Müll statt Mathematik
In den letzten Tagen werde ich teilweise mit immer den gleichen Aufgaben zuge­müllt. Darunter auch: [1]
Stanford University
      1
   ⎛1⎞5
   ⎜−⎟  =?
   ⎝5⎠
Was ist die Aufgabe? Eine schönere oder übli­chere Schreib­weise zu finden? Ich schlage
 1         1
−−−  oder  − ⁵√625  oder  5−1/5  oder  (0,2)0,2
⁵√5        5
vor. [2] Und tatsächlich kommt der Zahlen­akrobat schnell auf ersteres, rechnet dann aber ein Dutzend Zeilen weiter bis zum dritten Vor­schlag, um sodann wieder zur ersten „final answer“ zu kommen. Das ist wirklich schlimm und lehrt auch demje­nigen nichts, dem die ganze Potenz­rech­nerei wenig geläu­fig ist.

[1] Solving a 'Stanford' Univer­sity entrance exam. Math Olympiad, Youtube, März 2025. Hatte den Kanal abon­niert, um Aufgaben nicht aus dem Auge zu ver­lieren. Das hat wegen Zumül­lens nun ein Ende.

[2] Fehlt der Strich vom Wurzelzeichen über der 5 oder der 625, so wurde die Text-​Dekoration wohl einfach ignoriert.

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Jetzt hatte ich „Math Olympiad“ mein Abonnement entzogen, und ich werde weiterhin mit seinen Ergüssen zugemüllt. Dafür gibt es einen weiteren Kanal „The Map of Mathematics“, dessen Abonnement ich ebenfalls entfernen werde. Bleiben nur die Fragen: Warum trat diese Spammerei erst in den letzten Tagen auf? Gibt es ein neues ‚feature‘ bei Youtube dafür oder hat er es nur erst jetzt entdeckt? Für ersteres spricht, daß ein anderer um die selbige Zeit damit begann.

Trotz allem kurz zum aktuellen Massenproblem: „Solve for “m” ‒ (m+9)²=49“ [1] Antwort: −2 und −16. Dafür bietet er zwei Methoden an und bittet, weitere in die Kommentare zu schreiben, wo so gut wie nichts steht. Die erste liegt auf der Hand und geht im Kopf: Wurzel ziehen und 9 abziehen. Dazu nutzt er √a²=a (haha). Die zweite zieht sich ewig hin: Die Glei­chung m²+18m+81=49 nicht mit der Formel zu lösen, sondern solange rumzu­machen, bis die Fakto­risie­rung (m+2)(m+16)=0 erreicht ist. Wieder die alte Verarsche: Ist eine Lösung l bekannt, kann ml ausge­klammert werden.

[1] Solving a 'Stanford' Univer­sity entrance exam. Math Olympiad, Youtube, März 2025.

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Eine interessante, den meisten Menschen am Arsch vorbeigehende Frage lautet: [1]
Harvard Exam Test
       
    ∜−1 = ?

Not Grounded in Complex No.?
    Don't try this ... ..!
Wer aber grounded in complex numbers ist, der sollte einfach antworten: Ich sehe ½√2(±1±i) vor meinem gei­stigen Auge. Stattdessen wird ∜(−1) für √i gehalten, weil ja √(−1)=i sei. [2,3] Dann wird mit einem Ansatz (a+bi)²=i nach endlosen Rumge­rechne a=b=1/√2 ermit­telt und in abar­tiger Schreib­weise 1/√2+i/√2 als die [4] Lösung bestimmt.

[1] Harvard Mathematik­problem: Komplexe Zahlen­probleme.. NEW TRACK MATHEMATICS VIDEO , Youtube, März 2025. Wie kommt der deutsche Text unter ein Video eines englisch brab­belnden Nige­rianers?

[2] Wie oft kam es mir hoch, wenn behauptet wurde √(−1) sei einfach i und nicht ±i, was beim Lösen quadra­tischer Gleichungen nicht auffiel, weil ja so und so ± vor der Wurzel steht? Hier aber rächt es sich!

[3] Ein richtiger Youtube-​Mathe­matiker beant­wortete die Frage, ob ∜(−1)=√i sei, schlicht und ergrei­fend mit: Nein, erste­res hat vier Werte, letz­teres nur zwei!

[4] Man möge es mir nach­sehen, wenn ich in dem ganzen Trubel überhört und über­sehen habe, daß deren Potenzen die fehlenden drei Lösun­gen ergeben.

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„Ich brauche Deine Hilfe!!!“ zusammen mit zwei symbo­lischen Cent-Münzen, die ich wie folgt nachge­stellt habe: [1,2,3]



Mit der Frage, in welche Richtung denn die Münze zeige. Es soll ein „Mathe-​Rätsel“ sein. Das kann ich mir kaum vor­stellen. Noch nicht einmal ein ein­faches Rätsel, mehr eine Verar­scher-​Aufgabe, ähnlich Text­aufgaben aus der Schule, da man sich überlegen muß, was denn gemeint sein könnte und welche Antwort der Lehrer erwartet.

Besten­falls, was im Video selbst auch erläutert ist: Die Münze rollt oben entlang und steht wieder aufrecht. Aber warum dann Münzen und keine Zahn­räder? Ich würde sagen, die richtige Antwort sei eine beliebige Richtung, da man ja frei drehen kann. Etwas spitz­findiger: Die Münze zeigt weiter­hin aus der Zeichen­ebene heraus, die Rück­seite bleibt verdeckt. Oder zeigt sie von der festen mitt­leren Münze aus nach rechts?

Eine ‚Auflösung‘ wird nicht gegeben. Statt­dessen das Gebettel, die eigene Antwort in die Kommen­tare zu schreiben. Und da stand nur einer: „Nach diesem Video ist mein Freund über­zeugt, dass wir unsere eigene Comedy-​Show machen können.“

[1] In welche Richtung zeigt die Münze? Es ist nicht so wie du denkst... „LehrerBros – Mathe leicht gemacht“, Youtube, 03.04.2025. Nicht 1. April.

[2] Da die Kamera meines Mobil­tele­fones wegen fehlen­der Abdeckung gerade nur noch QR‑Codes lesen kann, ein Scan echten Geldes und eines mit meinem ver­nickel­ten Zirkel der Sech­ziger­jahre gezeich­neten Halb­kreises. Weiter­ver­arbei­tung mit GIMP 2.6 und Darstel­lung als normales gering auflö­sendes Bild. Auf eine Kopie des Origi­nals habe ich aus urheber­recht­lichen Gründen verzichtet, eben­falls auf eine Nach­bil­dung mit Mathe­matica und Java­Script-​Animation aus Protest gegen Trump.

[3] Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrau­chen.

Textaufgaben | brauchen

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„3xm=5xm – x=?“. [1] Nach fünf schmerz­haften Schritten: ∴ x=m. Allein für das affige ∴ (∴) hat sich dieses ‚Short‘ gelohnt.

[1] A Very Nice Olympiad Math Simplification Solve X #ytshorts #math. Pi‑Nerds, Youtube, April 2025. Erst Vereinfachung, dann Lösung. Ist es das gleiche? Oder eines nach dem anderen?

noch langweiliger

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Wir wissen ja alle, daß Trump gerne einmal über­treibt, auch mit den Anhe­bungen der Import­zölle. Die mögen gerecht­fertigt sein, weil die USA wohl wirklich eine nega­tive Handels­bilanz haben und auf der anderen Seite nicht nur Zölle, sondern auch Einfuhr­steuern anfallen, zumin­dest in Deutsch­land. [1]

Dabei hat er wie Robert Habeck eine Tafel vorge­zeigt, die wohl auf einer zweifel­haften Formel Δτᵢ=(xᵢmᵢ)/(ε٭φ٭mᵢ) beruht, die tatsäch­lich in einer sog. wissen­schaft­lichen Veröf­fentli­chung zu finden ist.

Ich kann nicht beurteilen, ob es mehr oder weniger Schwach­sinn ist, den man aus diesem Bereich erwarten kann, finde es aber lustig, wie Matt Parker [2] sich über ihr „mathy“ Aussehen lustig macht: Sterne statt Multi­plika­tions­zeichen oder gar nichts im Nenner. Links Zoll­anhe­bungen wegen Import­über­schusses, rechts aber negative Anrech­nung der Importe mᵢ. Zum Ausgleich ε<0!

Und ich muß fragen: Das x steht für Export, wofür aber m? Weiß das ein Mutter­sprachler? Oder steht es für Migration? Und wozu der Index i für ein ein­zelnes Land? Man kann es doch weg­lassen, wenn klar ist, daß diese Formel länder­weise gilt oder ange­wendet wird? Ist Δτ=(xm)/εφm einfach zu popelig?

[1] Ich entschuldige mich, wenn ich es nicht nur in den Augen derer, die sowas wie Wirtschaft oder irgend­etwas mit Menschen studiert haben, nicht nur falsch sehe, sondern es wirk­lich nicht stimmt.

[2] Matt Parker: Explainung the Trump Tariff Equation. Stand-up Maths, Youtube, 06.04.2025.

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CNN berichtet über einen Mathematik-​Fehler („serious math errors“, „major math errors“, „bad math“) in Trump seiner Formel. Ich sehe da keine Mathe­matik, die fehler­haft sein könnte. Es ist doch nur eine Formel, die viel­leicht auf einem Denk­fehler beruht, meinet­wegen auch einem Rechen-, Über­set­zungs- oder Druck­fehler.

Wenn ich aber die Diskussion recht ver­standen habe, fiel den CNN-​Herren wenig­stens auf, daß die Import­zölle steigen sollten, wenn die Importe die Exporte über­steigen. Und da sie wohl ihrem gesunden Menschen­verstand folgend den Nenner positiv sahen, hielten sie xᵢ nicht für die Exporte in ein Land i, sondern die Exporte des Landes i in die USA.

Das scheint für Reporter und Wirtschafts­wissen­schaftler eine einfache Vertau­schung zu sein, doch müßte dann im Nenner xᵢ statt mᵢ stehen. Welche Inter­pre­tation ist nun die richtige? Das ist unmit­telbar klar, dennoch ein für die USA reali­sti­sches Beispiel:

Original: ε<0, εφ=−1, Export x=3 der USA in ein anderes Land, Import m=5 aus diesem Land. Dann Δτ=(3−5)/(−1⋅5)=​2/5=40%.

Falsches Verständnis: ε>0, εφ=1, Export x=5 eines Landes in die USA, Import m=3 dieses Landes aus den USA. Dann Δτ=(5−3)/(1⋅3)=​2/3=67%.

Was ein Glück, daß Trump die Formel nicht falsch ange­wendet hat!

[1] Economist says there's a math error in the formular used to calculate Trump's tariffs. CNN, Youtube, 10.04.2025.
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