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Evolution
wuerg, 31.08.2018 03:37
Da sitzen sie nun bei Maybrit Illner und verurteilen einstimmig die Ausschreitungen von Chemnitz. Vier sülzen, nur einer ist die Furcht anzumerken, etwas falsches zu sagen. Ob sie im Verlaufe der Sendung ihre Grundsatzposition zementieren konnte, um auch einmal einen alternativen Gedanken zu äußern, weiß ich nicht, denn mir wurde schlecht und mußte abschalten.
Was ich überhaupt nicht hören kann, ist das Gerede von Trauer, die auch zu einer friedlichen Kundgebung hätte Anlaß geben dürfen. Doch wenn ich einmal von Verwandten, Bekannten, Arbeits- und Wohnumfeld abesehe, kann ich keinen Grund erkennen, der einen normal veranlagten Menschen zur Traurigkeit bewegen sollte, denn Tote, auch Ermordete und in letzter Zeit Gemesserte sind Alltag unter Millionen von Menschen.
Wut ist daher das richtigere Gefühl. Sie gründet nicht auf Mitleid oder persönlicher Betroffenheit. Sie kommt einfach hoch, wenn wieder einmal Verhältnisse sichtbar werden, die wir nicht wollen, gegen die nichts getan wird, ja verharmlost werden. Gewiß fallen die meisten eher von einer Haushaltsleiter oder sterben hinter dem Steuer als das sie von einem Goldstück abgestochen werden. Doch ist die Evolution offensichtlich nicht der Meinung, daß solche Relativierungen, Populismusfreiheit und gutmenschliche Ignoranz in jedem Falle zu favorisieren sind.
Gewiß hat der Mensch es weit gebracht und sich in funktionierenden Nationalstaaten so gut organisiert, daß der Gerechtigkeit weitgehend im Detail nachgegangen werden kann, auch keine Übergriffe oder gar Hetzjagden geduldet werden müssen, weder in Chemnitz, noch in Hamburg. Aber der Staat kann nicht alles regeln. Vieles bleibt alten Formen der Selbstorganisation überlassen. Dazu gehören vor allem unsere Familien, in die nur ungern eingegriffen wird und in denen viel Unrecht und Gewalt herrscht. Warum regt man sich also über ein paar übergriffige Priester oder Ausländerschubsereien auf?
Da die Evolution moralfrei arbeitet, schämt sie sich nicht, in kleinen Bereichen ein Optimum anzustreben, obgleich viel größere Probleme von ihr nicht in Angriff genommen werden. Sie hat kein besseres Deutschland aus Barleys und G20-Gegnern hervorgebracht, sondern eines mit Rechten und Ausländerfeinden. In uns allen steckt mehr oder minder die Furcht vor dem Fremden. Wie wertvoll diese uns eingepflanzte Vorsicht ist, können wir seit Jahren zunehmend erkennen. Sie verhindert, von anderen einfach überschwemmt zu werden.
Jahrtausende hat man in Verteidigung investiert und Kriege geführt, um nicht von anderen verdrängt zu werden. Und weil man auch selbst gerne andere eroberte, durfte und darf man davon ausgehen, daß die Fremden, die Feinde genauso gestrickt sind. Es ist geradezu menschenverachtend anzunehmen, die anderen seien Dummköpfe, hättem ihre Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet und seinen begierig, sich unsere Kultur überstülpen zu lassen.
Der Nationalstaat kann sich zwar in Detailgerechtigkeit üben, doch sind alle übrigen Mechanismen der Evolution eher statistischer Natur. Es ist ganz normal und bisher durch keine gesteuerte Gesellschaft überboten, gute und schlechte Erfahrungen wertend mit allgemeinen Prinzipien oder Menschengruppen zu verbinden. Wenn Frauen vor mir Angst haben, nur weil ich ein Mann bin, so muß ich damit leben und dankbar sein, daß trotz der Gewalttätigkeit meiner Geschlechtsgenossen unsere Ausrottung nicht von evolutionärem Vorteil zu sein scheint.
Als Ausländer muß man selbst in Deutschland damit leben, für vieles verantwortlich gemacht zu werden, was einige Fremde sich leisten: Lärm, Müll, Extrawürste, Messerstechereien. So funktioniert nun einmal die Evolution. Und es gibt Ausländer, die dieses Prinzip verstanden haben, die nicht beleidigt sind, wenn ihretwegen eine Frau die Straßenseite wechselt. Sie wissen: Das gilt nicht mir, sondern meinen hier eingefallenen Artgenossen. Ich muß damit leben oder der Situation ausweichen, zum Beispiel in meiner Heimat.
Früher war auch ich beseelt von umfassender Detailgerechtigkeit, habe sogar an eine kommunistische Gesellschaft geglaubt. Inzwischen habe ich meinen Frieden mit der Evolution und ihrer Krone, dem Menschen gemacht. Es gibt überall ernorme Reibungsverluste, in der Familie, in der Schule, zwischen Arm und Reich, zwischen Einheimischen und Zugewanderten. In Ermangelung wirklich funktionierender Alternativen gab und gibt es Religionen, Adelige, Superreiche, die sog. Märkte, Nationalstolz, Fremdenangst.
Noch immer bin ich der Meinung, den Reichen stünde ihr weitgehend leistungsloses Einkommen und ererbter Besitz nicht zu, habe deshalb aber nie den gerne unterstellten Neid empfunden und bin der Meinung, daß es bei aller Kritik, notwendigen Beschneidungen und dringend erforderlichen Regelungen derzeit kein besseres System zu sehen ist, das sich mit evolutionärem Vorteil durchsetzen könnte. Wir müssen damit leben, den Reichen den Arsch zu putzen, um an das Geld zu kommen, was sie moralisch verwerflich den weniger Betuchten abgenommen haben. Eine Alternative sieht die Evolution derzeit wohl nicht.
Und ich sehe derzeit auch kein System, das mir auf der Straße zu jedem sofort anzeigt, ob er gewaltbereit ist oder nicht. Auch keines, das Kriminelle automatisch aussondert oder an der Umsetzung ihrer Bösartigkeit hindert. Wir können die Gefahr nur statistisch mindern, zum Beispiel gefährliche Situationen meiden. Aber solange wir uns noch in der Öffentlichkeit bewegen wollen und dürfen, bleibt vor allem die Einschätzung nach dem Aussehen, so ungerecht sie auch sein mag: Der Tote von Chemitz mag ein netter und hilfsbereiter Mensch gewesen sein, doch seinem Aussehen nach hätte ich ihm nicht gerne im Dunkeln begegnen wollen.
Das Problem mit unseren anonymen Mitmenschen kann der einzelne kaum lösen, noch nicht einmal für sich selbst. Jeden Menschen für zivilisiert zu halten, kann ich keinem raten, auch wenn die meisten es sind. Persönlich kann man allenfalls gefährlichen Begegnungen aus dem Wege gehen, auch wenn man es haßt, daß widerwärtige Menschen Räume besetzen, die ihnen nicht zustehen. Doch vom Nationalstaat als Spitzenleistung der Evolution können wir verlangen, daß er wenigstens die Statistik verbessert, indem er kriminelles und gewalttätiges Handeln hart bestraft, Täter aussondert und unsere Ängste durch eine sinnvolle Politik mindert.
Für die in den letzten Jahren alles dominierende Ausländerproblematik heißt das: Kein Bonus für fremde Kriminelle, sofortige Abschiebung oder Festsetzung bei illegalem Aufenthalt, Begrenzung der Einreise, Auswahl nach Qualifikation und Goldgehalt. Doch nicht nur wir und unsere Obrigkeit können etwas tun. Viele Ausländer können demonstrative Andersartigkeit ablegen, sich zivilisiert kleiden und benehmen. Wunder bewirkt auch die Höflichkeitsform. Wenn die Sippenhaft reduziert werden soll, dann rate ich allen ausländischen Gruppen und Vertretungen, weniger zu jammern, zu leugnen und zu fordern, sondern am eigenen Image zu arbeiten und die Disziplinierung ihrer schwarzen Schafe in Angriff zu nehmen.
Was ich überhaupt nicht hören kann, ist das Gerede von Trauer, die auch zu einer friedlichen Kundgebung hätte Anlaß geben dürfen. Doch wenn ich einmal von Verwandten, Bekannten, Arbeits- und Wohnumfeld abesehe, kann ich keinen Grund erkennen, der einen normal veranlagten Menschen zur Traurigkeit bewegen sollte, denn Tote, auch Ermordete und in letzter Zeit Gemesserte sind Alltag unter Millionen von Menschen.
Wut ist daher das richtigere Gefühl. Sie gründet nicht auf Mitleid oder persönlicher Betroffenheit. Sie kommt einfach hoch, wenn wieder einmal Verhältnisse sichtbar werden, die wir nicht wollen, gegen die nichts getan wird, ja verharmlost werden. Gewiß fallen die meisten eher von einer Haushaltsleiter oder sterben hinter dem Steuer als das sie von einem Goldstück abgestochen werden. Doch ist die Evolution offensichtlich nicht der Meinung, daß solche Relativierungen, Populismusfreiheit und gutmenschliche Ignoranz in jedem Falle zu favorisieren sind.
Gewiß hat der Mensch es weit gebracht und sich in funktionierenden Nationalstaaten so gut organisiert, daß der Gerechtigkeit weitgehend im Detail nachgegangen werden kann, auch keine Übergriffe oder gar Hetzjagden geduldet werden müssen, weder in Chemnitz, noch in Hamburg. Aber der Staat kann nicht alles regeln. Vieles bleibt alten Formen der Selbstorganisation überlassen. Dazu gehören vor allem unsere Familien, in die nur ungern eingegriffen wird und in denen viel Unrecht und Gewalt herrscht. Warum regt man sich also über ein paar übergriffige Priester oder Ausländerschubsereien auf?
Da die Evolution moralfrei arbeitet, schämt sie sich nicht, in kleinen Bereichen ein Optimum anzustreben, obgleich viel größere Probleme von ihr nicht in Angriff genommen werden. Sie hat kein besseres Deutschland aus Barleys und G20-Gegnern hervorgebracht, sondern eines mit Rechten und Ausländerfeinden. In uns allen steckt mehr oder minder die Furcht vor dem Fremden. Wie wertvoll diese uns eingepflanzte Vorsicht ist, können wir seit Jahren zunehmend erkennen. Sie verhindert, von anderen einfach überschwemmt zu werden.
Jahrtausende hat man in Verteidigung investiert und Kriege geführt, um nicht von anderen verdrängt zu werden. Und weil man auch selbst gerne andere eroberte, durfte und darf man davon ausgehen, daß die Fremden, die Feinde genauso gestrickt sind. Es ist geradezu menschenverachtend anzunehmen, die anderen seien Dummköpfe, hättem ihre Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet und seinen begierig, sich unsere Kultur überstülpen zu lassen.
Der Nationalstaat kann sich zwar in Detailgerechtigkeit üben, doch sind alle übrigen Mechanismen der Evolution eher statistischer Natur. Es ist ganz normal und bisher durch keine gesteuerte Gesellschaft überboten, gute und schlechte Erfahrungen wertend mit allgemeinen Prinzipien oder Menschengruppen zu verbinden. Wenn Frauen vor mir Angst haben, nur weil ich ein Mann bin, so muß ich damit leben und dankbar sein, daß trotz der Gewalttätigkeit meiner Geschlechtsgenossen unsere Ausrottung nicht von evolutionärem Vorteil zu sein scheint.
Als Ausländer muß man selbst in Deutschland damit leben, für vieles verantwortlich gemacht zu werden, was einige Fremde sich leisten: Lärm, Müll, Extrawürste, Messerstechereien. So funktioniert nun einmal die Evolution. Und es gibt Ausländer, die dieses Prinzip verstanden haben, die nicht beleidigt sind, wenn ihretwegen eine Frau die Straßenseite wechselt. Sie wissen: Das gilt nicht mir, sondern meinen hier eingefallenen Artgenossen. Ich muß damit leben oder der Situation ausweichen, zum Beispiel in meiner Heimat.
Früher war auch ich beseelt von umfassender Detailgerechtigkeit, habe sogar an eine kommunistische Gesellschaft geglaubt. Inzwischen habe ich meinen Frieden mit der Evolution und ihrer Krone, dem Menschen gemacht. Es gibt überall ernorme Reibungsverluste, in der Familie, in der Schule, zwischen Arm und Reich, zwischen Einheimischen und Zugewanderten. In Ermangelung wirklich funktionierender Alternativen gab und gibt es Religionen, Adelige, Superreiche, die sog. Märkte, Nationalstolz, Fremdenangst.
Noch immer bin ich der Meinung, den Reichen stünde ihr weitgehend leistungsloses Einkommen und ererbter Besitz nicht zu, habe deshalb aber nie den gerne unterstellten Neid empfunden und bin der Meinung, daß es bei aller Kritik, notwendigen Beschneidungen und dringend erforderlichen Regelungen derzeit kein besseres System zu sehen ist, das sich mit evolutionärem Vorteil durchsetzen könnte. Wir müssen damit leben, den Reichen den Arsch zu putzen, um an das Geld zu kommen, was sie moralisch verwerflich den weniger Betuchten abgenommen haben. Eine Alternative sieht die Evolution derzeit wohl nicht.
Und ich sehe derzeit auch kein System, das mir auf der Straße zu jedem sofort anzeigt, ob er gewaltbereit ist oder nicht. Auch keines, das Kriminelle automatisch aussondert oder an der Umsetzung ihrer Bösartigkeit hindert. Wir können die Gefahr nur statistisch mindern, zum Beispiel gefährliche Situationen meiden. Aber solange wir uns noch in der Öffentlichkeit bewegen wollen und dürfen, bleibt vor allem die Einschätzung nach dem Aussehen, so ungerecht sie auch sein mag: Der Tote von Chemitz mag ein netter und hilfsbereiter Mensch gewesen sein, doch seinem Aussehen nach hätte ich ihm nicht gerne im Dunkeln begegnen wollen.
Das Problem mit unseren anonymen Mitmenschen kann der einzelne kaum lösen, noch nicht einmal für sich selbst. Jeden Menschen für zivilisiert zu halten, kann ich keinem raten, auch wenn die meisten es sind. Persönlich kann man allenfalls gefährlichen Begegnungen aus dem Wege gehen, auch wenn man es haßt, daß widerwärtige Menschen Räume besetzen, die ihnen nicht zustehen. Doch vom Nationalstaat als Spitzenleistung der Evolution können wir verlangen, daß er wenigstens die Statistik verbessert, indem er kriminelles und gewalttätiges Handeln hart bestraft, Täter aussondert und unsere Ängste durch eine sinnvolle Politik mindert.
Für die in den letzten Jahren alles dominierende Ausländerproblematik heißt das: Kein Bonus für fremde Kriminelle, sofortige Abschiebung oder Festsetzung bei illegalem Aufenthalt, Begrenzung der Einreise, Auswahl nach Qualifikation und Goldgehalt. Doch nicht nur wir und unsere Obrigkeit können etwas tun. Viele Ausländer können demonstrative Andersartigkeit ablegen, sich zivilisiert kleiden und benehmen. Wunder bewirkt auch die Höflichkeitsform. Wenn die Sippenhaft reduziert werden soll, dann rate ich allen ausländischen Gruppen und Vertretungen, weniger zu jammern, zu leugnen und zu fordern, sondern am eigenen Image zu arbeiten und die Disziplinierung ihrer schwarzen Schafe in Angriff zu nehmen.
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