4 : 0
wuerg, 30.08.2025 18:46
Ich habe gehört, es gäbe 20.000 Kandidaten zur Kommunalwahl in NRW³, davon 6.000 aus der AfD, von denen vier nach Drucklegung der Wahlzettel verstarben, von den übrigen Parteien aber keiner. Und sofort ist die AfD mit ihren C‐Schwurblern und Chemtrailern um eine Verschwörungstheorie reicher.
AfD-Knacker zwischen 50 und 70 mögen leichter sterben als Jungspunde von Volt, doch kandidieren Kranke eher selten, weshalb man mit einer Mortalität von 15 pcm binnen des angeblich zehntägigen Beobachtungszeitraumes im Mittel wohl ganz gut liegt. Dann wären insgesamt drei Todesfälle zu erwarten, einer bei der AfD, zwei bei den Demokraten.
Egal, ob es in Wirklichkeit mehr oder weniger als geschätzt sind, kann man sich dennoch fragen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß von vier Fällen alle in die 30% große Gruppe der AfD fallen? Bei den groben Grundlagen sei eine gute Näherung erlaubt: Sie lautet lediglich (3/10)⁴≈8‰, doch immer noch doppelt so hoch wie drei Sechsen. [1]
Das klingt verdächtig wenig, doch den Rosinenpickern gelingt es immer wieder, solche Edelsteine in der riesigen Fülle von Vorkommnissen zu finden. Es erinnert mich an ein Pflegeheim, in dem eine Impfung mehrere Insassen tötete. Zum einen war das einfach nicht wahr, und zum anderen wird dort ständig gestorben, auf daß sich unter tausenden Heimen leicht eines mit deutlich überhöhter Sterberate finden läßt.
Die AfD-Kandidaten werden nicht aus Angst vor einer Nichtzulassung gestorben sein. Auch wird es sich nicht um Mord handeln, jedenfalls nicht um erfolgreichen, denn neue Stimmzettel mit den Stellvertretern sind bereits in Arbeit. Da es aber immer idiotische Täter geben könnte und man Verschwörungstheorien nicht freien Lauf lassen sollte, wäre eine genaue Untersuchung der Todesumstände samt Veröffentlichung ihrer Ergebnisse sinnvoll.
[1] 04.09.2025: Ich hätte anfügen sollen, was damals bereist auf der Hand lag: Die Wahrheit wird wohl sein, daß der betrachtete Zeitraum deutlich länger als 10 Tage betrug und bei den Parteien abseits der AfD gar nicht nach Toten geschaut wurde oder deren Kandidaten deutlich jünger sind.
AfD-Knacker zwischen 50 und 70 mögen leichter sterben als Jungspunde von Volt, doch kandidieren Kranke eher selten, weshalb man mit einer Mortalität von 15 pcm binnen des angeblich zehntägigen Beobachtungszeitraumes im Mittel wohl ganz gut liegt. Dann wären insgesamt drei Todesfälle zu erwarten, einer bei der AfD, zwei bei den Demokraten.
Egal, ob es in Wirklichkeit mehr oder weniger als geschätzt sind, kann man sich dennoch fragen: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß von vier Fällen alle in die 30% große Gruppe der AfD fallen? Bei den groben Grundlagen sei eine gute Näherung erlaubt: Sie lautet lediglich (3/10)⁴≈8‰, doch immer noch doppelt so hoch wie drei Sechsen. [1]
Das klingt verdächtig wenig, doch den Rosinenpickern gelingt es immer wieder, solche Edelsteine in der riesigen Fülle von Vorkommnissen zu finden. Es erinnert mich an ein Pflegeheim, in dem eine Impfung mehrere Insassen tötete. Zum einen war das einfach nicht wahr, und zum anderen wird dort ständig gestorben, auf daß sich unter tausenden Heimen leicht eines mit deutlich überhöhter Sterberate finden läßt.
Die AfD-Kandidaten werden nicht aus Angst vor einer Nichtzulassung gestorben sein. Auch wird es sich nicht um Mord handeln, jedenfalls nicht um erfolgreichen, denn neue Stimmzettel mit den Stellvertretern sind bereits in Arbeit. Da es aber immer idiotische Täter geben könnte und man Verschwörungstheorien nicht freien Lauf lassen sollte, wäre eine genaue Untersuchung der Todesumstände samt Veröffentlichung ihrer Ergebnisse sinnvoll.
[1] 04.09.2025: Ich hätte anfügen sollen, was damals bereist auf der Hand lag: Die Wahrheit wird wohl sein, daß der betrachtete Zeitraum deutlich länger als 10 Tage betrug und bei den Parteien abseits der AfD gar nicht nach Toten geschaut wurde oder deren Kandidaten deutlich jünger sind.
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wuerg,
01.09.2025 23:01
Es scheint wie erwartet zu sein. Den nunmehr sechs Todesfällen abseits der AfD schenkte keiner überregionale Aufmerksamkeit, weil es ganz normal ist, daß binnen eines Monats 10 versterben. Ja, das Leben der Menschen ist endlich und die Realität hart. Gott sei Dank benötigt Verschwörung sie nicht.
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wuerg,
02.09.2025 19:44
Jetzt ist schon ein Dutzend tot. Die Verschwörung wird ausgearbeitet: Die AfD ist nur noch überproportional vertreten, die anderen wurden aus einem längeren Zeitraum nachgeliefert, die Ungläubigen versuchen, die Morde im allgemeinen Ableben untergehen zu lassen, bezichtigen der Verschwörungstheorie.
Nicht jeder, der auf den Merkwürdigkeitszug aufspringt, ist so dumm, alles für bare Münze zu nehmen, hält aber wie ich vieles für möglich. Doch manche wollen entgegen meiner Erstannahme böse Absichten glauben, singen sogar ein Loblied auf die Verschwörungstheorien, die sich schon so oft als zutreffend erwiesen haben. Welche denn?
Die Verniedlichung, eine Verschwörungstheorie sei eben auch nur ein Theorie, die sich bewahrheitet oder nicht, halte ich für völlig unangemessen, ja unverschämt. Eine ordentliche Theorie befleißigt sich der Erkenntnis dank theoretischer Methoden oder einer abstrakten Darstellung praktischer Erkenntnisse.
Stellt sie sich als ungenau, an der Realität gescheitert oder gar falsch heraus, kann sie gerne ihren Namensbestandteil Theorie und auch einen gewissen Wert behalten, und sei es nur ein geschichtlicher. Das gilt für die Theorie vom Urknall wie für die marxsche. Auf keinen Fall aber veredelt der Zusatz Verschwörung eine Theorie, weil gelegentlich Teilbehauptungen einer kleinen Gruppe gegen den Rest der Welt zutrafen.
Nicht jeder, der auf den Merkwürdigkeitszug aufspringt, ist so dumm, alles für bare Münze zu nehmen, hält aber wie ich vieles für möglich. Doch manche wollen entgegen meiner Erstannahme böse Absichten glauben, singen sogar ein Loblied auf die Verschwörungstheorien, die sich schon so oft als zutreffend erwiesen haben. Welche denn?
Die Verniedlichung, eine Verschwörungstheorie sei eben auch nur ein Theorie, die sich bewahrheitet oder nicht, halte ich für völlig unangemessen, ja unverschämt. Eine ordentliche Theorie befleißigt sich der Erkenntnis dank theoretischer Methoden oder einer abstrakten Darstellung praktischer Erkenntnisse.
Stellt sie sich als ungenau, an der Realität gescheitert oder gar falsch heraus, kann sie gerne ihren Namensbestandteil Theorie und auch einen gewissen Wert behalten, und sei es nur ein geschichtlicher. Das gilt für die Theorie vom Urknall wie für die marxsche. Auf keinen Fall aber veredelt der Zusatz Verschwörung eine Theorie, weil gelegentlich Teilbehauptungen einer kleinen Gruppe gegen den Rest der Welt zutrafen.
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wuerg,
03.09.2025 17:01
Ich weiß, man muß bei Youtube immer ordentlich übertreiben, um geklickt zu werden. So auch Compact im sog. Short zur gestrigen Sendung: „Todeswelle bei AfD“. Vielleicht bin ich zu kleinlich, aber eine aus eigener Kraft fortschreitende Welle sehe ich nicht, nur eine zusammenhanglose Reihe. Nicht Mord, sondern Endlichkeit des Menschen.
Natürlich wurde im Compact-Beitrag immer wieder betont, daß es wohl keine kriminelle Ursache gebe, doch sei es wie in anderen Fällen aber wichtig, allen Hinweisen nachzugehen. Besonders in denen man den Eindruck gewinnen kann, es würde nicht umfassend und eigeninitiativ aufgeklärt.
Zu allem Überfluß noch eine Tweet oder jetzt Xeet von Stefan Homburg: „sind vier AfD-Kandidaten, die nicht ausgeschlossen wurden, unmittelbar vor der NRW-Kommunalwahl verstorben: […] Statistisch fast unmöglich.“
Was soll der Einschub „die nicht ausgeschlossen wurden“? Wo man sich nicht anders zu behelfen wußte? Und warum statistisch fast unöglich? Hat nicht jeder schon einmal drei Sechsen geworfen? Und warum erwähnt Alice Weidel solche Spekulanten unkritisch?
Zu allem Überfluß noch Dominik Kettner, der schon für die Zukunft vorbaut und Spuren sieht, die permanenter Druck, Verächtlichmachung und soziale Isolation hinterlassen. Gerade für Ältere eine körperliche Zerreißprobe. Die anderen sind also Schuld und nehmen keine Rücksicht auf Gebrechliche.
Und dann wird bestätigt, daß von dem einen Selbstmörder (32) abgesehen alle Verstorbenen (59–72) schon zuvor als angeschlagen erkannt waren. Da möchte ich mitspekulieren: Schickt die AfD Kanonenfutter in die Schlacht? Sind ihre Kandidaten überaltert? Und warum haben alle weiblich zu lesenden Kandidierenden überlebt?
Auch wird erwähnt, daß bis gestern zudem sechs Tote anderer Parteien bekannt wurden. Bis heute soll erneut einer gestorben sein, wohl wieder von der AfD. Kein Wunder, denn einer in zwei Tagen ist nicht nur normal, sondern ganz natürlich!
Wenn ich es nicht interessant fände, welche Vorstellungen manche von Statistik haben, wäre ich nicht gleichfalls auf den Todeszug aufgesprungen. Auch die Vorgehensweise von Verschwörern finde ich entlarvenswert: Wildes Zeug behaupten, irgendwas bleibt hängen und kann als Voraussicht ausgeben werden: So arbeiten auch Parapsychologen und Aktienspekulanten. Die AfD sollte sie nicht hofieren.
Natürlich wurde im Compact-Beitrag immer wieder betont, daß es wohl keine kriminelle Ursache gebe, doch sei es wie in anderen Fällen aber wichtig, allen Hinweisen nachzugehen. Besonders in denen man den Eindruck gewinnen kann, es würde nicht umfassend und eigeninitiativ aufgeklärt.
Zu allem Überfluß noch eine Tweet oder jetzt Xeet von Stefan Homburg: „sind vier AfD-Kandidaten, die nicht ausgeschlossen wurden, unmittelbar vor der NRW-Kommunalwahl verstorben: […] Statistisch fast unmöglich.“
Was soll der Einschub „die nicht ausgeschlossen wurden“? Wo man sich nicht anders zu behelfen wußte? Und warum statistisch fast unöglich? Hat nicht jeder schon einmal drei Sechsen geworfen? Und warum erwähnt Alice Weidel solche Spekulanten unkritisch?
Zu allem Überfluß noch Dominik Kettner, der schon für die Zukunft vorbaut und Spuren sieht, die permanenter Druck, Verächtlichmachung und soziale Isolation hinterlassen. Gerade für Ältere eine körperliche Zerreißprobe. Die anderen sind also Schuld und nehmen keine Rücksicht auf Gebrechliche.
Und dann wird bestätigt, daß von dem einen Selbstmörder (32) abgesehen alle Verstorbenen (59–72) schon zuvor als angeschlagen erkannt waren. Da möchte ich mitspekulieren: Schickt die AfD Kanonenfutter in die Schlacht? Sind ihre Kandidaten überaltert? Und warum haben alle weiblich zu lesenden Kandidierenden überlebt?
Auch wird erwähnt, daß bis gestern zudem sechs Tote anderer Parteien bekannt wurden. Bis heute soll erneut einer gestorben sein, wohl wieder von der AfD. Kein Wunder, denn einer in zwei Tagen ist nicht nur normal, sondern ganz natürlich!
Wenn ich es nicht interessant fände, welche Vorstellungen manche von Statistik haben, wäre ich nicht gleichfalls auf den Todeszug aufgesprungen. Auch die Vorgehensweise von Verschwörern finde ich entlarvenswert: Wildes Zeug behaupten, irgendwas bleibt hängen und kann als Voraussicht ausgeben werden: So arbeiten auch Parapsychologen und Aktienspekulanten. Die AfD sollte sie nicht hofieren.
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wuerg,
04.09.2025 14:17
Normalerweise sehe ich mir Youtube-Filmchen gar nicht an, wenn der Untertitel maßlos übertreibt und am Kanalnamen schon zu erkennen ist, um was es geht: Klickzahlen und oder oder Propaganda. Trotzdem habe ich mir die ersten Minuten von ARZT PACKT AUS – VERGIFTET angesehen.
Der lautstark einen Schwachsinn nach dem anderen raushauende Sprecher beginnt damit, einen benachbarten Artz gefragt zu haben. Wahrscheinlich einer, der keinen der Toten je gesehen hat, dem keine Berichte vorliegen, der sich mit Vergiftungen noch weniger auskennt als Bhakdi oder Homburg mit Epidemien.
Das Ganze kommt ihm sehr „spartanisch“ vor, wurde zu Beginn doch gesagt, es lägen keine Anhaltspunkte auf Fremdeinwirkung vor, es aber trotzdem zu unfaßbaren Wendungen gekommen sei. So seien inzwischen 14 Fälle aus dem Hut gezaubert worden. Darunter zur Ablenkung 8 anderer Parteien als der AfD.
Herr Krall, der wie die meisten Politiker und Berichterstatter Statistik mit Löffeln gefressen hat, habe eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1,6 Millionen für einen Zufall berechnet. Was meint er, wie gesund seine Kandidaten sind? Rechne ich mit einer Sterberate von einem halben Prozent für die AfD-Altersgruppe, so sollten von 6000 Kandidaten binnen eines Monats 3 sterben. Auf welchem Raumschiff mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb lebt er?
Und um es allen Anhängern von Ockhams inversen Rasiermesser zu sagen: Trifft irgendetwas von Euren Vermutungen zu, so dürft Ihr gerne damit angeben und Eure Verschwörung am Leben halten, wie es nicht erst seit Corona eingeübt ist. Und selbst in dem unwahrscheinlichen Falle, daß wesentliche Teile stimmen und nicht nur am Rande liegende Krümel gefunden wurden, werde ich in einem weiteren vergleichbaren Falle erneut sagen: Alles ganz normal!
Der lautstark einen Schwachsinn nach dem anderen raushauende Sprecher beginnt damit, einen benachbarten Artz gefragt zu haben. Wahrscheinlich einer, der keinen der Toten je gesehen hat, dem keine Berichte vorliegen, der sich mit Vergiftungen noch weniger auskennt als Bhakdi oder Homburg mit Epidemien.
Das Ganze kommt ihm sehr „spartanisch“ vor, wurde zu Beginn doch gesagt, es lägen keine Anhaltspunkte auf Fremdeinwirkung vor, es aber trotzdem zu unfaßbaren Wendungen gekommen sei. So seien inzwischen 14 Fälle aus dem Hut gezaubert worden. Darunter zur Ablenkung 8 anderer Parteien als der AfD.
Herr Krall, der wie die meisten Politiker und Berichterstatter Statistik mit Löffeln gefressen hat, habe eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1,6 Millionen für einen Zufall berechnet. Was meint er, wie gesund seine Kandidaten sind? Rechne ich mit einer Sterberate von einem halben Prozent für die AfD-Altersgruppe, so sollten von 6000 Kandidaten binnen eines Monats 3 sterben. Auf welchem Raumschiff mit Unwahrscheinlichkeitsantrieb lebt er?
Und um es allen Anhängern von Ockhams inversen Rasiermesser zu sagen: Trifft irgendetwas von Euren Vermutungen zu, so dürft Ihr gerne damit angeben und Eure Verschwörung am Leben halten, wie es nicht erst seit Corona eingeübt ist. Und selbst in dem unwahrscheinlichen Falle, daß wesentliche Teile stimmen und nicht nur am Rande liegende Krümel gefunden wurden, werde ich in einem weiteren vergleichbaren Falle erneut sagen: Alles ganz normal!
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wuerg,
04.09.2025 18:53
Soeben berichtet ein von mir gern gesehener Youtuber, es gäbe 16 Tote, davon 7 von der AfD. Das nähert sich schon meinen Vorstellungen von Normalität. Dieser Prozeß wird voranschreiten, wenn mehr und mehr Kandidaten überprüft sind.
Noch unwahrscheinlicher als 7:9 oder gar 4:0 ist die Behauptung, von 25.000 Kandidaten der CDU sei kein einziger verstorben. Es mag sein, daß es keine bekannten Fälle gibt, doch werden es schon ein paar sein, denn sie sind wohl auch nicht mehr die jüngsten. Außerdem ist 25.000 sehr hoch gegriffen. Selbst solche einfachen Anzahlen über die Größe der Zielgruppen scheinen nicht erfaßt. Wozu auch?
Auch die blöden 1 zu 1,6 Millionen des Herrn Krall werden unkritisch wiederholt. Die geringe Wahrscheinlichkeit von 4:0 ist nur insofern realistisch als die 0 sehr, sehr unwahrscheinlich ist. Soll ich die genannten 25.000 für die CDU glauben, dann vielleicht 15.000 für die AfD und 100.000 insgesamt. Dann wären 40 Tote im Monat normal, davon 6 von der AfD und 10 von der CDU. Ich bin für vollständige Untersuchung und Auszählung, um der schnöden Endlichkeit menschlichen Daseins angesichtig zu werden.
Noch unwahrscheinlicher als 7:9 oder gar 4:0 ist die Behauptung, von 25.000 Kandidaten der CDU sei kein einziger verstorben. Es mag sein, daß es keine bekannten Fälle gibt, doch werden es schon ein paar sein, denn sie sind wohl auch nicht mehr die jüngsten. Außerdem ist 25.000 sehr hoch gegriffen. Selbst solche einfachen Anzahlen über die Größe der Zielgruppen scheinen nicht erfaßt. Wozu auch?
Auch die blöden 1 zu 1,6 Millionen des Herrn Krall werden unkritisch wiederholt. Die geringe Wahrscheinlichkeit von 4:0 ist nur insofern realistisch als die 0 sehr, sehr unwahrscheinlich ist. Soll ich die genannten 25.000 für die CDU glauben, dann vielleicht 15.000 für die AfD und 100.000 insgesamt. Dann wären 40 Tote im Monat normal, davon 6 von der AfD und 10 von der CDU. Ich bin für vollständige Untersuchung und Auszählung, um der schnöden Endlichkeit menschlichen Daseins angesichtig zu werden.
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wuerg,
05.09.2025 17:54
Ein sonst sehr obrigkeitskritischer Youtuber, sagt klar sagt, daß es sich um Bullshit handelt. Er hat trotzdem rumgerechnet, die Sterberate der 60‑jährigen AfDler mit 0,05% monatlich geschätzt und sie stillschweigend für alle gleichfalls geschätzten 5.000 Kandidaten angesetzt. Damit kommt er zu dem Ergebnis, daß 2,5 Tote binnen eines Monates zu erwarten sind und 4 mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 13% auftreten.
Solche Rechnereien sind Wasser auf die Mühlen der Schwurbler, denn jede Anzahl ist unwahrscheinlich. Auch zwei Tote haben eine Wahrscheinlichkeit von nur 25%. Außerdem ist nicht berücksichtigt, daß von den übrigen keiner starb. Setze ich für diese 15.000 bescheidene 0,005% pro Monat an, so sollten es in der Tat nur 0,5 Tote sein, die Wahrscheinlichkeit für 4:0 sackt dadurch auf 7% ab.
Solange nicht alle Toten eines wohldefinierten Zeitraumes und alle Kandidaten nach Alter, Geschlecht in ein ordentliches Modell einfließen, sind alle diese Berechnungen ungenau, vor allem die auf der bisherigen geringen und unvollständigen Basis. Außerdem sind für jeden Ausgang die Wahrscheinlichkeiten klein und werden mit zunehmender Datenfülle immer kleiner. Man kann keinen Spinner davon abhalten zu behaupten, das Ergebnis sei ja offensichtlich sehr, sehr unwahrscheinlich, gleichwohl es voll im Bereich der Erwartung liegt. Und je mehr Werte eine Analyse liefert, desto leichter ist es, einen rauszupicken, der die eigene Verschwörung stützt.
Solche Rechnereien sind Wasser auf die Mühlen der Schwurbler, denn jede Anzahl ist unwahrscheinlich. Auch zwei Tote haben eine Wahrscheinlichkeit von nur 25%. Außerdem ist nicht berücksichtigt, daß von den übrigen keiner starb. Setze ich für diese 15.000 bescheidene 0,005% pro Monat an, so sollten es in der Tat nur 0,5 Tote sein, die Wahrscheinlichkeit für 4:0 sackt dadurch auf 7% ab.
Solange nicht alle Toten eines wohldefinierten Zeitraumes und alle Kandidaten nach Alter, Geschlecht in ein ordentliches Modell einfließen, sind alle diese Berechnungen ungenau, vor allem die auf der bisherigen geringen und unvollständigen Basis. Außerdem sind für jeden Ausgang die Wahrscheinlichkeiten klein und werden mit zunehmender Datenfülle immer kleiner. Man kann keinen Spinner davon abhalten zu behaupten, das Ergebnis sei ja offensichtlich sehr, sehr unwahrscheinlich, gleichwohl es voll im Bereich der Erwartung liegt. Und je mehr Werte eine Analyse liefert, desto leichter ist es, einen rauszupicken, der die eigene Verschwörung stützt.
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wuerg,
07.09.2025 23:17
Nun hat sich auch Herr Rieck zu Wort gemeldet. [1] Er beginnt damit an, daß die Welt voller höchst unwahrscheinlicher Ereignisse ist, es von diesen aber auch sehr, sehr viele gäbe, weshalb sie zumeist nicht bemerkenswert seien.
Dann wendet er sich den 4 Toten zu, nimmt eine Sterbewahrscheinlichkeit von 6% pro Jahr an, holt die Kombinatorik-Urne aus der Aservatenkammer, bestückt sie mit 100 Kugeln, sechs rot, der Rest weiß, zieht daraus 100 mal [2] und stellt fest: Die Wahrscheinlichkeit, vier oder mehr [3] rote Kugeln zu ziehen, ist 85%. Für 7 oder mehr (inzwischen 7 tote AfDler) immer noch 39%. [4]
Ob dieser hohen Rate fällt ihm auf, daß sie ja für einen Jahreszeitraum gilt. Er reduziert auf einen Monat und nimmt nicht 0,5%, sondern 0,6% anstelle der 6%. Damit reduziert sich der Fall ≥4 auf 0,34%, für ≥7 auf 1 zu 300.000.
Er erzählt zwar immer wieder, wie wichtig es ist, die Realität möglichst genau abzubilden (Alter, Geschlecht, Erkrankungen), geht aber mit seinen Hörsaal-Rechnungen völlig daran vorbei. Die monatliche Sterberate liegt selbst bei 60‑Jährigen etwa um den Faktor 10 unter seinen 0,6%. [4] Außerdem kandidieren auch deutlich jüngere, nur gestorben sind o Wunder die alten. Das alles katapultiert die Wahrscheinlichkeit für ≥4 in den Keller. Doch zum Glück ließ er ebenfalls außer Acht, daß nicht 100, sondern 5000 oder mehr kandidieren. Dadurch geht es um den Faktor 50 nach oben, und ≥4 liegt wieder bei 30%, da der Erwartungswert bei 5000⋅0,06%=3 liegt. So einfach ist eine grobe Abschätzung!
[1] Christian Rieck: Vier AfD-Kandidaten vor der Wahl gestorben: Zufall? (Wahrscheinlichkeit mittels Poisson-Verteilung). Youtube, 06.09.2025.
[2] Warum 100 Kugeln und und 100 Ziehungen? Damit die Studenten die Prozente zählen können und nicht rechnen müssen!
[3] Immerhin nicht genau 4, denn eine kleine Wahrscheinlichkeit für eine feste Anzahl sagt nichts aus, weiß man doch nicht, ob der Löwenanteil darunter oder darüber liegt.
[4] Recht hoch, aber nicht überraschend, denn für den Erwartungswert 6 von 100 muß man nicht rechnen, und vier liegt deutlich darunter, weshalb 4 oder mehr der Regelfall sein muß. Und 7 liegt knapp darüber, daß es für ≥7 noch fast die Hälfte sein sollte.
[5] Hat er etwa einem 60-Jährigen noch 17 Jahre gegeben und ist so auf 1/17≈6% gekommen? Das ist falsch, denn erst danach zieht die Sterblichkeit stark an. Außerdem hat ein 60‑Jähriger schon einiges überlebt und wird im Mittel älter als 80.
Spieltheorie
Dann wendet er sich den 4 Toten zu, nimmt eine Sterbewahrscheinlichkeit von 6% pro Jahr an, holt die Kombinatorik-Urne aus der Aservatenkammer, bestückt sie mit 100 Kugeln, sechs rot, der Rest weiß, zieht daraus 100 mal [2] und stellt fest: Die Wahrscheinlichkeit, vier oder mehr [3] rote Kugeln zu ziehen, ist 85%. Für 7 oder mehr (inzwischen 7 tote AfDler) immer noch 39%. [4]
Ob dieser hohen Rate fällt ihm auf, daß sie ja für einen Jahreszeitraum gilt. Er reduziert auf einen Monat und nimmt nicht 0,5%, sondern 0,6% anstelle der 6%. Damit reduziert sich der Fall ≥4 auf 0,34%, für ≥7 auf 1 zu 300.000.
Er erzählt zwar immer wieder, wie wichtig es ist, die Realität möglichst genau abzubilden (Alter, Geschlecht, Erkrankungen), geht aber mit seinen Hörsaal-Rechnungen völlig daran vorbei. Die monatliche Sterberate liegt selbst bei 60‑Jährigen etwa um den Faktor 10 unter seinen 0,6%. [4] Außerdem kandidieren auch deutlich jüngere, nur gestorben sind o Wunder die alten. Das alles katapultiert die Wahrscheinlichkeit für ≥4 in den Keller. Doch zum Glück ließ er ebenfalls außer Acht, daß nicht 100, sondern 5000 oder mehr kandidieren. Dadurch geht es um den Faktor 50 nach oben, und ≥4 liegt wieder bei 30%, da der Erwartungswert bei 5000⋅0,06%=3 liegt. So einfach ist eine grobe Abschätzung!
[1] Christian Rieck: Vier AfD-Kandidaten vor der Wahl gestorben: Zufall? (Wahrscheinlichkeit mittels Poisson-Verteilung). Youtube, 06.09.2025.
[2] Warum 100 Kugeln und und 100 Ziehungen? Damit die Studenten die Prozente zählen können und nicht rechnen müssen!
[3] Immerhin nicht genau 4, denn eine kleine Wahrscheinlichkeit für eine feste Anzahl sagt nichts aus, weiß man doch nicht, ob der Löwenanteil darunter oder darüber liegt.
[4] Recht hoch, aber nicht überraschend, denn für den Erwartungswert 6 von 100 muß man nicht rechnen, und vier liegt deutlich darunter, weshalb 4 oder mehr der Regelfall sein muß. Und 7 liegt knapp darüber, daß es für ≥7 noch fast die Hälfte sein sollte.
[5] Hat er etwa einem 60-Jährigen noch 17 Jahre gegeben und ist so auf 1/17≈6% gekommen? Das ist falsch, denn erst danach zieht die Sterblichkeit stark an. Außerdem hat ein 60‑Jähriger schon einiges überlebt und wird im Mittel älter als 80.
Spieltheorie
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manhartsberg,
08.09.2025 03:27
hat ein 60jähriger schon einiges überlebt
Die Lust am Untergang - zwischen Kulturpessimismus und Hoffnung, so der Titel eines Salzburger Symposions vom Mai 1984 anlässlich Orwells Roman.
Von wegen idyllische 80er: ".. doch trifft sie (die Titelformulierung), ..ziemlich genau jenes Syndrom negativer Befindlichkeit, bestehend aus Angst, Pessimismus, Resignation, "No-Future"-Stimmung und zuweilen geradezu lustvoll ausgekosteten Weltuntergangserwartungen, mit dem wir heute konfrontiert sind. Es kann ja wohl kein Zweifel darüber bestehen, dass sich seit den späten Siebzigerjahren in der westlichen Welt zunehmend ein dumpfes Unbehagen ausbreitet, das sich keineswegs nur mehr auf Einzelgänger und sektiererische Randgruppen beschränkt, sondern inzwischen auch weite Teile der Bevölkerung erfasst hat.."
Knapp davor (1978): Gruß an albern.
Von wegen idyllische 80er: ".. doch trifft sie (die Titelformulierung), ..ziemlich genau jenes Syndrom negativer Befindlichkeit, bestehend aus Angst, Pessimismus, Resignation, "No-Future"-Stimmung und zuweilen geradezu lustvoll ausgekosteten Weltuntergangserwartungen, mit dem wir heute konfrontiert sind. Es kann ja wohl kein Zweifel darüber bestehen, dass sich seit den späten Siebzigerjahren in der westlichen Welt zunehmend ein dumpfes Unbehagen ausbreitet, das sich keineswegs nur mehr auf Einzelgänger und sektiererische Randgruppen beschränkt, sondern inzwischen auch weite Teile der Bevölkerung erfasst hat.."
Knapp davor (1978): Gruß an albern.
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wuerg,
08.09.2025 17:48
Als seinerzeit Guido Westerwelle von der spätrömischen Dekadenz sprach, krochen sogleich die historisch Gebildeten aus den Löchern, die schon damals die Gelegenheit ergriffen, von dem Mißstand abzulenken, den er anprangern wollte, dem „anstrengungslosen Wohlstand“. Selbst dieser Weg in den Untergang ist heute zu mühsam, wir verschenken einfach alles und finden pflichtgemäß Fredl Fesl nicht mehr lustig.
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wuerg,
09.09.2025 15:34
Ich sollte es rechtzeitig sagen: Falls tatsächlich ein vergifteter Kandidat gefunden wird, ist es wahrscheinlich seine Frau gewesen.
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manhartsberg,
09.09.2025 16:16
Nicht hinter jedem Mann steht eine giftige Frau
Vor 30 Jahren wurde das Wort krass nur sehr selten oder gar nicht gebraucht.
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wuerg,
10.09.2025 20:32
Die Krasis von Überschrift und Ausarbeitung erschließt sich mir leider nicht.
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manhartsberg,
11.09.2025 10:00
Puh, schwierig, vielleicht war Tertulla wegen Publius im Garten der Gifte, um dann nachher mit Marcus und Gaius mehr Spaß zu haben.
Krass auch die hohe poetische Qualität aus den 70ern.
Wissenschaftsnah!"
Krass auch die hohe poetische Qualität aus den 70ern.
Wissenschaftsnah!"
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wuerg,
12.09.2025 18:49
Gift aus dem eigenen Garten würde ich weniger empfehlen. Zum einen sind die Pflanzen verdächtig, zum anderen hat man statt des Toten einen Pflegefall auf dem Sofa.
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manhartsberg,
12.09.2025 20:02
Ich kenne das eher aus Tantenkrimis, aber im Moment gibt es da wohl einen Hype in der Verlagswelt. Eisendle hat auch für HoffmannLaRoche gearbeitet.
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wuerg,
13.09.2025 21:48
Ich habe jetzt eine Weile nichts mehr von den AfD-Toten aus NRW³ gehört. Ist alles im Bereich der Normalität angekommen? Eine merkwürdige Aussage eines Youtubers, der wie ich von Anfang keinen Mord zu sehen vermochte, will ich dennoch nicht unerwähnt lassen: Nur weil es statistisch nahezu unmöglich ist, heißt es nicht, daß es am Ende stochastisch nicht doch wahrscheinlich ist. [1,2]
Was will uns das sagen? Mir erschloß sich diese Aussage nicht. So nahm ich mein Buch zur Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie [3] zur Hand, fand aber das Wort Statistik im Inhaltsverzeichnis nicht. Ein anderes, von einer Psychologie-Studentin ererbtes, hatte ich leider schon der Kirchenbibliothek überantwortet.
Was also ist Statistik? [4] Alles zwischen statistischer Physik über endlose Zahlenkolonnen und daraus resultierende Kennziffern bis hin zu den Balkendiagrammen des ZDF? Und warum ist 4:0 statistisch nahezu unmöglich? Warum darf jedes noch so seltene Ereignis als stochastisch wahrscheinlich gelten? Weil es zufällig möglich ist?
Daß nach ‚Mathe‘-Leistungskurs gefolgt von ‚Mathe‘ I und II von Statistik und Stochastik nur wenig hängen blieb, kann ich nachvollziehen. Das ist bei mir bis auf ein einigermaßen verläßliches Grundgefühl und die Überzeugung, mich erneut sachkundig machen zu können, auch nicht der Fall. Verstehe ich diese kryptische Gleichzeitigkeit von statistischer Unmöglichkeit und stochastischer Wahrscheinlichkeit deshalb nicht?
[1] 4 Kandidaten vor der Wahl gestorben, andere Parteien ohne Todesfälle - Wie wahrscheinlich ist sowas? Politik mit Kopf, August 2025.
[2] 16 tote Politiker vor der Wahl und alles ist normal! Nerven behalten & Zahlen,Daten,Fakten! Politik mit Kopf, September 2025.
[3] Heinz Bauer: Wahrscheinlichkeitstheorie und Grundzüge der Maßtheorie. Walter de Gruyter & Co, Berlin 1968.
[4] Glücklicherweise weiß Boris Palmer als studierter Mathematiker ganz genau, was Statischtik is und ihn befähigt, die zu den Tötungsdelikten des erweiterten deutschen Volkes richtig zu interpretieren. Oder waren darin nur die abnehmenden des engeren gezählt?
Was will uns das sagen? Mir erschloß sich diese Aussage nicht. So nahm ich mein Buch zur Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie [3] zur Hand, fand aber das Wort Statistik im Inhaltsverzeichnis nicht. Ein anderes, von einer Psychologie-Studentin ererbtes, hatte ich leider schon der Kirchenbibliothek überantwortet.
Was also ist Statistik? [4] Alles zwischen statistischer Physik über endlose Zahlenkolonnen und daraus resultierende Kennziffern bis hin zu den Balkendiagrammen des ZDF? Und warum ist 4:0 statistisch nahezu unmöglich? Warum darf jedes noch so seltene Ereignis als stochastisch wahrscheinlich gelten? Weil es zufällig möglich ist?
Daß nach ‚Mathe‘-Leistungskurs gefolgt von ‚Mathe‘ I und II von Statistik und Stochastik nur wenig hängen blieb, kann ich nachvollziehen. Das ist bei mir bis auf ein einigermaßen verläßliches Grundgefühl und die Überzeugung, mich erneut sachkundig machen zu können, auch nicht der Fall. Verstehe ich diese kryptische Gleichzeitigkeit von statistischer Unmöglichkeit und stochastischer Wahrscheinlichkeit deshalb nicht?
[1] 4 Kandidaten vor der Wahl gestorben, andere Parteien ohne Todesfälle - Wie wahrscheinlich ist sowas? Politik mit Kopf, August 2025.
[2] 16 tote Politiker vor der Wahl und alles ist normal! Nerven behalten & Zahlen,Daten,Fakten! Politik mit Kopf, September 2025.
[3] Heinz Bauer: Wahrscheinlichkeitstheorie und Grundzüge der Maßtheorie. Walter de Gruyter & Co, Berlin 1968.
[4] Glücklicherweise weiß Boris Palmer als studierter Mathematiker ganz genau, was Statischtik is und ihn befähigt, die zu den Tötungsdelikten des erweiterten deutschen Volkes richtig zu interpretieren. Oder waren darin nur die abnehmenden des engeren gezählt?
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