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Erkenntnis
wuerg, 01.04.2006 16:45
Bei „Kluges und Scheiß“ wurde kurz über wertfreie, unmittelbare Wahrnehmung diskutiert, also über ungefilterte und unverfälschte Aufnahme der Wirklichkeit. [1] Mir geht es jetzt nicht um die Frage, inwieweit unsichtbare oder nicht meßbare Dinge zur Realität gehören, nicht um Änderungen oder gar Erweiterungen des Bewußtseins durch Meditation, Hypnose, Drogen oder medizinische Tricks, auch nicht um Savants, die zumindest einen Teil der realen Welt ungefiltert, umfassend und detailgenau aufnehmen. Vielmehr möchte ich meine Auffassung darlegen, warum Filterung und Bewertung vom Menschen unabhängig angelegte vernünftige Vorgänge sind, auf die auch denkende Großrechner der Zukunft nicht verzichten werden, gleichwohl sie millionenfach umfassender als wir die Welt wahrnehmen können.
Die Welt ist kein einfaches Murmelspiel oder reines Herumfliegen von Elementarteilchen. Unabhängig von unserer Existenz und unter völliger Abwesenheit jedweder Intelligenz im Weltall, kann die Welt auf einer Metaebene betrachtet werden, auf der insbesondere die physikalischen Gesetze formulierbar sind, so vielfältig und andersartig sie in anderen Teilen der Welt auch sein mögen. Offensichtlich ist unsere Welt ein so mächtiges System, daß ein kleiner, aber bedeutender Teil dieser Metawelt in ihm formulierbar ist. Das muß nicht so sein. Es gibt Murmelspiele, die betrachtungsresistent sind. Die Welt ist es offenbar nicht. Sonst hätte ich kein Bewußtsein, mein Denken wäre ein Automatismus und alles nur ein Murmelspiel, was ich hier schreibe.
Die Betrachtung der Welt aus sich selbst heraus führt unabhängig von menschlicher Existenz zur Unterscheidung von richtig und falsch, sinnvoll und sinnlos, gut und böse. Damit will ich nicht sagen, daß alles in diese dualen oder polaren Kategorien einteilbar ist, sondern beharre nur darauf, daß sie nicht untereinander austauschbar sind, also keine willkürlichen Festlegungen darstellen. Schon wegen unserer Endlichkeit, können wir Menschen uns immer nur um Erkenntnisse und um eine gerechtfertigte Bewertung bemühen. Für mich besteht dieses Bemühen darin, die Menschenbrille im Denken abzulegen zu wollen. Unmittelbare Wahrnehmung behält diese Brille auf, man sieht sie nur vor lauter Außenwelt nicht mehr.
Jede Bewertung und Filterung auszuschalten, um die ganze Realität unmittelbar wahrzunehmen, mag eine schöne Erfahrung sein und fördert Erkenntnisse über uns Menschen zu Tage. Auch ich würde gerne spielend mehr Fakten aufnehmen wollen, wenn darunter die Bewertung und Einordnung nicht litte. Manche mögen meinen, beides auf hohem Niveau in Einklang bringen zu können. Für mich glaube ich das nicht, denn soweit meine Träume mir in Erinnerung sind, enthalten sie doch so manchen Blödsinn, der nicht erst im Wachzustand hätte gefiltert werden sollen. Kurz: In der unmittelbaren Wahrnehmung vermute ich mehr Betrug als in der selektiven.
[1] Frau Klugscheisser: Infinity. Kluges & Scheiß, 23.03.2006.
Die Welt ist kein einfaches Murmelspiel oder reines Herumfliegen von Elementarteilchen. Unabhängig von unserer Existenz und unter völliger Abwesenheit jedweder Intelligenz im Weltall, kann die Welt auf einer Metaebene betrachtet werden, auf der insbesondere die physikalischen Gesetze formulierbar sind, so vielfältig und andersartig sie in anderen Teilen der Welt auch sein mögen. Offensichtlich ist unsere Welt ein so mächtiges System, daß ein kleiner, aber bedeutender Teil dieser Metawelt in ihm formulierbar ist. Das muß nicht so sein. Es gibt Murmelspiele, die betrachtungsresistent sind. Die Welt ist es offenbar nicht. Sonst hätte ich kein Bewußtsein, mein Denken wäre ein Automatismus und alles nur ein Murmelspiel, was ich hier schreibe.
Die Betrachtung der Welt aus sich selbst heraus führt unabhängig von menschlicher Existenz zur Unterscheidung von richtig und falsch, sinnvoll und sinnlos, gut und böse. Damit will ich nicht sagen, daß alles in diese dualen oder polaren Kategorien einteilbar ist, sondern beharre nur darauf, daß sie nicht untereinander austauschbar sind, also keine willkürlichen Festlegungen darstellen. Schon wegen unserer Endlichkeit, können wir Menschen uns immer nur um Erkenntnisse und um eine gerechtfertigte Bewertung bemühen. Für mich besteht dieses Bemühen darin, die Menschenbrille im Denken abzulegen zu wollen. Unmittelbare Wahrnehmung behält diese Brille auf, man sieht sie nur vor lauter Außenwelt nicht mehr.
Jede Bewertung und Filterung auszuschalten, um die ganze Realität unmittelbar wahrzunehmen, mag eine schöne Erfahrung sein und fördert Erkenntnisse über uns Menschen zu Tage. Auch ich würde gerne spielend mehr Fakten aufnehmen wollen, wenn darunter die Bewertung und Einordnung nicht litte. Manche mögen meinen, beides auf hohem Niveau in Einklang bringen zu können. Für mich glaube ich das nicht, denn soweit meine Träume mir in Erinnerung sind, enthalten sie doch so manchen Blödsinn, der nicht erst im Wachzustand hätte gefiltert werden sollen. Kurz: In der unmittelbaren Wahrnehmung vermute ich mehr Betrug als in der selektiven.
[1] Frau Klugscheisser: Infinity. Kluges & Scheiß, 23.03.2006.
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