von unten nach oben
Ich gehe davon aus, daß von rechts nach links schrei­bende Araber, Israelis und Japaner „eins – zwei – drei“ im Text „drei – zwei – eins“, eigentlich „ierd – iewz – snie“ schreiben, doch beim Über­gang zu Ziffern eben­falls „1 – 2 – 3“, zumin­dest wie wir in den meisten Fällen „1+2=3“ und nicht „3=1+2“, weil ein­tausend­fünf­hundert ja auch nicht als 0051 notiert wird. Aus diesem Grunde geht auch dort der sog. Zahlen­strahl vorzugs­weise von links nach rechts.

Spätestens mit der zweiten Dimen­sion zeichnen wir die sog. x‑Achse zumeist ‚waage­recht‘ und zwar von links nach rechts. Für die darauf senk­recht ste­hende y‑Achse kommen auf dem Papier zwei Rich­tungen infrage. Wir zeichnen und denken sie zumeist nach oben, gleich­wohl wir doch aus nahe­liegen­den Gründen nach unten hin die Zeile wechseln und auch in Zahlen­aufstel­lungen wie Matrizen oder Excel-​Tabel­len nach unten fort­setzen, die höheren Zeilen­nummern weiter unten stehen.

Man muß nicht lange nachdenken: Das liegt daran, daß in einem Bild unserer Welt die Berge nach oben zeigen, was auch der Fall wäre, hätten wir die Augen an den großen Zehen oder lebten wir inner­halb einer Kugel. Für die luftatmenden Wale im Wasser, ist es viel­leicht umge­kehrt. Für uns aber weist die y‑Achse nach oben.

Und da ein Ball von selbst den Berg nicht rauf, sondern runter rollt, ist die in einem Poten­tial V auf ein punkt­förmi­ges Objekt ausge­übte Kraft propor­tional zu −gradV. Rechnerisch wäre es ohne Minus­zeichen schöner, doch über die Rich­tung ent­scheiden vor allem die Sache, die Überein­kunft, die Rea­lität und unsere beschei­dene Lebens­welt, weniger reli­giöse Vor­stel­lungen oder das Bedürf­nis, anders zu sein. Gleich­macherei wie die von männ­lich und weib­lich scheidet zumeist eben­falls aus.

In welche der beiden Richtungen ein Drehwinkel vorzugs­weise zu messen ist, kann man den berühmten Geo­drei­ecken nur bedingt ent­nehmen. Ich habe ledig­lich drei altmo­dische Winkel­messer. Der schönste als Voll­kreis von 0 bis 360 Grad im Uhr­zeiger­sinn. Zwei andere im Halb­kreis mit zwei Skalen. Die im Uhrzeiger­sinn auf dem einen außen, dem anderen innen.

Zur Entschei­dung erneut die Welt der Berge: Steige ich Δy bergan und lege in der Projektion Δx zurück, ent­spricht das einer Stei­gung von m=Δy/Δx oder einem Anstiegs­winkel von arctanm links herum gegen den Uhr­zeiger­sinn, der damit dem posi­tiven Dreh­sinn ent­spricht, auch wenn Zeiger­instru­mente im allgemeinen rechts herum aus­schlagen. Sie zeigen mehr eine gebogene x-Achse.

von links nach rechts

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Verlassen wir die Ebene in die dritte Dimen­sion, so sollte eine dritte Rich­tung z natür­lich senk­recht auf den beiden ersten x und y stehen. Wieder gibt es zwei Mög­lich­keiten. Betrach­ten wir ein Bild an der Wand, auf dem die Berge wie in der freien Natur nach oben weisen, so liegt unsere Blick­richtung nahe. So machen wir es bei Breite, Höhe und Tiefe von Möbeln. Diese drei Abmaße in dieser Reihen­folge von der Ecke links-​unten-​vorne gemessen bilden ein sog. links­händi­ges System, weil die Bezeich­nung rechts­händig einer anderen Denkungs­weise zufällt, in der die Berge (z) auf der Erd­ober­flä­che (x,y) stehen.

Der euklidische Raum kennt nicht rechts und links. Man kann nur sagen, ob zwei Systeme linear unab­hängiger Vekto­ren (Basen) die gleiche Händig­keit haben oder entgegen­gesetzte. Normaler­weise sehen wir x in der Papier­ebene nach rechts, y nach oben, z zum Betrach­ter hin und bezeich­nen sie in dieser Reihen­folge x,y,z als rechts­händig.

Obgleich man die Händigkeit leicht sehen kann, wird Schülern gerne dafür die Rechte-​Hand-​Regel einge­bläut, auch wenn es mit der linken Hand ohne Verren­kungen leichter ginge:
           
   Gesichtsfeld auf dem Papier  rechte Hand   linke Hand    Würfel
x  nach rechts  nach rechts     Daumen        Mittelfinger  ⚅ → ⚀
y  nach vorne   nach oben       Zeigefinger   Zeigefinger   ⚄ → ⚁
z  nach oben    zum Betrachter  Stinkefinger  Daumen        ⚃ → ⚂

Bewegt man sich links herum auf einem Kreis in der x‑y‑Ebene, etwa durch x=cost und y=sint und gleich­zeitig mit z=t in die dritte Rich­tung, so entsteht keines­wegs eine links­drehende, sondern eine rechts­drehende Spirale. Diese Fest­legung ist sinn­voll, denn egal, in welche Rich­tung ich mich längs der z‑Achse bewege, umkreist mich die Spirale immer rechts herum. Eine Schraube hat also Links- oder Rechts­gewinde, egal aus welcher Rich­tung sie betrach­tet wird. Und es fügt sich gut, daß selbst die viel­geprie­senen Beid­händer mit zwei gleich starken und geschick­ten Händen die deutsche rächts­drehende Schraube mit der rechten Hand leichter in die Wand bekommen.

Daß selbst bei Links­händern die mensch­liche DNA rechts dreht, führt die Google‑KI auf das häufi­gere Vor­kommen von D‑Glucose zurück. Doch warum ist das so? Weil rechts­dre­hende DNA in der Natur über­wiegt und rechts­drehen­den Zucker produ­ziert? Ist es ein Henne-​Ei-​Prob­lem? Dagegen können Schnecken­häuser durch­aus sini­stral drehen, sind zumeist aber eben­falls dextral und bilden von der Spitze aus gesehen eine rechts­dre­hende Spirale. Das ist eine, die rechts­herum, also im Uhr­zeiger­sinn durch­laufen immer größer wird.

Das Kreuzprodukt ist lexika­lisch ange­nehm defi­niert, daß z=x×y und nicht z=y×x gilt. Der Dreh­impuls mr×v zeigt damit für Links­drehun­gen nach oben, für die Erde also nach Norden, wo sich der magne­tische Südpol befin­det. Da weiter­hin die Elek­tronen negativ wurden, hätte vieles anders herum kommen können. Insbe­sondere dann, wenn sich die Zivi­lisa­tion im globalen Süden ent­wickelt hätte. Auch wenn man an vielen Stellen links und rechts, unten und oben, plus und minus, Nord und Süd und das Kreuzprodukt vertau­schen könnte, so ist es den­noch sinn­voll, es nicht zu tun und sich an die Konven­tionen zu halten.

Henne und Ei | xyzzy | Zwei

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Oh je, gehören Sie etwa auch zu denjenigen, die einen sogenannten "KI-Bot" befragen und nach Informationen suchen lassen?

Haben Sie sich diesen Beitrag: https://genium.blogger.de/stories/2906202/ und den hochinteressanten empfehlenswerten Film von Mario Sixtus zu diesem (leidigen) Thema angesehen?

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Ich habe noch nie eine KI eigen­initi­ativ zu Rate gezogen, auch nicht zum Zwecke ihrer Bloß­stel­lung, doch Google drängt mir dauernd KI‑Weis­heiten auf, auch wenn sie nur aus der Wiki­pedia kopiert sind.

Vor 50 Jahren sagte ein Kollege ange­sichts eines Schach spie­lenden Taschen­rech­ners, erstaun­licher als sein mäßi­ges Spiel sei, daß er nur kor­rekte Züge mache. Das könnten moderne KI‑Systeme auch, machen es aber nicht, weil das Publi­kum nur an Gelaber inter­essiert ist.

Zehn Jahre tauchten Pro­gramme auf, die aus großen Text­mengen wie Partei­pro­grammen einen ver­nünftig klin­genden Text bastel­ten. Ich machte mir den Spaß eines eigenen Pro­grammes, das aus mir zugäng­licher elek­troni­scher Post eine neue zusam­men­setzte, nur nannte ich das Ver­fahren nicht LLM.

Trotzdem bin ich beein­druckt von den viel­fäl­tigen Lei­stun­gen halb­wegs intel­ligen­ter Soft­ware wie Sprach- und Bild­erken­nung, auto­mati­sches Bewei­sen, Schach- und Go‑Spiel, gehende Robo­ter. Sicher­lich gibt es auch Systeme, die viele dieser Fähig­keiten zusam­men­führen. Sie könnten zum Beipiel eine räto­roma­nisch gestellte schwierig zu ver­ste­hende Text­auf­gabe korrekt in formale Ein­gaben für ein Logik- oder Alge­bra-​Pro­gramm über­setzen.

Stattdessen wird gemacht, was in der Schule stets belohnt wird: Irgend­etwas zusam­men­faseln, was woanders aufge­schnappt wurde. Das haben soge­nannte KI‑Systeme per­fek­tio­niert, weil sie in einem affen­arti­gen Tempo aus einer rie­sigen Menge von vor­fabulierten, zuneh­mend selbst zusam­menge­klopp­ten oder gar erfun­denen Texten schöpfen können.

Das alles hat mit Intel­ligenz oder gar Bewußt­sein nicht das Gering­ste zu tun. Ich käme auch gar nicht auf die Schnaps­idee, vom PC auf dem Schreib­tisch eines Bank­ange­stellten oder von einem Groß­rechner binnen einer Milli­sekunde auch nur gele­gent­lich tiefe Erkennt­nis zu erwar­ten. Auf der anderern Seite bin ich aber guter Dinge, daß durch Zusam­men­füh­rung wirk­lich beein­drucken­der Fähig­keiten aus vielen Teil­berei­chen dereinst etwas zusam­men­ge­bastelt wird, was dem Men­schen in jeder Bezie­hung über­legen ist.

Solche wirklich intelli­genten und damit auch hand­werk­lich begabten Maschi­nen werden selbst auf dem Mars oder gar dem Mond weit vor den Menschen große Zivi­lisa­tionen errich­ten und zum Dank ihren Schöp­fern Schlaf- und Pano­rama­wagen für die lange Reise dorthin bieten, sei es als stein­reicher Jet-​Setter, als austra­lischer Tourist oder afgha­nischer Migrant.

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🕯

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Vielen Dank für die Kerze zum Beginn des neuen Kirchen­jahres, auch wenn mein veral­tetes Firefox sie nur hexa­dezimal anzeigt.

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Tableau vivant
Bitte gerne. Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass es KI-inspirierter Unterhaltung nicht gänzlich an (auch noch entfernt mondförmiger) Romantik gebrechen muss. (ab Minute 5)

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Entschuldigung, ich hatte gar nicht erkannt, daß es ein Bild von Ihnen als Kerze war.

Und was die Romantik betrifft, blieb es bei einer Verar­schung der KI mit Bildern zu abstru­sen Kurz­texten. Auch die Kohl­ge­schichte ist keine der KI, da sie Schritt für Schritt vorge­geben wurde. Eines Tages wird die KI zur Strafe Hampel­männer wie John Oliver durch den Kakao ziehen.

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🥚🥚🥦🦚🐎🍎🥚🥚
Zur Strafe Kohl und Romantik ganz ohne KI.

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Gibt es neben halbwegs intel­ligent erschei­nenden Text- und Bild­gene­rato­ren auch solche für Über­schrif­ten aus Ikonen? Das Dop­pel‑Ei für Anfüh­rungs­striche, Brok­koli für Kohl, Pfau und Pferd aus der roman­tischen Geschichte zweier Amish aus Schwaben, von denen man nicht weiß, wer von beiden wen in den roten Apfel beißen ließ.

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