Fünf-Achtel-Gott
wuerg, 16.11.2006 19:33
Mein Mathematik-Google-Alert verweist zumeist nur auf Rankwerk und Blödsinn. Heute auf einen Aufsatz, dessen Wörter „nicht“, „des“ und „ohne“ als Werbeträger verkauft waren und auf die neueste Ausgabe des PM‑Magazins hinweist, in dem die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes auf 62 Prozent berechnet wird, nicht etwa auf gerundete 60 oder gar 50 Prozent.
Nun komme mir keiner damit, daß dies in jedem Falle falsch sei, denn die korrekte Wahrscheinlichkeit betrage 0 oder 100 Prozent, niemals aber 62. Doch das ist bei 62 Prozent Regen am morgigen Tag nicht anders. Zwar gibt es mehr konkrete Erfahrung mit dem Wetter als mit Gott, doch von wenigen Zweifelsfällen einmal abgesehen regnet es morgen oder es regnet nicht, niemals aber mit 62 Prozent.
Im Falle des Wetters kann eine Prozentangabe dadurch gerechtfertigt werden, daß umfangreiche Daten aus ähnlichen Wetterlagen vorliegen. Und ganz allgemein könnte ich meine Apriori-Wahrscheinlichkeiten dadurch erhärten, daß ich gegen andere Behauptungen mit angemessener Quote zu wetten bereit bin.
Doch mit Gott scheidet diese Möglichkeit aus, denn die Gewinnauszahlung wird nicht zu Lebzeiten erfolgen. Und wer weiß, wieviel die Wettsumme dann noch wert ist. Gibt es keinen Gott, fällt der Wert des Euro auf null. Andernfalls könnte er sogar negativ werden.
Nun komme mir keiner damit, daß dies in jedem Falle falsch sei, denn die korrekte Wahrscheinlichkeit betrage 0 oder 100 Prozent, niemals aber 62. Doch das ist bei 62 Prozent Regen am morgigen Tag nicht anders. Zwar gibt es mehr konkrete Erfahrung mit dem Wetter als mit Gott, doch von wenigen Zweifelsfällen einmal abgesehen regnet es morgen oder es regnet nicht, niemals aber mit 62 Prozent.
Im Falle des Wetters kann eine Prozentangabe dadurch gerechtfertigt werden, daß umfangreiche Daten aus ähnlichen Wetterlagen vorliegen. Und ganz allgemein könnte ich meine Apriori-Wahrscheinlichkeiten dadurch erhärten, daß ich gegen andere Behauptungen mit angemessener Quote zu wetten bereit bin.
Doch mit Gott scheidet diese Möglichkeit aus, denn die Gewinnauszahlung wird nicht zu Lebzeiten erfolgen. Und wer weiß, wieviel die Wettsumme dann noch wert ist. Gibt es keinen Gott, fällt der Wert des Euro auf null. Andernfalls könnte er sogar negativ werden.
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wuerg,
17.11.2006 20:52
Warum gerade 62 Prozent? Das hat mich nicht ruhen lassen. Und nun weiß ich es. In Wahrheit existiert Gott mit der Wahrscheinlichkeit
φ = (√5−1)/2 ≈ 0,618 = 61,8%
gemäß dem goldenen Schnitt.
φ = (√5−1)/2 ≈ 0,618 = 61,8%
gemäß dem goldenen Schnitt.
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kid37,
25.11.2006 02:51
Also in einer groben Zwei-Drittel-zu-ein-Drittel-Teilung? Vielleicht erkennt man Gott deshalb in der goldgeschnittenen Landschaftsbetrachtung oft besser.
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wuerg,
25.11.2006 17:19
Man muß es schon etwas genauer nehmen, gleichwohl ich auch erst nachmessen mußte, daß meine Wohnungstür näher an 1 zu 2 (Drittel) als dem goldenen Schnitt liegt, der etwas für Leute ist, die kleiner und noch dicker sind als ich. Vernachlässigen kann man den Unterschied nicht:
66,7% zu 33,3% wie 2/3 zu 1/3 oder 2:1 (Oktave)
⋅⋅⋅
62,5% zu 37,5% wie 5/8 zu 3/8 oder 5:3 (große Sexte)
62,0% zu 38,0% wie „Gott existiert“ zu „kein Gott“
61,8% zu 38,2% wie der goldene Schnitt
61,5% zu 38,5% wie 8/13 zu 5/13 oder 8:5 (kleine Sexte)
⋅⋅⋅
58,6% zu 41,4% wie Wurzel 2 zu 1 (A4-Blatt)
66,7% zu 33,3% wie 2/3 zu 1/3 oder 2:1 (Oktave)
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62,5% zu 37,5% wie 5/8 zu 3/8 oder 5:3 (große Sexte)
62,0% zu 38,0% wie „Gott existiert“ zu „kein Gott“
61,8% zu 38,2% wie der goldene Schnitt
61,5% zu 38,5% wie 8/13 zu 5/13 oder 8:5 (kleine Sexte)
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58,6% zu 41,4% wie Wurzel 2 zu 1 (A4-Blatt)
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