Die 0 gehört zu N
wuerg, 18.03.2018 17:05
Es mag einem wichtig sein, daß die Null eine natürliche Zahl ist. Für die mathematischen Inhalte ist es egal. Auch wenn Außerirdische erst bei zwei oder gar schon bei minus drei zu zählen beginnen sollten, werden sie diese "natürlichen" Zahlen zu den ganzen Zahlen erweitert und die gleiche Addition und Multiplikation definiert haben. Deren neutrale Elemente nennen wir Null und Eins und bezeichnen sie mit den Ziffern 0 und 1. Zwischen den negativen und den positiven Zahlen liegt die Null. Ob die Null neben den positiven ganzen Zahlen auch zu den natürlichen gehört, ist weitgehend Geschmacksfrage, wenngleich man durchaus darüber nachdenken darf und sollte, was der Natur der natürlichen Zahlen entspricht, welche Definition die Hinzunahme der Null nahelegt oder ob sie einfach nur praktisch ist. [1] Ich rate vor allem mathematisch unbeleckten Menschen, bei Eins zu beginnen, um Irrtümer mit übersehenen Randfällen zu vermeiden. [2] Will man die Null einbeziehen, spricht man einfach von "nicht negativ" oder schreibt N0 statt N.
Ersetzt man die 0 durch den Islam und N durch Deutschland, ist der Spielraum für Interpretationen größer. Negiert man die Behauptung, erhöht sich ihre Brisanz. Trotzdem ist es einem denkenden und der deutschen Sprache mächtigen Menschen möglich, die Aussage in ihrem Kontext korrekt zu verstehen und einzuordnen, auch wenn seine Grundsatzhaltung ihn dazu treibt, ihr vollumfänglich zuzustimmen oder sie zutiefst zu verabscheuen. Mich hat es nicht gestört, als Christian Wulff meinte, der Islam gehöre zu Deutschland. Und das durch Horst Seehofer in die allgemeine Debatte gehobene Gegenteil ist gleichermaßen verständlich. [3]
Als Chrsitian Wulf nach Jahren Wolfgang Schäuble mit "Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland" wiederholte, stellte er einleitende Worte über das Judentum und die christlich-jüdische Geschichte voran. Solche Vergleiche und fromme Floskeln bringen mir wenig. Meines Erachtens wollte er einfach sagen: Es gibt in Deutschland viele Moslems, die großenteils ihren Glauben praktizieren und seit über einer Generation sich mehrheitlich in unsere Gesellschaft eingliedern, die dadurch verändert, aber nicht in ihren Grundfesten erschüttert wird. Ich fand es bemerkenswert, daß ein Bundespräsident sich zu einer solchen Widerspruch provozierenden Äußerung hat durchringen können. Ich hoffte, er würde recht behalten und der Islam in Deutschland wieder werden wie früher, die unauffällige Religion vieler unter uns lebender Menschen.
Es kam aber anders. Spätestens mit der Flüchtlingswelle breitete sich eine aggressive Islaminterpretation auch in Deutschland aus. Zunächst wenige buchstabengläubige und säbelrasselnde Moslems setzten mehr und mehr ihre Glaubensbrüder unter Druck und schrecken neuerdings auch nicht vor Indoktrination und Einschüchterung anderer zurück. Äußeres Zeichen ist die sprunghaft gestiegene Zahl der Frauen und auch Mädchen mit Kopftüchern, die großenteils wieder aus dem Schrank hervorgeholt wurden. Zum einen mögen Frauen sich dazu wieder trauen. Aber zum anderen geben sie einfach dem Druck ihrer Glaubensbrüder nach. Das Image der Moslems hat sich durch den aggressiven Islam verschlechtert. Darauf reagiert ihre sog. community mit Abschottung, Schönrederei, Forderungen und Verteidigung ihrer internen Unterdrücker.
Wenn Horst Seehofer in dieser geänderten Situation sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, dann äußert er zurecht, daß wir auf Dauer nicht mit einer Parallelgesellschaft leben wollen, in der eine Islaminterpretation den Ton angibt, die jede Anpassung ablehnt [4], unsere Grundwerte geringschätzt und nicht ruhen möchte, bis der letzte Deutsche konvertiert oder gestorben ist. Natürlich gefällt eine solche Wahrheit vielen nicht. Insbesondere nicht der vielzitierten Mehrheit der friedliebenden Moslems, die kaum mehr auf die Beine bringen als Sippenhaft zu beklagen. So ist die Welt und die menschliche Psyche nun einmal, keiner wird völlig frei von seiner Gruppenzugehörigkeit beurteilt. Manche verstehen das. [5] Auch ich würde im Ausland nicht nur Freundlichkeit erwarten. Um aber als Nazi beschimpft zu werden, muß ich Deutschland nicht mehr verlassen.
Natürlich ist Horst Seehofer nicht nur von edlen Motiven und einem Drang zur Wahrheit getrieben. Er möchte Angela Merkel gerne eins auswischen und hat nun eine ausgezeichnete Position, um seine lange unterdrückten Auffassungen zu äußern und vielleicht auch durchzusetzen. Außerdem wird man der AfD keine Wählerstimmen abringen, indem man weiter gegen die Mehrheitsmeinung die üppige Zuwanderung schön redet. Ein Glück für die Sozialdemokraten, die von der Union nach links gedrückt in der Flüchtlingsfrage völlig paralysiert wurden. Sie können nun ihre Ansichten korrigieren, ohne die CDU rechts überholen zu müssen, auch wenn viele sich dazu noch nicht durchringen können und in Fernsehdiskussionen immer noch rumeiern.
[1] Der "old Fortran shit", Felder ausschließlich mit dem Index 1 zu beginnen, hat so manchen Programmierer auf die Palme gebracht.
[2] Bezieht man die 0 ein, muß oftmals eine Vereinbarung getroffen werden, was man unter den der 0 zugeordneten Randobjekten versteht. Das beginnt in der Schule mit der Division durch 0, setzt sich fort über die Summe aus 0 Summanden, dem Produkt aus 0 Faktoren, der leeren Zeichenkette, dem leeren Raum, dem baumlosen Wald und vielem anderen mehr.
[3] Anna Reuß: Zwölf Jahre Streit über einen einzigen Satz. Süddeutsche Zeitung, 16.03.2018.
[4] Islam ist unvereinbar mit Verfassung! Und jetzt??? - Realität Islam. Youtube, Realität Islam, 28.11.2017.
[5] Feroz Khan: Als Migrantenkind in Sachsen | Moritz Neumeier | Racial Profiling. Youtube, "achse:ostwest", 08.10.2017.
Ersetzt man die 0 durch den Islam und N durch Deutschland, ist der Spielraum für Interpretationen größer. Negiert man die Behauptung, erhöht sich ihre Brisanz. Trotzdem ist es einem denkenden und der deutschen Sprache mächtigen Menschen möglich, die Aussage in ihrem Kontext korrekt zu verstehen und einzuordnen, auch wenn seine Grundsatzhaltung ihn dazu treibt, ihr vollumfänglich zuzustimmen oder sie zutiefst zu verabscheuen. Mich hat es nicht gestört, als Christian Wulff meinte, der Islam gehöre zu Deutschland. Und das durch Horst Seehofer in die allgemeine Debatte gehobene Gegenteil ist gleichermaßen verständlich. [3]
Als Chrsitian Wulf nach Jahren Wolfgang Schäuble mit "Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland" wiederholte, stellte er einleitende Worte über das Judentum und die christlich-jüdische Geschichte voran. Solche Vergleiche und fromme Floskeln bringen mir wenig. Meines Erachtens wollte er einfach sagen: Es gibt in Deutschland viele Moslems, die großenteils ihren Glauben praktizieren und seit über einer Generation sich mehrheitlich in unsere Gesellschaft eingliedern, die dadurch verändert, aber nicht in ihren Grundfesten erschüttert wird. Ich fand es bemerkenswert, daß ein Bundespräsident sich zu einer solchen Widerspruch provozierenden Äußerung hat durchringen können. Ich hoffte, er würde recht behalten und der Islam in Deutschland wieder werden wie früher, die unauffällige Religion vieler unter uns lebender Menschen.
Es kam aber anders. Spätestens mit der Flüchtlingswelle breitete sich eine aggressive Islaminterpretation auch in Deutschland aus. Zunächst wenige buchstabengläubige und säbelrasselnde Moslems setzten mehr und mehr ihre Glaubensbrüder unter Druck und schrecken neuerdings auch nicht vor Indoktrination und Einschüchterung anderer zurück. Äußeres Zeichen ist die sprunghaft gestiegene Zahl der Frauen und auch Mädchen mit Kopftüchern, die großenteils wieder aus dem Schrank hervorgeholt wurden. Zum einen mögen Frauen sich dazu wieder trauen. Aber zum anderen geben sie einfach dem Druck ihrer Glaubensbrüder nach. Das Image der Moslems hat sich durch den aggressiven Islam verschlechtert. Darauf reagiert ihre sog. community mit Abschottung, Schönrederei, Forderungen und Verteidigung ihrer internen Unterdrücker.
Wenn Horst Seehofer in dieser geänderten Situation sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, dann äußert er zurecht, daß wir auf Dauer nicht mit einer Parallelgesellschaft leben wollen, in der eine Islaminterpretation den Ton angibt, die jede Anpassung ablehnt [4], unsere Grundwerte geringschätzt und nicht ruhen möchte, bis der letzte Deutsche konvertiert oder gestorben ist. Natürlich gefällt eine solche Wahrheit vielen nicht. Insbesondere nicht der vielzitierten Mehrheit der friedliebenden Moslems, die kaum mehr auf die Beine bringen als Sippenhaft zu beklagen. So ist die Welt und die menschliche Psyche nun einmal, keiner wird völlig frei von seiner Gruppenzugehörigkeit beurteilt. Manche verstehen das. [5] Auch ich würde im Ausland nicht nur Freundlichkeit erwarten. Um aber als Nazi beschimpft zu werden, muß ich Deutschland nicht mehr verlassen.
Natürlich ist Horst Seehofer nicht nur von edlen Motiven und einem Drang zur Wahrheit getrieben. Er möchte Angela Merkel gerne eins auswischen und hat nun eine ausgezeichnete Position, um seine lange unterdrückten Auffassungen zu äußern und vielleicht auch durchzusetzen. Außerdem wird man der AfD keine Wählerstimmen abringen, indem man weiter gegen die Mehrheitsmeinung die üppige Zuwanderung schön redet. Ein Glück für die Sozialdemokraten, die von der Union nach links gedrückt in der Flüchtlingsfrage völlig paralysiert wurden. Sie können nun ihre Ansichten korrigieren, ohne die CDU rechts überholen zu müssen, auch wenn viele sich dazu noch nicht durchringen können und in Fernsehdiskussionen immer noch rumeiern.
[1] Der "old Fortran shit", Felder ausschließlich mit dem Index 1 zu beginnen, hat so manchen Programmierer auf die Palme gebracht.
[2] Bezieht man die 0 ein, muß oftmals eine Vereinbarung getroffen werden, was man unter den der 0 zugeordneten Randobjekten versteht. Das beginnt in der Schule mit der Division durch 0, setzt sich fort über die Summe aus 0 Summanden, dem Produkt aus 0 Faktoren, der leeren Zeichenkette, dem leeren Raum, dem baumlosen Wald und vielem anderen mehr.
[3] Anna Reuß: Zwölf Jahre Streit über einen einzigen Satz. Süddeutsche Zeitung, 16.03.2018.
[4] Islam ist unvereinbar mit Verfassung! Und jetzt??? - Realität Islam. Youtube, Realität Islam, 28.11.2017.
[5] Feroz Khan: Als Migrantenkind in Sachsen | Moritz Neumeier | Racial Profiling. Youtube, "achse:ostwest", 08.10.2017.
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arboretum,
18.03.2018 17:59
Spätestens mit der Flüchtlingswelle breitete sich eine aggressive Islaminterpretation auch in Deutschland aus. (...) Äußeres Zeichen ist die sprunghaft gestiegene Zahl der Frauen und auch Mädchen mit Kopftüchern, die großenteils wieder aus dem Schrank hervorgeholt wurden. Zum einen mögen Frauen sich dazu wieder trauen.
Nee, das hat schon einige Jahre vorher angefangen. Plötzlich wurde es unter jungen Frauen aus der dritten Einwanderergeneration ein Identitätsding, Hijab zu tragen. Früher trugen am ehesten noch die älteren türkischen Frauen aus der Gastarbeitergeneration ein Kopftuch, das sie auch wie ein Kopftuch umbanden und vorne zuknoteten. Kopftücher sah man damals auch die älteren deutschen Frauen tragen, insbesondere deutsche Landwirtinnen trugen es auch bei der Arbeit (die knoteten es dann aber hinten). Meines Wissens stammten auch viele aus der ersten türkischen Einwanderergeneration vom Land. Was die jungen Frauen heute tragen, sieht viel teurer aus und wird auch aufwendiger drapiert. Ich tippe darauf, dass dieses Identitätsding auch viel mit dem Aufstieg der AKP zu tun hat. In der vormals kemalistischen Türkei wurde daraufhin auch der Hijab gesellschaftsfähig.
Nicht zu vergessen, die Gülen-Bewegung, die hierzulande zum Beispiel Türkisch-Wettbewerbe veranstaltete. Ich weiß, dass das 2007 im Rhein-Main-Gebiet der Fall war, davon wurde aber damals in der Öffentlichkeit keine Notiz genommen. Fetullah Gülen und Erdogan waren damals noch dicke Tinte. Gülens Zeitung "Zaman" erschien auch als eine eigenständige deutsche Ausgabe in Deutschland.
Nee, das hat schon einige Jahre vorher angefangen. Plötzlich wurde es unter jungen Frauen aus der dritten Einwanderergeneration ein Identitätsding, Hijab zu tragen. Früher trugen am ehesten noch die älteren türkischen Frauen aus der Gastarbeitergeneration ein Kopftuch, das sie auch wie ein Kopftuch umbanden und vorne zuknoteten. Kopftücher sah man damals auch die älteren deutschen Frauen tragen, insbesondere deutsche Landwirtinnen trugen es auch bei der Arbeit (die knoteten es dann aber hinten). Meines Wissens stammten auch viele aus der ersten türkischen Einwanderergeneration vom Land. Was die jungen Frauen heute tragen, sieht viel teurer aus und wird auch aufwendiger drapiert. Ich tippe darauf, dass dieses Identitätsding auch viel mit dem Aufstieg der AKP zu tun hat. In der vormals kemalistischen Türkei wurde daraufhin auch der Hijab gesellschaftsfähig.
Nicht zu vergessen, die Gülen-Bewegung, die hierzulande zum Beispiel Türkisch-Wettbewerbe veranstaltete. Ich weiß, dass das 2007 im Rhein-Main-Gebiet der Fall war, davon wurde aber damals in der Öffentlichkeit keine Notiz genommen. Fetullah Gülen und Erdogan waren damals noch dicke Tinte. Gülens Zeitung "Zaman" erschien auch als eine eigenständige deutsche Ausgabe in Deutschland.
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wuerg,
19.03.2018 00:10
Glücklicherweise hatte ich "spätestens" geschrieben. Sie haben natürlich recht, die Renaissance des Kopftuches geht nicht auf die Flüchtlinge zurück, die lediglich welche mitbrachten. In ihren Herkunftsländer, aber auch der Türkei und Deutschland hat diese Rückbesinnung auf äußere Zeichen schon früher eingesetzt.
In meinem Leben habe ich nur wenige Moslems kennengelernt. Kopftücher waren nicht dabei. Die Schwester meines sehr, sehr frommen Kommilitonen trug keines, meine türkische Nachbarin auch nicht, und schon gar nicht die türkischen Frauen am Arbeitsplatz. Nur die Frau eines Bekannten sah ich mit Kopftuch. Sie waren wohl auf dem Weg zur Familie, denn später trug sie auch offenes Haar.
Mich haben Kopftücher nie gestört. Praktisch aber sind sie allenfalls bei Wind und Kälte. Manchmal auch als Handy-Halterung. Wenn Frauen sie mit wachsender Begeisterung tragen und sich sogar im Sommer einen Wulst um den Hals winden, muß das einen Grund haben. Allein als freiwilliges oder modisches Zeichen der Zugehörigkeit zum Islam ist das nicht zu erklären. Für mich ist es Fanatismus, der Andersartigkeit zur Schau stellt und andere zwingt, es ihm gleich zu tun.
Ich bin froh, nicht in eine derart von Gewalt, Überheblichkeit und Minderwertigkeitsgefühlen zugleich durchsetzte Gesellschaft geboren zu sein.
In meinem Leben habe ich nur wenige Moslems kennengelernt. Kopftücher waren nicht dabei. Die Schwester meines sehr, sehr frommen Kommilitonen trug keines, meine türkische Nachbarin auch nicht, und schon gar nicht die türkischen Frauen am Arbeitsplatz. Nur die Frau eines Bekannten sah ich mit Kopftuch. Sie waren wohl auf dem Weg zur Familie, denn später trug sie auch offenes Haar.
Mich haben Kopftücher nie gestört. Praktisch aber sind sie allenfalls bei Wind und Kälte. Manchmal auch als Handy-Halterung. Wenn Frauen sie mit wachsender Begeisterung tragen und sich sogar im Sommer einen Wulst um den Hals winden, muß das einen Grund haben. Allein als freiwilliges oder modisches Zeichen der Zugehörigkeit zum Islam ist das nicht zu erklären. Für mich ist es Fanatismus, der Andersartigkeit zur Schau stellt und andere zwingt, es ihm gleich zu tun.
Ich bin froh, nicht in eine derart von Gewalt, Überheblichkeit und Minderwertigkeitsgefühlen zugleich durchsetzte Gesellschaft geboren zu sein.
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arboretum,
22.03.2018 22:06
Ich möchte Sie auf einen lesenswerten Gastkommentar von Michel Friedman bei der Deutschen Welle hinweisen: Politik und Religion - ein ewiger Streit.
Und außerdem auf ein Posting von Herrn Solminore:
https://askionkataskion.wordpress.com/2018/03/20/8433/
Und außerdem auf ein Posting von Herrn Solminore:
https://askionkataskion.wordpress.com/2018/03/20/8433/
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wuerg,
23.03.2018 16:23
Ich habe Michel Friedmann vor seiner Koks-Pause gerne gesehen, wegen seiner provokanten Gesprächsführung und trotz seiner Frisur, in der man laut Titanic nach Öl bohren konnte. Der von Ihren empfohlene Aufsatz wirkt dagegen eher wie eine Pflichtübung: Das Judentum gehört zu Deutschland, ebenso der Islam als Religion, während der politische Islam und zur Gleichgewichtswahrung auch die AfD zu verurteilen sind. Belehrungen sind auch seine Art: "Kein Politiker hat das Recht darüber zu urteilen, ob eine Religion zu seinem Land gehört oder nicht."
In meinem Beitrag zu Alhazen zitierte ich: "... Mittelmeerländer fielen rasch unter die Herrschaft Allahs." [1] Das ist wortwörtlich Quatsch, in den Ohren eines gutmütigen Lesers aber kurz und klar. Und erst gestern las ich von der "Mathematik in den Ländern des Islam". [2] Ebenfalls ungenau, aber klar verständlich. Das gleiche gilt für den nicht zu Deutschland gehörenden Islam. Wem das nicht gefällt, der mag aus dem fehlenden Zusatz "politischer" ein Argument zwirbeln. Und da man einer Religion auch politische Auffassungen und deren Verbreitung nicht absprechen darf: Der politische Islam in seiner gegenwärtig wahrgenommenen Ausprägung sollte in Deutschland an Einfluß verlieren.
Man kann auch wie in Ihrem zweiten empfohlenen Beitrag die Aussagen von Wulff, Seehofer und vielen anderen über die Zugehörigkeit von Religionen zu einem Staat als völlig sinnleer ansehen. Doch das wird dem Sprachvermögen der meisten Menschen nicht gerecht. Sie erkennen ganz klar die Stoßrichtung und sehen auch die Reihenfolge: Hätte Wulff nicht getönt, hätte Seehofer anders geschossen. Während Wulff noch Hoffnung besaß, hat Seehofer sie verloren oder nie besessen. Das ist mit den Juden und Buddhisten anders. Es gibt keine Veranlassung zu verkünden, ihre Religion gehöre zu Deutschland oder nicht.
[1] Eugene Hecht: Optik. Oldenbourg, 5. Auflage, 2009. Seite 2
[2] Hans Wußing: 6000 Jahre Mathematik. Band 1: Von den Anfängen bis Leibniz und Newton. Springer, Berlin Heidelberg 2008. Auf Seite 222 erwähnt er, daß "arabische Mathematik" oder "Mathematik in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens" ebenfalls ungenau sind.
Alhazen
In meinem Beitrag zu Alhazen zitierte ich: "... Mittelmeerländer fielen rasch unter die Herrschaft Allahs." [1] Das ist wortwörtlich Quatsch, in den Ohren eines gutmütigen Lesers aber kurz und klar. Und erst gestern las ich von der "Mathematik in den Ländern des Islam". [2] Ebenfalls ungenau, aber klar verständlich. Das gleiche gilt für den nicht zu Deutschland gehörenden Islam. Wem das nicht gefällt, der mag aus dem fehlenden Zusatz "politischer" ein Argument zwirbeln. Und da man einer Religion auch politische Auffassungen und deren Verbreitung nicht absprechen darf: Der politische Islam in seiner gegenwärtig wahrgenommenen Ausprägung sollte in Deutschland an Einfluß verlieren.
Man kann auch wie in Ihrem zweiten empfohlenen Beitrag die Aussagen von Wulff, Seehofer und vielen anderen über die Zugehörigkeit von Religionen zu einem Staat als völlig sinnleer ansehen. Doch das wird dem Sprachvermögen der meisten Menschen nicht gerecht. Sie erkennen ganz klar die Stoßrichtung und sehen auch die Reihenfolge: Hätte Wulff nicht getönt, hätte Seehofer anders geschossen. Während Wulff noch Hoffnung besaß, hat Seehofer sie verloren oder nie besessen. Das ist mit den Juden und Buddhisten anders. Es gibt keine Veranlassung zu verkünden, ihre Religion gehöre zu Deutschland oder nicht.
[1] Eugene Hecht: Optik. Oldenbourg, 5. Auflage, 2009. Seite 2
[2] Hans Wußing: 6000 Jahre Mathematik. Band 1: Von den Anfängen bis Leibniz und Newton. Springer, Berlin Heidelberg 2008. Auf Seite 222 erwähnt er, daß "arabische Mathematik" oder "Mathematik in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens" ebenfalls ungenau sind.
Alhazen
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