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HRH Meghan, geb. Merkle
wuerg, 08.03.2021 23:05
Pünktlich zum Frauentag erfahre ich, daß Meghan ein Poc ist und Opfer unbedachter Bemerkungen des englischen Königshauses wurde, die ihr nicht gefielen, und darauf kommt es ja an, darauf ist Rücksicht zu nehmen, alles andere ist Rassismus. Ich traue mich schon gar nicht zu schreiben, daß ich die korrekte Stellung des kleinen H im Namen googeln mußte. So erfuhr ich auch ihren Geburtsnamen, nun scheint sie nachnamenlos.
Das wäre an mir vorübergezogen, hätte ich als Fußgänger auf dem Supermarktparkplatz nicht einem Transporter den Vortritt gelassen. Als ich den Poc am Steuer sah, dachte ich: Was ein Glück, wäre ich etwas zügiger gegangen, dann hätte er vielleicht bremsen müssen und denken können, ich habe mich zu forsch bewegt, und darauf kommt es ja an, darauf ist Rücksicht zu nehmen, alles andere ist Rassismus.
Als ich wieder zu mir kam, fand ich allein diesen Gedanken rassistisch, denn ich lasse auch weiße alte Autofahrer*innen aus der Tankstellenausfahrt, die ja gar nicht wissen können, daß ich keinen Migrationshintergrund habe und mir andernfalls den Vortritt lassen müßten. Und als Opfer des weißen These-Antithese-Deutschaufsatz-Faschismus dauerte es nicht lange, und ich zog in Erwägung, mein Unterbewußtsein hätte seine Hauptfarbe eine Sekunde früher wahrgenommen und meinen Beinen signalisiert: Vorsicht, fährt wie wie eine besengte Sau.
Nachtrag: Eben höre ich aus dem Munde einer Adelsexpertin, Rasssimus sei der schwerste Vorwurf, den man machen könne. Wie steht es um Mord und Totschlag?
Nun ist der Witzbold Philip tot. Spontan dachte ich, er habe sich elegant einer Klage wegen Rassismus entzogen. Googeln aber verriet, er und die Königin selbst seien explizit freigesprochen worden, nicht von den Anklägern selbst, sondern von einer Komplizin namens Oprah, die nicht zu kennen ich bis vor einem Monat das Vergnügen hatte.
Das wäre an mir vorübergezogen, hätte ich als Fußgänger auf dem Supermarktparkplatz nicht einem Transporter den Vortritt gelassen. Als ich den Poc am Steuer sah, dachte ich: Was ein Glück, wäre ich etwas zügiger gegangen, dann hätte er vielleicht bremsen müssen und denken können, ich habe mich zu forsch bewegt, und darauf kommt es ja an, darauf ist Rücksicht zu nehmen, alles andere ist Rassismus.
Als ich wieder zu mir kam, fand ich allein diesen Gedanken rassistisch, denn ich lasse auch weiße alte Autofahrer*innen aus der Tankstellenausfahrt, die ja gar nicht wissen können, daß ich keinen Migrationshintergrund habe und mir andernfalls den Vortritt lassen müßten. Und als Opfer des weißen These-Antithese-Deutschaufsatz-Faschismus dauerte es nicht lange, und ich zog in Erwägung, mein Unterbewußtsein hätte seine Hauptfarbe eine Sekunde früher wahrgenommen und meinen Beinen signalisiert: Vorsicht, fährt wie wie eine besengte Sau.
Nachtrag: Eben höre ich aus dem Munde einer Adelsexpertin, Rasssimus sei der schwerste Vorwurf, den man machen könne. Wie steht es um Mord und Totschlag?
Nun ist der Witzbold Philip tot. Spontan dachte ich, er habe sich elegant einer Klage wegen Rassismus entzogen. Googeln aber verriet, er und die Königin selbst seien explizit freigesprochen worden, nicht von den Anklägern selbst, sondern von einer Komplizin namens Oprah, die nicht zu kennen ich bis vor einem Monat das Vergnügen hatte.
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Zack! Peng!
wuerg, 28.02.2021 23:36
Smudo schildert bei Anne Will seine Luca-App: Man geht ins Restaurant ‒ zack! Man geht ins Stadion ‒ peng! Man steigt in die Straßenbahn ‒ piep, piep! So einfach geht es mit Corona-Verfolgungs-Applikationen aus privater Hand. Doch leider ist es nun zu spät, und die Verbreitung wird ausbleiben, weil der normale Mensch sie nicht benötigt. [1]
Natürlich wird wieder über Datenschutz geredet. Und dazu kann ich eigentlich nur wiederholen: Es ist seit vielen Jahrzehnten nicht gelungen, ein ordentliches System der Verschlüsselung und Authentifizierung zu etablieren. Ich laufe mit einem Fingerabdruck im Personalausweis herum, den ich nie benutzen konnte. Vor einem Jahr hätte man schnell etwas hinpfuschen können, nun ist es zu spät.
Bei aller Kritik: Ich habe bei der Corona-App nicht mit mehr gerechnet, denn wir sind ein Volk, daß jeden Scheiß teilt, für ein halbes Prozent Rabatt jeden Einkauf registrieren läßt, aber im Wohnzimmer einen Freiraum für Kriminalität sieht, vor der Obrigkeit alles, nicht nur die Einkünfte verheimlichen möchte und deshalb den Datenschutz großmaulig hochhält. Was sollen Entwickler da machen? Ich habe einmal ein Projekt aufgegeben, weil sich Datenschützer wichtig machten und die Umsetzung ihrer Forderungen mir mit vertretbarem Aufwand nicht mehr möglich war. Und da ging es noch nicht einmal um personenbezogene Daten Fremder, sondern nur um Schutz, Abschottung und Privilegierung der angestellten Benutzer.
[1] Nun ist ein halbes Jahr um und ich muß leider sehen, daß die Hedonisten Corona noch einmal einen ordentlichen Schub verpaßten, um mit ihrer Luca-App schnellen und unkontrollierten Zutritt in ihre Vergnügungstempel zu erlangen.
Natürlich wird wieder über Datenschutz geredet. Und dazu kann ich eigentlich nur wiederholen: Es ist seit vielen Jahrzehnten nicht gelungen, ein ordentliches System der Verschlüsselung und Authentifizierung zu etablieren. Ich laufe mit einem Fingerabdruck im Personalausweis herum, den ich nie benutzen konnte. Vor einem Jahr hätte man schnell etwas hinpfuschen können, nun ist es zu spät.
Bei aller Kritik: Ich habe bei der Corona-App nicht mit mehr gerechnet, denn wir sind ein Volk, daß jeden Scheiß teilt, für ein halbes Prozent Rabatt jeden Einkauf registrieren läßt, aber im Wohnzimmer einen Freiraum für Kriminalität sieht, vor der Obrigkeit alles, nicht nur die Einkünfte verheimlichen möchte und deshalb den Datenschutz großmaulig hochhält. Was sollen Entwickler da machen? Ich habe einmal ein Projekt aufgegeben, weil sich Datenschützer wichtig machten und die Umsetzung ihrer Forderungen mir mit vertretbarem Aufwand nicht mehr möglich war. Und da ging es noch nicht einmal um personenbezogene Daten Fremder, sondern nur um Schutz, Abschottung und Privilegierung der angestellten Benutzer.
[1] Nun ist ein halbes Jahr um und ich muß leider sehen, daß die Hedonisten Corona noch einmal einen ordentlichen Schub verpaßten, um mit ihrer Luca-App schnellen und unkontrollierten Zutritt in ihre Vergnügungstempel zu erlangen.
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Ethnomathematik
wuerg, 27.02.2021 19:12
Gestern las ich in in einer Mathematik-Gruppe etwas zur Frage, ob Mathematik rassistisch sein kann. Natürlich ging es gleich um 1+1=3 und sofort waren Charakteristik 2 und andere Spaßbeiträge nicht weit. Was soll man sonst auch dazu sagen? Und prompt bietet Google-News mir heute einen Artikel über Ethnomathematik zum Kauf an. Deshalb habe ich die allwissende Müllhalde bemüht und gelesen, daß es schon ein halbes Jahrhundert Ethnomathematik gibt. Es hätten wie bei Erbbiologie und Rassenhygiene auch mehr als hundert Jahre sein können, wenn man schon früher das Bedürfnis verspürt hätte, sich wichtig zu machen, Lehrstühle zu besetzen und einen eigenen Wissenschaftszweig zu begründen.
Gegen ein Oberseminar zu ethnischen Aspekten im Rahmen der Geschichte der Mathematik ist nichts einzuwenden, wenn ich auch das Wort "ethnisch" weglassen würde, da es darauf abhebt, Art und Umfang der Mathematik hinge von der Ethnie oder gar der Rasse ab, nicht vom Wissensstand, den religiösen und politischen Rahmenbedingungen, den Lebensumständen, dem Wohlstand, der Muße und anderen Feldern der Erkenntnis. Es sind doch gerade Mathematiker, die sich für Zahlen, Rechnereien, Geometrie, Kalender und Astronomie unserer Vorfahren interessieren und ihre Leistungen würdigen, wozu viele Weißseinsforscher gar nicht in der Lage sind.
Wenn man als Blödmann der Meinung ist, es gebe unter fremden Völkern eine andere Mathematik zu entdecken, so ist das seinem naiven Verständnis von anders oder seinem unbändigen Verlangen nach überlegener Andersartigkeit geschuldet. Es mag eine andere Art, eine andere Sichtweise, eine andere Vorstellung, eine andere vermutete Verbindung der Zahlen mit der Welt vorliegen, aber keine andere Mathematik. Sie ist für alle Menschen und Außerirdische gleich, auch wenn sie eine andere Tiefe, andere Schwerpunkte hat, in anderer Darstellung und Notation erscheint. Ich bin nie auf die Idee gekommen, russische Mathematik sei schlechter, weil ich mit deren Literatur in DDR-Übersetzung Schwierigkeiten hatte.
Ein bißchen erinnert mich die Ethnomathematik an die Blüte der weichen W-Wissenschaften, darunter auch die Wirtschaftsmathematik. Gerne darf man sie so nennen, wenn darin mathematische Methoden zum Verständnis der Wirtschaft genutzt werden. Auch wenn umgekehrt versucht wird, mathematische Methoden speziell für die Wirtschaft zu entwickeln, meinetwegen auch in der Mathematik wirtschaftlich zu denken. Letzteres ist ja auch gut gelungen, weil man durch den W-Präfix an Gelder gekommen ist, die man im Fachbereich Wahrscheinlichkeitstheorie gerne genommen hat. Es ist natürlich eine Versuchung, wenn man für Ethnomathematik, kritische Zahlentheorie, Moral-Informatik, Computer-Hygiene, abstrakte Haltungstheorie und Exo-Geometrie, Geld, Lehrstühle, Ruhm oder gar Nobelpreise bekommen kann.
Immer mehr Saubermänner wollen nicht nur die Mathematik vom Rassismus befreien, sondern die gesamte Welt, Wissenschaft und Technik, insbesondere die Raumfahrt. So wollte die Tagesschau anläßlich der Landung der letzten Marssonde Vielfalt zeigen und wies darauf hin, daß es nun auch eine „islamische Rakete“ gäbe. Gemeint war wohl die Sonde der Arabischen Emirate, die von einer japanischen Rakete in eine Mars-Umlaufbahn gebracht wurde. Die ist so islamisch wie der Burj Khalifa. Wer sich für politisch korrekt hält, die Hauptstadt von Portugal Lizhabon nennt und Studierende demonstrieren sieht, sollte Nachrichten vor ihrer Verlesung vielfältiger prüfen.
Ich bin ein alter weißer politsch inkorrekter cis-Mann, nenne Hauptstadt von Portugal Lissabon, habe noch einen Studentenausweis und hatte „Mathematik in den Ländern des Islam“ [1] verteidigt, gleichwohl mit der griechischen, äyptischen, mittelalterlichen Mathematik etwas korrekter von Völkern und Zeitaltern die Rede ist. Die Griechen litten unter einer miserablen Zahlschreibweise und malten gerne Bilder. Das sollten Moslems meiden und wurden große Rechenkünstler. Alle arbeiteten unter verschiedenen Voraussetzungen, erzielten andere und früher auch weniger tiefliegende Ergebnisse. Doch eine andere Mathematik wegen einer abweichenden Ethnie gab und gibt es nicht.
Die gegenwärtige Betonung von Ethnomathematik ist für mich ein Zeichen zeitgeistlichen Kampfes gegen den von uns Weißen versprühten Mikrorassismus, der auch die mathematischen Leistungen fremder Völker geringschätzt. Gerne kann dieser Verdacht untersucht und erhärtet werden, doch ist das für mich keine Ethnomathematik, weil es sich nicht um Mathematik handelt. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Disziplin eines Tages auch die Anerkennung fehlerhafter Ergebnisse verlangt, sofern sie aus exotischer Feder stammen. [2]
[1] Hans Wußing: 6000 Jahre Mathematik. Band 1, Springer, Berlin, Heidelberg, 2008. Seite 41ff.
[2] Mohammed-Reza Mehdinia: The Correct Value for π. Nicht mehr im Netz, aber als Buch. Nicht kaufen!
Mathematik des Islam | Geburtstag
Gegen ein Oberseminar zu ethnischen Aspekten im Rahmen der Geschichte der Mathematik ist nichts einzuwenden, wenn ich auch das Wort "ethnisch" weglassen würde, da es darauf abhebt, Art und Umfang der Mathematik hinge von der Ethnie oder gar der Rasse ab, nicht vom Wissensstand, den religiösen und politischen Rahmenbedingungen, den Lebensumständen, dem Wohlstand, der Muße und anderen Feldern der Erkenntnis. Es sind doch gerade Mathematiker, die sich für Zahlen, Rechnereien, Geometrie, Kalender und Astronomie unserer Vorfahren interessieren und ihre Leistungen würdigen, wozu viele Weißseinsforscher gar nicht in der Lage sind.
Wenn man als Blödmann der Meinung ist, es gebe unter fremden Völkern eine andere Mathematik zu entdecken, so ist das seinem naiven Verständnis von anders oder seinem unbändigen Verlangen nach überlegener Andersartigkeit geschuldet. Es mag eine andere Art, eine andere Sichtweise, eine andere Vorstellung, eine andere vermutete Verbindung der Zahlen mit der Welt vorliegen, aber keine andere Mathematik. Sie ist für alle Menschen und Außerirdische gleich, auch wenn sie eine andere Tiefe, andere Schwerpunkte hat, in anderer Darstellung und Notation erscheint. Ich bin nie auf die Idee gekommen, russische Mathematik sei schlechter, weil ich mit deren Literatur in DDR-Übersetzung Schwierigkeiten hatte.
Ein bißchen erinnert mich die Ethnomathematik an die Blüte der weichen W-Wissenschaften, darunter auch die Wirtschaftsmathematik. Gerne darf man sie so nennen, wenn darin mathematische Methoden zum Verständnis der Wirtschaft genutzt werden. Auch wenn umgekehrt versucht wird, mathematische Methoden speziell für die Wirtschaft zu entwickeln, meinetwegen auch in der Mathematik wirtschaftlich zu denken. Letzteres ist ja auch gut gelungen, weil man durch den W-Präfix an Gelder gekommen ist, die man im Fachbereich Wahrscheinlichkeitstheorie gerne genommen hat. Es ist natürlich eine Versuchung, wenn man für Ethnomathematik, kritische Zahlentheorie, Moral-Informatik, Computer-Hygiene, abstrakte Haltungstheorie und Exo-Geometrie, Geld, Lehrstühle, Ruhm oder gar Nobelpreise bekommen kann.
Immer mehr Saubermänner wollen nicht nur die Mathematik vom Rassismus befreien, sondern die gesamte Welt, Wissenschaft und Technik, insbesondere die Raumfahrt. So wollte die Tagesschau anläßlich der Landung der letzten Marssonde Vielfalt zeigen und wies darauf hin, daß es nun auch eine „islamische Rakete“ gäbe. Gemeint war wohl die Sonde der Arabischen Emirate, die von einer japanischen Rakete in eine Mars-Umlaufbahn gebracht wurde. Die ist so islamisch wie der Burj Khalifa. Wer sich für politisch korrekt hält, die Hauptstadt von Portugal Lizhabon nennt und Studierende demonstrieren sieht, sollte Nachrichten vor ihrer Verlesung vielfältiger prüfen.
Ich bin ein alter weißer politsch inkorrekter cis-Mann, nenne Hauptstadt von Portugal Lissabon, habe noch einen Studentenausweis und hatte „Mathematik in den Ländern des Islam“ [1] verteidigt, gleichwohl mit der griechischen, äyptischen, mittelalterlichen Mathematik etwas korrekter von Völkern und Zeitaltern die Rede ist. Die Griechen litten unter einer miserablen Zahlschreibweise und malten gerne Bilder. Das sollten Moslems meiden und wurden große Rechenkünstler. Alle arbeiteten unter verschiedenen Voraussetzungen, erzielten andere und früher auch weniger tiefliegende Ergebnisse. Doch eine andere Mathematik wegen einer abweichenden Ethnie gab und gibt es nicht.
Die gegenwärtige Betonung von Ethnomathematik ist für mich ein Zeichen zeitgeistlichen Kampfes gegen den von uns Weißen versprühten Mikrorassismus, der auch die mathematischen Leistungen fremder Völker geringschätzt. Gerne kann dieser Verdacht untersucht und erhärtet werden, doch ist das für mich keine Ethnomathematik, weil es sich nicht um Mathematik handelt. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Disziplin eines Tages auch die Anerkennung fehlerhafter Ergebnisse verlangt, sofern sie aus exotischer Feder stammen. [2]
[1] Hans Wußing: 6000 Jahre Mathematik. Band 1, Springer, Berlin, Heidelberg, 2008. Seite 41ff.
[2] Mohammed-Reza Mehdinia: The Correct Value for π. Nicht mehr im Netz, aber als Buch. Nicht kaufen!
Mathematik des Islam | Geburtstag
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Dritte Ableitung
wuerg, 26.02.2021 20:26
Nach einem Jahr Corona wachsen die Kopfzahlen zwar beständig, locken aber keinen mehr hinter dem Ofen vor, wenn nicht gerade eine Dezimale mehr erforderlich wird, zumindest die führende Ziffer hochgezählt werden muß. [1] Weitaus bedrohlicher wirkt die aktuelle Entwicklung, also die erste Ableitung, die uns in Form einer Siebentageinzidenz daherkommt. Die war in schwindelerregende Höhen gestiegen [2], an die wir uns gewöhnt hätten, uns aber auf die Schulter klopfen konnten, da sie von 200 kommend auf weniger als ein Drittel schrumpfte. [3] Mit dem Sinken beobachten wir die zweite Ableitung, die man uns in der ersten Welle als R-Wert zumutete und dessen Fallen und Steigen die dritte Ableitung beinhaltend uns überforderte.
Zwischenzeitlich hat man Erfahrung gesammelt, dank der Herrn Lanz mit seiner Erkenntnis punkten konnte, daß eine Halbierung von 200 auf 100 so schwierig sei wie eine von 70 auf 35. Das ist weitgehend richtig und erschwert leider, nachlassende Anstrengungen im Niedergang zu erkennen, ob er in Stagnation und Wiederanstieg übergehen könnte. Immerhin beschäftigt man sich mittlerweile zunehmend vernünftiger mit den Zahlen, weshalb diese Gefahr schon vor anderthalb Wochen erkannt und nicht wie im Juni letzten Jahres übersehen, ignoriert und beiseite gehofft wurde.
Hätte das Robert-Koch-Institut die R‑Werte nicht nachlässig, geschönt und stark schwankend rausgehauen und dann auch noch dubios korrigierte Vergangenheitswerte nachgeladen, sie also nicht beständig diskreditiert, könnte man ihnen unmittelbar entnehmen, wo wir unabhängig von den bereits Infizierten und auch unabhängig von der derzeitigen Last stehen: Unter 1 wird es besser, je tiefer, desto schneller. Steigen die R‑Werte, kann man mit einem Lineal ermessen, wann sie die Einslinie nach oben durchstoßen werden und alles wieder schlechter wird.
Die Zahlen sind hoch und ebenmäßig genug, um daraus recht genau eine stabile dritte Ableitung zu berechnen. Das erlaubt die Feststellung, daß der R‑Wert bereits deutlich über der 1 liegt und zur Zeit um fast zwei Prozent täglich steigt. Das möchte nicht jeder hören. Es ist aber so. Man kann den Menschen gerne Mut machen, wenn man ihnen zugleich vermittelt, daß sie zur Erfüllung ihrer Hoffnungen die Arschbacken stärker und dauerhaft zusammenkneifen müssen. Dazu reicht ein Blick auf die Zahlen:
In Deutschland 2,4 Millionen Infizierte (positiv Getestete) und 70.000 Tote (an oder mit Corona gestorben) insgesamt. Tag für Tag 7850 Infizierte mehr, mit steigender Tendenz (R=1,06), die täglich um 0,02 wächst. Auch 330 Tote pro Tag (Krebs 630, Drogen 4), zwar sinkend (R=0,86), doch gemessen an den Infizierten zwei Wochen zuvor bei 4,2 Prozent stagnierend. Siebentageinzidenz 66, Verdoppelung der Infizierten in den letzten 79 Tagen, bei gleichbleibendem R=1,06 eine Verdoppelung der Siebentageinzidenz binnen 48 Tagen von 66 auf 132.
Er ist zwar verständlich, bei wieder anziehenden Zahlen, Menschen damit trösten zu wollen, daß immer weniger sterben, doch täuscht das nicht darüber hinweg, daß mit der zweiten Welle 60.000 in den Sand gesetzt wurden und eigentlich auch die 10.000 Toten der ersten nicht hätten sein müssen, wenn man die nullte Welle im Februar ernst genommen hätte. Nun wird von Impferfolg geredet und von einer Reduktion der Siebentageinzidenz von 200 auf 70 für Menschen über 80 im Laufe des Februar. Verschwiegen wird jedoch, daß dieser Effekt von den Jüngeren wieder aufgefressen wurde. Das auf Mutationen zu schieben, ist billig. [4]
Schon in der ersten Welle fiel mir auf: Zieht Unheil herauf und wird mit Einschränkungen gedroht, steigen die Anstrengungen. Tritt Gewöhnung ein, ist Öffnung oder gar Besserung in Sicht, lassen sie nach. So war mir auch klar: Wird geimpft, denken viele, das Ende sei nahe, und ereifern sich nur noch über die Geschwindigkeit. Um dauerhaft unter R=0,8 (Halbierung in zwei Wochen) zu kommen, sind Zwangsmaßnahmen erforderlich. Dazu wird es nicht kommen. Wir warten drei Monate, bis der Impfvorteil die Ignoranz kompensiert, und dann bis Weihnachten, da jedem ein „Impfangebot“ unterbreitet wurde und Unschuldige sich kaum noch infizieren oder gar sterben.
[1] Bis Weihnachten sollten 10 Millionen Tote in der Welt und 100.000 in Deutschland zu schaffen sein.
[2] In der ersten Welle hatten wir in der Spitze 6000 Infizierte am Tag. Auf 83,5 Millionen Einwohner umgelegt ergibt das eine Inzidenz von 50 pcm pro Woche (Siebentageinzidenz 50).
[3] Von maximalen 217 in der Woche um den 4. Advent auf minimale 60 zum Valentinstag. Das Robert- Koch-Institut mußte sich wegen bekannter Rechentricks nie über 200 wagen.
[4] Schon lange hege ich den Verdacht: Sind die Verhältnisse in einem bunten Land katastrophal, so wird zur Rassimusvermeidung eine neue Mutation postuliert. Natürlich findet man eine. Der schiebt man dann alles zu. Das ist Virologie heute.
Zwischenzeitlich hat man Erfahrung gesammelt, dank der Herrn Lanz mit seiner Erkenntnis punkten konnte, daß eine Halbierung von 200 auf 100 so schwierig sei wie eine von 70 auf 35. Das ist weitgehend richtig und erschwert leider, nachlassende Anstrengungen im Niedergang zu erkennen, ob er in Stagnation und Wiederanstieg übergehen könnte. Immerhin beschäftigt man sich mittlerweile zunehmend vernünftiger mit den Zahlen, weshalb diese Gefahr schon vor anderthalb Wochen erkannt und nicht wie im Juni letzten Jahres übersehen, ignoriert und beiseite gehofft wurde.
Hätte das Robert-Koch-Institut die R‑Werte nicht nachlässig, geschönt und stark schwankend rausgehauen und dann auch noch dubios korrigierte Vergangenheitswerte nachgeladen, sie also nicht beständig diskreditiert, könnte man ihnen unmittelbar entnehmen, wo wir unabhängig von den bereits Infizierten und auch unabhängig von der derzeitigen Last stehen: Unter 1 wird es besser, je tiefer, desto schneller. Steigen die R‑Werte, kann man mit einem Lineal ermessen, wann sie die Einslinie nach oben durchstoßen werden und alles wieder schlechter wird.
Die Zahlen sind hoch und ebenmäßig genug, um daraus recht genau eine stabile dritte Ableitung zu berechnen. Das erlaubt die Feststellung, daß der R‑Wert bereits deutlich über der 1 liegt und zur Zeit um fast zwei Prozent täglich steigt. Das möchte nicht jeder hören. Es ist aber so. Man kann den Menschen gerne Mut machen, wenn man ihnen zugleich vermittelt, daß sie zur Erfüllung ihrer Hoffnungen die Arschbacken stärker und dauerhaft zusammenkneifen müssen. Dazu reicht ein Blick auf die Zahlen:
In Deutschland 2,4 Millionen Infizierte (positiv Getestete) und 70.000 Tote (an oder mit Corona gestorben) insgesamt. Tag für Tag 7850 Infizierte mehr, mit steigender Tendenz (R=1,06), die täglich um 0,02 wächst. Auch 330 Tote pro Tag (Krebs 630, Drogen 4), zwar sinkend (R=0,86), doch gemessen an den Infizierten zwei Wochen zuvor bei 4,2 Prozent stagnierend. Siebentageinzidenz 66, Verdoppelung der Infizierten in den letzten 79 Tagen, bei gleichbleibendem R=1,06 eine Verdoppelung der Siebentageinzidenz binnen 48 Tagen von 66 auf 132.
Er ist zwar verständlich, bei wieder anziehenden Zahlen, Menschen damit trösten zu wollen, daß immer weniger sterben, doch täuscht das nicht darüber hinweg, daß mit der zweiten Welle 60.000 in den Sand gesetzt wurden und eigentlich auch die 10.000 Toten der ersten nicht hätten sein müssen, wenn man die nullte Welle im Februar ernst genommen hätte. Nun wird von Impferfolg geredet und von einer Reduktion der Siebentageinzidenz von 200 auf 70 für Menschen über 80 im Laufe des Februar. Verschwiegen wird jedoch, daß dieser Effekt von den Jüngeren wieder aufgefressen wurde. Das auf Mutationen zu schieben, ist billig. [4]
Schon in der ersten Welle fiel mir auf: Zieht Unheil herauf und wird mit Einschränkungen gedroht, steigen die Anstrengungen. Tritt Gewöhnung ein, ist Öffnung oder gar Besserung in Sicht, lassen sie nach. So war mir auch klar: Wird geimpft, denken viele, das Ende sei nahe, und ereifern sich nur noch über die Geschwindigkeit. Um dauerhaft unter R=0,8 (Halbierung in zwei Wochen) zu kommen, sind Zwangsmaßnahmen erforderlich. Dazu wird es nicht kommen. Wir warten drei Monate, bis der Impfvorteil die Ignoranz kompensiert, und dann bis Weihnachten, da jedem ein „Impfangebot“ unterbreitet wurde und Unschuldige sich kaum noch infizieren oder gar sterben.
[1] Bis Weihnachten sollten 10 Millionen Tote in der Welt und 100.000 in Deutschland zu schaffen sein.
[2] In der ersten Welle hatten wir in der Spitze 6000 Infizierte am Tag. Auf 83,5 Millionen Einwohner umgelegt ergibt das eine Inzidenz von 50 pcm pro Woche (Siebentageinzidenz 50).
[3] Von maximalen 217 in der Woche um den 4. Advent auf minimale 60 zum Valentinstag. Das Robert- Koch-Institut mußte sich wegen bekannter Rechentricks nie über 200 wagen.
[4] Schon lange hege ich den Verdacht: Sind die Verhältnisse in einem bunten Land katastrophal, so wird zur Rassimusvermeidung eine neue Mutation postuliert. Natürlich findet man eine. Der schiebt man dann alles zu. Das ist Virologie heute.
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Coronale Ethik
wuerg, 25.02.2021 18:35
Gestern war Herr Lanz mir fast sympathisch, weil er angesichts der Betroffenheitsriege unter den Gästen, nicht mehr seine übliche Frage stellte, was das denn mit uns mache, sondern dafür plädierte, den Menschen die Wahrheit zu sagen.
Dauergast Karl Lauterbach stieß mit seinen bekannten deutlichen Worten auf heftigen Widerspruch: Während die Vorsitzende Alena Buyx des Ethikrates noch über Impfgerechtigkeit und nichttödliche Folgen fabulierte, forderte die Provinzärztin Lisa Federle ganz klar auf, die Wahrheit zu verschweigen und den „Leuten“ Hoffnung zu machen, während Heribert Prantl sein neues Buch vorstellend Angst um Grundrechte und Parlamentarismus vortäuschte. Drei aus der akademischen Corona der Querdenker. Aus deren Riege einen Vertreter der AfD einzuladen, wäre vernünftiger gewesen.
Weshalb regt mich dieses übliche Gelaber noch auf? Warum schreibe ich das hier? Weil ich das Ende sehr lehrreich fand: Wieder einmal durfte jeder zum Schluß noch etwas sagen: Zunächst die beiden Damen, egal ob diese formale Höflichkeit von Vorteil ist, denn dadurch hätte Karl Lauterbach das letzte Wort. Doch dazu kam es nicht. Die Betroffenheitstussi mit dem eigenartigen Akzent riß es an sich und warf ihm vor, den Menschen Angst zu machen. Eines von diesen Meta-Haltungs-Totschlag-Argumenten, dem Herr Lanz dankenswerterweise anfügte: Ein guter Onkologe sagt auch die Wahrheit.
In den goldenen Zeiten vor Corona kannte man Ethik nur als Alternative zum Religionsunterricht, aber keine Ethikrätinnen, die in den USA mit einem reichen Mann an der Seite das Zeug zu einer Charity-Lady hätten. Irgendwie erinnert mich das an alte Gewerkschafts-Zeiten: Als die Männer keine Lust mehr auf Vertrauensleut* hatten, rückten Frauen nach. Später ersetzten sie in den Betriebsräten die lustlosen Männer. Jetzt haben sie die Ethiknische entdeckt. Die Menschen werden immer irrationaler, daß nur noch die Hoffnung auf unideologische KI‑Systeme bleibt, die in hundert Jahren das Bemühen und die Redlichkeit ihrer zumeist männlichen Schöpfer anerkennen.
Und sie werden hoffentlich sagen: Karl Lauterbach, Du hattest weitgehend recht. Nicht alles stimmte, aber das konntest Du nicht ahnen. Nicht alles traf ein, es hätte aber gut so kommen können, vor allem, wenn man den Auffassungen Deiner Kritiker freien Lauf gelassen hätte. Gesinnungsethiker, die zu Deiner Zeit die coronalen Reste ihrer vergangenen moraltheologischen Engstirnigkeit beisammen halten wollten, indem sie wirtschaftliche Interessen, postulierte Grundrechte, persönliche Befindlichkeiten, psychische Anfälligkeit und virolenten Antirassismus einarbeiteten, haben sich in den leeren Raum verflüchtigt, mußten Vernunft, Realität und Verantwortung Platz machen.
Dauergast Karl Lauterbach stieß mit seinen bekannten deutlichen Worten auf heftigen Widerspruch: Während die Vorsitzende Alena Buyx des Ethikrates noch über Impfgerechtigkeit und nichttödliche Folgen fabulierte, forderte die Provinzärztin Lisa Federle ganz klar auf, die Wahrheit zu verschweigen und den „Leuten“ Hoffnung zu machen, während Heribert Prantl sein neues Buch vorstellend Angst um Grundrechte und Parlamentarismus vortäuschte. Drei aus der akademischen Corona der Querdenker. Aus deren Riege einen Vertreter der AfD einzuladen, wäre vernünftiger gewesen.
Weshalb regt mich dieses übliche Gelaber noch auf? Warum schreibe ich das hier? Weil ich das Ende sehr lehrreich fand: Wieder einmal durfte jeder zum Schluß noch etwas sagen: Zunächst die beiden Damen, egal ob diese formale Höflichkeit von Vorteil ist, denn dadurch hätte Karl Lauterbach das letzte Wort. Doch dazu kam es nicht. Die Betroffenheitstussi mit dem eigenartigen Akzent riß es an sich und warf ihm vor, den Menschen Angst zu machen. Eines von diesen Meta-Haltungs-Totschlag-Argumenten, dem Herr Lanz dankenswerterweise anfügte: Ein guter Onkologe sagt auch die Wahrheit.
In den goldenen Zeiten vor Corona kannte man Ethik nur als Alternative zum Religionsunterricht, aber keine Ethikrätinnen, die in den USA mit einem reichen Mann an der Seite das Zeug zu einer Charity-Lady hätten. Irgendwie erinnert mich das an alte Gewerkschafts-Zeiten: Als die Männer keine Lust mehr auf Vertrauensleut* hatten, rückten Frauen nach. Später ersetzten sie in den Betriebsräten die lustlosen Männer. Jetzt haben sie die Ethiknische entdeckt. Die Menschen werden immer irrationaler, daß nur noch die Hoffnung auf unideologische KI‑Systeme bleibt, die in hundert Jahren das Bemühen und die Redlichkeit ihrer zumeist männlichen Schöpfer anerkennen.
Und sie werden hoffentlich sagen: Karl Lauterbach, Du hattest weitgehend recht. Nicht alles stimmte, aber das konntest Du nicht ahnen. Nicht alles traf ein, es hätte aber gut so kommen können, vor allem, wenn man den Auffassungen Deiner Kritiker freien Lauf gelassen hätte. Gesinnungsethiker, die zu Deiner Zeit die coronalen Reste ihrer vergangenen moraltheologischen Engstirnigkeit beisammen halten wollten, indem sie wirtschaftliche Interessen, postulierte Grundrechte, persönliche Befindlichkeiten, psychische Anfälligkeit und virolenten Antirassismus einarbeiteten, haben sich in den leeren Raum verflüchtigt, mußten Vernunft, Realität und Verantwortung Platz machen.
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Widerstandslinie
wuerg, 21.02.2021 21:38
In den sinnleeren Börsennachrichten ist gelegentlich von Widerstandslinien die Rede, besonders gerne bei Kursen mit mehreren Nullen am Ende. Das kann nur insofern einen Funken von Wahrheit enthalten, als viele Anleger diese Linien fürchten, zumindest annehmen, ihre Mitbewerber an der Börse würden sie beachten. Keine Linien, doch Widerstand gibt es wirklich. Oben riskiert man, mit der Gier zu spät zu kommen und überteuerte Papiere zu kaufen, die bald in den Keller fallen. Unten hat es mit den Massenverkäufen aus Angst oder triftigem Grund spätestens dann ein Ende, wenn der wahre Wert des Unternehmens erreicht ist oder ein Großteil der Aktien sich in Händen derer befindet, die nicht handeln, sondern halten und auf bessere Zeiten warten.
Mit Corona ist es ählich. Um eine Siebetageinzidenz von 500 setzt Panik ein, und sobald sie wieder unter 50 fallen könnte [1] nicht nur Nachlässigkeit, es macht sich auch der Bodensatz derer bemerkbar, die sich nie an Regeln hielten und zu Zeiten hoher Inzidenzien [2] in der Masse untergingen. Es mag sein, daß neben allgemeiner Müdigkeit auch der Karneval den R‑Wert wieder über die Eins getrieben hat. Wegen der Überlagerung mit anhaltender Renitenz im Süden, in der Zone und wie jetzt in Bremen auftretenden begrenzten Ausbrüchen, kann ich das den Zahlen nicht entnehmen. Wahrscheinlich auch kein Mathematiker, der beruflich damit befaßt ist, auf viele Daten zugreifen kann und es bei Herrn Lanz [3] auch nur auf eine Palette extremer Szenarien bringt, für die Detailwissen überflüssig ist.
Immerhin konnte Herrn Lanz seine offensichtlich frische Erkenntnis bestätigt werden, daß es von 50 auf 25 genauso lange dauert wie von 200 auf 100, auch wenn das Bild vom bremsenden Auto völlig falsch war. Das bilden sich nämlich nur Raser ein. Und ganz richtig ist die Vorstellung konstanter relativer Abnahme der Infizierten auch nicht. Oben kann man im Bild des Autofahrers bleiben, der mit zunehmender Geschwindigkeit kaum noch gegen den Fahrtwind ankommt. Unten ist es jedoch anders. Es geht auch logarithmisch immer schwächer bergab. Wie ein Eimer Wasser nicht leer wird, wenn das Loch an der Seite und nicht im Boden ist, um ein weiteres blödes Bild zu bemühen und die Frage zu stellen: Müssen wir den Boden mühsam ausschöpfen oder lassen wir ihn langsam verdunsten?
[1] Eine Siebentageinzidenz von 50 bedeutet 6000 Infizierte jeden Tag. Eine Zahl, die vor einem Jahr noch Angst und Schrecken verbreitet hätte und in der ersten Welle nur wenige Tage erreicht wurde.
[2] Diesen sich bildungssprachlich gebenden Plural höre ich immer wieder.
[3] Ekelhaft, wie auch Herr Lanz sich begierig einreiht in die Riege der vermeintlichen Bildungsbürger, die mit ihrer mathematischen Unbelecktheit kokettieren.
Mit Corona ist es ählich. Um eine Siebetageinzidenz von 500 setzt Panik ein, und sobald sie wieder unter 50 fallen könnte [1] nicht nur Nachlässigkeit, es macht sich auch der Bodensatz derer bemerkbar, die sich nie an Regeln hielten und zu Zeiten hoher Inzidenzien [2] in der Masse untergingen. Es mag sein, daß neben allgemeiner Müdigkeit auch der Karneval den R‑Wert wieder über die Eins getrieben hat. Wegen der Überlagerung mit anhaltender Renitenz im Süden, in der Zone und wie jetzt in Bremen auftretenden begrenzten Ausbrüchen, kann ich das den Zahlen nicht entnehmen. Wahrscheinlich auch kein Mathematiker, der beruflich damit befaßt ist, auf viele Daten zugreifen kann und es bei Herrn Lanz [3] auch nur auf eine Palette extremer Szenarien bringt, für die Detailwissen überflüssig ist.
Immerhin konnte Herrn Lanz seine offensichtlich frische Erkenntnis bestätigt werden, daß es von 50 auf 25 genauso lange dauert wie von 200 auf 100, auch wenn das Bild vom bremsenden Auto völlig falsch war. Das bilden sich nämlich nur Raser ein. Und ganz richtig ist die Vorstellung konstanter relativer Abnahme der Infizierten auch nicht. Oben kann man im Bild des Autofahrers bleiben, der mit zunehmender Geschwindigkeit kaum noch gegen den Fahrtwind ankommt. Unten ist es jedoch anders. Es geht auch logarithmisch immer schwächer bergab. Wie ein Eimer Wasser nicht leer wird, wenn das Loch an der Seite und nicht im Boden ist, um ein weiteres blödes Bild zu bemühen und die Frage zu stellen: Müssen wir den Boden mühsam ausschöpfen oder lassen wir ihn langsam verdunsten?
[1] Eine Siebentageinzidenz von 50 bedeutet 6000 Infizierte jeden Tag. Eine Zahl, die vor einem Jahr noch Angst und Schrecken verbreitet hätte und in der ersten Welle nur wenige Tage erreicht wurde.
[2] Diesen sich bildungssprachlich gebenden Plural höre ich immer wieder.
[3] Ekelhaft, wie auch Herr Lanz sich begierig einreiht in die Riege der vermeintlichen Bildungsbürger, die mit ihrer mathematischen Unbelecktheit kokettieren.
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Das Ende ist nahe
wuerg, 21.02.2021 01:40
So langweilig das ständige Corona-Gerede auch ist, habe ich mir dennoch die heutige Diskussion zu Bürgerfragen im linearen Live-Stream bis zum Ende angesehen, weil ich zwei bekannte, aber wichtige und erwähnenswerte Punkte gehört habe:
Zum einen betonte Klaus Cichutek von der Ständigen Impfkommission mehrfach, daß die Priorisierung der Impfung nach Erkrankungs-, nicht Infektionsrisiko geschehen solle, wonach die 75- bis 80-Jährigen eher dran seien als irgendwelche Berufsgruppen, sofern sie nicht ständig direkt mit der Hauptrisikogruppe in Kontakt kämen. Er räumte jedoch der Politik das Recht ein, aus gutem Grund davon abzuweichen, etwa Erzieher früher zu impfen. Für mich bedeutet das einfach: Leben und Gesundheit von älteren Menschen muß „ein stückweit“ hinter dem Bildungsauftrag zurückstehen.
Zum anderen meinte Jens Spahn, es sei ganz wichtig, mit den Menschen zu sprechen und die Fakten ständig zu wiederholen. Auch dem stimme ich zu, gleichwohl es nur wenig zu verkünden gibt, was wirklich interessant ist und nicht auf der Hand liegt. Doch Wiederholung erhöht die Glaubwürdigkeit und verbessert die Stimmung. Deshalb müssen immer wieder blöde Impffragen beantwortet werden, gleichwohl wir seit Jahrzehnten uns gegen alles mögliche impfen lassen, ohne zu wissen oder zu fragen, was ein Vektor ist.
Insgesamt fühle ich meine Auffassung bestätigt, daß Erfolg und Scheitern stark von Propaganda, Angst, Durchhaltevermögen, aber auch Ermüdung, Vergnügungssucht und Renitenz abhängen, kaum von laschen Vorschriften und zumindest jetzt noch nicht von Impfraten. Wenn nunmehr drei Prozent der älteren Menschen geimpft wurden, dann sollte das Infektions‑R leicht, das Sterbe‑R deutlich sinken. Beides ist nicht der Fall. Der Impferfolg wird in Nachlässigkeit umgemünzt.
Auch ein Langzeitlerneffekt ist zu sehen: Im April ging es den meisten noch am Arsch vorbei, ob man den R-Faktor weiter drücken solle, um auf dem Pfad einer Normalverteilung Corona so schnell gehen zu lassen wie „sie“ gekommen ist, oder ob man knapp unter der Eins dümpelnd nur exponentiell fällt. Und im Juli glaubten viele noch, es ginge nach dem Tönnies-Berg wieder wie zuvor schleichend bergab, weil das „Containment“ es schon richten werde. Doch inzwischen scheinen die Medien frühzeitiger zu sehen, daß sich das geringe Gefälle nicht nur abschwächt, sondern es bald wieder bergauf gehen kann.
Ich hoffe, die Politiker haben dazugelernt und geben den erneuten Öffnungsdiskussionsorgien nicht nach. Für das wirksamste Mittel ist es wohl zu spät: Die Einschränkung des Autoverkehrs auf ein absolut notwendiges Maß. Ohne Ausnahmegenehmigung nur eine Person im Wagen, Höchstgeschwindigkeit von 100, Umdefinition der Zahl auf Schildern zur Geschwindigkeitsbeschränkung von Kilometer auf Kiloyard. Dann wäre Schluß mit Familienkutschereien und dem dämlichen Gelalle der Vertreter einer freien Fahrt für freie Bürger, Busfahren müsse wie Restaurantbesuche verboten werden.
Bei aller Misanthropie bin ich zuversichtlich. Die Menschen sind wie sie sind, die Evolution wird an ihnen nicht scheitern. Wenn die Blumen gewachsen sind, für die Mütterchen heute Erdsäcke schulterten, also noch dieses Jahr, werden wir mit dem Virus leben, ohne es „gelernt“ zu haben: Jeder kann sich impfen lassen, alles ist für alle offen, Kranke und Tote muß keiner mehr fürchten oder bedauern, anders als bei Masern trifft es kaum unschuldige Kinder verantwortungsloser Erwachsener.
Zum einen betonte Klaus Cichutek von der Ständigen Impfkommission mehrfach, daß die Priorisierung der Impfung nach Erkrankungs-, nicht Infektionsrisiko geschehen solle, wonach die 75- bis 80-Jährigen eher dran seien als irgendwelche Berufsgruppen, sofern sie nicht ständig direkt mit der Hauptrisikogruppe in Kontakt kämen. Er räumte jedoch der Politik das Recht ein, aus gutem Grund davon abzuweichen, etwa Erzieher früher zu impfen. Für mich bedeutet das einfach: Leben und Gesundheit von älteren Menschen muß „ein stückweit“ hinter dem Bildungsauftrag zurückstehen.
Zum anderen meinte Jens Spahn, es sei ganz wichtig, mit den Menschen zu sprechen und die Fakten ständig zu wiederholen. Auch dem stimme ich zu, gleichwohl es nur wenig zu verkünden gibt, was wirklich interessant ist und nicht auf der Hand liegt. Doch Wiederholung erhöht die Glaubwürdigkeit und verbessert die Stimmung. Deshalb müssen immer wieder blöde Impffragen beantwortet werden, gleichwohl wir seit Jahrzehnten uns gegen alles mögliche impfen lassen, ohne zu wissen oder zu fragen, was ein Vektor ist.
Insgesamt fühle ich meine Auffassung bestätigt, daß Erfolg und Scheitern stark von Propaganda, Angst, Durchhaltevermögen, aber auch Ermüdung, Vergnügungssucht und Renitenz abhängen, kaum von laschen Vorschriften und zumindest jetzt noch nicht von Impfraten. Wenn nunmehr drei Prozent der älteren Menschen geimpft wurden, dann sollte das Infektions‑R leicht, das Sterbe‑R deutlich sinken. Beides ist nicht der Fall. Der Impferfolg wird in Nachlässigkeit umgemünzt.
Auch ein Langzeitlerneffekt ist zu sehen: Im April ging es den meisten noch am Arsch vorbei, ob man den R-Faktor weiter drücken solle, um auf dem Pfad einer Normalverteilung Corona so schnell gehen zu lassen wie „sie“ gekommen ist, oder ob man knapp unter der Eins dümpelnd nur exponentiell fällt. Und im Juli glaubten viele noch, es ginge nach dem Tönnies-Berg wieder wie zuvor schleichend bergab, weil das „Containment“ es schon richten werde. Doch inzwischen scheinen die Medien frühzeitiger zu sehen, daß sich das geringe Gefälle nicht nur abschwächt, sondern es bald wieder bergauf gehen kann.
Ich hoffe, die Politiker haben dazugelernt und geben den erneuten Öffnungsdiskussionsorgien nicht nach. Für das wirksamste Mittel ist es wohl zu spät: Die Einschränkung des Autoverkehrs auf ein absolut notwendiges Maß. Ohne Ausnahmegenehmigung nur eine Person im Wagen, Höchstgeschwindigkeit von 100, Umdefinition der Zahl auf Schildern zur Geschwindigkeitsbeschränkung von Kilometer auf Kiloyard. Dann wäre Schluß mit Familienkutschereien und dem dämlichen Gelalle der Vertreter einer freien Fahrt für freie Bürger, Busfahren müsse wie Restaurantbesuche verboten werden.
Bei aller Misanthropie bin ich zuversichtlich. Die Menschen sind wie sie sind, die Evolution wird an ihnen nicht scheitern. Wenn die Blumen gewachsen sind, für die Mütterchen heute Erdsäcke schulterten, also noch dieses Jahr, werden wir mit dem Virus leben, ohne es „gelernt“ zu haben: Jeder kann sich impfen lassen, alles ist für alle offen, Kranke und Tote muß keiner mehr fürchten oder bedauern, anders als bei Masern trifft es kaum unschuldige Kinder verantwortungsloser Erwachsener.
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Neandertalergen
wuerg, 17.01.2021 18:20
Fast ein Jahr lang führt das Land der Elite-Universitäten deren Corona-Statistik an, während Afrika sich auffallend bedeckt hält. Einem denkenden Menschen kommen schnell vernünftige Gründe in den Sinn: Warme Luft, weitläufige Landschaft, junge Menschen und geringer Entdeckungsgrad. Mit mehr halten wir uns politisch korrekt zurück. Da aber Rassismus nur von weiß zu anders möglich ist, darf man Europäern durchaus eine Schwäche in Form eines Neandertalergenes andichten. Einmal abgesehen davon, daß Asiaten und letztlich auch die amerikanischen Ureinwohner es haben müßten. Da Rassismus zu vermeiden ist und nur von weiß zu schwarz geht, ist jeder Anflug einer Kritik an letzteren zu meiden, auch wenn sie gerne angeben, zum Beispiel mit ihrer schnellen Reaktion auf Corona, alternativen Heilmethoden, technischem Fortschritt und Freiheit vom Neandertalergen.
Was eine gequirle Scheiße! Vor wenigen Jahren wußte man noch nicht einmal, ob die Neandertaler überhaupt Gene in uns hinterließen. Nun zeigen sie schon drastische Auswirkungen. Haben sie die gripperesistenten Affengene ersetzt? Und wo ist der technische Fortschritt? Etwa der Einsatz von Mobiltelefonen zur bargeldlosen Auszahlung von Hilfsgeldern? Angesichts der Tatsache, daß in Afrika nur wenige teure Telefonkabel verlegt wurden und nun von weißer Funktechnik profitiert werden kann, ist nicht nur der technische Fortschritt bescheiden. Daran werden sich nach den Europäern auch Chinesen die Zähne ausbeißen.
Und dann noch die schlichte Frage: Leben in Südafrika vor allem Weiße, oder ist deren unselige Dominanz dafür verantwortlich, daß dort neben Aids nun auch Corona grassiert und den Löwen(!)anteil aller afrikanischen Fälle stellt:
Aus dem Raster fallen vor allem notorische Lügner. Darunter auch die dank Handball aufgeflogen Kapverdischen Inseln. Ich weiß nichts über sie, gehe aber davon aus, daß Tote verschwiegen wurden und sie wie wir im Sommer denken: Machen wir einfach nix, es wird schon gut gehen, schließlich haben wir uns auf Steecksche Letalitäten im Promillebereich runterinfiziert. Und falls nicht, dann sehen wir weiter. Sie hätten Glück haben können, nun war es Pech: Sie brachten gegen Deutschland nicht mehr genügend Spieler aufs Feld.
Und was Gesamtafrika betrifft, so wird sich erweisen, daß einfach sowohl Tote als auch Infizierte verschwiegen wurden. Die Zahlen mögen korrigiert werden, sobald es für sie ein Kopfgeld gibt. Schon jetzt gefallen sich einige darin, den europäischen Nachbarn Impfdosen wegzukaufen und an Leute zu verschenken, die mit oder ohne Neandertalergen gar nicht erkranken. Leider werde ich die Zeiten nicht mehr erleben, da intelligente Maschinen den Menschen Impfstoff nach rationalen Kriterien zur Verfügung stellen, nachdem sie zuvor Daten auf Basis objektiver Kriterien gesammelt haben. Was nicht bedeutet, daß sie die Menschen in ihrer vielfältigen Irrationalität beschneiden werden.
Was eine gequirle Scheiße! Vor wenigen Jahren wußte man noch nicht einmal, ob die Neandertaler überhaupt Gene in uns hinterließen. Nun zeigen sie schon drastische Auswirkungen. Haben sie die gripperesistenten Affengene ersetzt? Und wo ist der technische Fortschritt? Etwa der Einsatz von Mobiltelefonen zur bargeldlosen Auszahlung von Hilfsgeldern? Angesichts der Tatsache, daß in Afrika nur wenige teure Telefonkabel verlegt wurden und nun von weißer Funktechnik profitiert werden kann, ist nicht nur der technische Fortschritt bescheiden. Daran werden sich nach den Europäern auch Chinesen die Zähne ausbeißen.
Und dann noch die schlichte Frage: Leben in Südafrika vor allem Weiße, oder ist deren unselige Dominanz dafür verantwortlich, daß dort neben Aids nun auch Corona grassiert und den Löwen(!)anteil aller afrikanischen Fälle stellt:
Infiz. Tote Sterberate auf 100.000 in Prozent gesamte Welt 1.300 26 2,1 Afrika 250 6 2,4 Südafrika 2.300 62 2,8 Kapverdische Inseln 2.400 22 0,9 Deutschland 2.450 56 2,3Was fällt in dieser Aufstellung gegen die Erwartung, Berichterstattung und fromme Wünsche auf? Die Gefahr nach einer offiziellen Ansteckung auch offiziell zu versterben, ist in weiten Bereichen ähnlich und liegt dank der zweiten Welle zwischen zwei bis drei Prozent. Unterschiede bestehen mehr darin, wie coronafreundlich die Umstände sind, wie sehr man der Krankheit freien Lauf ließ und in welchem Ausmaße Infizierte und Tote anderen Krankheiten zugeschrieben werden.
Aus dem Raster fallen vor allem notorische Lügner. Darunter auch die dank Handball aufgeflogen Kapverdischen Inseln. Ich weiß nichts über sie, gehe aber davon aus, daß Tote verschwiegen wurden und sie wie wir im Sommer denken: Machen wir einfach nix, es wird schon gut gehen, schließlich haben wir uns auf Steecksche Letalitäten im Promillebereich runterinfiziert. Und falls nicht, dann sehen wir weiter. Sie hätten Glück haben können, nun war es Pech: Sie brachten gegen Deutschland nicht mehr genügend Spieler aufs Feld.
Und was Gesamtafrika betrifft, so wird sich erweisen, daß einfach sowohl Tote als auch Infizierte verschwiegen wurden. Die Zahlen mögen korrigiert werden, sobald es für sie ein Kopfgeld gibt. Schon jetzt gefallen sich einige darin, den europäischen Nachbarn Impfdosen wegzukaufen und an Leute zu verschenken, die mit oder ohne Neandertalergen gar nicht erkranken. Leider werde ich die Zeiten nicht mehr erleben, da intelligente Maschinen den Menschen Impfstoff nach rationalen Kriterien zur Verfügung stellen, nachdem sie zuvor Daten auf Basis objektiver Kriterien gesammelt haben. Was nicht bedeutet, daß sie die Menschen in ihrer vielfältigen Irrationalität beschneiden werden.
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