Vogelfutterfresser
Ich verbringe mein Leben nicht auf dem Balkon, wollte ihn heute nach über einem Jahr aber etwas reinigen. Und was liegt da auf dem Boden und im leeren Blumen­kasten: Schalen von Vogel­futter! Nun, es wohnen einige über mir, keine harten Umvolker, doch Russen, vielleicht sind es auch Ukrainer oder Polen. Grund­sätzlich anstän­dige Leute, doch scheint es Ausnahmen zu geben, die sich zuhause so ver­halten wie jugend­liche Rotzer an Bus­halte­stellen. Ja, ja, es ist alles halb so schlimm. Warum mache ich es nicht den bürger­lichen Grünen gleich, fahre nicht mit dem Bus und beschränke mich darauf, zwischen Tief­garage, Arbeits­platz und Lieb­lings­itali­ener zu pendeln?

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Verschönerung
Heute lese ich in einer Über­schrift, auf Rügen möchte man das Stadt­bild von Asylbe­werbern verschö­nern lassen. [1] Doch die zwei Zeilen vor der Bezahl­schranke holten mich auf den Boden der Rea­lität zurück. Nicht Auswei­sung, sondern angeb­lich zuwenig Stellen, auf denen wahr­schein­lich noch nicht einmal alle Fach­kräfte für Müll­entsor­gung beschäf­tigt werden können.

[1] Bergen auf Rügen will Stadtbild von Asylbe­werbern verschö­nern lassen. Ostsee-​Zeitung, Juli 2025.

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Die Wissenschaft
Die Wissenschaft hat festge­stellt, daß Marme­lade Fett enthält. Dies auf der Bus­fahrt ins Schul­land­heim singend ging es mehr um die Zuwider­hand­lung oder Absur­dität. Später vermochte ich darin auch eine Kritik an Wissen­schaft­lern und der Tiefe ihrer Tätig­keit erkennen. Und gegen­wärtig muß ich nicht nur sehen, wie Wissen­schaft­ler abstru­sen Theo­rien anhän­gen, weil sie dadurch Gehör finden oder es Geld dafür gibt. Mehr noch kann die Betrach­tung jedweden Schwach­sinnes oder die Aus­übung eines mit Lesen und Schreiben verbun­denen Hand­werkes als Wissen­schaft ausge­geben werden, deren Abson­derun­gen als Wahr­heiten in die Wissen­schaft ein­fließen. Die gibt es natürlich nicht, wird aber gerne bemüht, unser Denken und Handeln in die gewünsch­ten Bahnen zu lenken.

Deutlich fiel das zu C-Zeiten auf, als so mancher Hausarzt sich an eine Vorle­sung über Viro­logie oder gar Epi­demio­logie erin­nerte, in der er mit vermeint­lich tief­liegen­den Erkennt­nissen vertraut gemacht wurde, um darob in seinem Sinne auffor­dern konnte, der Wissen­schaft zu folgen. Viele über­nahmen diese Phrase als Versuch eines Tot­schlag­argu­mentes.

Und derzeit höre ich von einer Links­radi­kalen aus dem Elfen­bein­turm, die ein Hand­werk namens Jura erlernte, ihre Lehr­meinung folge ledig­lich der Wissen­schaft, deren Freiheit nicht nur ein AfD-Verbot, sondern auch die Tötung vom Embry­onen jeden Alters in Betracht ziehen darf. Natür­lich, doch sieht sie es darüber hinaus wohl als ihre Aufgabe, die Gesetze, also die Regeln des Sprach­spieles, dem sie ihr Leben widmete, dahin­gehend gegen den gesunden Menschen­verstand zu ändern.

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JA!
Wahrscheinlich hielt man es für eine gute Idee, die Wahl von Verfas­sungs­richtern kurz vor der Sommer­pause abzu­haken und zur Auffül­lung des Sitzungs­tages noch etwas wehr­haften Frieden voran­zustellen. Jetzt ist es halb Zwölf, und die Aus­sprache sollte nach der Pause um 11 Uhr begin­nen. Offen­sichtlich gibt es noch Gesprächs­bedarf der Frak­tionen. Wie soll da die Wein­königin noch recht­zeitig zu den Nibe­lungen-​Fest­spielen kom­men? Und der JA‑Sager zurück nach Rom zum Papst, um abseg­nen zu lassen, daß es sich mit den Men­schen und seinen Embry­onen wie mit dem Schmet­ter­ling und der Raupe ohne Flug­rechte verhält.

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Ralf Schumacher ?
Ich habe mich nie für Auto­rennen inter­essiert, daß ich tief in meinen Erinne­rungen graben mußte, wer denn Ralf Schu­macher sei, als er sich mit Macht durch alle Wohn­zimmer-​Bild­schirme nicht als größter Renn­fahrer aller Zeiten, sondern als schwul outete. Natür­lich kam mir sofort Michael Schu­macher in den Sinn, der sich als sein Bruder heraus­stellte. Und auch Cora Schu­macher als Frau. Von wem? Ihm oder seinem Bruder?

Das erwähne ich nur, weil er mir bei Youtube über viele Wochen mit seiner Werbung für einen Gebraucht­waren­handel auf die Nerven ging, die mangels seiner Bekannt­heit stets mit der über­raschten Frage „Ralf Schu­macher?“ begann. Das war so pene­trant, daß zahl­reiche Verar­schungen der­selben in meine sog. Time­line gespült wurden. Alles übel zusammen­geschnit­tene Mach­werke ohne die nahe­liegen Verball­hornung seines Namens zu Ralf Schwul­macher. Das konnte ich erst gestern lesen und es war schon drei Monate alt.

Und was habe ich davon? Ich wollte heute unbe­dingt heraus­finden, woher ich Cora kannte, sofern mein Gehirn sie nicht erst jetzt der Vergan­gen­heit hinzu­dichtete. Da ich Let's Dance nie gesehen habe, blieb eigent­lich nur Promi Big Brother übrig, worin sie 2018 mäßig abschnitt. Doch kann ich mich an die von der allwis­senden Müll­halde geli­steten Mitbe­werber nicht erinnern. Einzig im Gedächtnis ist mir die Folge von 2016, in der Mörtel seine Cathy besuchte und ihr heim­lich einen Schoko­riegel zusteckte. Es hat ihm nichts genützt. Das war mir damals schon klar.

Und nun eine weiterer Grund, weshalb ich das hier schreibe: Ralf Schu­macher wurde erstetzt durch eine Reihe vorwie­gend schmierig und arro­gant zu lesender Glatz­köpfe, die mir vor­werfen, nicht schon damals ihrer Empfeh­lung gefolgt zu sein, eine bil­lige Aktie zu kaufen, deren Wert sich mehr als ver­zehn­facht hat. Weshalb? Weil mit meinem Kauf der Kurs noch höher gestie­gen wäre, damit sie ihre vor der Empfeh­lung erstan­denen Aktien dann noch höher hätten veräu­ßern können?

Vielleicht tue ich ihnen Unrecht, und es sind nur computer­gene­rierte Angeber, des Deut­schen (zu eins Euro) teil­weise nicht mächtig. Was soll das? Leider bin ich nicht von selbst darauf gekom­men, es könne eine neue You­tube-​Stra­tegie sein: Den Nut­zern mit Schu­macher und Aktien­haien solange auf die Nerven gehen, bis sie ein werbe­redu­zier­tes Vorzugs­paket kaufen.

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Digitalisierung
Auch wir selbst machen uns gerne lustig über die mangelne Digita­lisie­rung Deutsch­lands. Während Flücht­linge mit dem neue­sten Mobil­telefon aus dem Boot springen, im Lager alles damit bezahlen und später das Bürger­geld in die Heimat ver­schieben, zahle nicht nur ich immer noch bar und schreibe Land­post.

Da ist es doch schön zu sehen, wie wir in einem wirk­lich wich­tigen Bereich auf­holen, nämlich der digi­talen Ein­bürge­rung. In Hamburg, Berlin und München, also den vorder­sten Städten der Lost-​Liste geht das nun ohne Kunden­kontakt im Internet. Die Hanse­aten ver­meiden sogar die letzte Verun­siche­rung durch die Rea­lität und liefern die Doku­mente an die Haustür.

Aber ich bin optimi­stisch: In zehn Jahren ist die Automa­tisie­rung derart voran­ge­schrit­ten, daß nach einem Regime­wechsel alle Ein­bürge­rungen dieses Jahr­tau­sends samt ihren Verer­bungen binnen weniger Monate auf Recht­mäßig- und Sinn­haftig­keit über­prüft werden können.

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Schwachsinn statt Mathematik
In [1] werden die Multi­plika­tions­ver­fahren am Bei­spiel von 12⋅31 vergli­chen:
 America              China

(1)  1 2         3 |||       |
    ×            --OOO-------O--
     3 1           |||       |
    −−−−−          |||   7   |
     1 2           |||       |
   +             --OOO-------O--
   3 6           --OOO-------O--
   −−−−−           |||       | 2
   3 7 2

(2)  (10+2)⋅31
   = 10⋅31+2⋅31
   = 310 + 62
   = 372
Ich habe versucht, das Bild mit einfachen Zeichen nachzu­stellen, obschon ausge­falle­nere gerne falsch darge­stellt werden. Das tut dem Original keinen Abbruch, es ist ähnlich merk­würdig, krumm und schief.

Die Amerikaner benutzen tatsäch­lich die Methode (1), die ja bis auf die Posi­tion des Multi­plikan­den (31) und der Reihen­folge der Sum­man­den der deut­schen ent­spricht. Natür­lich verzich­ten sie auf das dämli­che + und schrei­ben × vor den Multi­pli­kanden, schmie­ren ihn nicht zwischen die Fak­toren. Manche meinen, hinter der 6 eine 0 anfügen zu müssen, was die Kinder­garten-​Methode sei. Für mein Empfin­den nicht wegen der Kinder, sondern wegen der poli­tisch korrek­ten Didak­tiker.

Die Methode (2) sehe ich immer wieder bei Youtube-​Rumrech­nern. Im Kopf kann man so rechnen, doch schrift­lich ist es albern bis armselig. Und für größere Zahlen erweist es sich als umständ­lich. Dann greifen diese Akro­baten gerne zu vermeint­lichen Rechen­tricks, statt einfach die hof­fent­lich hundert­fach geübte schrift­liche Multi­plika­tion oder einen Taschen­rechner zu nutzen.

Absoluter Schwachsinn und Verar­schung der Chine­sen ist die sog. japa­nische Methode mit Strichen, die manche wohl für origi­nell halten. Es ist das normale Ver­fahren ohne sofor­tige Über­träge mit mehr Aufwand, viel Zählerei, über­flüs­sigen Zwischen­schritten und Krake­leien, die sofort dumm auf­fallen, wenn man größere Zahlen oder Ziffern ober­halb von 5 ver­wendet.

Die Chinesen nutzen vor über 2000 Jahren bereits Rechen­bretter, und einen Abakus zu einer Zeit, da wir uns noch mit römi­schen Zahlen plagten. Auch die Japaner, die hoffent­lich immer noch nicht ohne einen Dan im Abakus-​Rechnen in einer Bank ange­stellt werden.

[1] America vs China Multi­plica­tion Trick. Mind Maths, Youtube, April 2025.

[2] Gonas, Gürsoy, Handt, Weis: Schriftliche Rechenverfahren international. Mit Verweisen auf zahlreiche Länder, insbesondere England (USA) und China.

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FDGO
Heute wird das Grund­gesetz gefeiert, in dem erneut nach Schwach­stellen mit Aus­sicht auf formal­juristi­schen Bestand gepopelt wird, die eine fortge­setzte Dis­kri­minie­rung Rächter, insbe­sondere der AfD erlauben. Dazu gehören die Aber­kennung des Wahl­rechtes, Aus­reise­verbote für Deutsche, die nicht mit Haft­befehl gesucht werden, oder Ein­frie­rung von Guthaben ein­facher Blogger im Zuge grund­gesetz­über­grei­fender Rußland-​Sank­tionen.

Bedarfsweise kann auch die frei­heit­lich demo­krati­sche Grund­ordnung heran­gezogen werden, der laut Grund­gesetz umfas­sende Gültig­keit zukommt. Zum Glück unterliegt im Zuge einer wehr­haften Demo­kratie der Begriff ‚demokra­tisch‘ gerade einem inhalt­lichen Wandel, der die Präzi­sierung des Bundes­verfas­sungs­gerich­tes von 1952 relati­viert: Recht der Persön­lich­keit auf Leben und freie Entfal­tung, die Volks­souve­ränität, die Gewal­tentei­lung, die Unab­hängig­keit der Gerichte, das Mehr­parteien­prinzip und die Chancen­gleich­heit für alle poli­tischen Parteien mit dem Recht auf ver­fas­sungs­mäßige Bildung und Aus­übung einer Oppo­sition.

Man verzeihe mir die Frage, ob das Grund­gesetz über der FDGO steht oder gar umge­kehrt, ob die Folge­rungen aus dem einen in dem anderen aufgehen oder gar iden­tisch sind, ob der Inhalt sich mit dem Volks­begriff ändert, sofern man davon noch sprechen darf. Irgendwie habe ich den Eindruck, daß die FDGO nach 50 Jahren wieder an Bedeu­tung gewinnt, um bei Bedarf grund­gesetz­lichen Spiel­raum zu schaffen.

Meine Geschichts­kennt­nisse sind beschei­den und nicht von apodik­tischer Genauig­keit der anderer mit Berech­tigung zum 33er-Vergleich. So kam ich nicht umhin, nach der Zwän­gung der AfD in den ehema­ligen Frak­tions­saal der FDP, die all­wis­sende Müll­halde nach Otto Wels zu befragen. Glück­licher­weise sind wir noch weit davon entfernt, Gift bei uns zu führen, um einer mögli­chen Verhaf­tung nach einer Rede im Bundes­tag zu ent­gehen. Ich verstehe die SPD, ihren nach Otto Wels benannten Raum 3 S 001 behalten zu wollen, das Namens­schild nicht an die Tür einer Besen­kammer schlagen zu müssen. Doch wäre die AfD sicher­lich bereit, gar stolz gewesen, diese Ehren­bezeich­nung fortzu­führen.

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