Sawsan Chebli
Ich finde Jan Böhmermann nicht besonders lustig und habe trotzdem eine Sendung verfolgt. Nach einem lang­weilgen Dialog mit Zini dem Wuslon der Achtziger Jahre und vor dem öden Sprech­gesang gegen Ende in der Mitte ein Gespräch mit Sawsan Chebli von der Berliner SPD, die sagt, sie werde für jung und schön gehalten, womit sie den eigent­lichen Grund für die Einladung ausge­plaudert hat. Dabei sei sie sogar älter als Christian Lindner oder gar Jens Spahn. Hart an der Grenze des Face-Shaming! Auch das Zini sah sehr alt aus, ist aber jünger alle alle drei.

Und wie das Leben so spielt, fällt sie mir wenige Tage später erneut auf: Ein Veran­staltungs­leiter erkennt sie nicht und überspielt seine Verlegen­heit mit der Bemerkung, er habe keine so junge und schöne Frau erwartet. Sie nimmt es nicht als erneute Werbung, nicht als Kompliment, sondern als sexistische Bemerkung, sagt es aber nicht, heuchelt das Gegenteil, gibt so dem armen Mann keine Gelegenheit zur Entschul­digung und tritt alles im Nachgang in der Presse breit.

Sie wollte nur eine Diskussion anstoßen, obgleich die schon längst losgetreten ist. Um von ihr zu profitieren, hat Frau Chebli wohl lange nach einem weißen und männlichen sexisti­schen Furz gesucht. Und um erneut die Verbindung von Rassismus und Sexismus zu schaffen, an der viele sich gerne abarbeiten: Vielleicht würde sie in ihrer palästi­nensischen Großfamile, zumindest aber in deren Umkreis fündiger? Oder sind alle bereits voll integriert, frei von Rassismus, Sexismus und Face-Shaming? Dann wäre es Zeit für die Eindeut­schung des Namens in Schäbli.

[1] Ferda Ataman: "Tragen Sie doch eine Burka". Spiegel Online, 21.10.2017.
[2] Jost Müller-Neuhof: Ein Staatsamt eignet sich nicht für politische Kampagnen. Der Tagesspiegel, 23.10.2107.
[3] Katja Thorwarth: Wie Sexismus im Alltag funktioniert. Frankfurter Rundschau, 16.10.2017.
[4] Martin Niewendick: Sexismus-Vorfall: DIG wirft Chebli Ungereimtheiten vor. Berliner Morgenpost, 16.10.2017

Me2weihnacht | Mimosen

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Lassen wir doch zu diesem Vorgang mal eine Frau zu Wort kommen.

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Opfer sexueller Gewalt sind vorwiegend Frauen. Dagegen helfen die volle Härte des Gesetzes und eine wirkliche Intoleranz gegenüber Gruppen, in denen sie akzeptiert wird. In manchen Bereichen werden Frauen bevorzugt, nicht nur im Niedrig­lohnsektor. Zumeist aber sind Männer im Vorteil, weshalb eine syste­matische Förderung von Frauen durchaus angemessen ist. Und es gibt auch den modernen Sexismus mit seinen leichten, zumeist nur verbalen Übergriffen. Auch das ist nicht schön. Ein Beispiel aus meinem Berufsleben:

Ich habe lange Zeit in einer Abteilung unter der Leitung einer Frau gearbeitet. Zu Weihnachten fand sich die Mehrheit der Mitarbeiter in ihrem Büro zu einer Weihnachts­feier ein. Doch einige drückten sich nicht nur, sie veran­stalteten zeitgleich eine eigene Zusammen­kunft. Das hätten sie unter einem Mann nicht gewagt und auch nicht gewollt.

Naturgemäß kommen weniger die sprachlosen Opfer echter Gewalt zu Wort. Es dominieren die wort­gewandten erfolg­reichen Frauen mit ihren subtilen Dskrimi­nierungen. Sei es ein falsch verstan­denes unbehol­fenes Kompliment oder die um ein Mississippi zu lang an der Taille gehaltene Hand, auf die man vor laufender Kamera nicht verzichten wollte. Wirkliche Übergriffe finden sie allenfalls in ihrer fernen Vergangenheit.

Mich stört das krampfhafte Bemühen, im eigenen Leben doch noch etwas zu finden, mit dem man auf den Sexismuszug aufspringen kann, und das Verlangen, alte weiße Männer wie mich mit der Sexismuskeule zu erschlagen. Während man zu wirklichen Übergriffen schweigt, um nicht selbst von der Vorverurteilungs-, Gutmenschen-, Generalverdachts- oder Rassismuskeule getroffen zu werden.

Und was mich ebenfalls stört, ist der Begriff Sexismus, der ein drastisches Wort abgreift, dank dem arglose Männer immer wieder auf den fehlenden Zusammenhang zum Sex hingewiesen werden können. Schließlich gibt es ja auch Rassisimus ohne Rassen. Eine perverse Sprachwelt, die mich an Controller erinnert, denen einer abgeht, wenn sie andere dahingehend verarschen können, daß control nicht kontrollieren, sondern steuern bedeutet.

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Ich hatte sie schon ganz vergessen, da sehe ich ein Youtube-Filmchen [1], in dem ich tatsäch­lich über Sawsan Chebli noch eine Kleinig­keit erfahre, die wegen ihrer bemer­kens­werten Blödheit hier berich­tet werden soll.

Es beginnt nach zwei Minuten damit, daß sie sich als Deut­sche bezeich­nen würde, aber immer noch nach ihrem Hinter­grund gefragt wird. Auf die Frage nach ihrer Herkunft antworte sie, Deutsche zu sein, um sodann gefragt zu werden: "Woher kommst Du denn wirk­lich?" Ist sie nun Deutsche oder nicht? Sie hatte nie eine andere Staats­angehö­rigkeit! Und von einer deutsch­sprachigen Deut­schen sollte man eine kontext­sensitive Antwort auf die deutsch­sprachige Frage nach der Herkunft erwarten. Zum Kontext gehört: Bin ich dunkel­häutig, durchge­regnet oder in ein fremdes Haus einge­drungen? Stellt die Frage ein Schaffner, Zoll­beamter, ein Bekannter oder ein interes­sierter Fremder, der nicht über das Wetter reden möchte? Benutzt er die Höflich­keits­form? Um ebenso spitz­findig zu sein wie Frau Chebli: Da sie das fiktive Gegenüber duzt, sollte es sie bereits kennen, ihr näher gekommen sein oder die deutsche Sprache nur mangel­haft beherr­schen.

Im Anschluß zieht sie den Grad der Abstru­sität noch an: Wenn sie mit der Luft­hansa oder Air Berlin fliegt und jedesmal englisch ange­sprochen wird, so zeigt sich darin ein gewisser "mind set", daß wir noch nicht da sind, wo die Ameri­kaner sind. Helau! Ja, auf einem inner­amerika­nischen Flug wird jeder Flug­gast in der Landes­sprache angespro­chen, sofern die Stewardeß [2] nichts über ihn weiß, zum Beispiel hat fran­zösisch reden hören. Als Steward könnte ich richtig Englisch und würde Frau Chebli auf einem inner­deutschen Flug englisch anspre­chen, sofern sie sich mit ihrem Nachbarn gerade auf englisch unter­hält oder eine ameri­kanische Serie im Ori­ginal sieht. Andern­falls hätte ich sie deutsch begrüßt und auf eine höfliche Antwort in der bevor­zugten Sprache gehofft. Ich gehe davon aus, daß Flug­personal dahin­gehend geschult ist, auch im Umgang mit hyper­sensiblen Gästen.

Insgesamt koket­tiert Sawsan Chebli nur mit ihrer Fremd­artig­keit. Das könnte lustig sein. [3] Sie aber macht nur Opfer­punkte und nutzt die Gelegen­heit, Deutsche als rück­ständig darzu­stellen, kommen ihre Eltern doch aus dem Land der Progres­sivität, in dem auch Deut­sche bereits in den Siebzi­gern lernten, wie man mit Menschen umgehen muß. Keine Opfer­punkte sammeln durfte Jens Span, der als Bleich­gesicht am Boden des noch eine Weile deut­schen Berlin in einem Restau­rations­betrieb englisch ange­sprochen wurde. [4] Ich weiß: Gelernte Stewar­dessen können deutsch, hippe Berliner Kellner nicht unbe­dingt. Das hätte Herr Spahn berück­sichtigen müssen. In welche Richtung der Rassismus in seinem Falle als auch dem von Frau Chebli geht, ist ganz einfach zu erkennen: Immer von weiß nach bunt! [5]

[1] S. C. Youtube, "IdiotenWatch", 27.04.2018.
[2] Stewardeß ist hier gene­risches Femi­ninum alter Recht­schreibung, könnte also auch ein Steward sein. Gemeint ist "der/die Flugbeglei­ter/in" oder "die/der Flugbe­gleitende".
[3] Mein Auftritt beim WDR #IhreMeinung -"Sind Flücht­linge noch will­kommen?" Youtube, "achse:ostwest", 08.10.2017.
[4] Jens Spahn: Sprechen Sie doch deutsch! Zeit, 23.08.2017.
Mein Firefox 14.0.1 nicht erwünscht!
[5] Was würdest DU SIE fragen?" Youtube, "Auf Klo", 27.02.2018. Ab 3:35 erklärt die Dattel­täterin den Rassismus. Bemerkens­wert sind die 60 Pro­zent Daumen nach unten.

Spahn | Tafel

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Überrascht, daß sich noch einer für sie interessiert, saß Sawsan Chebli gestern bei Frau Maisch­berger und hatte während meiner kurzen Aufmerk­samkeits­spanne zum Anschlag in Hanau kaum mehr zu sagen, als daß sie von abfäl­ligen, wahr­schein­lich sexi­stischen und rassi­stischen Bemer­kungen verfolgt wird und ihre Anzeigen zumeist im Sande verlaufen. Und wie es der Zufall so will, darf ich schon heute lesen, daß man sie unge­straft eine isla­mische Sprech­puppe nennen darf. Es wäre ja auch noch schöner, wenn solche tref­fenden und sprach­lich schönen Wendungen mit echten Belei­digungen in einen Topf geworfen würden.

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