documenta fifteen
Normaler­weise begeistert mich unser Präsi­dent nicht mehr als unser Kanzler oder Sleepy aus den USA. Heute hat er aber in mode­ra­ten Worten deut­lich gemacht, daß Deutsch­land nicht Bühne für Anti­semiti­sten sein möchte. Es trifft uns nicht unschul­dig, denn in unse­rem Woke-​Dusel scheuen wir weder Geld noch Unter­würfig­keit und lassen uns von Fein­den der Zivi­lisa­tion in die Wade beißen.

Was ist eigent­lich der globale Süden? Eine Ansamm­lung vorwie­gend auf der Süd­halb­kugel ange­siedel­ter Unzu­frie­dener? Ist er global, weil er den Löwen­anteil der Bevöl­kerung umfaßt? [1] Sollen wir uns ein­schließ­lich der ver­haß­ten Israelis und Ameri­kaner frei­willig Rich­tung Nord­pol auf­machen und die Austra­lier mit­nehmen?

Wie sähe eigent­lich die Welt aus, hätten Afri­kaner oder andere Heul­susen ordent­liche Schiffe gebaut und Amerika erobert? [2] Hätte es dann jemals einen weißen US‑Häupt­ling gegeben? Hätten wir Ein­heimi­sche an die Küste getrieben, um sie zu ver­kaufen? Würden die Erobe­rer heute die in Europa hinter­las­senen „schwar­zen Flecken“ aufar­beiten? Wahr­schein­lich schon, weil sie dann die woken wären und wir die Rassis­mus­keule schwän­gen.

Vieles hätte anders laufen sollen: Die Elek­tronen wären besser posi­tiv, der magne­tische Nord­pol nicht in der Ant­arktis, man würde xf statt f(x) und Zahlen anders­herum schreiben. [3] Noch steht der Polar­stern oben, nicht das Kreuz des Südens. Noch dreht die Erde samt Milch­straße links herum. Das zu ändern wird härter als Apothe­ken umzu­benennen.

[1] Ja, auch ich nutze die allwissende Müll­halde: Die Welt­bank soll den glo­balen Süden erfun­den haben. Und es soll auch den glo­balen Norden aus Amerika, Europa ohne Balkan samt Rußland und Austra­lien geben. Zwei dis­junkte Teile, die allen­falls gemein­sam den Globus umspan­nen.
[2] The Zazzy Sub­sti­tution. The Big Bang Theory, Staffel 4, Folge 3, 2012. Aus­schnitt mit dem Spiel Kontra­fak­tuale unter Youtube.
[3] Schüler, die 5·3 als 3+3+3+3+3 sähen, bekämen die Sechs, nicht die mit 5+5+5, weil der Multi­plikand links und der Multi­pli­kator rechts stünde. Nicht erspart blieben uns aber Lehrer, die diesen Unter­schied für wichtig halten, aber noch nie einen Rechts­vektor­raum gesehen haben.

Kunst, Wunst, Dunst | Lösch-Künstler | Band der Idiotie

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Ich interessiere mich nicht die Bohne für Juri­sterei, könnte mir aber vor­stellen, daß man offen anti­semi­tische Riesen­bilder nicht nur ver­hül­len und ent­fer­nen, sondern auch ver­nich­ten kann, jeden­falls nach Verur­tei­lung der inhaf­tier­ten Wünst­ler. Ange­sicht unserer Bücher­ver­bren­nun­gen würde ich davon abraten, auch von einer Fatwa. Was bilden sich eigent­lich die selbst­ernann­ten Vertreter einer „indo­ne­sisch-​isla­mi­schen Ge­schichte“ ein? Daß sie Scheiße ver­brei­ten dürfen, weil sie nicht weiß ist?

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Laut Tagesspiegel leben einige der Künstler des Künstlerkollektivs Taring Padi seit einigen Jahren in Deutschland. Insofern könnte das für diejenigen rechtliche Konsequenzen haben aufgrund von Paragraph 130 Strafgesetzbuch.

Das Machwerk stammt aus dem Jahr 2002 - und keiner der Verantwortlichen der Dokumenta 15 will gesehen haben, was da drauf ist?

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Ich habe auch vom Studium in Deutsch­land gehört, aber in den Medien nur ein schlecht englisch spre­chendes Würst­chen gesehen. Dessen Bereit­schaft zu einer „offe­nen“ Dis­kus­sion klang wie ein Vorwurf, daß man die eben nicht bei Ihnen ersuche.

Wenn sog. Künstler vom Arsch der Welt, wo man Israel nur über mus­limen Juden­haß und die Anbie­derung an palästi­nen­sische Terrori­sten kennt, derart beschis­sene Bilder malen, dann ist es keine Israel­kritik, die in unver­stän­digen Augen anti­semi­tisch aus­sieht. Worin besteht das Inter­esse von Indone­siern am Staate Israel? Was treibt die vorwie­gend rück­stän­digen UN‑Mit­glieder zu dau­ernden Verur­teilun­gen Israels? Der Anti­semi­tismus, sonst nix.

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Ich interessiere mich nicht die Bohne für bil­dende Kunst. Sie ist für mich ein System weit­gehend will­kürli­cher mensch­licher Über­ein­kunft, in dem man Sinn suchen und Zusam­men­hänge sehen kann, ähnlich der Aus­legung von Grimms Märchen, der Bibel und Beet­hovens Werken. Das mag eine nette Beschäf­tigung sein, der ich über die normale Freiheit der Meinung hinaus aber keine beson­dere der Kunst, des Glau­bens oder der Ver­schwö­rungs­theo­rie zubil­lige.

Gewiß könnte ich an einem riesigen KinderWimmel­bild vorbei­lat­schen, ohne einen ein­zigen Juden zu bemer­ken. Aber ich heiße ja nicht Schor­mann und leite keine Doku­menta. Nun wurde sie ertappt, war nach­lässig, naiv, blöd, ging dem Gerede von Vielfalt auf den Leim. Und sie bedau­ert wie immer nur, die Men­schen in ihren (klein­geisti­gen) „Gefüh­len ver­letzt“ zu haben, obwohl versucht wurde, deren Ver­stand zu pene­trie­ren.

Man habe nicht beach­tet, was in Deutsch­land indis­kutabel sei. Dann soll man diesen Scheiß anderswo frei und „radikal ergeb­nis­offen“ dis­kutie­ren, wo kein be­schränk­ter deutscher Kafir mit­reden darf! Lautet aber das Ergeb­nis, daß Juden Schweine seien, dann sind die Dis­kutan­ten mehr­heit­lich Idioten! Jede nach­ge­reichte Ein­sicht ist nichts als Taqiya.

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Was macht die Kunst, Herr Wuerg? Alles senkrecht bei Ihnen?

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Vor einem Jahr wollte ich schreiben: Zwei der Ruangrupa-Möchtegern­künstler haben es geschafft, sind von Studenten zu Gast­profes­soren in Kassel und vor allem Hamburg aufge­stiegen, wo sie einen „living room“ gestal­teten statt zügig in ihren Lumbung zurück­zukehren. Man müsse mit ihnen statt über sie sprechen. Grund­sätzlich ein schöner Ansatz in einer Welt, da man gerne unge­nehme Mei­nungen mund­tot macht. Aber es gibt noch einen Unter­schied zwischen einer Ein­ladung zur Diskus­sion und einer dotier­ten Pro­fessur. Ins­gesamt werfen Doku­menta und die Hoch­schule für bildende Künste ein­schließ­lich der Hunde­scheiße ins Gesicht einer Ballett­kriti­kerin ein Licht auf die Arro­ganz und Abge­hoben­heit vieler Künstler, die sich ihre Nutz­losig­keit ohne rot zu werden hem­mungs­los aus öffent­lichen Mitteln alimen­tieren lassen.

Nun sind sie wieder dumm aufge­fallen, jubeln dem palä­stinen­sischen Über­fall auf Israel zu. [1] Wieder nicht anti­semitisch! Ich mache mich nicht groß sachkundig, wer was genau gesagt, geliket, gedacht oder gemeint hat, sondern halte mich an einfache plau­sible Zusammen­hänge, sofern mir nichts anderes über­zeugend oder gar fakten­basiert kund­getan wird: Es gibt keinen Grund für Möchte­gern­künstler vom Arsch des globalen Südens, Israel mehr als jedes andere Land zu kriti­sieren, wenn man kein Anti­semit ist.

Analoger Plausi­bilität folge ich auch anderswo: Wenn man deut­sches Steuergeld nimmt, um Wegge­hende an der nord­afrika­nischen Küste einzu­schiffen und sie als Ankom­mende in Italien abzu­laden, dann läßt man sich vermutlich auch von Schlep­pern bezahlen, die diesen Service zu schätzen wissen und sich nicht Odys­seus gleich den Unbilden des Mittel­meeres aus­setzen müssen. Und wie Friedrich Merz leicht über­treibend ist mir ebenso klar, daß die an die Palä­sti­nenser flie­ßenden Hilfs­gelder nur zu einem geringen Teil bei der Bevöl­kerung ankommen, vor allem nicht bar, allen­falls über die Zutei­lung von Bau­teilen für Raketen.

[1] Künstler gegen den Krieg. Nach siebzehn Jahren könnten sie doch erneut aus ihren Löchern hervorkriechen und den palästinesischen Sympathisanten helfen, in ihre geliebte Heimat zurückzukehren.

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Nachdem ich gerade gestern Friedrich Merz erwähnte, lese ich heute von ihm: „Wer offen mit Terro­risten sympa­thisiert, kann sich nicht auf die Meinungs­freiheit berufen, das sind Straf­taten. Dazu zählt, dass als Kunst getarnter Anti­semi­tismus, etwa auf der docu­menta, als das bezeich­net und unter­bunden wird, was es ist: wider­licher Juden­hass.“ Er hat im Gegen­satz zu weiten Teilen seiner Partei die Zeichen der Zeit erkannt. Gerne würde ich glauben wollen, daß seine Kli­schees wie das vom Zahn­arzt nur in die rich­tige Richtung weisend provo­zieren sollen, damit die sich erre­gende Haltungs­blase immer weiter rein­reitet.

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Ja, Pech gehabt. Im Zuge des jüngst ausge­brochenen offe­nen Juden­hasses ist bei der Docu­menta erneut ein Anti­semit aus dem globalen Süden aufge­flogen. Und erzähle mir keiner, man habe im Vorfeld seine Absonde­rungen über­sehen, denn dazu hätte man nicht seinen Schul­tornister durch­suchen müssen. Aber der Künstler­blase gefallen ja Exoten, deren Pamphlete nicht aus dem Land der Täter, sondern der weiten Welt der Opfer kommen.

[1] Klaus Hillenbrand: Anti­semi­tismus bei der Docu­menta: Jetzt hilft nur noch Förder­stopp. TAZ, 12.11.2023.

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