Männertag
wuerg, 20.11.2017 00:12
Da bin ich nun ein monopolarer cis-Mann und habe noch nie etwas von einem Männertag gehört, der heute gefeiert wird. Gewiß sind mir Diskriminierungen aufgrund meines Geschlechtes bekannt, doch habe ich bis heute keinen Gefallen an der Opferrolle gefunden und internationale Solidarität eingefordert. Und ich war wegen meiner nächtlichen Toilettengänge auch noch nicht beim Arzt, gleichwohl Prostata-Vorsorge ein Hauptanliegen der Männergruppen zu sein scheint. In Lustigkeit stehen sie den Frauen um nichts nach.
... comment
arboretum,
20.11.2017 16:07
Vielleicht interessiert Sie das Feature, das es heute Abend um 19.30 Uhr im Deutschlandfunk Kultur zu hören gibt:
Darüber spricht Mann (nicht)
Männergruppen als Weg zur Selbstfindung
Von Ralf Bei der Kellen und Tim Zülch
Im Zuge der sogenannten 68er-Generation kritisierten die Frauen immer stärker und immer öffentlicher ihre Ungleichstellung gegenüber den Männern. In Frauencafés, Frauenbuchläden und Frauengruppen wurden die Mechanismen dekuvriert und die eigene Rolle innerhalb der Gesellschaft analysiert. Männer, die sich in linken und/oder alternativen Gruppen engagierten, sahen sich zunehmend unter Druck, ähnliche Gruppen zu gründen. Wo diese anfänglich von Frauen angeregt wurden oder auch aus Verunsicherung über das Verschwinden alter Klischees - und nicht zuletzt auch aus sexueller Frustration - entstanden, sind Männergruppen heute an einem ganz anderen Punkt. So wie die Frauen nach 1968 verstärkt ihre unterdrückte Position hinterfragten, so hinterfragen seit einigen Jahren Männer die in der Gesellschaft vorherrschenden Normen bezüglich Männlichkeit. Müssen Männer immer stark sein? Wie vereinbare ich Karriere und Vatersein? Wie ist das mit der Männergesundheit? Schließlich sterben Männer immer noch viel früher als Frauen. In diesem Prozess fühlen sich viele Männer hin- und hergerissen; die Rolle des scheinbar heute geforderten Alphasoftie, der stark ist und trotzdem gefühlvoll, überfordert viele. Der Besuch einer Männergruppe kann eine gute Möglichkeit sein, den eigenen Weg zwischen den Herausforderungen zu finden.
Darüber spricht Mann (nicht)
Männergruppen als Weg zur Selbstfindung
Von Ralf Bei der Kellen und Tim Zülch
Im Zuge der sogenannten 68er-Generation kritisierten die Frauen immer stärker und immer öffentlicher ihre Ungleichstellung gegenüber den Männern. In Frauencafés, Frauenbuchläden und Frauengruppen wurden die Mechanismen dekuvriert und die eigene Rolle innerhalb der Gesellschaft analysiert. Männer, die sich in linken und/oder alternativen Gruppen engagierten, sahen sich zunehmend unter Druck, ähnliche Gruppen zu gründen. Wo diese anfänglich von Frauen angeregt wurden oder auch aus Verunsicherung über das Verschwinden alter Klischees - und nicht zuletzt auch aus sexueller Frustration - entstanden, sind Männergruppen heute an einem ganz anderen Punkt. So wie die Frauen nach 1968 verstärkt ihre unterdrückte Position hinterfragten, so hinterfragen seit einigen Jahren Männer die in der Gesellschaft vorherrschenden Normen bezüglich Männlichkeit. Müssen Männer immer stark sein? Wie vereinbare ich Karriere und Vatersein? Wie ist das mit der Männergesundheit? Schließlich sterben Männer immer noch viel früher als Frauen. In diesem Prozess fühlen sich viele Männer hin- und hergerissen; die Rolle des scheinbar heute geforderten Alphasoftie, der stark ist und trotzdem gefühlvoll, überfordert viele. Der Besuch einer Männergruppe kann eine gute Möglichkeit sein, den eigenen Weg zwischen den Herausforderungen zu finden.
... link
wuerg,
25.11.2017 20:52
An der Sexfront der Achtundsechziger wußte man noch nicht, wann welche Paragrafen fallen werden, daß Sex im Kindergarten sich nicht durchsetzt und was für Truppen im Schlepptau der Frauen- und Schwulenbewegung sich nach 50 Jahren wichtig machen werden. Als cis-Mann waren mir Frauengruppen fern und Männergruppen peinlich. An Selbsthilfegruppen für geschlechtsspezifische Krankheiten kann ich mich nicht erinnern. Auch solche für Unterhaltszahler fielen mir erst später auf.
Wenn Gruppen, die sich auf der Basis eines gemeinsamen Interesses bilden, ausschließlich aus Männern bestehen, mag man sie Männergruppen nennen. Mit solchen im engeren Wortsinne, die sich am eigenen Geschlecht und den übrigen abarbeiten, habe ich nichts am Hut. Wahrscheinlich war und bin ich zu mittelmäßig, weder Macho noch verweiblicht, eher des als cis.
Wenn Gruppen, die sich auf der Basis eines gemeinsamen Interesses bilden, ausschließlich aus Männern bestehen, mag man sie Männergruppen nennen. Mit solchen im engeren Wortsinne, die sich am eigenen Geschlecht und den übrigen abarbeiten, habe ich nichts am Hut. Wahrscheinlich war und bin ich zu mittelmäßig, weder Macho noch verweiblicht, eher des als cis.
... link
... comment