12.03.1429
Um 18 Uhr 37 geht hier die Sonne unter, und es endet der Geburts­tag des Pro­pheten. Wenn er wirklich am 12. Rabi-I des Jahres 54 vor der isla­mischen Zeit­rechnung, also am 3. Mai 570 geboren wurde, dann ist es sein 1482. Geburts­tag. Zumin­dest in Äthio­pien, Afgha­nistan, Alge­rien, Benin, Brunei, ..., wo er heute als Feier­tag begangen wird.

Obwohl der islamische Kalender seit über 1000 Jahren sehr präzise mit dem Mond läuft, kommt es dennoch immer wieder zu Uneinig­keiten. Sie beruhen auf der unter­schied­lichen Mond­sichtung an verschie­denen Orten, den mehr oder minder radi­kalen Anschau­ungen und unein­heitlichen Vorgaben, wo eine astro­nomische Berech­nung vorge­sehen ist.

So feierte man den Geburtstag in Bahrain, Irak, Jemen, Kuwait, ... bereits gestern, am 19. März. Auf den Fidschi-Inseln und Indo­nesien hat er vor wenigen Stunden begonnen. Dort wird dieses Jahr am 21. März gefeiert, was noch halb­wegs verständ­lich ist, da eine Sichtung der ersten Mond­sichel im Osten erst deutlich später als im Westen möglich ist. Unklar aber bleibt mir, warum der Prophet in Ägypten, Jorda­nien, Libyen, Sudan und Palästina erst am 22. März Geburts­tag hat.

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danke für Dein Kommentar! Interessanten Blog hast Du!
kennst Du schon:
http://www.archimedes-lab.org/numbers/Num1_69.html
könnte was für Dich sein...

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Ja und nein! Die Übersicht über die Zahlen habe sicherlich schon gesehen, wenn nicht sogar gespeichert. Das Gewand aber kommt mir neu oder unbekannt vor. Und ich frage mich, warum Google mich nicht immer wieder automatsich auf diese Seiten führt. Wahrscheinlich verhindert die Darstellung in Tabellenform eine günstige Indizierung.

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Offensichtlich hat sich in diesem Jahr die große Mehrheit der Moslems auf den 1. September als Beginn der Fasten­zeit geeinigt, gleichwohl nach "Unser gemein­samer Fest­kalender für Juden, Christen und Muslime" der 1. Ramadan auf den 2. September hätte fallen sollen. Das entspricht dem "islami­schen Kalender", der Mond­sichtbar­keit in Mekka und der Auf­fassung sehr frommer Moslems. Die aber haben klein beigegeben und nichts dagegen, wenn man einen Tag früher mit dem Fasten beginnt. Problema­tischer ist so und so das Ende. Und wer weiß, wohin der Mond in den nächsten drei Wochen läuft.

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Zehn Jahre sind vergangen. Dem "gemein­samen Festka­lender für Juden, Christen und Muslime" scheint nach einem Jahr die Puste ausge­gangen zu sein. Wir schreiben inszwi­schen das Jahr 1439, dessen 1. Ramadan nach dem Kalender meines Gemüse­händlers auf Mittwoch, den 16. Mai 2018 fiel, obgleich der isla­mische Kalender [1] noch den 29. Schaban zuordnet. Fromme Moslems richten sich danach, ob berufene Beob­achter am 29. nach Sonnen­unter­gang die Sichel des unter­gehenden zuneh­menden Mondes sehen können. Ist das der Fall, folgt der 1. des Folgemonats, andernfalls gibt es einen 30. Tag. Das geschieht jeden Monat, inter­essiert aber vorwiegend zu Beginn und am Ende des Monates Ramadan. Bis etwa 21 Uhr ist eine für fromme Moslems verbind­liche Entschei­dung getroffen, die sich rumge­sprochen haben muß, bevor die Sonne wieder aufgeht.

Zumeist steht die Entschei­dung im Einklang mit den Berech­nungen [2]. In Europa und auch Mekka sollte der Mond am Abend des 16. Mai 2018 mit bloßem Auge zu sehen sein, am Vortage noch nicht. Und so war es wohl auch. Damit ist Donnerstag, der 17. Mai der erste Fastentag. Wieder einmal liegen die Türken einen Tag vor den Saudis. Das macht bis in die heutige Zeit deutlich, woran der fromme islami­sche Kalender krankt: An seiner Orts­abhängig­keit, die keine verläß­liche Termin­planung gestattet.

Aber immer­hin wissen wir bereits, daß für den Kalender­gläubigen der nächste Ramadan nach 355 Tagen kommt, gregorianisch ausnahms­weise 10 und nicht 11 Tage früher am 7. Mai 2019, da 1439 ein Schaltjahr ist und 2019 keines. Soweit voraus kennen nur wenige Christen das Oster­datum. Dafür steht es im Kalender und nicht nur Stunden vorher fest. Sonst wären Karfreitag, Ascher­mittwoch, Fast­nachts­dienstag, Rosen­montag und sogar die Weiber­fast­nacht gar nicht möglich. Sollte in einigen Jahrhun­derten die Voraus­berech­nung wirk­lich einmal kritisch sein, wird ein neues Konzil diesen Fall entscheiden.

Auch für den Ramadan wäre eine gesicherte und von allen anzuer­kennende Voraus­berechnung auf der Basis einer Fatwa möglich, die nur ein isla­mischer Gelehrter abgeben darf, der in allen islami­schen Wissen­schaften bewandert ist. Das ist keine Aufgabe für "islamische Vereini­gungen mit schön­klin­genden Namen" [3]. Leider ist es zu keinem verbind­lichen islami­schen Kalender gekommen, obwohl die Moslems in ihrer Blüte­zeit einen entwarfen, der mit dem Mond weitaus synchroner läuft als unserer mit der Sonne. Der Glaube trieb die einen zur Beobach­tung des Himmels und zur Berechnung der Gebets­zeiten, die anderen zur Ablehnung eines solchen Unter­fangens, weil es Glaubens­vorschriften unzu­lässig präzi­siert.

[1] Nikolaus A. Bär: Kalender­rechner 1 (Standard).
[2] Gerhard Ahmad Kaufmann: Wann beginnt der Ramadan 1439 n.H.? Mond­sichtung, 31.03.2017.
[3] Gerhard Ahmad Kaufmann: Ist diese Webseite die Ursache für Fitna? Mond­sichtung, 15.07.2017.

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