Block nach dem anderen ausfüllt.

Wenn es auch nur selten so leicht wie im vorange­henden Beispiel ist, kann doch fast jedes Sudoku, daß nicht die Stufe 3 über­steigt oder als sehr schwer gekenn­zeich­net ist, auf diese Weise gelöst werden: Zunächst geht man die Ziffern 1 bis 9 nach der beschrie­benen Methode durch, um die Zahl der ausge­füllten Felder zumin­dest leicht zu erhöhen, wodurch eine Reihe von Blöcken, Zeilen und Spalten mit vier oder weniger freien Feldern ent­standen sein sollte. In diesen sucht man weitere nackte oder ver­steckte Einer, Paare, Tripel oder einfache Zweier. Und sobald etwas ent­deckt ist, schaut man nach direk­ten Konse­quenzen. Das sollte samt gelegent­lichen kleinen Zusatz­kombina­tionen zur Lösung aus­reichen.

Es ist Zeitverschwendung, systema­tisch alles zu über­prüfen. Viel­mehr ist es wichtig zu ahnen, welche Objekte Fort­schritt mit wenig Aufwand verspre­chen. Dazu gehören nicht nur die mit wenig freien Feldern, sondern auch solche, in denen gerade eine neue Ziffer pla­ziert oder etwas anderes gefunden werden konnte. Und wenn zum Beispiel Zeilen sich als uner­giebig erweisen, sollte man recht­zeitig auf Spalten oder Blöcke wech­seln.

Allmählig ist es mir schon langweilig geworden, mit diesem Stiefel alle Sudoku der Stufe 3 in sieben bis fünf­zehn Minuten zu lösen, sofern mir kein Flüch­tig­keits­fehler unter­läuft. Und in den Bahn­hofs­buch­hand­lungen sind die Hefte mit schwie­rigeren Rätseln schon recht selten. Trotz­dem ist es wohl gut, ein paar hundert davon abzu­haken, um Geläu­figkeit für spätere Auf­gaben zu errei­chen, die nicht dadurch unlösbar werden sollen, daß die Routine für die ein­fachen Kombi­nationen fehlt und ich sie munter über­sehe.

[1] 2...78...6.1.9..45.9..4.18...7.2635...97...168.5..9....7.43.2...1258.6.4.389....1

Übersicht | Anfang | Einer | Paare | Stufen

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Zur Erhärtung meines Eindruckes, fast alle Sudoku ließen sich aus­schließ­lich durch Suche nach ver­steckten Einern lösen, habe ich ein kleines Pro­gramm geschrieben, das aus­schließ­lich nach ver­steckten Einern sucht. Und zwar zunächst nach Einsen, bis keine mehr gefunden werden, dann Zweien bis zu den Neunen. Danach geht es erneut wieder mit den Einern los, bis nichts mehr zu finden ist.

Zu meinem Erschrecken mußte ich fest­stellen, daß die letzten und damit schwer­sten zwölf Rätsel aus meinem Sudoku-​Heft alle allein durch diese Suche nach ver­steckten Einern zu bewäl­tigen sind. Nur bei vieren reicht auch die Suche nach nackten Einern. Und diese Sudoku sind nicht die ein­fach­sten, sondern mit Stufe 3 und sogar 3–4 bezeich­net. Selbst­verständ­lich gibt es auch schwie­rigere Rätsel aus dem gleichen Verlag, doch in den Bahn­hofs­buch­hand­lungen habe ich sie noch nicht gesehen.

An einem zügig lösbaren Beispiel will ich zeigen, wie leicht eine Lösung ist, falls man tatsäch­ich einen Blick für die von den ein­zelnen Ziffern gebildeten Raster ent­wickelt haben sollte:
+-------+-------+-------+
| . 1 . | 3 5 8 | . . . |
| 6 7 8 | . . . | . . . |
| 3 4 . | . . . | . . . |
+-------+-------+-------+
| 1 2 . | . . 7 | 8 . . |
| . . . | 4 . 3 | . . . | [1]
| . . 4 | 8 . . | . 5 9 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . . . | . 8 4 |
| . . . | . . . | 6 3 2 |
| . . . | 2 6 1 | . 9 . |
+-------+-------+-------+
Geht man einmal die Ziffern von 1 bis 9 durch, kann man bereits 16 Treffer erhalten. Und es macht nichts, wenn man den einen oder anderen nicht sieht, denn es ist evtl. zeit­lich günsti­ger, nicht lange syste­matisch zu suchen und darauf zu hoffen, ihn später leichter zu finden.
+-------+-------+-------+
| . 1 . | 3 5 8 | 4 . . |
| 6 7 8 | . . . | . . . |
| 3 4 5 | 6 7 . | . . 8 |
+-------+-------+-------+
| 1 2 . | 5 . 7 | 8 4 . |
| 8 . . | 4 . 3 | . . . |
| . . 4 | 8 1 6 | . 5 9 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . 3 . | 1 8 4 |
| . . 1 | . 8 . | 6 3 2 |
| 4 8 . | 2 6 1 | . 9 . |
+-------+-------+-------+
Nun könnte man sich Blöcke, Zeilen und Spalten vornehmen, in denen nur noch wenige Felder frei sind und gemüt­lich ins Ziel gelangen. Doch hier soll die Methode demon­striert werden. Deshalb folgt ein zweiter Durch­gang, im dem aber­mals die Raster durch­gegan­gen werden. Nach Unter­suchung der Ziffern 1 bis 6 sieht das Sudoku schon fast fertig aus:
+-------+-------+-------+
| . 1 . | 3 5 8 | 4 . 6 |
| 6 7 8 | 1 4 . | 3 2 5 |
| 3 4 5 | 6 7 2 | . 1 8 |
+-------+-------+-------+
| 1 2 6 | 5 . 7 | 8 4 3 |
| 8 5 . | 4 2 3 | . 6 1 |
| . 3 4 | 8 1 6 | 2 5 9 |
+-------+-------+-------+
| . 6 . | . 3 5 | 1 8 4 |
| 5 . 1 | . 8 4 | 6 3 2 |
| 4 8 3 | 2 6 1 | 5 9 . |
+-------+-------+-------+
Die Achten sind bereits alle erledigt, die rest­lichen Siebe­nen und Neunen werden eben­falls gefunden. Es bleiben zwei freie Felder, die mit den beiden fehleden Zweien besetzt werden.

Wer alle Details der Lösung durch­gegangen ist, wird an der einen oder anderen Stelle längere Zeit darüber nachge­dacht haben, warum die eine oder andere Ziffer gefunden wurde. Deshalb ist es weniger geübten Menschen wie mir anzu­raten, nicht krampf­haft alle ver­steckten Einer zu suchen und sich mehr Durch­gänge bis zur Lösung zu gestat­ten. Viel­leicht ist gegen Ende ein nackter Einer zu finden oder eine andere einfache Kombi­nation möglich. Von Vorteil ist es selbst­ver­ständ­lich auch, die viel­verpre­chenden Ziffern vor den übrigen zu betrach­ten und sich immer Stellen zu suchen, an denen es vermut­lich weiter­gehen könnte.

[1] .1.358...678......34.......12...78.....4.3.....48...59.......84......632...261.9.

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Mal etwas Neues...
Hallo, ich bin beeindruckt und werde diese Strategie testen :-). die Schwierigkeitsgrade sind nicht einheitlich definiert, aber Stufe "evil" bei www.fiendishsudoku.com ist mir genug...kannst du ein solches auch leicht und flüssig lösen?

Danke für den schönen Blog!

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Vor zwei Monaten hatte ich noch kein einziges Sudoku angefaßt und es in der Zwischen­zeit auch nur auf 200 gebracht. Es gibt also noch viele zu erklim­mende Stufen. Zwischen­zeit­lich habe ich in am Zei­tungs­kiosks genauer geguckt und auch ein Minder­heiten-​Exemplar von Stufe 4 bis Stu­fe 5–6 gefun­den. Merk­würdiger­weise konnte ich alle Rätsel der Stufe 4 ohne Notizen lösen, und bei 4–5 setzt sich das so fort. In einer stillen Stunde werde ich prüfen, ob auch diese Rätsel alle mit der Suche nach ver­steck­ten Einern zu erschla­gen sind.

Gewiß sind die Einstu­fungen nicht einheit­lich. Das hätte mich auch gewun­dert, zumal auch jeder die Felder und Blöcke anders bezeich­net. Und mir ist auch schon aufge­fallen, daß in meinem billig­sten Heft (2 Cent pro Rätsel) am Ende durchaus Sudoku ent­halten sind, die mit der übli­chen Suche nicht bewäl­tigt werden können. Ich habe dieses Heft aber zur Seite gelegt, weil das Papier schlecht ist und die Felder zu klein sind. Ruhe, gute Sicht und gutes Papier schei­nen mir Voraus­set­zungen für eine sichere und flüs­sige Lösung zu sein.

Ich werde mir einmal die Stufe evil der von Ihnen genann­ten Seite ansehen. Wahr­schein­lich kann ich sie noch nicht zügig lösen, denn ich kann mir die vielen Schwie­rig­keiten bis hin zur Meister­schaft schon vor­stellen. Nur von den Sudoku-​Massen bin ich ent­täuscht, weil sie bestän­dig ein­fache Rätsel lösen. Viel­leicht ist das die Voraus­setzung für die berühmte Sucht.

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Ich habe die Stufe evil bei fiendish­sudoku.com dreimal probiert, hatte aber meinen Ruhe­grund­satz nicht beach­tet, in allen Fällen Flüch­tigkeits­fehler gemacht und aufge­geben. Da die Rätsel dort zumin­dest heute die Ziffern immer an den gleichen Posi­tionen hatten, gewann ich den Eindruck, auch immer mit den glei­chen Metho­den ans Ziel kommen zu können: Erst die ver­steckten Einer finden und im Anschluß viel­leicht einen nackten Einer, was aber nicht unbe­dingt aus­reicht. Deshalb sucht man mög­lichst viele Zweier in der Hoff­nung, einen mit unmittel­baren Konse­quenzen zu finden.

Da bei fiendish­sudoku.com wohl immer eine Weile auf ein neues Rätsel gewartet werden muß, erhielt ich kein viertes und nahm mir die Stufe fiendish vor. Und nach einer Stunde kann ich stolz ver­melden, dieses Rätsel gelöst zu haben:
+-------+-------+-------+
| 1 9 . | . 6 . | . . 5 |
| . 8 . | 9 . 3 | . 1 . |
| 3 2 7 | . 1 . | 8 6 9 |
+-------+-------+-------+
| . 7 1 | . 4 . | 5 9 3 |
| 5 3 . | 7 9 1 | . . 6 | [1]
| . 6 9 | . 3 . | 1 7 . |
+-------+-------+-------+
| . . 3 | . . . | 9 . . |
| . 1 . | 3 . 9 | . 4 . |
| 9 . . | . 2 . | . . 1 |
+-------+-------+-------+
Zunächst fand ich die grünen Ziffern, geriet dann aber ins Stocken und ent­schloß mich nach langem Nach­denken zu einer Fall­unter­schei­dung. Ent­weder ist eine 2 bei 3b oder bei 7b. Ich pro­bierte 3b, weil es mir nach mehr Konse­quen­zen aussah, die zumeist zu einem Wider­spruch führen. Doch das pas­sierte nicht. Nach ein­fachen Schluß­folge­rungen blieben 14 Felder für zwei Sie­benen und jeweils 6 Ach­ten und Zweien. Wieder wählte ich zwei Fälle, von denen einer aus­schied. Und das war die Lösung.

Nun sah ich mir den Lösungs­weg bei fiendish­sudoku.com an, wo eben­falls die grünen Ziffern zunächst gefunden wurden, keine mehr und keine weniger in genau der gleichen Reihen­folge. Doch dann wurde mit einer roten 1 bei 3e fort­gesetzt. Warum habe ich die nicht gesehen? Zwar habe ich die verein­zelte 2 bemerkt und deshalb die zuge­hörige Spalte über­prüft, hielt jedoch die 5 bei 3e noch für mög­lich. Und die schloß der Computer aus, weil er zur 5 einen X‑Wing in Zeilen 2 und 8 sowie Spalten c und e fest­stellte. Das hätte ich bei der hohen Zahl fehlen­der Fünfen auch nach drei Stunden nicht gefun­den. Außer­dem wäre es nicht bei diesem einem X‑Wing geblie­ben.

Mein Fazit: Wenn man Notizen machen darf, ist es wohl am ein­fach­sten, gelegent­lich zwei Fälle zu unter­scheiden. Sind Notizen nicht erlaubt, was eigent­lich mein Ziel ist, dann muß ich meinen Raster­blick soweit schärfen, daß ich auch bei einer hohen Anzahl fehlender Ziffern nicht nur ver­steckte Einer sehe, sondern auch alle Zweier, um aus ihnen gebildete X‑Wings zu finden. Aber das Au­finden ist leider nicht das einzige Problem, denn die daraus unmög­lich gewor­denen Felder für die X‑Wing-​Ziffer muß man sich auch noch merken.

[1] 1...6...5.8.9.3.1...7...8...7..4..9.5..7.1..6.6..3..7...3...9...1.3.9.4.9...2...1

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Toll! Es ist für mich eine Stufe zu weit weg, um alle die X-Wings usw. zu sehen, ich wüsste gerne einmal, ob die sehr versierten LöserInnen nach kurzer Zeit zu Trial- and Error übergehen, um nicht minutenlang charakterisitische Muster usw. suchen zu müssen.

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Nachdem ich ein Sudoku der Stufe fiendish in einer Stunde bewäl­tigte, kehrte ich zu evil zurück und benö­tigte 50 Minu­ten. Das wollte ich verbes­sern und schei­terte auf der gleichen Stufe an
+-------+-------+-------+
| . . 9 | . 5 . | 8 . . |
| . 2 . | 8 . . | . 3 . |
| 3 . . | . . 1 | . . 2 |
+-------+-------+-------+
| 8 . 4 | . 8 . | . 7 . |
| 6 . 2 | . 9 . | . 8 4 | [1]
| 8 5 . | . 8 . | 2 . . |
+-------+-------+-------+
| 4 . . | 1 2 . | . . 5 |
| . 6 . | . 3 8 | . 2 . |
| 2 . 1 | . 7 . | 3 . . |
+-------+-------+-------+
Die grünen Ziffern hatte ich bereits gefunden, auch alle Zweier und deren direkte Konseq­uenzen ausge­wertet, mir sogar ein Buch­halter-​Diagramm mit den kleinen neun Ziffern in jedem Feld gemalt. Doch ich kam nicht darauf, daß die beiden Zweier zur Ziffer 8 in den Spalten a und e ziem­lich direkt zu der blauen 8 in der fünf­ten Zeile führen. Dazu muß noch nicht einmal der X‑Wing aus den Achten ausge­wertet werden. Es fehlte wohl die nötige Ruhe und Gelas­sen­heit, denn an Zeit man­gelte es nicht.

Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, weshalb ich das Rätsel der Stufe evil heute morgen in 30 Minu­ten gelöst habe und nach dem Mittag­essen das der Stufe fiendish in 20 Minuten, kann aber nicht mehr nach­voll­ziehen, wie ich auf eine 2 im mitt­leren Feld kam. Mögli­cher­weise war das ein Glücks­treffer, der mich schnell weiter brachte. Damit meine ich nun, die Sudoku unter der Stufe fiendisch alle mit der nöti­gen Geduld und Spucke lösen zu können, zumal über die übliche Einer-​Suche hinaus bisher nur die unmittel­baren Konse­quenzen von Zweiern und einmal X‑Wings zu berück­sich­tigen waren. Das beherr­sche ich nun einiger­maßen, doch leider nicht ohne Notizen.

[1] ..9.5.8...2.8...3.3....1..2..4....7.6.2.9...4.5....2..4..12...5.6..38.2.2.1.7.3..

... link  

 
Da die deutschsprachige Literatur für Sudoku nicht viel weiter zu gehen scheint als vor dreißig Jahren die für Go, kann ich nur anneh­men, daß Meister es im Wett­kampf eben auch mit dem rich­tigen Gefühl machen, für das man lange üben muß. Sie werden sicher­lich eine leicht zu sehende kom­plexe Opera­tion einer ein­fachen vor­ziehen, nach der man lange Zeit suchen muß.

Computer denken da anders. Sie grasen immer erst die ein­fachen Ver­fahren ab und merken sich eine Unmenge Ziffern leiden­schafts­los. Und da Sudoku im Gegen­satz zu Schach, vor allem aber Go für sie nicht schwer ist, sollte es eigent­lich doch möglich sein, ein Programm zu schreiben, das eine typisch mensch­liche Heran­gehensweise nach­bildet. Wahr­schein­lich gibt es das für Geld bereits.

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Das stimmt, die neusten Techniken gibts ausschliesslich auf Englisch... Ich habe mich heute auf das "evil" gestürzt und es in 22 Minuten gelöst, dabei jedoch nur 8*2 Felder mit einer Zahl angeschrieben (wenn es 2 Plätze gab) und 3 Felder mit den 2 möglichen Zahlen.

Minuten vergingen, bis ich die 7 im Block 5 fand und etwa 2 Mal mit naked singles (suche danach ist immer noch mühsam).

Ich bin soweit zufrieden :-)

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Ja, die nackten Einer und auch Zweier scheinen ein mensch­liches Problem zu sein. An ihnen muß ich noch arbei­ten. Zwar fallen sie mir norma­ler­weise auf, wenn ich Zeilen oder Spalten nach allen fehlen­den Ziffern durch­suche, doch gele­gent­lich ist es sehr gemein: Es fehlen sechs und mehr Ziffern in allen drei zuge­hörigen Gebieten des nackten Einers. Da macht man sich erst ran, wenn gar nichts anderes mehr geht.

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