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Deutschbindestricher
wuerg, 05.10.2018 21:00
Zum Tag der deutschen Einheit reicht nicht mehr ein Tag der offenen Moschee ebenfalls am 3. Oktober, der einst zumindest vorgab, Moslems und Christen seien eins wie Ost und West. [1] Jetzt wird zur Unmenge an Flüchtlings-, Ausländer-, Rassismus- und Frauentagen auch noch ein Tag der Vielfalt gefordert, obgleich das Wort Vielfalt zusammen mit Bereicherung sich auf dem absteigenden Ast befindet und bald zur Lachnummer wird wie dereinst die blühenden Landschaften, während Rotkäppchensekt und der Solidaritätszuschlag sich gehalten haben.
Im Zusammenhang dieser Kampagne von Türken, Schwarzen, Moslems und Persern [2] taucht auch das Wort Bindestrichdeutscher auf, offensichtlich analog zum Biodeutschen konstruiert. [3] Es hebt wohl auf stigmatisierende Bildungen wie Deutsch-Türken ab und nutzt eiskalt die Tatsache, daß selbst Einheimische Deutschbindestricher sind, weil sie gerne auch deutsche Wörter mit einem Bindestrich zusammensetzen. Doch es gibt keine Deutsch-Amerikaner, keine Mit-Bürger, keine Beute-Deutschen, eigentlich auch keine E-Mail. [4] Ich warte noch auf die Minus-Deutschen, für die Binde-, Gedanken-, Geviert-, Spiegel-, Trennstrich und Wenigerzeichen immer Minus heißen.
[1] Interessant ist der Zusammenhang zur von Christen getragenen Interkulturellen Woche der ausländischen Mitbürger. Laut Wikipedia ist es die christliche Woche vor dem Erntedankfest, das dieses Jahr auf das späteste Datum 7. Oktober fällt. Das war einmal so. Jetzt kann es jeder wie ein Dachdecker handhaben, wie auch den Erntedankgottesdienst. Ich hasse Gedenk- und Feiertage, deren Termine sich nicht aus einem noch so komplizierten Algorithmus ergeben, die somit in Kalenderprogrammen und tausendjährigen Kalendern nicht nur wegen ihrer Bedeutungslosigkeit fehlen. Dieses Jahr fiel das Los auf die Woche vom 23. bis 29. September 2018 unter dem Motto "Vielfalt verbindet". Für den Tag des Flüchtlings am Freitag, den 28. September mußte ein weiteres her: Rettet das Recht auf Asyl! Da ich keine Doktorarbeit zum Thema "Christliche Feiertagsvielfalt" schreiben will, gehe ich auf der Basis der wenigen mir vorliegenden Daten davon aus, daß die Interkulturelle Woche nicht die letzte oder zweitletzte christliche Woche vor dem Erntedankfest ist, auch nicht die letzte im September oder die erste nach dem Herbstanfang, sondern die des letzten Freitagsgebetes im September. In Wirklichkeit ist es wohl die Vielfalt der Regionen abbildende Willkür, ähnlich den Schulferien, an denen Erntedankgottesdienste gerne ausgerichtet werden.
[2] Manche mögen Iraner als einzig politisch korrekt sehen. Doch seit gestern hat der mit wem auch immer bestückte Internationale Gerichtshof die Amerikaner auf einen Vertrag aus dem Jahre 1955 mit dem Schah von Persien verpflichtet. Ginge es nicht um Sanktionen der Amerikaner, sondern der Griechen, hätte man sicherlich noch eine Tontafel aus der Zeit vor Alexander dem Großen gefunden. Auch die Reichsbürger sollten vor dem Internationalen Gerichtshof ihr Glück versuchen, obwohl er sich bereits für die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Dritten Reiches entschieden hat.
[3] Wolfgang Hebold: Tag der deutschen Einfalt. Freie Welt, 04.10.2018.
[4] Aus ästhetischen Gründen oder um Sterne und Binnenversalien aufzulösen, sind Sql-Plus statt Sql*Plus, I-Pod statt iPod oder Kaffee-Ernte natürlich angezeigt. Auch gegen Geschirr-Rückgabe hätte ich nichts, so man Geschirrückgabe für veraltet hält. Auf Schildern bietet sich eine zweizeilige Darstellung an.
Tag der Einfalt | Deutschkubaner | UN | Unterstrich | Kirchenjahr
Im Zusammenhang dieser Kampagne von Türken, Schwarzen, Moslems und Persern [2] taucht auch das Wort Bindestrichdeutscher auf, offensichtlich analog zum Biodeutschen konstruiert. [3] Es hebt wohl auf stigmatisierende Bildungen wie Deutsch-Türken ab und nutzt eiskalt die Tatsache, daß selbst Einheimische Deutschbindestricher sind, weil sie gerne auch deutsche Wörter mit einem Bindestrich zusammensetzen. Doch es gibt keine Deutsch-Amerikaner, keine Mit-Bürger, keine Beute-Deutschen, eigentlich auch keine E-Mail. [4] Ich warte noch auf die Minus-Deutschen, für die Binde-, Gedanken-, Geviert-, Spiegel-, Trennstrich und Wenigerzeichen immer Minus heißen.
[1] Interessant ist der Zusammenhang zur von Christen getragenen Interkulturellen Woche der ausländischen Mitbürger. Laut Wikipedia ist es die christliche Woche vor dem Erntedankfest, das dieses Jahr auf das späteste Datum 7. Oktober fällt. Das war einmal so. Jetzt kann es jeder wie ein Dachdecker handhaben, wie auch den Erntedankgottesdienst. Ich hasse Gedenk- und Feiertage, deren Termine sich nicht aus einem noch so komplizierten Algorithmus ergeben, die somit in Kalenderprogrammen und tausendjährigen Kalendern nicht nur wegen ihrer Bedeutungslosigkeit fehlen. Dieses Jahr fiel das Los auf die Woche vom 23. bis 29. September 2018 unter dem Motto "Vielfalt verbindet". Für den Tag des Flüchtlings am Freitag, den 28. September mußte ein weiteres her: Rettet das Recht auf Asyl! Da ich keine Doktorarbeit zum Thema "Christliche Feiertagsvielfalt" schreiben will, gehe ich auf der Basis der wenigen mir vorliegenden Daten davon aus, daß die Interkulturelle Woche nicht die letzte oder zweitletzte christliche Woche vor dem Erntedankfest ist, auch nicht die letzte im September oder die erste nach dem Herbstanfang, sondern die des letzten Freitagsgebetes im September. In Wirklichkeit ist es wohl die Vielfalt der Regionen abbildende Willkür, ähnlich den Schulferien, an denen Erntedankgottesdienste gerne ausgerichtet werden.
[2] Manche mögen Iraner als einzig politisch korrekt sehen. Doch seit gestern hat der mit wem auch immer bestückte Internationale Gerichtshof die Amerikaner auf einen Vertrag aus dem Jahre 1955 mit dem Schah von Persien verpflichtet. Ginge es nicht um Sanktionen der Amerikaner, sondern der Griechen, hätte man sicherlich noch eine Tontafel aus der Zeit vor Alexander dem Großen gefunden. Auch die Reichsbürger sollten vor dem Internationalen Gerichtshof ihr Glück versuchen, obwohl er sich bereits für die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Dritten Reiches entschieden hat.
[3] Wolfgang Hebold: Tag der deutschen Einfalt. Freie Welt, 04.10.2018.
[4] Aus ästhetischen Gründen oder um Sterne und Binnenversalien aufzulösen, sind Sql-Plus statt Sql*Plus, I-Pod statt iPod oder Kaffee-Ernte natürlich angezeigt. Auch gegen Geschirr-Rückgabe hätte ich nichts, so man Geschirrückgabe für veraltet hält. Auf Schildern bietet sich eine zweizeilige Darstellung an.
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