Maybrit Illner
Als ich mich hier vor fast genau zwölf Jahren erstmal zu einer Diskus­sion mit Sandra Maisch­berger ausließ, ging es bereits um gewalt­tätige Moslems. Gestern bei Maybrit Illner standen sie immer noch im Vorder­grund, obgleich es doch um Gewalt an Schulen gehen sollte. Nur Naiv­linge wie die der Huffing­ton Post wundern sich darüber. [1] Ärgerlich finden sie auch, daß ihr Lager nicht mehr die Mehrheit der Geprächs­teil­nehmer stellte, es sich gera­dezu umge­kehrt hatte. So ist das nun einmal mit dem Main­stream-Journa­lismus. Er ist nicht von Natur aus links, sondern hängt seine Fahne in den Wind.

Ich habe leider nur das letzte Drittel gesehen. Das reichte mir schon: Ein zum Paulus gewan­delter Schläger mit dem berühm­ten Einser-Abitur durfte von seiner krimi­nellen Vergan­genheit und seinem nunmehr anstän­digen Leben berichten. Dabei ist dieser Menschen­schlag zumin­dest ohne Abitur gar nicht selten. Wer heute noch mit dem Krumm­säbel um den Hals Menschen terro­risiert, schiebt morgen bereits einen Kinder­wagen durch die Gegend. Ob sie den ange­rich­teten Schaden jemals wieder gut­machen können oder wollen, bezwei­fele ich für die meisten. Ich bevor­zuge Muster­schüler, die immer schon gelernt und nie geprü­gelt haben.

Danach ging es um den hohen Migranten­anteil an Schulen mancher Wohn­gebiete. Der Idee, Kinder mit Schul­bussen in die bes­seren Gegenden zu schaffen oder schlimmer noch in die andere Rich­tung, konnte keiner etwas abge­winnen, auch Fran­ziska Giffey nicht. Ihrer gouver­nanten­haften Einlas­sung aber entnahm ich, daß sie auf keinen Fall Bürgers­kinder in Migranten­schulen sehen möchte. Sie fürchtete wohl, die Teddy­bären-Werfer und Ihres­gleichen zu verlieren. Ihre Empfehlung war wieder einmal: Fördern und fördern!

Laut Huffington Post soll sie zuvor ein "Macht­wort" gespro­chen haben. Dem [1] beige­fügten Filmaus­schnitt kann ich aber nur entneh­men, daß sie wieder einmal Differen­zierung in der Debatte forderte, um sogleich die General­verdachts­keule zu schwingen. Und das in einem Duktus, der mir Übel­keit bereitet. Immerhin ist Differen­zierung schon ein Zuge­ständnis, eine Abkehr von den Gold­stücken und der flächen­deckenden Berei­cherung. Jetzt heißt es nur noch, daß diese Menschen eben hier seien und wir uns um sie zu kümmern haben. Das wird mit Rücksicht auf die recht­schaf­fende Mehrheit auch geschehen.

[1] Lennart Pfahler: "Maybritt Illner": Alle prügeln auf Muslime ein - dann spricht Giffey Machtwort. Huffington Post, 06.04.2018.

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