Massenwirkungsgesetz
wuerg, 14.10.2009 01:00
Aufgeschreckt durch lautes Hupen sehe ich ein Auto auf den Bürgersteig fahren und scharf bremsen, um die Bekannten vor der Kühlerhaube zu erschrecken. Nach kurzen Gebrabbel ging die Fahrt weiter, nicht ohne noch einmal debil in meine Richtung zu gestikulieren. Offensichtlich hatte ich von der anderen Straßenseite aus zu intensiv zugesehen. Natürlich waren es wieder Jugendliche fremdländischen Aussehens. Und gerade wegen der Belanglosigkeit drängte sich mir die Frage auf, warum es immer Menschen einschlägigen Styles sind, die zumeist im Abgang irgendwelche Gesten ihrer Verachtung ablassen? Warum begegnen mir nur selten ebenso feige, frustrierte und gewaltbereite Deutsche? Weil ihnen das Motiv fehlt, die Inländerfeindlichkeit. Nicht Deutschfeindlichkeit, weil diese Typen in anderen Ländern gleicher Nachsichtigkeit sicherlich nicht angenehmer sind. Es scheint ein Massenwirkungsgesetz zu gelten:
H-Ionen-Konzentration * OH-Ionen-Konzentration = 10 hoch -14 offene Stellen * Arbeitslose = 10 hoch 12 Inländerfeindlichkeit * Ausländerfeindlichkeit = konstantWenn die Konstante nicht änderbar ist, bleibt zu meinem Vorteil eigentlich nur eines. Doch wie außerhalb von Wasser auch andere Werte als 10 hoch -14 gelten, eine ordentliche Arbeitmarktpolitik auch auf 10 hoch 11 kommen könnte, so gibt es auch Japaner in Deutschland, für die eine deutlich geringere Konstante gilt. Sie sind einfach zivilisierter.
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mark793,
14.10.2009 13:14
Bei uns in der Verbundgemeinde
bilden tatsächlich die Japaner die zahlenmäßig größte Ausländergruppe, und in der benachbarten Landeshauptstadt ist diese dort ebenfalls stark vertretene Gruppe nicht durch U-Bahn-Schlägereien oder Kavalierstarts mit gepimptem BMW-E36-Coupés aufgefallen.
Auffällig ist aber, dass sich hier immer mehr einheimische Mittelschichtkids dieses Erkan & Stefan-Idiom "ey, alda, guckstu hier" zu eigen machen. Ich wollte mir anfangs noch einreden, das sei irgendwie popkulturell-metaironisch gemeint, aber anscheinend meinen die das tatsächlich ernst.
Auffällig ist aber, dass sich hier immer mehr einheimische Mittelschichtkids dieses Erkan & Stefan-Idiom "ey, alda, guckstu hier" zu eigen machen. Ich wollte mir anfangs noch einreden, das sei irgendwie popkulturell-metaironisch gemeint, aber anscheinend meinen die das tatsächlich ernst.
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wuerg,
14.10.2009 20:53
Natürlich versuchen auch Einheimische auf Gangsta zu machen, und nicht alle sind gefährlich, nur weil sie so aussehen. Auch sie klassifiziere ich nach dem äußeren Eindruck, der ihnen ja so wichtig ist. Im Einzelfall kann ich mein Urteil immer noch ändern. Zunächst ist jeder Jugendliche mit brutalem türkisch-arabischem Aussehen für mich ein Schläger mit Minderwertigkeitskomplex.
Ich will noch darauf hinweisen, daß ich mich schon vor der durch Sarrazin losgetretenen Debatte hier ähnlich äußerte und vorhersagte, daß die stärkere Gruppe der normalen Menschen irgendwann die Nase voll hat von elendigen Wadenbeißern, die meinen das Schwert der Mehrheit sei stumpf, nur weil es noch in der Scheide steckt.
Ich will noch darauf hinweisen, daß ich mich schon vor der durch Sarrazin losgetretenen Debatte hier ähnlich äußerte und vorhersagte, daß die stärkere Gruppe der normalen Menschen irgendwann die Nase voll hat von elendigen Wadenbeißern, die meinen das Schwert der Mehrheit sei stumpf, nur weil es noch in der Scheide steckt.
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mark793,
14.10.2009 21:57
Naja,
die Frage ist weniger, ob das Betragen gewisser Minderheiten dieser "normalen" Mehrheit irgendwann stinkt, sondern, was daraus dann konkret folgt. So sehr mir die Unperfektheiten unserer heutigen Gesellschaft bisweilen aufstoßen, gegen einen Tugend- und Normalitätsterror von singapuritanischem Zuschnitt (um nur mal ein Beispiel zu nennen) wollte ich den derzeitigen status quo dann vielleicht lieber doch nicht tauschen.
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wuerg,
14.10.2009 22:56
Es geht zumindest bei uns nicht darum, alles zu verbannen, was von der Durchschnittsnorm abweicht, noch nicht einmal um die Einhaltung von Mindestnormen. Wir sind aus christlich-humanistischem Dusel sehr nachsichtig und langmütig. Auch ich bin dafür, vieles zu erdulden und fünfundzwanzigste Chancen aus grundsätzlichen Erwägungen einzuräumen. Aber auch den nachsichtigsten und friedlichsten Menschen kann man so sehr nerven, daß er ausrastet. Es wäre besser, vorher etwas dagegen zu tun.
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wuerg,
12.08.2018 21:08
Nach fast einem Jahrzehnt ist es Zeit, das Massenwirkungsgesetz zu überprüfen: In Wasser gilt es immer noch. Für Säuren liegt das Hauptgewicht bei den H-Ionen, für Basen bei den OH-Ionen. Auf dem Arbeitsmarkt habe ich fast 2 mal 10 hoch 12 errechnet, gehe aber davon aus, daß es 2009 nicht anders war und ich nur die 2 der Einfachheit halber unterschlagen habe. Hier überwiegen die Arbeitslosen, jeweils vier kommen auf eine gemeldete offene Stelle. Ungemeldete gibt es weit mehr, weshalb zumindest die meisten Arbeit finden könnten.
Im dritten Fall sind die Verhältnisse weniger klar: Es sieht so aus, als habe sich die Konstante erhöht, als sei die Temperatur gestiegen, um im chemischen Bild zu bleiben, wo im allgemeinen diese Konstanten ebenfalls mit der Temperatur wachsen. Aber egal, es ist so und so nicht klar, was mit den provokativen Wörtern Inländer- und Ausländerfeindlichkeit genau gemeint ist, wie man sie gar messen könnte.
Es gilt aber einen dem Massenwirkungsgesetz ähnlichen Zusammenhang, den ich an einem Beispiel erläutern möchte: An einem langen Tisch sitzen sich die Parteien M und N mit m und n Spielern gegenüber. Für jedes der mn Paare wird einmal gewürfelt. Bei einer Eins erhält die Partei M einen Punkt, bei einer Sechs die andere Partei N. Jeder wird dies für ein umständliches, aber gerechtes Glücksspiel halten. Jede der beiden Parteien kann mit mn/6 Punkten rechnen.
Wer bereit und in der Lage ist, in diesem Spiel ein Modell für das Aufeinandertreffen von m=18.600.000 Migrationshintergründlern auf n=63.800.000 Biodeutsche [1] zu sehen, der würde bei gleich hohem Bedürfnis, der jeweils anderen Gruppe eins überzuziehen, in beiden Richtungen die gleiche Anzahl von Übergriffen erwarten. Das ist aber nicht der Fall. Es sieht so aus, als würde nicht gewürfelt, sondern Lotto gespielt. Die einen gewinnen bei sechs Richtigen, die anderen bereits bei fünf mit Zusatzzahl.
Zu diesem Nachtrag sah ich mich durch eine Meldung [2] vom heutigen Tage veranlaßt. Da lese ich von etwa 1500 politisch motivierten Angriffen auf Asylsuchende pro Jahr. Bei gleicher Agrressivität und Gelegenheit müßten dem 1500 politisch motivierte Angriffe auf Biodeutsche gegenüberstehen. Gäbe es sie, würde man den Begriff politisch geeignet interpretieren. Offensichtlich handeln Nazis politisch, sind also wie andere Terroristen moralisch aus dem Schneider.
Aber so ist die Tagesschau: Man sucht sich einen feinen Bereich heraus, auf dem die andere Seite schlecht mithalten kann und bemängelt die zwar rückläufigen, doch immer noch zu hohen Zahlen, obgleich bei wachsender Überfremdung schon Konstanz ein Erfolg wäre. Geht man in Bereiche mit höheren und besser vergleichbaren Anzahlen wie Messerstechereien oder Taschendiebstähle, dann sprechen die Zahlen eine ganz andere Sprache.
[1] Man mag die Zahlen bezweifeln, die Gruppen anders abgrenzen. Doch ändert das nichts. Zwar wächst die Zahl der Übergriffe mit der Gruppengröße, doch sollten bei gleicher Aggressivität die absoluten Fallzahlen in beiden Richtungen gleich sein. Wenn es um die wesentlich weniger m=30.000 Japaner geht, die von Henryk M. Broder gerne zitiert werden und die ich 2009 in meinem Beitrag bereits erwähnte, dann sind die Zahlen sicherlich ausgeglichen, wenn nicht zu unseren Ungunsten.
[2] Weniger Angriffe - aber immer noch hohe Zahl. Tagesschau, 12.08.2012.
Im dritten Fall sind die Verhältnisse weniger klar: Es sieht so aus, als habe sich die Konstante erhöht, als sei die Temperatur gestiegen, um im chemischen Bild zu bleiben, wo im allgemeinen diese Konstanten ebenfalls mit der Temperatur wachsen. Aber egal, es ist so und so nicht klar, was mit den provokativen Wörtern Inländer- und Ausländerfeindlichkeit genau gemeint ist, wie man sie gar messen könnte.
Es gilt aber einen dem Massenwirkungsgesetz ähnlichen Zusammenhang, den ich an einem Beispiel erläutern möchte: An einem langen Tisch sitzen sich die Parteien M und N mit m und n Spielern gegenüber. Für jedes der mn Paare wird einmal gewürfelt. Bei einer Eins erhält die Partei M einen Punkt, bei einer Sechs die andere Partei N. Jeder wird dies für ein umständliches, aber gerechtes Glücksspiel halten. Jede der beiden Parteien kann mit mn/6 Punkten rechnen.
Wer bereit und in der Lage ist, in diesem Spiel ein Modell für das Aufeinandertreffen von m=18.600.000 Migrationshintergründlern auf n=63.800.000 Biodeutsche [1] zu sehen, der würde bei gleich hohem Bedürfnis, der jeweils anderen Gruppe eins überzuziehen, in beiden Richtungen die gleiche Anzahl von Übergriffen erwarten. Das ist aber nicht der Fall. Es sieht so aus, als würde nicht gewürfelt, sondern Lotto gespielt. Die einen gewinnen bei sechs Richtigen, die anderen bereits bei fünf mit Zusatzzahl.
Zu diesem Nachtrag sah ich mich durch eine Meldung [2] vom heutigen Tage veranlaßt. Da lese ich von etwa 1500 politisch motivierten Angriffen auf Asylsuchende pro Jahr. Bei gleicher Agrressivität und Gelegenheit müßten dem 1500 politisch motivierte Angriffe auf Biodeutsche gegenüberstehen. Gäbe es sie, würde man den Begriff politisch geeignet interpretieren. Offensichtlich handeln Nazis politisch, sind also wie andere Terroristen moralisch aus dem Schneider.
Aber so ist die Tagesschau: Man sucht sich einen feinen Bereich heraus, auf dem die andere Seite schlecht mithalten kann und bemängelt die zwar rückläufigen, doch immer noch zu hohen Zahlen, obgleich bei wachsender Überfremdung schon Konstanz ein Erfolg wäre. Geht man in Bereiche mit höheren und besser vergleichbaren Anzahlen wie Messerstechereien oder Taschendiebstähle, dann sprechen die Zahlen eine ganz andere Sprache.
[1] Man mag die Zahlen bezweifeln, die Gruppen anders abgrenzen. Doch ändert das nichts. Zwar wächst die Zahl der Übergriffe mit der Gruppengröße, doch sollten bei gleicher Aggressivität die absoluten Fallzahlen in beiden Richtungen gleich sein. Wenn es um die wesentlich weniger m=30.000 Japaner geht, die von Henryk M. Broder gerne zitiert werden und die ich 2009 in meinem Beitrag bereits erwähnte, dann sind die Zahlen sicherlich ausgeglichen, wenn nicht zu unseren Ungunsten.
[2] Weniger Angriffe - aber immer noch hohe Zahl. Tagesschau, 12.08.2012.
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wuerg,
13.08.2018 16:30
Gestern war Sonntag, wodurch ich etwas schneller in der Kommentierung war als kritische Medien wie Achgut. [1] Dort sind nun weitere Vergleichszahlen nachzulesen, die aber weder die Realität noch eine realistische Einschätzung ändern: Die Schutzbedürftigen sind um ein mehrfaches gewalttätiger als die einheimischen Beschützer. Ihre Konflikte tragen sie vornehmlich untereinander aus, denn sie sind sich gegenseitig weitgehend fremd und verhaßt.
Schuld sind wir, die verschiedene Landsmannschaften nicht rigoros trennen und erst bei schweren Straftaten einen der begehrten Haftplätze frei machen, die noch knapper sind als Wohnungen. Wahrscheinlich hülfe Trennung auch wenig, denn es würde mich nicht wundern, wenn Täter und Opfer vorzugsweise aus dem gleichen Land kommen, wo möglicherweise eine hohe Strafe droht, die dann Asyl begründet.
[1] Peter Grimm: Fremdenhass und Kriminalität: Such die Zahlen! Achgut, 13.08.2018.
Schuld sind wir, die verschiedene Landsmannschaften nicht rigoros trennen und erst bei schweren Straftaten einen der begehrten Haftplätze frei machen, die noch knapper sind als Wohnungen. Wahrscheinlich hülfe Trennung auch wenig, denn es würde mich nicht wundern, wenn Täter und Opfer vorzugsweise aus dem gleichen Land kommen, wo möglicherweise eine hohe Strafe droht, die dann Asyl begründet.
[1] Peter Grimm: Fremdenhass und Kriminalität: Such die Zahlen! Achgut, 13.08.2018.
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