Rechenschieber
Es ist an der Zeit, angeregt durch Frau Blütenstaub die 24 Skalen meines Rechenschiebers der Nachwelt zu überliefern:
  • Vorderseite
    • oberer Körper
      • L, Mantissenskala
      • T1, 1. Tangensskala
      • T2, 2. Tangensskala
      • A, feste Quadratskala
    • Zunge
      • B, bewegliche Quadratskala
      • BI, Reziprokskala zu B
      • CI, Reziprokskala zu C
      • C, bewegliche Grundskala
    • unterer Körper
      • D, feste Grundskala
      • ST, Bogenmaßskala
      • S, Sinus-Skala
      • P, Pythagoreische Skala
  • Rückseite
    • oberer Körper
      • LL03, 3. negative Exponentialskala
      • LL02, 2. negative Exponentialskala
      • LL01, 1. negative Exponentialskala
      • K, feste Kubenskala
    • Zunge
      • K', bewegliche Kubenskala
      • C, Grundskala
      • CI, reziproke Grundskala
      • CF, pi-versetzte Grundskala
    • unterer Körper
      • DF, pi-versetze Grundskala
      • LL1, 1. positive Exponentialskala
      • LL2, 2. positive Exponentialskala
      • LL3, 3. positive Exponentialskala
Bluetenstaubzimmer

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Mein lieber Schieber,
da geht ja einiges. Vermutlich mehr als mit meinem Casio fx-82... ;-)

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Der Casiso FX 82 heißt so, weil in ihm eine stark verkleinerte Version meines Faber-Castell-Duplex-Rechenstabes 2/82 arbeitet.

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Was auch immer drinsteckt,
es ist weitaus mehr, als ein Zahlen- und Rechenspast wie ich braucht. Mich irritiert bei den seltenen Gelegenheiten ja schon immer die krude Anordnung der Zahlentasten

789
456
123

Die Logik erschließt sich mir nicht, und sie läuft auch meinen eher fernmeldetechnisch geprägten Tast-Gewohnheiten zuwider. Aber immerhin steht auf dem Rechner "scientific" drauf und auf dem Telefon nicht.

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Das ist die Ziffernanordnung jeder Tastatur mit Numerik-Block. Sie ist Datentypistinnen zur Gewohnheit geworden, lange bevor es ein Tastentelefon gab. Vielleicht ändert sich das, wenn demnächst die SMS-Tastatur 2.0 auf den Markt kommt.

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@Numerik-Block:
Ja, ich weiß. Am PC habe ich NumLock nomalerweise aus.

Die übliche Anordnung war vermutlich keine ISO-Norm, und so konnte die ETSI ihren eigenen telefonischen Nummernsalat anrichten. Solange die Wählscheiben noch rotierten, war das auch kein Drama...

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Nach dem, was ich eben noch schnell gegoogelt habe, ist die Tastaturanordnung sicherlich schon 50 Jahre genormt. Das scheint aber Telefongesellschaften nicht interessiert zu haben. Besonders wohl wieder die amerikanischen. Wahrscheinlich wollten sie das Alphabet von oben nach unten haben. Anpassungsbestrebungen in die eine oder andere Richtung sollen alle gescheitert sein.

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Ich weiß ja, Sie mögen keine Fotos. Aber gibt es vielleicht einen Link mit Foto? Ich kann mir nämlich gar nicht vorstellen, wie solch ein Teil aussieht.

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Also gut, hier in den Kommentaren gestatte ich mir einmal das eine Megabyte, was jeden 56-K-Surfer zur Verzweiflung bringen muß:

Rechenschieber, Vorder- und Rückseite

So sieht es aus, wenn es nur noch 17 Kilobyte groß ist.

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Ja, ich musste ein bisschen blinzeln, bis ich da was erkennen konnte. Aber ich glaube, ich hab so ein Ding schon mal gesehen. Irgendwo. Irgendwann.

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In der Schule
hatten wir mal ne Basis-Einweisung an einem Nestler. Groß zum Einsatz kamen die Dinger allerdings nicht. Da erinnere ich mich deutlicher an die Taschenrechner von Texas Instruments, die man irgendwann als Hilfsmittel neben der Formelsammlung benutzen durfte.

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Falls wir das auch hatten, habe ich es erfolgreich verdrängt. Ich weiß nur noch, dass ich in der Oberstufe so einen Casio-Taschenrechner hatte, bei dem ich die Hälfte der Funktionen nicht verstanden hab. Mathematik war und ist mein Schul-Trauma schlechthin.

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Weil ich noch kein Bildlager im Internet habe, kann ich leider nicht auf eine detailgenaue Abbildung der Abbildung meines Rechenschiebers aus dessen Anleitung verweisen. Deshalb zwei Auszüge vom rechten Rand:

Rechenschieber, Ausschnitt 1

Rechenschieber, Ausschnitt 2

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In den allgemeinbildenden Schulen waren Rechenschieber meines Wissens zu keiner Zeit üblich, aber an Berufsschulen. Zwar gab es vor dem Taschenrechnerzeitalter schon elektromechanische Rechenmaschinen fürs Büro, doch kannten die weder Logarithmus noch trigonometrische Funktionen. Dafür mußten Funktionstafeln verwendet werden, was schnell zu viel Abschreibarbeit führte. Wo man sich mit dreistelliger Genauigkeit zufrieden gab, war der Rechenschieber lange Zeit eine sehr praktische und schnelle Alternative.

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Da bin ich wohl ein zu junger Jahrgang. Und noch dazu war ich nie auf einer Berufschule.

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Ich habe
in meiner Schulzeit viel mit dem Rechenschieber gearbeitet, war obligatorisch und man konnte es dann irgendwann fast wie im Schlaf. Und eines Tages schmuggelte die Großmutter dann einen Taschenrechner aus dem Westen zu uns hinüber.
Ein Menetekel ... :o)

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Witzig. Und ich wusste noch nicht einmal, was das ist - geschweige denn wie es aussieht. Ich muss mal meine Eltern fragen. ;)

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Interessant war,
dass ich zu einer Generation gehörte, die mit dem Rechenschieber angefangen hatte, das Abi schon mit Taschenrechner machen "durfte" und die an der (Ost)Uni selbst als zukünftige Geisteswissenschaftler Informatikunterricht hatte - das "Programmieren" von Telefonverzeichnissen inklusive.
Dann die ersten Mailboxkontakte und Telefonrechnungen von 700 Mark.
Irgendwann Betatester bei ICQ, die allerersten deutschen Chatplattformen nächtefressend eingeweiht.

Und nu is man Web 2.0 ...
Wo ist die Zeit nur hin ... :o)

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Und wir hatten zum Abitur schon so komisch programmierbare Taschenrechner, die kurz vor der Abitursklausur abgegeben werden mussten. Um dann in einer Großaktion "durchzuchecken", ob von den Schülern irgendwelche versteckten Hilfen programmiert wurden.

Ich hätte ja gar nicht gewusst, wie ich das anstelle.

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Tja,
heutzutage machen das teilweise schon die Handys besser... :o)

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Das waren noch harte Zeiten, in denen man sich die Funkgeräte für den Gipsarm noch selber basteln mußte. Aber mein Kosmos-Elektronikbaukasten hatte nur einen Transistor.

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Oh ja,
bei uns waren die Pico-Elektronik-Baukästen Legende. Damit habe ich mir 1973 das erste Radio gebastelt. Und in der durchwachten Nacht dann den Putsch in Chile quasi live mitverfolgt. Das Verständnis meiner Eltern hielt sich in Grenzen, als ich sie deswegen früh um vier geweckt hatte ... :o)

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Das war ein wichtiger 11. September. Danach galten Flüchtlinge aus Chile in der Linken jahrelang als Heilige. Im bildhaften Unterbewußtsein sind mir aber nur wildgewordene Frauen geblieben, die auf leere Kochtöpfe einschlagen. Wahrscheinlich sind sie Ursache, daß ich spontan sich gleichschaltende Massen wie Fußballfans und keifende Araber nicht mag, gleichwohl ich in den Jahren davor gerne einmal gegen die Notstandsgesetze protestiert habe.

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