Rossmann
Nachdem Rossmann aus dem Bundes­verband der Familien­unter­nehmer ausge­treten ist, weil dieser sich der Kontakt­schuld zur AfD schuldig gemacht hat, habe ich nach Alter­nativen gesucht und mußte zu meinem Ent­setzen fest­stellen, daß die wenigen anderen Drogi­sten für mich schlecht erreich­bar sind.

So habe ich mich gestern zu Rossmann begeben und erfreu­licher­weise festge­stellt, daß ent­gegen frühe­rer Erfah­rung nur eine Kasse geöff­net war, um die recht kurze Schlange abzu­arbei­ten. Der Bus aller­dins war über­füllt. Letz­teres wird wohl am Weih­nachts­markt (ja, der heißt noch so!) gelegen haben. Und die Schlangen mögen bei Ross­mann am Samstag immer kürzer sein als wochen­tags.

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Bequemlichkeit geht vor. Das gilt für den Bundesverband der Unternehmenden (von dem bisher kein Mensch je das Geringste gehört hatte), und es gilt für uns Einkaufende, wenn man eine Busstation weiter fahren müsste, ohne geeignete Pulp fiction zum Lesen dabei zu haben.

Ich jedenfalls werde so oft es geht bei Pferdeapfel einkaufen, auch weil ich die autoerotisch brauchbaren Weltuntergangserzählungen nicht missen möchte. Eines der Bücher, das in der heutigen Klimakatastrophe spielt, verstehe ich so, dass ein Wissenschaftler die wunderbare Lösung hat, die Menschen umzumodeln, die der Weltuntergangsreligion noch nicht vollumfänglich huldigen: er denkt sich einen Parasiten aus, der diesen Leuten ins Gehirn zu setzen wäre und 'sie zu guten Menschen macht'.

<--Wenn ich es richtig verstehe, ist das aber noch keine Horrorgeschichte, sondern das ist die Erlösung. Horrorgeschichte steht erst dadurch im Raum, dass irgendein unerwartet auftauchender böser Verbrecher den guten Gehirnparasiten hernehmen könnte und damit 'skrupellose Ziele' verfolgt. Hätten Sie's gedacht? Hedwig Courths-Mahler ist nicht mehr wiederzuerkennen. Uns allen weiterhin viel Spaß beim Einkaufen.

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Auch ich hatte von diesem Verband noch nichts gehört. Er ist aber mit dem Kampf um die kor­rekte Haltung an mein Ohr gedrun­gen. Und ich hätte tat­säch­lich den mir aus meiner drei Jahre zurück­lie­genden Fern­seh­zeit nicht in beson­ders sympa­thi­scher Erinne­rung geblie­benen Pferde­mann eine Weile gemieden, wäre es wirk­lich nur eine Bus­station mehr.

Soweit gehen meine Prin­zipien bei Kleinig­keiten nicht. Ich kaufe auch noch bei Edeka, wenn auch nicht die minder­wer­tigen Blau­beeren. Außer­dem ruderte Edeka schnell zurück und ließ sich von blauen Payback-​Punkten über­schwem­men. Daß ich die meide, mag man eben­falls als Bequem­lich­keit sehen. Es ist aber eher allge­meine Verach­tung von Rabatt­syste­men, die ich vor einem halben Jahr­hun­dert in Deutsch­land für ausge­storben hielt.

Nichts aber habe ich gegen in meinem Editor blau darge­stell­ten Text nach <--, der mit nur einem Aus­rufe­zeichen mehr (<!--) hier bei Blogger vor Jahren unange­nehme Aus­lassun­gen nach sich zog und seither einfach igno­riert wird. So löst man kleine Probleme: Einfach igno­rieren.

Ein größeres ist für mich nach SPD und Kirche ein weiterer hal­tungs­süch­tiger Verein. Nicht wegen meines statt­lichen Bei­trages von immer noch einem Prozent meiner Brutto­rente, sondern der zuneh­menden Miß­ach­tung des hei­ligen Grund­satzes, der Soli­darität mit der arbei­tenden Bevöl­kerung, ehemals Arbeiter­klasse. Diese Ver­pflich­tung sah ich am ver­gange­nen Wochen­ende in Gießen verletzt, wo man sich bei linken Chaoten anbie­derte und Gewalt­bereit­schaft beför­derte.

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Korrekt. Ich bin in meiner Firma damals als Erster in die Gewerkschaft, als es noch nicht opportun war, sondern man in der Ostzone als Genosse durchaus Schwierigkeiten mit dem Arbeitgeber bekommen konnte, und heute habe ich den richtigen Bus genommen und bin aus dem mittlerweile völlig verkorksten Verein endlich ausgetreten.

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Nicht nur in der Zone, auch im freien Westen gab es Ärger, jeden­falls für mich als Betriebs­rats­vorsit­zenden. Die Gewerk­schaft war noch voll auf SPD-​Linie. Langsam drangen die Grünen vor. Über Gender­richt­linien ging es weiter zum Geschlech­terkampf. Auch die Nähe zu den Anti­fanten mag es gegeben haben, doch waren die seiner­zeit nur eine von vielen nied­lichen Truppen. Das hat sich mit dem erbit­terten Kampf gegen Rächts geändert. Auch der DGB und seine Gewerk­schaften schlugen sich auf die nahelie­gende Seite, die Mit­glieder in die Büsche, wenn auch den CDU-​Wäh­lern gleich recht langsam.

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Was Humor angeht, war ich vor drei Tagen dem Eindruck aufgesessen, ich hätte beim ehemaligen Satiremagazin aus Bockenheim welchen gefunden.

Es schrob vielversprechend, wenn auch ohne Satzzeichen, "Das Familienunternehmen ist die Keimzelle des Faschismus". Leider nix Humor. Es hung ein Video daran, das absichtlich oder unabsichtlich wie die Kirchenzeitung klingt, verfasst ungefähr mit der Selbstironie von Josef Stalin. Der hatte immerhin, weil er gut drauf war, Politbüromitglieder sich besaufen lassen, damit sie vor ihm herumtorkeln und sich verplappern oder wenn nicht, sich wenigstens ganz normal zum Obst machen.

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Vor zwei Jahren hatte ich nach langer Pause wieder ein Paar Aus­gaben der Titanic erstan­den. Sie waren aber lang­weilig. Es ist halt schwer mit dem linken Humor in Zeiten der Haltung. Das liegt auch am Publikum: Der Rächte geht zu Rossmann und kauft geräusch­los Inko­artikel, der Linke zu DM und scheißt die Kassie­rerin an.

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Es weihnachtet sehr
Waldorfschüler scheißt Campact an.

Rechter über linken Humor (incl. Krampkarrenbauerkramerkorbklemmerromantik).
https://www.orf-watch.at/Debatte/2018/12/worber-linke-lachen

Ja nun.

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Ich wußte es immer: Nicht alle Waldorf­schüler sind Wasch­lappen.

Linke Witzbolde haben es schwer, da Unsere​Demo­kratie ihnen heilig sein muß und hinter jedem Wort ein Genosse lauert, der auch nur einen Satz als hal­tungs­frei qauli­fiziert oder nach einge­hender marxi­stischer Analyse als falsch nach­weist.

Brosetti und Kebekus kenne ich nur aus­schnitts­weise. Es tut mir weh zu sehen, wie sie sich um eine Pointe bemühen. Bald rufen sie „Witz komm raus“. Nuhr geht mir auf die Eier, wenn er meint, sich zur Sicher­heit von der AfD distan­zieren zu müssen. Dagegen kann ich bei der Heute-​Show sogar lachen, wenn es gegen Trump und Weidel geht, denn ein platter Witz ist immer lustig. Weniger sind es die endlos langen Ein­lagen oder die Pre­digten von Welke nach „Nun aber im Ernst“.

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Dm und Rossmann sind beide auch hier. Dm hat luftigeres und freundlicheres Ambiente und nettere Angestellte, bei Rossmann Gegenteil. Fensterfronten sind eigentlich gleich groß, trotzdem wirkt drinnen alles viel weniger einladend und dunkler. Dabei ist der Laden erst ein paar Jahre in diesem Neubau. Seltsam.

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Ich kenne die luftig schräg stehenden Regale nur, weil ich zwi­schen ihnen meine Tochter suchte. Bei Ross­mann ist alles kompak­ter, und die Schlan­gen stauen sich bis in die Regale zurück. Ich kaufe dort nur, was es bei Edeka nicht gibt.

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