Kunst, Wunst, Dunst
"Kunst kommt von Können" hat einen eigenen Beitrag in der Wiki­pedia. Käme sie von wollen, hieße sie Wunst. Und Dunst, wenn sie denun­zierte wie das sog. "Zentrum für poli­tische Schön­heit", deren Sprecher mit schiefem Kragen und kind­lichem Kohle­abrieb im Gesicht erneut aus der Grube gefahren kam, um die mehrheit­lich rechts­radikalen Demon­stranten zu entlarven. [1] Zunächst nur die eigenen Nachbarn und Facebook­freunde, die "monatelang" aufgenommen "tausende von Gigabyte" füllen, also ein paar Dutzend moderne Mobil­telefone.

Man arbeite an einer Datenbank und einer Gesichts­erkennung, die Nazis von nicht vorhan­denen besorgten Bürgern unter­scheiden kann. Was eine Hybris. Nichts werden sie auf die Reihe bekommen. Auch die Über­wachung des Herrn Höcke rund um die Uhr blieb ergeb­nislos, weil sie nie statt­fand. Der feuchte Traum der Dünstler mag von der Kunst­freiheit gedeckt sein wie der Abklatsch des Holo­caust-​Mahn­mals im Nachbar­garten, in dem jeder auch künst­lerisch unbe­leckt einen Strauch als Phallus schneiden darf. [2]

Es würde mich nicht wundern, wenn einige "Künstler gegen den Krieg", die im Jahre 2006 mit dem Libanon­krieg hier bei "blogger.de" kurz der Versen­kung entstiegen und auf dem Breit­scheid­platz eine abgedro­schene "Tödliche Über­raschung" präsen­tierten, nun im "Zentral­komitee für poli­tische Schönheit" ihre Seele auskotzen, besten­falls ein kleines Zubrot verdienen. [3] Später hat es ein einzelner am Breit­scheid­platz besser hinbe­kommen, gleich­wohl er die toten Körper nicht in Form eines Sinn­spruches plazierte.

Ebenfalls besser als armselige Künstler wird der gemeine unpoli­tische Mensch die Bild-, Gesichts- und Nazi­erkennung arglos einsetzen. Dank einer milliarden­schweren Indu­strie, an die er massen­weise Geld abdrückt. Zunächst werden Online­freunde und Nachbarn erfaßt, dann wie Sammel­bilder getauscht und letzt­lich vom persön­lichen Assi­stenten mit weiteren Daten abge­glichen, zum Beispiel den Bewegungs­mustern unter der Sturm­haube. Doch noch sind wir in einem Stadium, da wir unsere Daten selbst sammeln und "teilen" müssen.

[1] Arno Frank: Gezielte Eskalation. Spiegel, 03.12.2018. Eine Glorifizierung des Denunziantentums durch politisch Korrekte.
[2] Matthias Thüsing: Mahnmal bei Höcke: Das ist Kunst und muss nicht weg. MDR Thüringen, 23.03.2018
[3] Künstler gegen den Krieg. Die Software muß sehr gut sein, soll sie im alltäglichen Kontext den Künstler mit der Glatze korrekt klassifizieren.

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Natürlich ist in solch idioti­schem Zusammen­hang das neumo­dische Wort Fake nicht weit. Aber schon vorge­stern las ich, daß es bei derart hirn­rissigem Zeug darauf gar nicht ankommt. Da die Akteure wohl nicht rundum blöd sind, sondern nur unter partiellen Ausfällen leiden, habe ich tatsäch­lich als nachge­schobene Behaup­tung für möglich gehalten, die ganze Aktion solle auf die Verwerf­lichkeit von Denun­ziation an sich, also von allen Seiten hinweisen.

Doch die Hybris geht weiter. Schwach­sinn wird nun als Falle ausge­geben. [1] Die Nazis seien nicht denun­ziert worden, sondern nur selbst auf den Leim gegangen. Wodurch? Durch meine IP-Adresse, falls ich mir die Seite tatsäch­lich ange­schaut hätte? Da empfehle ich doch eher das Studium dieses meines Blogs. Und was ist nun mit der Daten­bank? Ich hätte günstig einen Schneider Joyce mit dBase II abzugeben. [2]

[1] "Online-Pranger" gegen Rechtsextreme soll eine "Falle" gewesen sein. Welt, 06.12.2018. Lobens­werter­weise sind in der Über­schrift zwei Ausdrücke mit Anfüh­rungs­zeichen versehen, zumal unklar bleibt, was über­zogener ist, der Pranger oder die Falle.
[2] Ist auch nur ein Spaß. Warum sollte ich meinen Kopf aus der anonymen Nazi-​Masse strecken, indem ich einen Computer mit der Post versende oder gar abholen lasse. Dann hätte ich einem Mitblogger auch zahl­reiche 5-1/4-Zoll-​Disketten zukommen lassen können.

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