Eins
Für mich ist eins die kleinste natür­liche Zahl. Andere beginnen mit der Null. [1] Sie ist weder prim noch zusammen­gesetzt. [2] Es gibt aber immer wieder Spinner, die das anders sehen, doch nicht statt Primalität einen anderen Begriff verwenden wollen, weil sie von penetranter Besserwisserei beseelt sind. [3] Die Wiki­pedia sieht die Zahl Eins als natür­liche Zahl zwischen null und zwei. [4] Und dann wird noch bemerkt, daß die Eins eine Quadrat- und eine Kubik­zahl ist. Jawoll, auch Biqua­drat­zahl, 37. Potenz, Dreiecks­zahl, 37‑Eck­zahl, nullte Potenz aller Zahlen, erste und zweite Fibo­nacci­zahl.

Natür­lich hat die Eins auch einen symbo­lischen Wert. Sie ist gut, stark, aufrecht, männ­lich, sie steht für Gott, das Indi­viduum, das Unteil­bare. [5] Die Eins steht auch für {0}={{}}, wenn sie es nicht sogar ist. Was nicht umzu­fallen droht, steht wie eine Eins, also aufrecht und gerade, gleich­wohl eins unge­rade ist. Lange Zeit war eine Eins als die beste Schul­note weit­gehend uner­reichbar, heute ent­wertet durch infla­tionäre 14 und in den Schatten gestellt durch leicht mög­liche 15 Punkte. [6]

[1] Letztlich ist es nur eine Übereinkunft. Meines Erach­tens spricht aber vieles für ℕ={1,2,3,…}, weil es mir einfa­cher erscheint, bei Bedarf durch einen Index 0 die Null hinzu­zunehmen als sie dauernd auszu­schließen. Siehe auch A000027, A001477, A001057.

[2] Nicht wegen der schlechten Definition, daß eine Primzahl genau zwei Teiler habe und eine zusammen­gesetzte Zahl mehr. Vielmehr ist die Eins eine Einheit und des­halb weder prim noch zusammen­gesetzt.

[3] So sieht Peter Plichta 1 als Primzahl, 2 und 3 aber nicht, weil alle anderen Prim­zahlen ±1 mod 6 sind, was gut in sein Raster aus 24 Strahlen und seine Ord­nung der Elemente paßt. Dagegen spricht natür­lich, daß Prima­lität allge­meiner defi­niert ist und es äußerst unele­gant wäre, für die natür­lichen Zahlen davon abzu­weichen. Außerdem: Es gibt modulo 10 unend­lich viele Prim­zahlen mit den End­ziffern 1,3,7,9 und keine mit 0,4,6,8. Es bleiben 2 und 5 mit nur einer Prim­zahl. Es müßte also auch 5 gestri­chen werden.

[4] Einmal von der Trivialität dieser Bemerkung abgesehen, sollte man besser schwur­beln: Die Eins liegt als natür­liche Zahl nicht nach der Null, sondern ganz vorne, und in der Reihe der (nicht-​negativen) ganzen Zahlen (als ganze Zahl) zwischen 0 und 2.

[5] Heutzutage kann man alles teilen. Nicht nur Kuchen und den letzten Bissen, im Internet auch Bilder, Texte, Filme, Bab­ybäuche, Haß und Lobhu­delei. Warum nicht auch die Eins?

[6] Ich glaube, es war mein Deutsch­lehrer, zumindest ein Ver­treter der weichen Fächer, der meinte: Eine Eins bin ich. Mathe­matik, Physik, Chemie und Bio­logie können es nicht gewesen sein.

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