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Elemente des Glaubens
wuerg, 19.05.2006 20:21
Die Natur rechnet nicht. Das ist eigentlich eine Binsenweisheit. Die Natur funktioniert nach uns letztlich unbekannten Prinzipien, aus denen heraus sich oftmals ein durch Rechenformeln angenähertes Verhalten einstellt. Wer diese einfache Erkenntnis mit deutlich mehr Nachdruck verbreitet als ich es gerade tue, will möglicherweise sagen, daß die bösen Physiker sich für die Natur nur interessieren, soweit sie mit ihren Formeln im Einklang steht, und blind sind für die ihre Rechnungen übersteigenden Zusammenhänge. Schnell sind solche Jungs dabei, die von den Naturwissenschaftlern gelassene Lücke zu füllen, mit null, eins und unendlich, mit Materie, Geist und Energie, mit Yin, Yang und Orgon. Viele erklären uns damit die ganze Welt, einige können sogar von diesen Prinzipien getriebene Motoren bauen.
Besonders aufgefallen ist mir die Binsenweisheit, die Natur rechne nicht, mit dem Zusatz, sie zähle nur. Was soll uns das sagen? Warum sollte sie zählen? Ergeben sich Zählungen nicht in der gleichen Art und Weise aus den grundlegenden Prinzipien wie auch die Formeln aus ihnen entstehen? Zunächst ist der pythagoreische Grundgedanke gemeint, die Grundlage der Natur seien Zahlen und ihren Beziehungen. Diese Vermutung oder Hoffnung hege auch ich, eindeutige Belege dafür sind mir allerdings nicht bekannt, zumal unser Makrokosmos ein so komplexes Gebilde darstellt, daß mögliche Zahlprinzipen ihm kaum unmittelbar zu entnehmen sind. Anders einige Esoteriker, die unsere Natur auch im Alltag zählen sehen. Überall finden sie Zahlprinzipien, als seien sie das Ziel der Schöpfung.
Besonders die Chemiker unter ihnen begeben sich dazu gerne auf die Ebene der Atome und lassen unbedarfte Gemüter glauben, diese unterlägen wegen ihrer Winzigkeit direkt den Zahlprinzipien der Natur. Behilflich ist dabei ein Meer von Zahlen, in dem die Atome schwimmen. Uran hat mit 92 die höchste Ordnungszahl unter den 83 Elementen, die in der Natur mit ausreichender Stabilität in nenneswerter Menge vorkommen. Oberhalb von Blei sind alle instabil, ebenso Nummer 43 und 61, womit 80 stabile Elemente bleiben. Mit Wismut wären es 81. Je nach Zählung gibt es 20 oder 21 Reinelemente, wovon nur eines gerader Ordnung ist. Die Hauptschalen fassen 2, 8, 18, 32, 50, … Elektronen. Die Reihenfolge ihrer Auffüllung führt zu den Edelgasen mit 2, 10, 18, 36, 54, … als Ordnungszahl. Protonen und Neutronen verhalten sich ähnlich. Sie führen auf die magischen Zahlen 2, 8, 20, 28, 50, 82, 114, … der besonders stabilen Atomkerne.
Mit diesen Zahlen ist reichlich Manövriermasse vorhanden. Zusätzlich kann man kleine Elemente als Ausnahme sehen, die Stabilitätsgrenze frei wählen oder einfach behaupten, es gebe insgesamt 243=3⋅81 natürliche stabile Isotope. Das macht den Weg frei zur geliebten 81 samt ihrem Partner 19 und dem Vierteilungsgedanken. Und da sich alles nicht nur in der Mathematik, sondern auch in den heiligen Schriften wiederfindet, ist die ganze Welt erklärt und der rechte Glaube endlich bewiesen.
[1] Fereydun Majidi: Quran, Chemistry and Code 19.
19 | 81 | Periodensystem | Isotope
Besonders aufgefallen ist mir die Binsenweisheit, die Natur rechne nicht, mit dem Zusatz, sie zähle nur. Was soll uns das sagen? Warum sollte sie zählen? Ergeben sich Zählungen nicht in der gleichen Art und Weise aus den grundlegenden Prinzipien wie auch die Formeln aus ihnen entstehen? Zunächst ist der pythagoreische Grundgedanke gemeint, die Grundlage der Natur seien Zahlen und ihren Beziehungen. Diese Vermutung oder Hoffnung hege auch ich, eindeutige Belege dafür sind mir allerdings nicht bekannt, zumal unser Makrokosmos ein so komplexes Gebilde darstellt, daß mögliche Zahlprinzipen ihm kaum unmittelbar zu entnehmen sind. Anders einige Esoteriker, die unsere Natur auch im Alltag zählen sehen. Überall finden sie Zahlprinzipien, als seien sie das Ziel der Schöpfung.
Besonders die Chemiker unter ihnen begeben sich dazu gerne auf die Ebene der Atome und lassen unbedarfte Gemüter glauben, diese unterlägen wegen ihrer Winzigkeit direkt den Zahlprinzipien der Natur. Behilflich ist dabei ein Meer von Zahlen, in dem die Atome schwimmen. Uran hat mit 92 die höchste Ordnungszahl unter den 83 Elementen, die in der Natur mit ausreichender Stabilität in nenneswerter Menge vorkommen. Oberhalb von Blei sind alle instabil, ebenso Nummer 43 und 61, womit 80 stabile Elemente bleiben. Mit Wismut wären es 81. Je nach Zählung gibt es 20 oder 21 Reinelemente, wovon nur eines gerader Ordnung ist. Die Hauptschalen fassen 2, 8, 18, 32, 50, … Elektronen. Die Reihenfolge ihrer Auffüllung führt zu den Edelgasen mit 2, 10, 18, 36, 54, … als Ordnungszahl. Protonen und Neutronen verhalten sich ähnlich. Sie führen auf die magischen Zahlen 2, 8, 20, 28, 50, 82, 114, … der besonders stabilen Atomkerne.
Mit diesen Zahlen ist reichlich Manövriermasse vorhanden. Zusätzlich kann man kleine Elemente als Ausnahme sehen, die Stabilitätsgrenze frei wählen oder einfach behaupten, es gebe insgesamt 243=3⋅81 natürliche stabile Isotope. Das macht den Weg frei zur geliebten 81 samt ihrem Partner 19 und dem Vierteilungsgedanken. Und da sich alles nicht nur in der Mathematik, sondern auch in den heiligen Schriften wiederfindet, ist die ganze Welt erklärt und der rechte Glaube endlich bewiesen.
[1] Fereydun Majidi: Quran, Chemistry and Code 19.
19 | 81 | Periodensystem | Isotope
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