Handwerker
Es wird ja gerne auf Handwerker geschimpft, aber heute morgen haben sie zu zweit in 80 Minuten mein Badezimmer gestrichen. Dazu hätte ich mindesten fünf Stunden benötigt. Was es kostet, weiß ich nicht. Doch für den Preis hätte ich es sicher nicht gemacht.

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Das Ende von MumbaI
Mit den jüngsten Attentaten heißt Mumbai wieder Bombay. Und bald wird es in Bangkok auch wieder Mörder und Plünderer statt MörderInnen und Plünder(er)Innen geben.

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Das Super-Schmalz-Talent
Gibt es nicht eine Myriade von Deutschen, die besser und mit weniger Schmalz Mund­harmonika spielen? Sollten unter ihnen nicht tausend mit einer ähnlich herzzer­reißenden Geschichte zu finden sein? Und vielleicht haben hundert davon auch einen Offen­barungseid geleistet.

Fernsehen

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Mogadischu
Der gerade im Fernsehen laufende Film Moga­dischu soll angeb­lich nicht beschö­nigen und auch nicht über­treiben. In jedem Falle bestätigt er mein seit über vierzig Jahren unver­ändertes Gefühl, lieber neben einem schwer bewaff­neten Israeli als einem gefes­selten Palästi­nenser zu stehen.

Fernsehen

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Buß- und Bettag
Weil die Sachsen im Pisa-Test so gut abschnit­ten, dür­fen heute auch die Eltern zu Hause blei­ben [1] und den Buß- und Bet­tag fei­ern, den die übrige deut­sche Chri­sten­heit sich hat strei­chen las­sen, um die Pflege­ver­siche­rung zu unter­stüt­zen. So kann der not­lei­dende Zulie­fe­rer für den Bau offen­sicht­lich ver­zicht­ba­rer Neu­wa­gen seine Arbei­ter heute in den Urlaub oder die Gleit­zeit zwin­gen, nicht aber in die Kirche.

In ihrer grenzen­losen Güte ging die katho­li­sche Kirche mit der Strei­chung des Buß- und Bet­ta­ges dazu über, öku­meni­sche Gottes­dienste anzu­bie­ten. Das ge­schah auch am Refor­ma­tions­tag, als die Pro­testan­ten nicht mehr genug Leute in die Kirche beka­men. Doch ein wahr­haft großes Herz hätte eher so ab­struse katho­li­sche Zusatz­feier­tage wie Hei­lige Drei Könige, Fron­leich­nam oder Aller­heili­gen geop­fert.

Letzteres breitet sich in einer heid­ni­schen Vari­ante mit Kür­bis­sen nicht nur am Vor­abend aus. Die all­gemei­ne Wieder­bele­bung des Refor­ma­tions­tages wird des­halb ein from­mer Wunsch bleiben. Und in hun­dert Jah­ren lau­ten unsere Haupt­feier­tage: Hallo­ween, Valen­tins­tag, Rosen­montag, Fast­nacht und Welt-​Aids-​Tag.

[1] In Bayern nur Schüler. Im unge­bil­deten Nor­den ist auch heute für alle Pau­ken und Arbei­ten ange­sagt.

Reformationstag | Fronleichnam | Karfreitag

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Lug und Trug
Schon nach wenigen Minuten der noch laufenden Sendung „Uri Geller live ‒ Ufos & Aliens: Das unglaub­liche TV-Expe­riment“ habe ich soviel Schwach­sinn gehört, daß ich ein ganzes Jahr darüber bloggen und mich aufregen könnte. Schon zu Beginn wurde eine Figur verwendet, die ich nicht rheto­risch, sondern unred­lich nennen möchte:

Erst wird eine abstruse, zumindest aber spekulative Behaup­tung A aufge­stellt, dann wird über eine schwächere Aussage A′ schwa­droniert und Zustim­mung erheischt, um die dann als eine zu A auszu­geben. Wenn dies einer bemerkt und den ganzen Vorgang nicht in die Tonne haut, sondern auf diesen Trick, auf den über­sehenen Strich aufmerksam macht, dann ist er ein Ungläu­biger, ein Igno­rant, ein Posi­tivist.

In der Sendung steht A für „uns haben Außer­irdische besucht“ und A′ für „es gibt außer­irdisches Leben“. Immer und immer wieder sagen Leute, daß sie an die Existenz von Außer­irdischen glauben, und regel­mäßig macht vor allem Uri Geller daraus einen Beleg für die Existenz von Ufos und Aliens auf der Erde.

Ungläubige zu diffamieren, hat man im Fern­sehen natürlich nicht nötig, schließ­lich bestimmt man umfas­send selbst, was gesendet wird und was nicht. Lieber inte­griert man einen mode­raten Skep­tiker und befragt tele­fonsich die Bevöl­kerung: „Was meinen Sie: Gibt es außer­irdisches Leben?“ Vor der Sendung waren es 16 Pro­zent [1]. Heute abend würden mich 60 nicht wundern.

Auch vor anderen Versatzstücken schrecken Uri Geller und die Effekt­hascher des Fern­sehens bekannt­lich nicht zurück. Mehr dazu in den Kommentaren.

[1] 16 Prozent der Deutschen glauben an Außerir­dische: … News aktuell, 29.10.2008

Fernsehen | Next Uri Geller | Cosmic Connection

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Sudoku, Teil 5
Nach fast einem Jahr Sudoku-Pause habe ich mir wieder ein Sudoku-Heft gekauft. Und zwar für 3,50 Euro die September-Ausgabe von "Su-Doku Extreme" [1] mit 67 Rätseln der Stufe 6 bis 7. Zwar gibt es Sudoku allenthalben umsonst, doch lohnen sich 5 Cent für ein Rätsel, wenn es groß genug ist und ordentlich aussieht. Das erleichtert die Arbeit und hebt das Vergnügen. Ich habe das ganze Heft durchgearbeitet und mein Scheitern oder meine Lösung im Vergleich mit der eines Computers aufgeschrieben. Damit will ich die Menschheit verschonen, nicht aber mit einer Zusammenfassung.

Die ersten 16 Sudoku des Heftes sind der Stufe 6, die letzten 20 der Stufe 7 zugeordnet. Die mittleren 31 sind mit "6-7" bezeichnet. Gemäß meinem Erfolg habe ich jedem Rätsel einen persönlichen Schwierigkeitgrad zugeordnet [4]:
0. ohne Notizen und ohne Mühe gelöst
1. ohne Notizen gelöst, Paare genutzt
2. ohne Notizen gelöst, Zweier genutzt
3. ohne Notizen gelöst, Fälle unterschieden
4. versteckte Zweier notiert und gelöst
5. mit notierten Fällen gelöst
6. ohne Notizen gescheitert, Irrtum
7. versteckte Zweier ohne Erfolg notiert
8. Fälle ohne Erfolg notiert
9. sehr viele Notizen ohne Erfolg
Zur Kontrolle und Einordnung meiner Leistung habe ich alle Sudoku durch ein Lösungsprogramm [2] laufen lassen. Gemäß den bemühten Techniken, habe ich eine weitere Einordnung vorgenommen [4]:
0. versteckte Einer allein reichen aus
1. nackte und versteckte Einer reichen
2. Einer, nackte Paare und Tripel reichen
3. zusätzlich versteckte Paare genutzt
4. auch versteckte Tripel betrachtet
5. Zweier genutzt (pointing pairs)
6. einfache Färbung führte ins Ziel
7. es mußte zu Y-Wings gegriffen werden
8. Eindeutigkeit von Rechtecken genutzt
9. es wurde eine XY-Kette bemüht
Das Ergebnis ist recht einfach: Die ersten 37 Rätsel sind allein mit nackten und versteckten Einern zu bewältigen und wurden bis auf einzelne Aussetzer von mir ohne Notizen gelöst. Danach wird es zunehmend anstrengender. Sowohl der Computer als auch ich müssen im Mittel alle fünf Rätsel in unserer Tabelle einen Schritt weiter gehen.
Schwierigkeitssteigerung von "Su-Doku Extreme"
Das studierte Heft mit seinen 67 Rätseln stuft sich selbst mit 6,5 ein und deckt anderthalb dieser Stufen ab. Deshalb ordne ich den Rätseln um die Nummer 12 herum die Stufe 6 zu, und denen um die Nummer 56 herum die Stufe 7. Wie schwer es mir (wuerg) und dem Lösungsprogramm (scanraid) fiel und wie ein Bewertungsprogramm (suexrate [3]) die Rätsel einschätzt, gibt die Tabelle wieder:

NummerStufewuergscanraidsuexrate
015,750,00,859
126,000,20,959
236,250,51,059
346,501,51,259
456,753,02,095
567,005,04,5100
677,257,07,5105

Bis zur Stufe 6,5 hatte ich keine Schwierigkeiten, doch eine Stufe höher erreichte ich meine Leistungsgrenze. Scanraid muß erst etwas später zu fortgeschrittenen Methoden über Einer, Paare und Tripel hinaus greifen. Das Programm suexrate bewertet bis 6,5 die Rätsel mit 59 Punkten, weil Einer reichen und 81-59=22 Ziffern bereits vorgegeben sind. Danach wird zwar höher bewertet, die allmähliche Steigerung der Schwierigkeit wird aber kaum erkannt.

[1] Su-Doku Extreme 9/2008, Editions Megastar

[2] Andrew Stuart, Sodoku-Solver

[3] Günter Stertenbrink, Sudoku

[4] Allmählig geht mir der Verfolgungswahn auf den Keks. Ich wollte eine Liste mit <ol start=0> schreiben. Und was ist passiert? Mir wird "start=0" entfernt, also stur bei 1 statt 0 mit der Aufzählung begonnen! Auch gefallen mir keine reingehauenen </li>. Ganz zu schweigen von den angeklatschen Bildern, auch wenn man vor und nach <%image%> eine Freizeile läßt.

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