Sudoku: Paare
In den letzten Tagen begegneten mir Sudoku, in denen ich mit der Suche nach Einern nicht zum Ziel kam, die ich nur durch weiter­gehende Über­legungen lösen konnte. Und damit meine ich nicht so einfache Kombina­tionen wie in diesem Diagramm:
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┃ 12   456 ┃
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┃      3    ┃
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[Da hier Tabllen nicht mehr darge­stellt werden, habe ich Dia­gramme mit Unicode-​Rahmen­zeichen erstellt, die immer noch nicht von allen Browsern korrekt ange­zeigt werden. Die Arbeit mit Bildern erspare ich mir, egal ob scharf und verlinkt oder verwa­schen und direkt hier einge­fügt.]

Im rechten Block kann die 3 weder in der ersten noch der dritten Zeile stehen, muß also in der mitt­leren Platz finden, wodurch die dritte 3 des 3×9‑Strei­fens nicht nur im linken Block, sondern auch in der ersten Zeile stehen muß, wo aber nur noch das mit einem Punkt bezeich­nete Feld bleibt.

Warum ist diese Über­legung nach meinen Erläu­terungen über Einer zwar neu, aber nicht erfor­derlich? Weil es sich bei der gefun­denen 3 einfach um einen ver­steckten Einer in der ersten Zeile handelt, denn in dreien der vier freien Felder ist die 3 nicht mehr möglich, weil sie im mitt­leren Block bereits vergeben ist. Trotz­dem ist die neue Über­legung nicht über­flüssig, weil sie oftmals schneller ins Auge springt, nebenbei abfällt oder ein­facher ist.

Natürlich findet der Computer gerne von mir übersehene Einer, vor allem nackte. Und so tröstet es mich, daß in diesem Sudoku [1]
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┃  6725   8 ┃
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┃  2        ┃
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┃    61  5  ┃
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┃ 3         ┃
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┃ 2 4  581  ┃
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┃    8  43  ┃
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┃  32  89   ┃
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┃ 7 1 2   5 ┃
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┃     6 3   ┃
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ein fast mensch­lich vorge­hendes Pro­gramm [2], das eben­falls zunächst nach Einern sucht, an der gleichen Stelle ins Grübeln kam wie ich:
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┃  672531 8 ┃
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┃ 125 8 763 ┃
┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨
┃   361725  ┃
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┃ 3     5   ┃
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┃ 2 4 35816 ┃
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┃    8  43  ┃
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┃ 6325 89   ┃
┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨
┃ 7 132 6 5 ┃
┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨
┃     6 3   ┃
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Irgendwann hätte ich eine Fort­setzung gefunden, und sei es durch Fall­unter­schei­dung, habe aber aufge­geben, weil ich unbe­dingt wissen wollte, ob der Computer an dieser Stelle weitere Einer findet. Das war nicht der Fall, weshalb er zu Paaren über­ging. Das sind zwei Felder einer Zeile, einer Spalte oder eines Blockes, in denen nur zwei Ziffern möglich sind, und zwar in beiden Feldern die gleichen. Von diesen Paaren (rot) fand er zwei. Zum einen 4/9 in den Zeilen 2 und 8 der Spalte 6 mit der roten nackten 1 als Konsequenz. Zum anderen 7/9 (rot )an den Posi­tio­nen 4 und 8 des mittleren Blockes, woraus sich darin eine rote nackte 4 ergibt. Direkte Folge ist die ver­steckte blaue 1 in diesem Block und ein eben­falls blaues 2/6‑Paar, das sich auch ergäbe, fielen einem 2 und 6 in den Spalten 4 und 5 auf. Damit ist das Sudoku so gut wie gelöst:
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┃  672531 8 ┃
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┃ 125 84/9763 ┃
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┃   361725  ┃
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┃ 3  142/65   ┃
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┃ 2 47/935816 ┃
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┃    87/92/643  ┃
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┃ 6325 89   ┃
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┃ 7 1324/96 5 ┃
┠───┼───┼───╂───┼───┼───╂───┼───┼───┨
┃     613   ┃
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Nackte Paare wie 7/9 und 4/9 sind für Menschen mit­unter schwer zu sehen, wenn man nicht buch­halte­risch und leider auch zeit­raubend vorgeht, in den leeren Feldern alle noch mögli­chen Ziffern notiert und sich sodann anschaut, in welchen nur noch zwei stehen. Ist es das gleiche Paar inner­halb einer Zeile, Spalte oder einem Block, so hat man dieses nackte Paar gefunden, worauf­hin in dieser Zeile, Spalte oder diesem Block an anderen Stellen diese beiden Ziffern gestri­chen werden können.

Hätte ich nicht zum Zwecke der Analyse an dieser Stelle den Computer bemüht, würde ich eher ein ver­steckt­es Paar gesucht haben. Das sind zwei Ziffern, die in einer Zeile, Spalte oder in einem Block genau zweimal vor­kommen, und zwar in den glei­chen beiden Feldern. Da darin neben diesen zwei Ziffern in der Regel noch weitere möglich sind (sonst wäre es zugleich ein nacktes Paar), werden sie über die Buch­halter­methode nur schwer gesehen. Deshalb empfielt es sich, vorzugs­weise in stark besetz­ten Zeilen, Spalten oder Blöcken nach fehlen­den Ziffern in der Hoff­nung Ausschau zu halten, daß sie bis auf zwei in allen Feldern aus­scheiden. Das liefert kein Paar, aber einen Zweier, also ein­zelne Ziffern in nur zwei Feldern. Auch wenn man sich nur solche inner­halb eines Blockes merkt, so geschieht es doch häufig, daß ein weiterer Zweier für die gleichen Felder ent­deckt wird und so ein Paar entsteht.

Langer Rede kurzer Sinn: Mir hätte auffallen können, daß 2 und 6 in Spalte 4 des Blockes 2 und auch in der Spalte 5 des Blockes 8 stehen, weshalb ihnen im Block 5 nur die 6. Spalte bleibt. Eines dieser drei Felder ist besetzt, weshalb das ver­steckte Paar 2/6 in den beiden verblei­benden stehen muß.
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┃  672531 8 ┃
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┃ 125 8 763 ┃
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┃   361725  ┃
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┃ 3  142/65   ┃
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┃ 294735816 ┃
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┃    892/643  ┃
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┃ 632578941 ┃
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┃ 7 132 6 5 ┃
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┃     6 3   ┃
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Sofort ergibt sich erst die ver­steckte 1, danach die ver­steckte 4 im mittleren Block, gefolgt von der ver­steckten 9 in Spalte 5. Im Anschluß purzeln die roten Siebener. Damit ist das 7/9‑Paar im mitt­leren Block aufge­löst, ohne es vorher als nacktes Paar bemerkt zu haben. Und wegen 1 und 4 in Zeile 7 fallen alle Vieren und Neunen des gesamten Dia­gramms. Die zahl­reichen 4/9‑Paare sind also ebenfalls aufge­löst, ohne sie zuvor gesehen haben zu müssen.

Bleibt nur noch eine Frage zu klären: Wie finde ich das 2/6‑Paar, zumal ich doch nicht ohne weite­res sehe, daß 2 und 6 in den Spalten 4 und 5 bereits im oberen und im unteren Block vor­kommen? Die Antwort ist einfach: Es wird eine Ziffer n nach der anderen betrach­tet, und es werden (im Geiste) alle Zeilen, Spalten und Blöcke geschwärzt, in denen diese Ziffer steht, zusätz­lich auch alle bereits beleg­ten Felder. Bleibt ein ein­zelnes weißes Feld in einer Zeile, Spalte oder Block, ist an dieser Stelle ein Einer n entdeckt. Dort wird die ausge­wählte Ziffer notiert und sodann weiter geschwärzt. Dieser Prozeß ist zu wieder­holen, bis keine Einer n mehr gefun­den werden. Sodann werden Zweier gesucht, also Felder, die in einer Zeile, einer Spalte oder einem Block genau zweimal n als noch mögli­chen Kandi­daten auf­weisen. Auch wenn sie direkt nichts nützen, sollten sie zumin­dest dann notiert werden, wenn sie sich in einem gemein­samen Block befinden [3], beson­ders wenn sie darin waage­recht oder senk­recht liegen und in ihre Zeile bzw. Spalte aus­strahlen (poin­ting pair), daß darin alle weiteren n gestri­chen werden können. Im Glücks­falle wurde bereits ein Zweier zu einer anderen Zahl m an der glei­chen Stelle gefunden. Dann steht dort ein m/n‑Paar mit allen seinen Konse­quenzen. Mög­licher­weise können nun weitere Einer zu finden sein.

Normalerweise gehe ich zu Beginn stur alle Ziffern von 1 bis 9 durch, beginne auch teil­weise wieder von vorne, wenn es erfolg­verspre­chend aussieht. Das hier betrach­tete Sudoku sieht nach Abar­beitung der Ziffern 1 bis 6 wie folgt aus:
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┃  67253  8 ┃
┠─1─┼───┼───╂───┼───┼───╂─1─┼───┼───┨
┃  5┼─2─┼5      6    ┃
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┃    61  2┼─5─┼2  ┃
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┃ 31 6  2 65   ┃
┠───┼──┼┼──┼╂───┼───┼┼─┼╂───┼───┼───┨
┃ 2 ││ 4│┃  3 ││5│┃ 816 ┃
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┃   1 68 2 643  ┃
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┃ 6325 89 1┃
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┃ 7 132   6  5│┃
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┃     6 3  2  1┃
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Normalerweise würde ich auch die verblei­benden Ziffern 7 bis 9 auf Einer und Zweier über­prüfen. Dadurch aber würde mein Bild über­laden, und es ist auch nicht erfor­derlich, denn nunmehr ist im mitt­leren Block ein Paar gefun­den, das der 1 und der 4 ihren Platz darin zuweist. Die rest­lichen beiden bilden ein 7/9‑Paar, das aber gar nicht beachtet werden muß, denn nun kommt man wie zuvor dar­gelegt mit Einern ans Ziel.

[1] .6725...8.2..........61..5.3........2.4..581....8..43..32..89..7.1.2...5....6.3..

[2] Andrew Stuart: Sudoku Solver.

[3] Wenn die beiden Felder eines Zweiers sich berühren, schreibe ich die Ziffer auf die gemein­same Kante bzw. Ecke. Anson­sten zeichne ich eine Verbin­dungs­linie und be­schrifte sie mit der Ziffer des Zweiers. Am Computer werden solche Zweier (oder auch Dreier) gerne in eine Ecke der Felder ge­schrie­ben, weshalb sie zur eindeu­tigen Inter­preta­tion alle in einem Block liegen sollten. Auch ich ver­zichte fast immer auf block­übergrei­fende Verbin­dungen, da sie nor­maler­weise auch nicht viel bringen.

Anfang | Einer | Raster | Stufen

... comment

 
Nun kann ich stolz vermelden, nach langem Nach­denken ein Sudoku gelöst zu haben, in dem ich mit den bisher von mir darge­stellten Methoden nicht weiterkam:
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . . 5 |
+-------+-------+-------+
| . . . | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . . 6 | 8 . . | [1]
| . 5 . | . . . | . . 4 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . 7 8 | . 4 . |
| . 8 . | 1 . . | . . . |
| 3 . 7 | . . . | . 6 . |
+-------+-------+-------+
Schon nach vier ergänzten Ziffern fand ich keine Einer und keine Paare mehr, weder nackte noch versteckte. Und es ist schon verwunderlich, die in der untersten Zeile ver­steckte 9 über­haupt gesehen zu haben.
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| . . . | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . . 6 | 8 . . |
| . 5 . | . . 7 | . . 4 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . 7 8 | . 4 . |
| . 8 . | 1 . . | . . . |
| 3 . 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Zu meiner Freude konnte ich hinterher fest­stellen, daß auch der Computer die gleichen vier Ziffern fand und danach eben­falls keine Einer und Paare mehr. Was machen Mensch und Computer in einer solchen Situa­tion?

[Nach 18 Jahren muß ich leider sagen: Ich habe zwei ver­steckte Paare über­sehen, und das Programm hätte sie sicher­lich gefunden, wenn es nicht nackte Tripel vor­zöge. Mit ihnen hätte auch ich das Sudoku ohne Fall­unter­scheidung lösen können, doch eben nicht allein mit ver­steckten Einern und Zweiern. Das werde ich ich in einem geson­dertern Kommen­tar dar­legen.]

Es ist klar, was der Computer an dieser ersten Hürde macht: Er bevorzugt nackte Paare und Tripel gegen­über ver­steckten, wenn er keine Einer mehr findet. Da es keine nackten Paare mehr gibt, geht es ihm also zunächst um nackte Tripel. Das sind drei Felder einer Zeile, einer Spalte oder eines Blockes, in denen nur drei gemein­same Ziffern mög­lich sind. Ein ver­stecktes Tripel wird dagegen aus drei Ziffern gebildet, die nur in drei gemein­samen Felder vor­kommen.

In beiden Fällen hat man hinterher grund­sätzlich das gleiche erreicht wie mit Einern und Paaren: Die n freien Felder einer Zeile, einer Spalte oder eines Blockes sind aufge­spalten in ein Tripel aus drei Feldern und einem Rest mit n−3. Etwas allge­meiner: Findet man unter den n=1,…9 freien Feldern ein nacktes oder ver­stecktes m‑Tupel, so bilden die rest­lichen nm Felder ein ver­stecktes bzw. nacktes (mn)-​Tupel. Die Suche nach Tripeln lohnt sich also erst ab 6 freien Feldern, bei Paaren aber schon bei vieren.

Ich habe das nackte Tripel in der vierten Zeile nicht gefunden, der Computer sieht es aber sofort. Die mit # gekenn­zeich­neten Felder können nur die Ziffern 1, 6 und 7 ent­halten, die in den übrigen Feldern der vierten Zeile als Kandi­daten gestri­chen werden können. Daß in den drei anderen freien Feldern der vierten Zeile die drei Ziffern 2, 5 und 8 ein verstecktes Tripel bilden, inter­essiert ihn nicht. Auch nicht, daß 2 und 5 allein schon ein Paar sind und so die 8 bei D3 gefun­den ist, denn die fällt ihm als nackte 8 (rot) so und so in die Hände. Damit ist auch die letzte 8 (blau) fällig. Die 1 findet im mitt­leren Block nur bei E5 Platz, da sie nicht in der vierte Spalte stehen kann und bei D5 nur noch 2 und  5 möglich sind.
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| # # 8 | 9 . 4 | 3 . # |
| 4 2 . | . 1 6 | 8 . . |
| . 5 . | . 8 7 | . . 4 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . 7 8 | . 4 . |
| . 8 . | 1 . . | . . . |
| 3 . 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
An dieser zweiten Hürde sind keine neuen nackten Paare oder Tripel mehr zu finden. Deshalb sucht das Programm nun nach ver­steckten Paaren und Tripeln. Ein ver­stecktes Paar aus den Ziffern 4 und 6 findet es in Zeile 8 (rot) und in der Folge ein ver­stecktes Tripel aus 2, 5 und 9 im Block unten links (blau):
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| . . 8 | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . 1 6 | 8 . . |
| . 5 . | . 8 7 | . . 4 |
+-------+-------+-------+
|259.259| . 7 8 | . 4 . |
|2598 46| 1 46. | . . . |
| 3 . 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Leidenschaftslos nimmt der Computer es hin, daß er nun zwar ein paar Möglich­keiten strei­chen kann, doch zunächst um keine einzige Ziffer voran­kommt. In dieser Situa­tion macht er das, was ein Mensch auch tun würde, wenn er keine Paare findet oder auf Tripel und Qua­drupel keine Lust hat. Er beschränkt sich auf halbe Paare, die ich einfach Zweier nennen möchte. Ein nackter Zweier bezieht sich auf ein Feld, in dem nur zwei ver­schie­dene Ziffern möglich sind. Ein ver­steck­ter Zweier besteht aus einer Ziffer, die nur in zwei ver­schie­denen Feldern vor­kommen kann.

Ein nackter Zweier ist nütz­lich, doch direkt folgt aus seinem Auf­finden nichts, solange nicht in seinem Block, seiner Zeile oder Spalte schon der gleiche steht. Ich suche gerne ver­steckte Zweier, in der Hoffnung auf Paar­bildung. Da der Computer aber Paare gesondert und bevor­zugt sucht, schaut er nur nach ver­steckten Zwei­ern die in andere Gebiete aus­strah­len und dort Kandi­daten ent­fernen (poin­ting pais).

Er findet die beiden einzigen Plätze für die 7 im linken oberen Block, danach auch eimen Block tiefer (blau). Außerdem zweimal Dreien in den Böcken 4 und 5 (rot) und Fünfen im sech­sten Block (orange). Entschei­dend aber sind die beiden Einsen im Block 7, die wegen des 259‑Tri­pels und 46 bei H4 nur noch zwei Mög­lich­keiten haben (grün). Da H5 zum bereits gefun­denen 4/6‐Paar gehört, bleibt für die 3 im Block 8 nur H9, gefolgt von 3G9 in Block 9 (blau)
+-------+-------+-------+
| 7 7 . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| 7 7 8 | 9 . 4 | 3 5 . |
| 4 2 3 | 3 1 6 | 8 5 . |
| . 5 3 | 3 8 7 | . . 4 |
+-------+-------+-------+
| . 1 . | . 7 8 | . 4 3 |
| . 8 . | 1 . 3 | . . . |
| 3 1 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Die Qualität dieses Sudoku zeigt sich durch das Auftreten dieser dritten Hürde, denn wieder geht es nicht mit Einern, Paaren, Tripeln und Quadrupeln weiter. Erneut müssen Zweier gesucht werden:
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 3 . | 7 . 9 | 4 8 5 |
+-------+-------+-------+
| . . 8 | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . 1 6 | 8 . . |
| . 5 . | . 8 7 | . . 4 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . 7 8 | 1 4 3 |
| . 8 . | 1 . 3 | . 9 9 |
| 3 . 7 | . 9 . | 1 6 8 |
+-------+-------+-------+
Im Block unten rechts gibt es sowohl für die 1 als auch die 9 jeweils nur zwei Plätze (rot). Auch sie strah­len wieder in die Zeilen und Spalten aus. So ergibt sich rechts oben die blaue 4, wo zuvor auch noch eine 1 möglich gewesen wäre. Es folgt die blaue 3 oben links, weil der Computer dort eine 1 wegen des alten Zweiers ausge­schlos­sen hatte und nun auch die 4 wegge­fallen ist. Und so geht es ohne Pro­bleme weiter bis zum Ende.

Auf diese Weise zum Ziel zu kommen, hätte mich wohl Tage beschäf­tigt. Ich habe deshalb gemacht, was ein Computer auch sehr gut kann, wenn alles andere ver­sagt, nämlich eine Fall­unter­schei­dung. Als Mensch sollte man nach einer guten Stelle suchen, die ich an der mit # bezeich­neten gefunden habe. Und zwar bereits an der ersten Hürde, da noch kein 2/5‑Paar, geschweige denn das 4/6‑Paar gefunden war.
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . . |
| 8 9 . | . . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| . . . | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . . 6 | 8 . . |
| . 5 . | . . 7 | . . 4 |
+-------+-------+-------+
| . . . | . 7 8 | . 4 . |
| . 8 . | 1 . . | . . . |
| 3 # 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Betrachtung der zweiten Spalte erbrachte den nackten Zweier 14 ganz unten, weil dort von den verbleibeben Ziffern 1, 3, 4, 6 und 7 die übrigen bereits in der letz­ten Zeile vor­kommen. Die 4 scheint weniger direkte Auswir­kungen zu haben als die 1 und steht damit im Ver­dacht richtig zu sein. Ich könnte nun diese 4 pro­bieren und hoffen, ans Ziel zu kommen. Schöner aber ist es umgekehrt, die 1 in der Hoff­nung zu wählen, schnell auf einen Wider­spruch zu stoßen, um so den Ein­druck zu erwecken, ich hätte nicht geraten, sondern nur über eine Kette von hoffent­lich wenigen Folge­rungen die 1 ausge­schlossen.
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . 6 |
| 8 9 . | 6 . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| . . 6 | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . . 6 | 8 . . |
| . 5 . | . . 7 | 6 . 4 |
+-------+-------+-------+
| . 6 . | . 7 8 | . 4 . |
| . 8 . | 1 6 . | . . . |
| 3 1 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Nach 1J2 (fett) bleiben in Spalte 2 nur noch 3, 4, 6 und 7, von denen alle bis auf die rote 6 bei G2 aus­schei­den. Wäre dem nicht so, hätte ich nicht 1J2, son­dern gleich 6G2 ange­nommen, denn in der Folge fallen alle Sech­sen (blau) in der Reihen­folge H5, B4, A9, F7 und D3.
+-------+-------+-------+
| . . . | 8 . . | 9 . 6 |
| 8 9 . | 6 . . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | . 8 5 |
+-------+-------+-------+
| 1 7 6 | 9 . 4 | 3 . 1 |
| 4 2 . | . . 6 | 8 . . |
| . 5 . | . . 7 | 6 . 4 |
+-------+-------+-------+
| . 6 . | . 7 8 | . 4 . |
| . 8 . | 1 6 . | . . . |
| 3 1 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Fortgesetzte Betrachtung der zweiten Spalte liefert eine 7 bei D2, weil die noch übrigen 3 und 4 in der vierten Zeile schon ver­geben sind. Sodann sind darin nur noch 1, 2, 5 und 8 zu möglich, was ohne vom 2/5-Paar etwas zu wissen eine 1 sowohl ganz links als auch ganz rechts er­zwingt (blau), wo 2, 5 und 8 aus­schei­den. Damit ist über­ra­schend schnell ein Wider­spruch gefunden, und 4J2 ist richtig.
+-------+-------+-------+
| . . 4 | 8 . . | 9 . 6 |
| 8 9 . | 4 6 . | . . 2 |
| 6 . . | 7 . 9 | 4 8 5 |
+-------+-------+-------+
| . 6 . | 9 . 4 | 3 . . |
| 4 2 . | . . 6 | 8 . . |
| . 5 . | . . 7 | 6 . 4 |
+-------+-------+-------+
| . . . | 6 7 8 | . 4 . |
| . 8 6 | 1 4 . | . . . |*
| 3 4 7 | . 9 . | . 6 8 |
+-------+-------+-------+
Zunächst fallen alle Vieren (rot). Danach kann die 6 in Spalte 4 nur bei G4 stehen, was alle Sechsen auflöst (blau). Der Rest ist einfach.

[1] ...8..9..89......26..7.9..5...9.43..42...68...5......4....78.4..8.1.....3.7....6.

... link  


... comment
 
"Ein gewisses Suchtpotential steckt schon in den Sudoku-Rätseln."

Herr Wuerg, da scheint es Sie ja tatsächlich ganz schön gepackt zu haben.

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Das wird sich wieder normalisieren, wie ich „Die Siedler IV“ und „Fritz 6“ nach einer Weile zur Seite gelegt und nie wieder begonnen habe. Zwar löse ich beim Fern­sehen für die Geläu­fig­keit gerne ein paar Rätsel, doch trage ich noch kein Heft mit mir herum. Auch werde ich in meinem Alter kein Sudoku-​Meister mehr. Ich möchte nur einmal erahnen können, worin die hohe Kunst besteht. Und meine lang­samen Fort­schritte schreibe ich hier auf. Damit ist es bewäl­tigt.

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Vor 18 Jahren meinte ich in meinem vorangehenden Kommentar, das dort erwähnte Sudoku nicht mit Einern, Zweiern und Paaren lösen zu können, weshalb ich zu einer Fall­unter­schei­dung griff. Ob das Pro­gramm es gekonnt hätte, ver­mochte ich nicht zu sagen, denn es griff zu Tripeln, bevor alle Kon­se­quenzen aus Zweiern gezogen waren. Nunmehr aber weiß ich, daß man mit der Suche nach Einern, Zweiern und Paaren nicht weiter als
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
|   2   |     3 |   2   | |       |   2 3 | 1 2   | |       | 1   3 | 1     |
|   5   | 4     | 4 5   | |       | 4 5 6 |   5   | |       |       |     6 |
| 7     | 7     |       | |   8   |       |       | |     9 |       |       |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
|       |       |       | |       |     3 | 1     | |       | 1   3 |   2   |
|       |       | 4 5   | | 4 5 6 | 4 5 6 |   5   | |     6 |       |       |
|   8   |     9 |       | |       |       |       | | 7     | 7     |       |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
|       | 1   3 | 1 2   | |       |   2 3 |       | |       |       |       |
|     6 |       |       | |       |       |       | | 4     |       |   5   |
|       |       |       | | 7     |       |     9 | |       |   8   |       |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
| 1     | 1     |       | |       |   2   |       | |     3 |   2   | 1     |
|       |     6 |       | |       |   5   | 4     | |       |   5   |     6 |
| 7     | 7     |   8   | |     9 |       |       | |       |       |       |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
|       |   2   |     3 | |     3 | 1     |       | |       |       |       |
| 4     |       |       | |   5   |       |     6 | |       |   5   |       |
|       |       |     9 | |       |       |       | |   8   | 7   9 | 7   9 |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
| 1     |       | 1   3 | |   2 3 |       |       | |   2   | 1 2   |       |
|       |   5   |     6 | |       |       |       | |     6 |       | 4     |
|     9 |       |     9 | |       |   8   | 7     | |       |     9 |       |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
| 1 2   | 1     | 1 2   | |   2   |       |       | | 1 2   |       |     3 |
|   5   |     6 |   5 6 | |   5 6 |       |       | |   5   | 4     |       |
|     9 |       |     9 | |       | 7     |   8   | |       |       |       |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
|   2   |       |       | | 1     |       |     3 | |   2   |   2   |       |
|   5   |       | 4   6 | |       | 4   6 |       | |   5   |       |       |
|       |   8   |       | |       |       |       | | 7     | 7   9 | 7   9 |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
|     3 | 1     |       | |   2   |       |   2   | | 1 2   |       |       |
|       | 4     |       | | 4 5   |       |   5   | |   5   |     6 |       |
|       |       | 7     | |       |     9 |       | |       |       |   8   |
+-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+ +-------+-------+-------+
kommt. Das ist das übliche Diagramm der noch mög­lichen Kandidaten. Bereits gefun­dene Ziffern sind fett darge­stellt. Paare blau und die übrigen nackten Zweier rot. Zur Über­prüfung kann man zunächst schauen, ob die fetten Einer in ihrem Block, ihrer Zeile und ihrer Spalte gestrichen sind. Sodann, ob die vier blauen Paare in ihrer Zeile bzw. Spalte entfernt sind. Die roten Zweier sind vereinzelt und haben keine Konse­quenzen. Bleiben die ver­steckten Zweier. Wer sie über­prüfen möchte, kann sie in Blöcken suchen und schauen, ob sie in andere Gebiete aus­strahlen. Das möchte ich dem geneigt­en Leser dadurch erleich­tern, daß ich zu jeder Ziffer n ein Diagramm zeige, in dem n steht, wo sie bereits gefun­den wurde. Ein X mar­kiert alle dadurch nicht mehr mögli­chen Felder und solche, die durch eine andere Ziffer belegt sind. Hinzu kommt ein O, wo n aus anderen Gründen ausge­schieden ist.
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| O O O | X X . | X . . |  | . X . | X . . | X X X |  | X . O | X . X | X . X |
| X X O | X X . | O . X |  | X X X | X X X | X X 2 |  | X X O | O . X | X . X |
| X . . | X X X | X X X |  | X X . | X . X | X X X |  | X . O | X . X | X X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| . . X | X X X | X O . |  | X X X | X . X | X . X |  | X X X | X X X | 3 X X |
| X X X | X 1 X | X X X |  | X 2 X | X X X | X X X |  | X X . | . X X | X X X |
| . X . | X X X | O . X |  | X X X | . X X | . . X |  | X X . | . X X | X X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| . . . | X X X | . X X |  | . X . | . X X | . X X |  | X X X | X X X | X X 3 |
| X X X | 1 X X | X X X |  | . X O | X O X | . . X |  | X X X | X X 3 | X X X |
| X . X | X X X | . X X |  | X X X | . X . | . X X |  | 3 X X | X X X | X X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+

+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| X . . | X . X | X X X |  | . X . | X . . | X X X |  | X X X | X . X | X X . |
| X X . | . . X | X X X |  | X X . | . . . | X X X |  | X X X | . . X | . X X |
| X X X | X X X | 4 X X |  | X X X | X X X | X X 5 |  | 6 X X | X X X | X X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| X X X | X X 4 | X X X |  | X X X | X . X | X . X |  | X . X | X X X | X X . |
| 4 X X | X X X | X X X |  | X X X | . X X | X . X |  | X X X | X X 6 | X X X |
| X X X | X X X | X X 4 |  | X 5 X | X X X | X X X |  | X X . | X X X | . X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| X X X | X X X | X 4 X |  | . X . | . X X | . X X |  | X . . | . X X | X X X |
| X X . | X . X | X X X |  | . X O | X O X | . O X |  | X X . | X . X | X X X |
| X . X | . X X | X X X |  | X X X | . X . | . X X |  | X X X | X X X | X 6 X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+

+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| . . X | X X X | X O O |  | X X X | 8 X X | X X X |  | X X X | X X X | 9 X X |
| X X X | X X X | . . X |  | 8 X X | X X X | X X X |  | X 9 X | X X X | X X X |
| X X X | 7 X X | X X X |  | X X X | X X X | X 8 X |  | X X X | X X 9 | X X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| . . X | X X X | X O O |  | X X 8 | X X X | X X X |  | X X X | 9 X X | X X X |
| X X X | X X X | X . . |  | X X X | X X X | 8 X X |  | X X . | X X X | X . . |
| X X X | X X 7 | X X X |  | X X X | X 8 X | X X X |  | . X . | X X X | X . X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
| X X X | X 7 X | X X X |  | X X X | X X 8 | X X X |  | . X . | X X X | X X X |
| X X X | X X X | . . . |  | X 8 X | X X X | X X X |  | O X O | X X X | X . . |
| X X 7 | X X X | X X X |  | X X X | X X X | X X 8 |  | X X X | X 9 X | X X X |
+-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+  +-------+-------+-------+
Wo in einem Block nur noch zwei freie Felder (Punkte) bleiben und sie in einer gemein­samen Zeile oder Spalte stehen (poin­ting pair) sind alle Felder bereits ausge­scheiden. So die Dia­gramme korrekt sind, gibt es also keine direkten Konse­quen­zen aus ver­steckten Zweiern mehr.

Und obwohl man die nackten Zweier im Gesamt­diagramm aller Kandi­daten leicht erkennen kann (was auch der Grund ist, weshalb Pro­gramme sich vorzugs­weise auf sie stürzen), hier noch einmal eine kom­pakte Über­sicht:
+----------+----------+----------+
| .  .  .  | 8  .  .  | 9  13 16 |
| 8  9  45 | .  .  15 | 67 .  2  |
| 6  13 12 | 7  23 9  | 4  8  5  |
+----------+----------+----------+
| 17 .  8  | 9  25 4  | 3  25 16 |
| 4  2  39 | 35 1  6  | 8  .  79 |
| 19 5  .  | 23 8  7  | 26 .  4  |
+----------+----------+----------+
| .  16 .  | .  7  8  | .  4  3  |
| 25 8  46 | 1  46 3  | .  .  79 |
| 3  14 7  | .  9  25 | .  6  8  |
+----------+----------+----------+
Nach dieser langen Vorrede und Schilderung der Situation, in der man stecken bleibt, wenn nur Einer, Zweier und Paare gesucht werden, nun die Frage: Wie geht es weiter? Ich sehe minde­stens drei Möglich­keiten:

1. Der Computer sieht sofort das nackte Tripel 146 im Block unten links mit 259 in den übrigen drei freien Feldern als Folge. Dadurch werden dort die beiden verblie­benen Einsen zu einem Zweier, der nach oben aus­strahlt. Es folgt 3C2 nebst 2C5 und 1C3. Nun löst sich das 2/5‑Paar in Zeile D auf, und der Rest ist einfache Ausfül­lerei. Wer nun meint anhand des voran­gehen­den Dia­gramms auch ohne das nackte Tripel die beiden Einsen gesehen zu haben, möge noch­mals genau nach­denken, denn die beiden Einsen der zweiten Spalte bilden erst dann einen Zweier, wenn sie in allen übri­gen Feldern des Blockes unten links gestri­chen sind, so simpel einem Men­schen die Über­legung auch vor­kommen mag, wenn er 16–14–46 über Eck sieht.

2. Profis, die sich gerne über eine Stunde an sehr schwie­rigen handge­fertig­ten Sudo­kus erfreuen, vermuten zurecht eine vom Kon­struk­teur vorge­sehene Haupt­schwie­rig­keit, an der sie sich nicht mit klein­tei­ligen Über­legun­gen vorbei­mogeln können, und suchen schon vor­zeitig eine Kombi­nation zu ihrer Über­windung. Zwar gehört das vorlie­gende Sudoku nicht in diese Meister­klasse, doch könnte ein solchen Profi schnell bemer­ken, daß die Sechs recht viele ver­steckte Zweier über das ganze Feld hinweg auf­weist, wodurch evtl. mehr möglich ist, als in lokalem Klein­klein. Im Diagramm mit den Kreuzen zur Ziffer 6 kann man die ver­steckten Zweier gut sehen, sie mit zwei Farben (rot und grün) weit­gehend aus­füllen und sehen: Stünde die 6 bei rot, so wäre in Spalte 4 keine 6 möglich, da die gelben Posi­tionen ent­fielen. Also stehen in den grünen Feldern die Sechsen. Betrachtung der zweiten Spalte läßt nun die nackte 1 bei G2 auffliegen und das ganze Sudoku wird aufge­rollt, ohne das nackte Tripel 146 sehen oder gar aus­nutzen zu müssen.

3. Ich hatte zu einer Fall­unter­schei­dung zwischen 1 und 4 im Feld J2 gegriffen. Die sind zwar verpönt, doch ist die vorge­nannte Färbung der Sechsen ja auch eine. Außer­dem konnte ich die 1 schnell zu einem Wider­spruch führen, der eben­falls über die Sechsen lief. Sodann rollte die Alter­na­tive 4F2 das ganze Sudoku auf. Und obwohl ich diesen Kommen­tar-​Kommen­tar mit der Selbst­kritik begann, vor 18 Jahren nicht alle Paare und Zweier gefunden zu haben, so muß ich mich doch derge­stalt loben, die nackte 14 in J2 schnell gefunden zu haben und so auf dem Lösungsweg gar keine Paare als solche habe erkennen müssen. Es war ein schneller Weg, der mir viel Mühsal klein­tei­ligen Vor­gehens ersparte.

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