Zehn Prozent
Zehn Prozent kann man sich kurz für die Bayern­wahl merken: Bei CSU und SPD sind sie weg. Unterm Strich zur AfD und den Grünen. Eine große Koali­tion aus CSU und SPD gibt es nicht mehr. Die Partei, der ich 50 Jahre angehörte, hat es versaut. Zum einen durch die große Koali­tion im Bund, zum anderen durch ihr Total­versagen in der Migra­tions­politik. Das Ergebnis der AfD wäre höher ausge­fallen, hätte sie sich wie vorge­worfen "monothe­matisch" den Flücht­lingen gewidmet, denn zumindest Leute wie ich möchten sich mit einer reali­stischen Haltung zur Zuwan­derung nicht ein Bündel rück­schritt­licher Ansichten und eine Nähe zu Rechts­radikalen einhan­deln.

Vor mehr als zwei Legislatur­perioden habe ich eine Grafik ange­fertigt, die den Vormarsch linker Parteien bei den Bundestags­wahlen auf­zeigt. [1] Aus mehreren Gründen habe ich sie nicht fortge­führt: Zum einen ist mein Interesse einge­schlafen, zum anderen bedeutet es Arbeit, zum dritten ist es danach nur noch bergab gegangen und schließ­lich ist mit der AfD eine Partei hinzu­gekommen, die ich ins rechte Lager einordnen muß, obwohl sie als einzige eine angemes­sene Position zur Migration propa­giert.

Hatte ich für 2005 noch eine Progres­sivität des Wahler­gebnisses von +8 errechnet und mich gefreut, daß es 50 Jahre lang im wesent­lichen bergauf ging, so waren es einen Tag nach meiner Grafik, also nach der Wahl des Jah­res 2009 nur noch -8. Zur Zeit sind es -38. Auch wenn ich die AfD außen vor lasse, blei­ben -12 unterm Strich. Seit über 50 Jahren war das Gesamt­ergebnis nicht mehr so schlecht. In Bayern hat sich das fort­gesetzt. Verschuldet haben das CDU/CSU und SPD, die mit ihrer Ignoranz im Rahmen einer großen Koali­tion eine AfD erst groß und sich selbst kleiner gemacht haben.

Schuld an der Gesamt­misere sind eigent­lich auch die Grünen. Trotzdem haben sie in Bayern abgesahnt, denn sie bieten den LOHAS aus bürger­lichen Gutmen­schen mit edlem grünen Gedan­kengut und der Über­zeugung, der Welt ginge es besser, wenn alle so lebten wie sie und ihr zuviel verdientes Geld nach­haltig ausgäben. Ich hoffe nicht, daß sie mit einer Regie­rungs­betei­ligung belohnt werden und Katha­rina Schulze Mini­sterin wird, obgleich sie in den letzten Tagen nur durch nichts­sagende bis aggres­sive Hohl­nussig­keit aufge­fallen ist. [2]

[1] Bundestagswahlen. Zahlwort, 26.09.2009.
[2] Katharina Schulze: Statement zur aktuellen Lage: Lager, Menschen­leben, Europa. Youtube, 03.07.2018. Sie fordert einen "Auff­stand der Annstän­digen" und handelt sich 96 Pro­zent Abwärts­daumen ein.

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