... newer stories
Frank Schätzing
wuerg, 03.01.2024 21:12
Ich habe mich tatsächlich hinreißen lassen und noch vor Weihnachten geschafft, den Schwarm von Frank Schätzing¹ insofern vollständig zu lesen, als ich nur kurze Abschnitte gähnender Langeweile ausließ. Ich hatte keine Verfilmung gesehen, keine Zusammenfassung oder Rezension gelesen, konnte mir aber anhand des Titels und vom Hörensagen vorstellen, um was es geht. Nach wenigen Seiten war mir auch genauer klar, auf was es nach 1000 hinauslaufen wird, was die schlichte Botschaft sein soll.
Besonders enttäuschend fand ich, daß mehrfach Geschichten und Filme mit der Kritik erwähnt werden, sie malten schwarz-weiß, gute Wissenschaftler gegen böses Militär. Und dann ist es genau das! Dazu noch wie in einem Action-Film dauernd wechselnde Schauplätze, bekannte Orte, überhebliche Amerikaner, viele Tote, überlebende Einzelkämpfer, Erfolg durch eine Wunderwaffe, eine singuläre und trotz aller Hindernisse geglückte Handlung eines einzelnen.
Da wundert es nicht, daß die von mir im Nachgang zur Kenntnis genommenen Beurteilungen kein Mittelmaß kennen. Dennoch gemittelt und auf Schulnoten umgerechnet nur eine Vier plus für das Buch, nicht die ZDF-Verfilmung, mit der Frank Schätzing unzufrieden war. Das scheint mir modernes Gehabe. Wäre Goethe auch unzufrieden? Oder kennte er den Unterschied zwischen einem langatmigen Roman und einer kurzweiligen Verfilmung?
Eines hat er aber dadurch bewirkt. Wer nach Schätzing, Schwarm und Kritik googelt, wird mit diesem Streit zugemüllt. Zaghafte negative Einlassungen zum Roman selbst habe ich allenfalls in sehr frühen Rezensionen gefunden. Es wurde auch der moderne Vorwurf laut, plagiiert zu haben. Doch was denken die Menschen? Daß man in einem Roman mit derart vielen Details glänzen kann, ohne sich Informationen beschafft zu haben, die im Ergebnis wie abgeschrieben wirken und vielleicht auch sind?
Ich hätte zur Einordnung gleich nur den mit „Dank“ überschriebenen Abgesang lesen sollen, in dem einer endlosen Reihe wichtiger Menschen (nicht Yrr) für ihre Unterstützung gedankt wird. Er wird eingeleitet mit den bescheidenen Worten: „Auf über 1.000 Seiten ‒ prallvoll mit Wissen und Wissenschaft ‒ sollte man die Einflüsse vieler kluger Leute erwarten, und so ist es auch.“
1 Frank Schätzing: Der Schwarm. Kiepenheuer & Witsch, 2004.
Besonders enttäuschend fand ich, daß mehrfach Geschichten und Filme mit der Kritik erwähnt werden, sie malten schwarz-weiß, gute Wissenschaftler gegen böses Militär. Und dann ist es genau das! Dazu noch wie in einem Action-Film dauernd wechselnde Schauplätze, bekannte Orte, überhebliche Amerikaner, viele Tote, überlebende Einzelkämpfer, Erfolg durch eine Wunderwaffe, eine singuläre und trotz aller Hindernisse geglückte Handlung eines einzelnen.
Da wundert es nicht, daß die von mir im Nachgang zur Kenntnis genommenen Beurteilungen kein Mittelmaß kennen. Dennoch gemittelt und auf Schulnoten umgerechnet nur eine Vier plus für das Buch, nicht die ZDF-Verfilmung, mit der Frank Schätzing unzufrieden war. Das scheint mir modernes Gehabe. Wäre Goethe auch unzufrieden? Oder kennte er den Unterschied zwischen einem langatmigen Roman und einer kurzweiligen Verfilmung?
Eines hat er aber dadurch bewirkt. Wer nach Schätzing, Schwarm und Kritik googelt, wird mit diesem Streit zugemüllt. Zaghafte negative Einlassungen zum Roman selbst habe ich allenfalls in sehr frühen Rezensionen gefunden. Es wurde auch der moderne Vorwurf laut, plagiiert zu haben. Doch was denken die Menschen? Daß man in einem Roman mit derart vielen Details glänzen kann, ohne sich Informationen beschafft zu haben, die im Ergebnis wie abgeschrieben wirken und vielleicht auch sind?
Ich hätte zur Einordnung gleich nur den mit „Dank“ überschriebenen Abgesang lesen sollen, in dem einer endlosen Reihe wichtiger Menschen (nicht Yrr) für ihre Unterstützung gedankt wird. Er wird eingeleitet mit den bescheidenen Worten: „Auf über 1.000 Seiten ‒ prallvoll mit Wissen und Wissenschaft ‒ sollte man die Einflüsse vieler kluger Leute erwarten, und so ist es auch.“
1 Frank Schätzing: Der Schwarm. Kiepenheuer & Witsch, 2004.
... link (11 Kommentare) ... comment
... older stories