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Ich habe gehört, es gäbe 20.000 Kandi­daten zur Kommunal­wahl in NRW³, davon 6.000 aus der AfD, von denen vier nach Druck­legung der Wahl­zettel ver­starben, von den übrigen Par­teien aber keiner. Und sofort ist die AfD mit ihren C‐Schwurb­lern und Chem­trai­lern um eine Ver­schwö­rungs­theorie reicher.

AfD-Knacker zwischen 50 und 70 mögen leichter sterben als Jung­spunde von Volt, doch kandi­dieren Kranke eher selten, weshalb man mit einer Morta­lität von 30 pcm binnen des angeb­lich zehn­tägigen Beobach­tungs­zeit­raumes im Mittel wohl ganz gut liegt. Dann wären insgesamt sechs Todes­fälle zu erwarten, zwei bei der AfD, vier bei den Demo­kraten.

Wenn es nun mit vieren insge­samt etwas weniger als geschätzt sind, so kann man sich dennoch fragen: Wie groß ist die Wahr­schein­lich­keit, daß von vier Fällen alle in die 30% große Gruppe der AfD fallen? Bei den groben Grund­lagen sei eine gute Nähe­rung erlaubt: Sie lautet ledig­lich (3/10)⁴≈8‰, doch immer noch doppelt so hoch wie drei Sechsen.

Das klingt verdächtig wenig, doch den Rosinen­pickern gelingt es immer wieder, solche Edel­steine in der riesigen Fülle von Vor­komm­nissen zu finden. Es erin­nert mich an ein Pflege­heim, in dem eine Impfung mehrere Insas­sen tötete. Zum einen war das einfach nicht wahr, und zum anderen wird dort ständig gestor­ben, auf daß sich unter tausen­den Heimen leicht eines mit deut­lich über­höhter Sterbe­rate finden läßt.

Die AfD-Kandidaten werden nicht aus Angst vor einer Nicht­zulas­sung gestor­ben sein. Auch wird es sich nicht um Mord handeln, jeden­falls nicht um erfolg­reichen, denn neue Stimm­zettel mit den Stell­ver­tretern sind bereits in Arbeit. Da es aber immer idio­tische Täter geben könnte und man Ver­schwö­rungs­theorien nicht freien Lauf lassen sollte, wäre eine genaue Unter­suchung der Todes­umstände samt Ver­öffent­lichung ihrer Ergeb­nisse sinnvoll.

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Tag der Flagge
Am heutigen National­feier- oder Unab­hängig­keits­tag werden sich die Ukra­iner ins Zeug legen. Gestern feierten sie ihren Tag der Flagge. Die Russen vorge­stern. Ich wußte zwar, daß es für viele Dinge, Fetische und Sicht­bar­keiten einen Tag gibt, Flaggen aber hatten sich noch nicht in mein Gedächt­nis einge­graben, auch der ameri­kanische 14. Juni nicht. Das liegt wohl daran, daß wir keinen Flaggen­tag feiern, noch nicht einmal für die Regen­bogen­fahne.

Dank der Front­bericht­erstat­ter weiß ich auch vom Ende des Sommers im Ukraine-​Kon­flikt, da die Russen angeb­lich eine Stadt nicht angreifen, sondern sich mit einem Vorort begnügen, um es sich darin für den Winter gemüt­lich zu machen. Für dieses auch Beginn der Heiz­periode genannte Sommer­ende wurde mehr­fach der heutige oder gestrige Tag genannt. Ist das eine Verwech­selung von August mit Sep­tember, die vielen beim Abkup­fern nicht auffiel?

Bei uns beginnt die Heizperiode mit dem 1. Okto­ber und der meteo­rolo­gische Herbst auch erst am 1. Sep­tember. Auf der Nord­halb­kugel ist der Sommer im eigent­lichen, dem astro­nomi­schen Sinne erst mit der Tag- und Nacht­gleiche am 22. Sep­tem­ber 2025 zuende. Und zwar um 20:19 mittel­europä­ischer Sommer­zeit, etwa der Ortszeit von Kiew.

Pi | Tau | Schnitzel | Kiew-Zeit

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PEMDAS
Mein Leben lang hatte ich keine Probleme mit der Auswer­tung arith­meti­scher Ausdücke, in denen Zahlen, Plus-, Minus-, Mal- und Geteil­tzeichen, Bruchstriche, Hochzahlen, Wurzeln und vieles andere mehr vor­kamen, auch wenn sie unvoll­ständig geklam­mert waren, denn im allge­meinen ergibt sich das von selbst, wenn man die Schule durchläuft.

Natürlich kenne ich nicht nur Sprüche wie „rechts vor links“ und „erst links, dann rechts, dann geradeaus, so kommst du sicher gut nach Haus“, sondern auch „Punkt vor Strich“. Aus ihnen leite ich nicht mein Verhalten ab. Vielmehr ist es umgekehrt. Die Erfahrung aus dem Rechts­verkehr lehrt mich, was günstig ist. Wenn ich in der Eile durchaus Strich vor Punkt sage oder gar denke, so siegt doch schnell die ver­inner­lichte Rea­lität, Über­ein­kunft, Gepflo­gen­heit.

Bei manchen scheint es umgekehrt zu sein. Sie müssen blöde Regeln erlernen, um dank ihrer zum kor­rekten Ver­halten oder Ergeb­nis zu kommen. Ich will mich nicht über sie lustig machen, denn ich bin nicht aus bürger­lichem Hause, da man „mit, nach, von, zu, bei, aus“ nebst „durch, für, ohne, um, gegen“ nicht lernen muß, um mir und mich nicht zu verwech­seln. Gleich „Punkt vor Strich“ reicht das allein nicht aus.

So wie es keinen Grund gibt, aus mir oder mich deucht, einen Grund­satz­streit zu machen, ist auch 8÷2(2+2) keine Denk­sport­aufgabe, deren ver­meint­lich kor­rekte Auswer­tung nicht auf 1, sondern 16 zu führen hat, weil PEMDAS zu beachten sei. Das bedeutet „Paren­thesis, Expo­nentia­tion, Multi­plica­tion, Divi­sion, Addition, Subtrac­tion“ und kommt dem ameri­kani­schen Hang zu bedeu­tungs­schwan­geren Abkür­zungen nach, deren Buch­staben über den Inhalt hinaus auch noch zu lernen sind: Please Excuse My Dear Aunt Sally.

Doch löst PEMDAS allein das Problem nicht, denn es ist nicht nur zusätzlich zu lernen, daß M und D, aber auch A und S gleich­berech­tigt sind. Außerdem ist P keine Ope­ration und geson­dert zu ver­stehen. Von E will ich gar nicht reden. Auch nicht von − als Negation, einer einstel­ligen Opera­tion, die auf das addi­tive Inverse abbil­det. Zudem wird nichts aus­gesagt über die Reihen­folge der Aus­füh­rung. Weil Addi­tion und Subtrak­tion in der Sprech­reihen­folge, also von links nach rechts auszu­führen sind, muß es doch bei der Multi­plikation nicht ebenso sein, schließlich steht der Multi­pli­kator links vom Multi­plikan­den, und Lehrer werten 5⋅3=5+5+5 schon mal als falsch.

Inzwischen haben sich neben den Besser­wissern auch die Ver­nünf­tigen zu ‚viral gehenden‘ Aufgaben wie 8÷2(2+2) zu Wort gemeldet. Sie weisen auf den fehlen­den Multi­pli­kations­punkt hin, was Taschen­rechner durch­aus zum Ergeb­nis 1 bringen kann. Vor allem aber bemerken sie, daß es keine mathe­mati­sche Frage ist, allen­falls eine der je nach Geschmack kor­rekten Lineari­sierung von Aus­drücken. Mathe­mati­ker bevor­zugen nicht nur eindeu­tige, sondern auch schöne Dar­stel­lungen. Keiner würde 1/2x² als x²/2 oder ½x² sehen. Keiner verwendet unge­klam­mert mehr als ein Divi­sions­zeichen und sieht dies als linea­risier­ten Bruch­strich.

Ich bitte um Entschul­digung, mich hier noch­mals darüber aufgeregt zu haben. Es mußte aber sein, denn mit so blöden Aufgaben wie 8÷2(2+2) wird vor allem mit der selbst­gefäl­ligen Lösung 16 der Mathe­matik ein Bären­dienst erwie­sen. Man reiht sich ein in die Riege der Click­baiter, die mit abar­tigen Konstrukten geringer mathe­mati­scher Relevanz verarschen oder glänzen wollen.

8:2(2+2)

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Vogelfutterfresser
Ich verbringe mein Leben nicht auf dem Balkon, wollte ihn heute nach über einem Jahr aber etwas reinigen. Und was liegt da auf dem Boden und im leeren Blumen­kasten: Schalen von Vogel­futter! Nun, es wohnen einige über mir, keine harten Umvolker, doch Russen, vielleicht sind es auch Ukrainer oder Polen. Grund­sätzlich anstän­dige Leute, doch scheint es Ausnahmen zu geben, die sich zuhause so ver­halten wie jugend­liche Rotzer an Bus­halte­stellen. Ja, ja, es ist alles halb so schlimm. Warum mache ich es nicht den bürger­lichen Grünen gleich, fahre nicht mit dem Bus und beschränke mich darauf, zwischen Tief­garage, Arbeits­platz und Lieb­lings­itali­ener zu pendeln?

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Verschönerung
Heute lese ich in einer Über­schrift, auf Rügen möchte man das Stadt­bild von Asylbe­werbern verschö­nern lassen. [1] Doch die zwei Zeilen vor der Bezahl­schranke holten mich auf den Boden der Rea­lität zurück. Nicht Auswei­sung, sondern angeb­lich zuwenig Stellen, auf denen wahr­schein­lich noch nicht einmal alle Fach­kräfte für Müll­entsor­gung beschäf­tigt werden können.

[1] Bergen auf Rügen will Stadtbild von Asylbe­werbern verschö­nern lassen. Ostsee-​Zeitung, Juli 2025.

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Die Wissenschaft
Die Wissenschaft hat festge­stellt, daß Marme­lade Fett enthält. Dies auf der Bus­fahrt ins Schul­land­heim singend ging es mehr um die Zuwider­hand­lung oder Absur­dität. Später vermochte ich darin auch eine Kritik an Wissen­schaft­lern und der Tiefe ihrer Tätig­keit erkennen. Und gegen­wärtig muß ich nicht nur sehen, wie Wissen­schaft­ler abstru­sen Theo­rien anhän­gen, weil sie dadurch Gehör finden oder es Geld dafür gibt. Mehr noch kann die Betrach­tung jedweden Schwach­sinnes oder die Aus­übung eines mit Lesen und Schreiben verbun­denen Hand­werkes als Wissen­schaft ausge­geben werden, deren Abson­derun­gen als Wahr­heiten in die Wissen­schaft ein­fließen. Die gibt es natürlich nicht, wird aber gerne bemüht, unser Denken und Handeln in die gewünsch­ten Bahnen zu lenken.

Deutlich fiel das zu C-Zeiten auf, als so mancher Hausarzt sich an eine Vorle­sung über Viro­logie oder gar Epi­demio­logie erin­nerte, in der er mit vermeint­lich tief­liegen­den Erkennt­nissen vertraut gemacht wurde, um darob in seinem Sinne auffor­dern konnte, der Wissen­schaft zu folgen. Viele über­nahmen diese Phrase als Versuch eines Tot­schlag­argu­mentes.

Und derzeit höre ich von einer Links­radi­kalen aus dem Elfen­bein­turm, die ein Hand­werk namens Jura erlernte, ihre Lehr­meinung folge ledig­lich der Wissen­schaft, deren Freiheit nicht nur ein AfD-Verbot, sondern auch die Tötung vom Embry­onen jeden Alters in Betracht ziehen darf. Natür­lich, doch sieht sie es darüber hinaus wohl als ihre Aufgabe, die Gesetze, also die Regeln des Sprach­spieles, dem sie ihr Leben widmete, dahin­gehend gegen den gesunden Menschen­verstand zu ändern.

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JA!
Wahrscheinlich hielt man es für eine gute Idee, die Wahl von Verfas­sungs­richtern kurz vor der Sommer­pause abzu­haken und zur Auffül­lung des Sitzungs­tages noch etwas wehr­haften Frieden voran­zustellen. Jetzt ist es halb Zwölf, und die Aus­sprache sollte nach der Pause um 11 Uhr begin­nen. Offen­sichtlich gibt es noch Gesprächs­bedarf der Frak­tionen. Wie soll da die Wein­königin noch recht­zeitig zu den Nibe­lungen-​Fest­spielen kom­men? Und der JA‑Sager zurück nach Rom zum Papst, um abseg­nen zu lassen, daß es sich mit den Men­schen und seinen Embry­onen wie mit dem Schmet­ter­ling und der Raupe ohne Flug­rechte verhält.

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