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Am Sonntag war ich als Protestant zur katholischen Feier der Erstkommunion unter der Leitung des seit vielen Jahren hier tätigen anders­deutschen Pfarrers. Ob er bereits Deutscher wurde oder immer noch anders­indisch ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist er auch anders­pakista­nisch. Wir machen da keine so brutalen Unter­schiede.

Urmila: Die Guten und die Bösen 'Ausländer'. Andersdeutsch, 28.04.2006.

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Jetzt, wo Sie das erwähnen
mit dem Fremdarbeiter im Weinberg des Herrn, muss ich daran zurückdenken, wie in meiner katholischen Heimatgemeinde erstmals ein Pfarrer Urlaubsvertretung machte, der, tja, wie soll ich sagen, aus Afrika kam (und dem man das auch anhand äußerlicher Merkmale irgendwie ansah). Nach anfänglicher Reserviertheit seitens einiger Gemeinde-Großkopfeten wurde das Verhältnis dann doch noch ganz herzlich. Irgendwie war die katholische Kirche schon früh sowas wie ein multinationaler Konzern (auch wenn die CEOs doch meistens aus Italien kamen). Demnach wäre unser Papa Ratzi gewissermaßen andersvatikanisch...

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Einem Inder sieht man es ebenso sofort an. Und anfängliche Reserviert­heit gab es natür­lich auch, zumal er flüs­siges Deutsch erst im Amt gelernt hat. Das bezieht sich aber mehr auf das Hören, Verstehen und sich auszu­drücken wissen. Wegen Eigen­heiten und Schludrig­keiten in der Aus­sprache konnte ich vieles nicht verstehen. Anderen wird es nicht besser gegangen sein. Und da setzt natür­lich die (vorder­gründige) Kritik mancher Gottes­dienst­besucher an. Deshalb kann man es als Vorteil sehen, daß in der katho­lischen Kirche nicht lange disku­tiert wird, jeder Priester dort zu predigen hat, wo die Kirche ihn hinstellt, jede Gemeinde dies auch akzep­tieren muß und froh zu sein hat, daß Gottes­dienste nicht in latei­nischer Sprache abge­halten werden.

Ist der Papst eigentlich Bürger des Vatikan? Gibt es für unseren Papst eine doppelte Staats­bürger­schaft? Ist er nun viel­leicht ein Vatikan­deutscher?

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Diese berechtigte Frage
wurde wenn ich mich recht erinnere im Vorfeld der letzten Bundestagswahl ventiliert. Da hatte jemand (ein Grünen-Politiker?) argumentiert, als Staatsoberhaupt des Vatikanstaates könne der Papst streng genommen kein Deutscher mehr sein und somit sei er auch nicht wahlberechtigt. Da es aber nie ein formales Ausbürgerungsverfahren gegeben hat, war diese Feststellung rein theoretischer Natur, und meines Wissens konnte der Papst auch ungehindert seiner Wahlpflicht nachkommen. Interessant wäre vielleicht auch mal die Frage, ob der Vatikan eigentlich auch unter der Brüsseler EU-Fuchtel steht...

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Ich gehe einmal davon aus, daß der Papst auch als Staats­oberhaupt nicht unbedingt die vati­kanische Staats­bürger­schaft annehmen muß und ganz allgemein die vati­kanische Staats­bürger­schaft nicht auf Zeit oder gar dauerhaft zum Verlust der deutschen führt. Dafür gibt es sicher­lich Rege­lungen.

Über den Papst hinaus interessiert mich aber die Frage, ob einer, der früher alt war oder in alt lebte, nunmehr aber zu neu wurde, als neualt bezeichnet werden kann und warum es manchmal umge­kehrt altneu heißt. Was unter­scheidet einen Amerika­deutschen von einem Deutsch­amerikaner? Warum leben beide im Ausland, während sowohl Afro­deutsche als auch Deutsch­afrikaner hier wohnen?

Und als Folge der zahl­reichen Beleh­rungen über die poli­tisch korrekte Bezeich­nung von Menschen, die in Deutsch­land geboren wurden, hier auf­wuchsen, das Land nie verlassen haben und hier auch beerdigt sein wollen, sprang mit heute eine Über­schrift der Frank­furter Rund­schau ins Auge: „Ein Serbo-​Hesse hält beim KSV Tempo den Kasten sauber“.

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Wieder ist es zu einem ‚rassistischen‘ Übergriff gekommen. [1] Opfer ist diesmal ein Mädchen, das von vier Jugend­lichen vergewaltigt und dabei gefilmt worden sein soll. Wer wird diesmal die Rolle von Schönbohm und Schäuble übernehmen?

[1] Hans H. Nibbrig: Vergewaltiger filmen ihr Verbrechen. Welt, 15.05.2006.

[2] 29.07.2024: Ich weiß nicht, warum ich dies hier schrieb, wo es gar nicht hingehört. Vielleicht ein Versehen. Aber aus heutiger Sicht egal, da es täglich zu solchen Vorfällen kommt.

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Wahrscheinlich keiner. Bei Angriffen auf Frauen werden ja in der Regel die Opfer schon mal gar nicht so ernst genommen.

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In diesem Falle bedarf es auch keiner Einzelstimmen. Es reicht der Migra­tions­hinter­grundchor. Doch egal, wer bei allen diesen Über­griffen auf der Seite der Opfer oder Täter ein Deutscher, Ausländer, Migrant, Mann, Frau oder sonstwie ist:

Zu den Kriminellen, die sich bedeckt halten, weil ihre Taten noch unent­deckt sind, kommen mehr und mehr solche hinzu, die schon in jungem Alter ihre Strafe verbüßt haben, soweit sie über­haupt anzu­treten war. Die einen haben Wochen­bett­depresssion, die anderen sind zurück­geblie­bene Erwach­sene mit Jugend­strafe, dritte wiederum nur Kinder mit Hang zur Gewalt.

Gab man bisher mit seinen Schüler­streichen und Steuer­hinter­ziehungen an, so prahlt man heute mit den Besuchen im Swinger­club und dem Hartz‑IV-​Betrug. Und morgen rühmt man sich seiner Totschlags­versuche und Vergewal­tigungen.

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Nachdem wir wochenlang über Deutsch­afrikaner belehrt wurden, nun dies im deut­schen Fern­sehen: Gelbe Karte für den Lever­kusener Juan. Dabei spielte Deutsch­land doch gar nicht mit, sondern Frank­reich gegen Brasilien.

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